Improvisieren mit Leittönen

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von Saxoryx, 1.Mai.2017.

  1. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Wie genau improvisiert man mit Leittönen? Anfängerniveau würde für mich da bedeuten, ich spiele für jeden Akkord im Real Book beispielsweise nur einen Leitton, entweder die 3 oder die 7, oder beide Leittöne, vielleicht mit verschiedenen Rhythmen.

    Ich habe immer wieder Probleme, die richtigen Töne zu finden, und höre dann auf. Wenn ich die ganze Skala oder den ganzen Akkord als Vorlage habe, ist der Takt vorbei, ohne dass ich einen Ton gespielt habe, weil ich nicht so schnell entscheiden kann, welchen Ton ich nehmen soll. Nun habe ich mal mit mehreren Leuten darüber gesprochen, und da hieß es immer wieder "Guidetones".

    Gibt es dazu Bücher oder Anleitungen auf dem Internet?
     
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  2. Woliko

    Woliko Ist fast schon zuhause hier

    @Saxoryx Habe Dir eine Mail geschickt. Vielleicht ist das eine Möglichkeit.
    Schöne Grüße, Woliko
     
  3. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @Saxoryx

    Warum machst Du Dir es so schwer? Vergiß doch erstmal Akkorde, Guidetones, etc.

    Such Dir ein gängiges modales Stück und das passende Playalong, über das Du mit nur einer Skala, vielleicht auch nur Pentatonik, "unfallfrei" improvisieren kannst, und mach dann Musik zu diesem Stück (Playalong).

    Du kannst Dich auch wunderbar mit Variationen der Melodie da "durchhängen".

    Wenn Du beim Improvisieren anfängst zu denken....welche Töne kann ich denn jetzt spielen....hast Du eh schon verloren.

    CzG

    Dreas
     
  4. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Genauso geht das. Das ist häufig auch bei fortgeschrittenen Jazzern der erste Schritt bei der Erarbeitung neuer Stücke. Erster Durchgang die 3, zweiter die 7 - zum Kennenlernen. "Kunst" wird es dann, wenn du es schaffst, elegant von einem Akkord zum anderen zu kommen, per Halbton- oder auch Ganztonschritt.
     
  5. Rick

    Rick Experte

    Das klingt für mich nach dem erwähnten "Ballast", wenn ich Deine Ziele richtig einschätze.
    Möchtest Du Bebop trainieren oder womöglich Jazz studieren? ;)
     
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  6. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

  7. annette2412

    annette2412 Moderatorin

    komm doch rüber in den Improvisationsthread....
    da gibt es u.a. ein schönes Blues Playalong von Wuffy, zu dem man gut Improvisieren üben kann - entweder mit Akkorden (was ja im Bluesschema durch die Eingrenzung von drei Akkorden entspannter ist) oder einfach mit der passenden Blues Tonleiter.

    Wenn man mit Akkorden improvisieren will und nicht einen Bauch wie @Wuffy hat, muss man dies immer wieder üben, bis man das Tonmaterial ohne zu Überlegen abrufen kann.

    Liebe Grüße
    Annette
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.Mai.2017
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  8. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Genau!....und dann spielen, immer wieder, auch über dasselbe Stück...dann entwickelt sich ein Gefühl für das Stück und die Impros werden immer besser....
    Denken und Improvisieren schließen sich m. E. komplett aus.

    CzG

    Dreas
     
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  9. Gerrit

    Gerrit Guest


    Improvisation ohne Denken ist Blindflug.
     
  10. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    @annette2412 das ist jetzt aber nicht nett!! :ironie:
    o_O
     
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  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Nein! Wenn ICH improvisiere...vielleicht machen das Profis anders...kann ich nicht denken...im nächsten Takt muss ich myxolydisch oder GTHT spielen...

    Sehrwohl kann ich die Impro gezielt vorbereiten und die Skalen, Akkorde, etc. VORHER üben, um sie zu verinnerlichen....

    Wenn ich dann improvisiere kann ich (hoffentlich) davon einiges automatisch abrufen....

    Aber DENKEN geht dann bei mir gar nicht....

    Meine Anfängeramöbenerfahrung...

