Drei S-Bögen für Tenor: Kupfer, Messing und Silber

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von GelöschtesMitglied1589, 7.Januar.2017.

  1. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Nachdem ich gestern von Martin den Gloger S-Bogen aus Silber bekommen habe, war ich doch neugierig, wie er im Vergleich zum Gloger aus Kupfer und dem originalen Selmer S-Bogen aus Messing (kein Lack mehr) mit einer 67Tausender Seriennummer klingt.
    Der Silberbogen muss noch zu Atti Hoppmann nach Köln, um ihn zu weiten. Mein 1956er Mark 6 ist ein Großmaul, da habe ich bisher noch jede Hülse eines S-Bogens anpassen müssen. Für den Test habe ich ihn mit Alufolie angedickt, ist natürlich nicht das Gelbe vom Ei. Der innige Kontakt zwischen Hülse und Aufnahme ist schon für die Tonbildung und Klangfarbe wichtig.
    Egal, hier sind die Ergebnisse als Samstagsrätsel. Playalong ist "Maiden Voyage" von Herbie Hancock, und ein paar schräge Töne sind auch dabei.... Außerdem habe ich die übliche Ausblende vergessen, egal. Ich habe ja über Kupfer und Silber von Gloger einiges gelesen und finde es auf Anhieb bestätigt.

    Bogen A



    Bogen B



    Bogen C

     
  2. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Kurze Ergänzung: Mundstück ist mein Otto Link Double Ring NY 5*, Blatt ein eigentlich für die Tonne reifes Woodstone 3.5.
     
  3. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Ich würde auf Deinem Mark VI den Bogen B vorrangig spielen.
    Ich vermute auch, dass es der Messingbogen ist.

    Bogen A wird der Silberbogen sein aufgrund des oberen Frequenzspektrums, das ich vermute zu hören.
    Der Bogen C klingt recht gedämpft und dürfte nach meiner Logik der Kupferbogen sein.

    kokisax :-?:D
     
  4. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    ich kann mich nur anschließen.... B gefällt mir am besten....
     
  5. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Si
    Cu
    VI
     
  6. RomBl

    RomBl Guest

    Dann will ich mal beim Samstagslotto mittippen :):
    Ich würde sagen, dass
    A der Originalbogen ist,
    B der Kupferbogen und
    C der Silberbogen.

    C klingt für mich am rundesten und gefälligsten.
     
  7. saxbrain

    saxbrain Kann einfach nicht wegbleiben

    Nur weiter so...

    Ich darf verraten, dass ich im Vorfeld schon voll daneben getippt habe, also meinen großen Respekt für die Richtig-Hörer!
     
  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich sehe mich außerstande, da einen systematischen Unterschied zu hören. Das wird völlig überdeckt durch leichte Ansatzschwankungen und Veränderungen im Aufnahmeabstand und -winkel.

    Könnte also auch nur raten, und ich vermute mal, eine statistische Analyse der Ergebenisse würde bestätigen, dass eine Tendenz nicht erkennbar ist.

    Gruß,
    Otfried
     
    last gefällt das.
  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Egal, welcher es ist.
    B der Beste, danach A und C gefällt mir nicht.
    JEs
     
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  10. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    @henblower
    Geht es um folgenden Sachverhalt?
    "Der vornehmliche Unterschied zwischen Kupfer und Silber liegt in der höheren Stabilität bei höheren Lautstärken beim Silber. Dieser "verzerrt" geringer. Das heisst, klingt schlanker im fff. Der kupferne geht in die Breite." (K. Gloger, Interview Saxwelt)
     
  11. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Null Plan, da ich bezüglich der Materialien keine Hörerwartung habe.

    Ich habe so einen Test mit den 3 S-Bögen meiner Medusa mal gemacht (Messing, Massiv-Silber und Neusilber) und keinerlei Unterschiede erkennen können. Einen Unterschied konnte ich nur mit dem Schucht-Bogen hören.

    Bei den obigen Aufnahmen vermute ich, dass die Unterschiede eher auf die verschiedenen Geometrien zurückzuführen sind.

    LG Bernd
     
    Rick und last gefällt das.
  12. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Ansatzschwankungen ja, Veränderung Aufnahmewinkel- und Abstand nein. Das Material arbeitet schon verschieden.
    Unter anderem ja. Dieses Interview mit Karsten Gloger kannte ich noch gar nicht.
     
  13. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    @henblower
    Ein interessanter Vergleich.

    Auf meiner BOSE Anlage höre ich Unterschiede bei den 3 Aufnahmen aber nicht so, dass ich gut, besser .... sagen möchte.
    Alle 3 Bögen klingen super.

    Meine Aussage zu der Material Zuordnung
    A = Kupfer
    B = Silber
    C = Original neck

    Entsprechend meinem persönlichen Geschmack sehe ich das Klangbild des B vor A und C.

    Nebenbei:
    als ich für eines meiner Yanagisawa Tenöre (T-992) einen Silber Bogen vergoldet von Yanagisawa zur Ansicht hatte und hier einige Proben eingestellt hatte, konnten mir vor allem @ppue und @Tom Scott (dam. Mug) sehr hilfreiche Analysen liefern und haben das Potenzial des Silber Bogens hervorgehoben.

