Harvey, Paul: Saxophone

Artikel in 'Buchbesprechungen', hinzugefügt von Schorsch, 11.Februar.2008. Current view count: 7708.

Autor: Harvey, Paul
Titel: Saxophone
Verlag: Kahn & Averill (London)
Datum: 1995
Sprache: Englisch
Preis: ca. 20€
ISBN: 1871082536
Bemerkungen: Erschienen in der Reihe der "Yehudi Menuhin Music Guides"







Paul Harvey, britischer Saxophonist und Dozent für Saxophon, versucht mit diesem Buch einen Rundumschlag, der möglichst alle Aspekte des Themas „Saxophon“ abdecken soll – historisch wie auch spieltechnisch. Dabei werden zwar zum Teil interessante Themen angerissen, doch die Informationstiefe der einzelnen Kapitel ist nur gering.

Er beginnt mit einer Beschreibung des Saxophons und Ratschlägen zur Auswahl eines Instruments. Darauf folgt eine kurze Biographie von Adolphe Sax. Diese ist zwar recht informativ, doch verglichen mit der Referenz von Wally Horwood beleuchtet sie nur einen kleinen Ausschnitt seines Lebens. Trotzdem schafft Harvey es, auf den wenigen Seiten die wichtigsten Eigenschaften des belgischen Instrumentenmachers herauszuarbeiten. Der historische Part des Buchs endet mit einer Beschreibung der einzelnen Mitglieder der Saxophonfamilie.
Nachdem er sich mit den akustisch relevanten Bauteilen des Instruments beschäftigt hat, wendet sich der Autor einem sehr grundlegenden Thema des Saxophonspielens zu: der Tonbildung. Nach diesem kurzen Exkurs beschreibt er zahlreiche Techniken, die eigentlich den erfahrenen Spielern vorbehalten bleiben sollten, wie zum Beispiel das Growlen, Subtones und Doppel- bzw. Tripelzunge. Die einzelnen Aspekte des Saxophonspiels werden allerdings nicht so detailliert und tiefgehend beschrieben, wie es in den meisten Saxophonschulen der Fall ist.
Der dritte Themenschwerpunkt ist das Repertoire des Saxophonisten bzw. der Saxophonformationen. Paul Harvey gibt für die verschiedenen Saxophontypen Vorschläge zur Sololiteratur und weist auf für Saxophonisten relevante Ausschnitte in bekannten Orchesterwerken hin. Weiterhin gibt er Ratschläge für das Arrangieren von Werken für ein Saxophonquartett und die Durchführung von Proben in dieser Formation. Anschließend empfiehlt er einige Schulen und andere das Saxophon betreffende Veröffentlichungen. Den Abschluss dieses Themenkomplexes bildet die knappe Vorstellung einer Reihe von einflussreichen Saxophonisten.
Im letzten Abschnitt des Buches werden einige spezielle Saxophone vorgestellt, sowie mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten, die sich dem Saxophon verschrieben haben und internationale Dozenten für das Saxophon. Der Autor beleuchtet kurz für moderne Saxophonisten eventuell bedeutsame Aspekte wie die Kombination des Saxophons mit der Technologie des Synthesizers und die Stellung des Instruments in der Popmusik.

Das Buch ist leicht zu lesen, doch schon nach kurzer Zeit fällt auf, dass der Autor sehr subjektiv argumentiert und sich selbst in den Mittelpunkt seines Werkes stellt. Nahezu alle Themen werden nur kurz vorgestellt. Für Aspekte des Saxophons und des Saxophonspielens, die in vergleichbaren Büchern nicht beleuchtet werden, mag das akzeptabel sein – zum Beispiel bei der Beschreibung einiger spezieller Saxophone und eines geeigneten Repertoires für Saxophonisten. Doch an vielen Stellen wünscht man sich auch als Anfänger genauere und ausführlichere Beschreibungen, hierfür seien exemplarisch die verschiedenen Spieltechniken genannt. Bei diesen Punkten ist man mit geeigneten Schulen wesentlich besser bedient.
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