Des oder 'Deses'?

Nein, so funktioniert das nicht, wie gesagt: Will man die Verminderung um einen Ganzton, dann MUSS man an die Stelle das Doppel-b schreiben. Ein einzelnes b vermindert IMMER nur um einen Halbton, egal wie oft es in einem Takt oder zusätzlich zum Vorzeichen auftaucht, das ist eine ganz elementare Notenregel.
Und das gilt im Übrigen auch für Kreuze!

 

...und hat man ein mittels Doppel-B zu Deses versetztes D und danach ein Des, schreibt man nicht etwa einen Auflöser, sondern schreibt nochmal ein D mit B, damit sich wirklich alle auskennen.

 

Das ist der springende Punkt: Es geht darum, dass man Noten relativ flüssig ablesen kann, etwa beim Spiel "prima vista", deshalb bevorzugt man Eindeutigkeit.
Wer zu lange nachdenken muss, was da gemeint sein könnte, gar noch verschiedene Vorzeichen erst zusammenzählen soll, verpasst seinen Einsatz, und das will kein Komponist/Arrangeur.

Zu der Zeit, als die Notenregeln konsolidiert wurden, wurde sehr viel direkt vom Blatt gelesen (schließlich gab es noch kein Radio und keine Schallplatten - wenn Musik erklingen sollte, musste man sie live spielen, auch den neuesten "Gassenhauer"), darauf wurde Rücksicht genommen: Im Zweifelsfall ein Versetzungszeichen mehr, damit der Spieler auch ganz genau Bescheid weiß, so wenig Kompliziertheit wie möglich!
(Auch wenn Letzteres nicht jeder Notenschreiber hin bekommt...)

 

Ja, ist ja gut. Danke!

 

Ich stimme Dir ja sonst immer gern zu. Und ich finde es sehr nett, dass Du den guten alten Richard nach Österreich eingebürgert hast. Aber ich fürchte, dass er doch offiziell noch als Deutscher durchgehen muss. Wenn auch als bayerischer Fast-Österreicher ...

Aber immerhin, dieser Trick funktioniert ja auch mit LvBeethoven schon ziemlich lang ... Und wenn er schon Strauss heißt ...

 

Zur Erinnerung. Deshalb sollte das b am besten noch eingeklammert stehen.

LG Helmut

 

des
Ja, es fehlt wohl die Klammer.
Möglicherweise schlampig transponiert, "lese" ich dann auch des Öfteren.
Aus eigener Erfahrung auch traurige Beispiele, dass transponierte Versionen furchtbar leiden müssen, und besch... geschrieben. Tiefen unerreichbar, eine Oktave höher noch besch...er.
Wenn die Originalversion für Alt war, kaum spielbar auf Tenor oder andersrum.
Die ergonomisch angenehmen Läufe gehen verloren. Spiel kein Parker auf Tenor, spiel kein Coltrane auf Alt!
In der Band wäre es wohl zu kompliziert, wenn sich der Rest an dies anpassen müßte.
Das letzte Missverständnis noch. Ich sagte mehr BISS. - meinst du Halbton über B/H? - Nein mehr Zähne!

LG
Pil

 

@Rick @Ton Scott
Warum gibt es dann kein "Erinnerungs-b" bei dem E? ----- Nur beim D?

 

Weil dazwischen (sieht man nicht) das Des (durch die Generalvorzeichen) wahrscheinlich mal zu D aufgelöst war.
Das Es aber nicht.

Cheers

 

... genau, kommt auch sehr häufig vor, dass diese "Erinnerungszeichen" in Klammer gesetzt ist...

 

Ja, das ist unwichtig, wie es für dich als Einzelspieler klingt, der Satz ist wichtig...

 

und was ist "wie es gut klingt" ?

mehr so als schätzung gilt: gerne schreiben benelux- und angloamerikanische verlage "erinnerungs" - vorzeichen, die eigentlich unnötig sind. sehr gern auch mit extra () so daß bei (#) usw. schon recht wenig schnell sichtbar wird. isso schön grau dann , das gewusel ...

binnen - EU - verlage ( falls mensch "deutsch" nicht schreiben oder lesen mag...) drucken eher nur bis zum taktstrich die extra fiesen # usw.

auch hier gibt es jedoch druckfehler.

was also ist "gut klingend" ?

 

Hast ja Recht, Rick! Und hierzu habe ich auch eine Seite gefunden, die das schön erklärt:

http://www.meyer-gitarre.de/musiklehre/grundlagen/akzidentien/index.html

Viele Grüße
Klaus

 

Schade, dass man ein Thema nicht beenden kann.

 

Schade, wenn sich sogar der Thread -Ersteller nicht für detailliertere Infos zum Nachlesen interessiert...egal... bin raus...

 

Ok, das war frech: Ich entschuldige mich.
Danke für alle Beiträge!

 

Es wäre doch aber mal eine gute Idee für eine "Neue Musik" Partitur das Gegenteil der gültigen Notenregel einzuführen. Man fängt mit F#-Dur an und schmeißt mit mit #, b und Aulösungszeichen nur so um sich, die sich addieren und subtrahieren. Dann kann man allen Musikern die gleichen Noten hinlegen und hat irgendwann eine schön schräge Mehrstimmigkeit.

 

Wobei die Möglichkeit, als User eigene Beiträge beenden zu können IMHO schon was für sich hätte.
Ein Gutteil des Zankes ließe sich vielleicht so verhindern.

Ich verstehe, dass die Moderation anderes zu tun hat als so wie in anderen Foren üblich Threads zu beenden, die total offtopic gehen (wie jetzt gerade, sorry).
Wenn es aber dem Threaderöffner selbst überlassen wird....

Cheers, T.S.

 

Bei Fis-Dur hat man dann schnell einen Jägerzaun auf dem Papier. ####

 

Vielen Dank @Viper für diesen tollen Link, der das Problem von Vorzeichen, Versetzungszeichen inkl. Erinnerungszeichen sehr anschaulich an Notationsbeispielen erklärt