    Heute spiele ich nahezu ausschließlich den Silber Bogen.
    Wenn ich den Original (Bronze)- Bogen spiele empfinde ich den Klang "dünner" als den mehr "runden Klang mit dem Silber Bogen". Der Silber Bogen hat auch einen etwas höheren Anblaswiderstand.

    Gruß
     
  14. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Genug gerätselt.......und dann kommt das nächste Rätsel.

    Bogen A ist der 67xxx Selmer S-Bogen ohne Lack
    Bogen B ist der Kupferbogen
    Bogen C ist der Silberbogen

    Für mich selber mag ich keinen Favoriten bestimmen, weil sie auch mir alle gut gefallen. Beim (neuen) Silberbogen merke ich, wie man mit vertrautem Zeugs irgendwann lernt, unvermeidbare Intonationsschwankungen in den Registern auszugleichen. Da der 67xxx mein Standardbogen ist, bin ich auf dem am besten eingespielt. Der Silberbogen muss geweitet werden (auf dem SBA schlackert er auch), danach werde ich mich daran gewöhnen. Der Kupferbogen ist in der Tat "breiter", wie es Gloger selber formuliert. Er drängt sich mehr auf, ist eine "Rampensau", ähnlich wie das TN1 Modell von Tino Schucht.
    Der Silberbogen hat so eine dezente Art, die ich auf Anhieb mag.

    Hier also das nächste und letzte Rätsel. Diesmal war, und zwar einen Tag vor dem NY Double Ring 5*, das Florida Double Ring 9 no U.S.A. (original, nicht geöffnet) mit Seriennummer dran, also die Mundstückgeneration nach den NY Double Rings. Das 9er ist wesentlich präsenter und strahlender, deshalb ist hier der Vergleich zu den obigen Clips interessant.
    Das Double Ring 9 bekam ich von Sakshama, der es als "lost wax" Vorlage für seine Ring-Modelle nutzte. Das Fett in der Kammer ist offenbar immer noch nicht ganz weg, deshalb neigt dieses Mundstück mehr zu Kondensatbläschen als meine anderen Mundstücke. Es muss wohl mal in die Badewanne mit entfettenden Substanzen.

    Bogen 1



    Bogen 2



    Bogen 3



    So ganz schwer ist es aber glaube ich nach dem ersten Set oben jetzt nicht mehr.
     
  15. RomBl

    RomBl Guest

    Ich habe mir gedacht, dass Bogen C der Silberbogen ist, da er etwas "feiner" und "graziler" klingt als die beiden anderen.
    Ich spiele selber einen Gloger-Silberbogen auf meinem Martin und die Sound-Unterschiede bei meinem Horn sind kongruent zu Deinem Horn
     
  16. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    @RomBl :Das deckt sich exakt mit meinen ersten Beobachtungen.
     
  17. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Meine Erkenntnis daraus ist, dass nicht unbedingt der Originalbogen am harmonischsten klingen muss
    und es sich deswegen lohnt zu experimentieren.

    kokisax
     
  18. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Mal zwischendurch und damit's mir nicht dadurch geht: ich danke euch allen für eure Bereitschaft, die Ohren für mich zu spitzen. Im ersten Block war es schon bemerkenswert, wieviele von euch den Kupferbogen erkannten oder auch favorisierten. Das mag dafür Beleg sein, dass der Kupferbogen wirklich so etwas wie die mir mir bereits zitierte "Rampensau" ist. Bei den Schucht Bögen ist übrigens das P-Modell (Philip) mit der SBA Oktavmechanik deutlich dezenter als die TN1-Modelle.
     
    Tuberich und kokisax gefällt das.
  19. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Spannend. Ich habe noch einen Saxgourmet Kupferbogen fürs Alt. Eigentlich wollte ich den verkaufen.

    Nach dem Thema muss ich mir das eher nochmal überlegen.....:confused:
     
    kokisax gefällt das.
  20. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Ich hatte ja den Gloger-Kupferbogen auch zum Verkauf angeboten und habe stattdessen einen zweiten aus Silber erworben, bestechende Konsequenz....
    Von Tino Schucht hatte ich der Vergangenheit auch mehrere Bögen (TN 1 und TNP), die sehr unterschiedlich ausfielen, aber in der Grundcharakteristik durch das gleiche Material letztendlich doch etwas näher am Original waren als die Gloger S-Bögen. Vielleicht mag ja jemand, der S-Bögen von Tino Schucht in seinem Arsenal hat, mal mit einem Selmer-Schucht Vergleich nachziehen. Das fände ich sehr interessant.
    Letztendlich gilt das gleiche Prinzip wie für alles Material: es gehört in die dritte Reihe hinter Musik und Interpret.
    Vermutlich würde ich dem Selmer-Original treu bleiben, wenn ich nur einen S-Bogen mit "auf die Insel" nehmen dürfte, die Entscheidung wäre aber wohl emotional und irrational.
     
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