Was für eine Tonart ist das?

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von Saxoryx, 24.Februar.2017.

  1. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Damit nicht der Eindruck aufkommt, ich hätte die im Reime verwendeten Attribute in deine Richtung gelenkt: das war verallgemeinernd gedacht und exakt, wie du es beschreibst, weit weg von jeder Bierernstigkeit und mit einem Augenzwinkern.

    Seit ihr in dem Karneval entflohen? Ich habe mir sagen lassen, dass sich um die tollen Tage herum halb NRW am "Meer des Nordens" herumtreibt. Lass es dir gut gehen, und möge die Regenfront kurz sein.
     
  2. ppue

    ppue Experte

    Nein, ist nicht besonders voll hier in Nordholland und mittels Regenradar lassen sich die Schauer gut einschätzen.
     
  3. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Stimmt, diese Methode wende ich auch hier im Bergischen gerne und oft an.
     
  4. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Back to topic: "Somewhere" wird in den Tonarten ganz schön "gerückt". Diese Tonarten sind aber nicht so eindeutig, dass man sie sicher zuordnen könnte. In meiner mp3 von Scofield beginnt der Takt 1 ja mit D7, das aber sofort nicht nach G, sondern nach G7 aufgelöst wird, das dann natürlich als Dominantseptakkord (wir haben ja schließlich keinen Blues...) sofort zur nächsten Tonika strebt (das wäre dann C). Nach der Wiederholung geht's nach Bb-Dur (das ais mal enharmonisch verwechselt), danach folgen zwei Takte mit einem wiederkehrenden Motiv f-g, das Scofield mit Ej7 und im nächsten Takt mit cm7/9 unterlegt, also bis auf das C identische Akkordtöne: Eb-G-Bb-(C)-D. Danach folgt in der Melodie "die Stunde der fallenden Quinten": G-C (könnte man als am7 oder halt C-Dur deuten), F-Bb (Ais) (als Bb-Dur gedeutet) und E-A (als A-Dur Vorbereitung zurück in der Wiederholung zu D7, also eine Zwischendominante und nicht mehr zweite Stufe von G-Dur).
    Somit haben wir einen "stillen Konflikt" von zwei Leitern (G-Dur und Bb-Dur), die aber im Quintenzirkel nicht sooo weit auseinander liegen. Ich weiß nicht, wie es Bernstein in der Urfassung bzw. Orchesterfassungnotiert hat. "America" macht auch solche harmonischen Rückungen, und ich fand einen Chorsatz ohne Vorzeichen, bei dem dann natürlich mit den Vorzeichen "rappeln" muss.
    Interessant war für mich in der Anaylse die stringente Logik und Analogie zum Thema "Romeo und Julia" bzw. "Tony und Maria": ohne Zynismus muss man feststellen, dass die fallenden Quinten die sinkende Hoffnung, die ja bekanntlich zuletzt stirbt, musikalisch symbolisch ins Bild setzen.
    Ich habe mal aus Spaß einige Passagen von "Somewhere" gespiegelt, also umgekehrt (fallende Mehrklänge und Quinten in aufsteigende, dabei die aufsteigenden Quinten noch einmal in ihrer Reihenfolge aufsteigend sortiert. Da kommt sofort Hoffnung auf.... Hätten sie's doch bloss anders herum gesungen.... ;-)
     
  5. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Noch was vergessen: das geniale in den Takten 10 und 11 (F-G in der Melodie) ist ja, dass mit nur einem anderen Ton in der zugrunde liegenden Harmonie (C) im Takt 10 mit Ebj7 die Subdominante, also 4. Stufe, von G-Dur erscheint, während in Takt 11 die Subdominante von G-Dur, allerdings in moll verkehrt (cm7, die 9 ist verzichtbar) erscheint. Großes Kino, dass sich die beiden tonalen Welten des Songs sozusagen die Hand schütteln von Takt zu Takt.
     
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