    CzG

    Dreas
     
  12. Gerrit

    Gerrit Guest


    Aber wieso gelingt Dir das nicht? Man kann das üben...
     
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  13. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Bitte....wer denkt, überlegt gezielt beim Improvisieren hier?

    Bin gespannt wer das interlektuell angeht, wenn er spielt, improvisiert...nachdenkt um dann die Töne zu finden...

    CzG

    Dreas
     
  14. Gerrit

    Gerrit Guest

    ... George Colemann (82) sagte kürzlich, man müsse schnell denken können um schnell spielen zu können. Da ist etwas dran. Vielleicht muss man auch l
     
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  15. Gerrit

    Gerrit Guest

    ... vertippt ;-) ... vielleicht muss kann man auch lernen langsam zu denken um langsam spielen zu können. Denken schadet nicht und ist durchaus förderlich...
     
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  16. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Nö....;)
     
  17. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Mag sein...aber wenn ich Musik mache, improvisiere, höre ich, fühle ich, spiele....sicher fließen da auch meine "Learnings" ein...

    CzG

    Dreas
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Das kommt natürlich auf die Komplexität der Improvisation an. Wenn ich über ein Harmoniegerüst zum allerersten Mal improvisiere, dann muss ich schon denken: welche harmonischen Strukturen sehe ich da, was könnte man mal darüber probieren...

    Man hat natürlich so seine typischen Licks in den Fingern, klar, aber ich habe davon durchaus ein größeres Repertoire und will ja auch nicht immer das Gleiche spielen, also mache ich mir beim Spielen immer "künstlerische Gedanken": Welchen Stil will ich umsetzen, mit welchem Sound, baue ich Zitate ein, was für einen dynamischen Aufbau verfolge ich, usw.?

    Und es gibt zudem auf der Bühne auch "organisatorische Gedanken": Was macht denn gerade der Pianist, wir hatten da doch einen anderen Akkord verabredet, und der Bassist schnallt es mal wieder nicht - au weia, wie komm' ich da jetzt durch? ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 3.Mai.2017
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  19. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @Rick

    Wenn Du spielst überlegst Du gezielt was Du spielen möchtest? Also gehst da gezielt kognitiv dran?

    CzG

    Dreas
     
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  20. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Nicht nachdenkt, um die Töne zu finden, aber schon, in welche Richtung es gehen soll. Da muss man aber evtl in Sekundenbruchteilen umdenken. Zumindest im Live Kontext. Also das, was Rick meint mit organisatorischen Gedanken. Wenn Du merkst, die Rhythmusgruppe ist an verschiedenen Stellen im Stück - wie fange ich die wieder ein. Wenn der Pianist Dich totcompt - wie kriege ich ihn dazu, weniger zu spielen. Bei einer eingespielten Truppe kann man sich weit hinauslehnen, da weiß eh jeder, was Sache ist, man kann wesentlich entspannter und risikoreicher spielen. Wenn ich merke, die sind planlos, dann spiele ich lieber jeden Akkord klar und deutlich aus, um die Sache zu retten. Wenn das Stück, von dem Du dachtest, Du kannst es, plötzlich in einem Überschall-Tempo gestartet wird, in dem Du es noch nie gespielt hast, oder die Rhythmusgruppe immer schneller und schneller wird (keines Deiner Lieblingslicks funktioniert bei dem Tempo - Du musst spontan völlig umdenken)... Passiert auch umgekehrt - wenn Dein nettes Mid-Tempo Stückchen allmählich zur Ballade wird und sich das Ganze zieht wie Kaugummi...
    Wenn ich im Improvisations-Übemodus bin, spiele ich ganz klar mit einem bestimmten Muster im Kopf, welche ich über die Form übe. Oder in einem Loop eine bestimmte Akkordfolge, meistens dann in allen zwölf Tonarten von langsam bis schnell, bis es sitzt. Wenn Du es nicht systematisch geübt hast, wird es im "Ernstfall" auch nicht plötzlich abrufbar sein...Ich rede jetzt von komplexeren Progressions bei schnelleren Tempi.
    Bei einfachen Stücken, die gemächlich daherkommen, kann man ja auch einfach mal gucken, was passiert :D
    LG Juju
     
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