Liebman, David: Der persönliche Saxophonsound

Artikel in 'Schulen & Etüden', hinzugefügt von Claus, 13.Februar.2008. Current view count: 8682.


Autor: Liebman, David
Titel: Der persönliche Saxophonsound
Verlag: Chili Notes, Frankfurt/Main
Datum: 1993 (aktuelle Auflage: 2000)
Sprache: Deutsch
Preis: 19,95 €
ISBN:
Bemerkungen:







78 Seiten;
Titel des amerikanischen Originals von 1989: "Developing a personal Saxophone Sound";
Übersetzung von Martin Engelbrecht

Warum kann man bestimmten Spielern praktisch jedes Instrument und jedes Mundstück in die Hand drücken und sie hören sich immer gleich (gut) an? Und warum klingen wir Normalsterbliche nicht wie Profi X oder Y, obwohl wir sorgsam dessen Setup kopiert haben?

Der Grund liegt darin, dass die Tonerzeugung auf dem Saxophon ein deutlich komplizierterer Vorgang ist, als es zunächst den Anschein hat. Der Prozess beginnt nicht erst am Mundstück oder gar durch das Betätigen einer bestimmten Klappe.

Dave Liebman zeigt in seinem Buch, dass der Sound eines Saxophonisten in Wirklichkeit im Kehlkopf und in der Mundhöhle entsteht. Detailliert und mit Unterstützung anatomischer Zeichnungen wird dargestellt, wie der Spieler den Luftstrom erzeugt, der durch die Lungen, den Kehlkopf und die Mundhöhle zu Blatt und Mundstück geleitet wird, bevor er durch das Instrument nach außen gelangt. Der Körper wird als Teil des Instruments verstanden.

Es bleibt allerdings nicht bei der Beschreibung. Bereits im Kapitel "Die Atmung" erhält man viele Hinweise, wie die Erzeugung des Luftstroms durch richtiges und effektives Atmen unterstützt werden kann. Ebenso aufschlussreich sind die nachfolgenden Ausführungen zu den Vorgängen im Kehlkopfbereich. Als Schlüssel zur bewussten Verbesserung und zur Kontrolle über die tongestaltenden "Vorarbeiten" im Körper sieht Liebman die Obertonübungen, die sehr gründlich erläutert werden. Der Logik des Buches (Weg des Luftstroms) entsprechend, geht der Autor sodann auf die Vorgänge in der Mundhöhle und die "Rolle" der Zunge ein.

In den folgenden Kapiteln gibt der Autor Tipps zum Ansatz, zur Wahl von Blättern und Mundstücken und zu den Ausdrucksmitteln (z.B. Dynamik, Subtones, Pitch Bends, Vibrato) usw. Abgerundet wird das Ganze durch einige Empfehlungen zum richtigen Üben.

Fazit: Das Buch ist absolut lesenswert und vermittelt tiefe Einsichten in grundlegende Zusammenhänge beim Saxophonspiel. Vielleicht kann es auch den einen oder anderen von der nie enden wollenden Such nach dem "besten" Material heilen, weil dessen Bedeutung relativiert wird. Eines kann es aber leider auch nicht leisten, nämlich dass sich das Spiel vom bloßen Lesen verbessert.
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