Entzauberung der Stradivari?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von gaga, 9.Mai.2017.

  1. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Besser kann man es nicht zusammenfassen! :sneaky:
     
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  2. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    @guemat

    Da hat es dich aber echt getroffen. Gemessen hat eigentlich niemand was, sondern nur abstimmen lassen, welches Instrument für die Leute besser klingt. Herausgekommen ist, dass die Zuhörer nicht reproduzierbar die Stradivari erkennen konnten und Stradivari / Modern als ungefähr gleich gut empfunden haben. Darunter kann es aber natürlich Zuhörer geben, die Stradivari für sich persönlich immer am besten fanden. Genauso ist es mit den Mk VI Spielern. Der allgemeine Mythe dieser Instrumente ist damit nicht zu erklären, auch wenn der Einzelne sein Instrument super findet. Dem steht ja auch nichts entgegen.

    Aerophon
     
  3. TitusLE

    TitusLE Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin jedenfalls froh, dass ich mich zuletzt doch gegen den Kauf einer Stradivari für meinen Sohn entschieden habe und stattdessen doch lieber ein Stück guter Geigenbaukunst aus Mittenwald entschieden habe :D
     
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  4. MrWoohoo

    MrWoohoo Ist fast schon zuhause hier

    Grundsätzlich bin ich bei Dir, aber: waren das auch dieselben Bögen, Fasern, Saiten etc.? Macht einen ähnlichen Unterschied, wie MPC, Blatt, Lig, SBogen...
     
  5. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Deshalb fragt man ja auch eine Gruppe von Leuten nach ihrem Empfinden, um dann die Subjektivität wieder rauszumitteln.

    Genau darauf ist die Studie ja aufgebaut.

    Oft sind nicht die wissenschaftlichen Ergebnisse, sondern die Interpretationen von (wissenschaftlichen) Laien das Problem...

    Das widerspricht sich jetzt vielleicht nicht direkt damit:

    aber Sinn ergibt es auch keinen. Was ist schlimm, wenn ich nicht Instrument x kaufen kann? Kauf ich halt Instrument y, das ich mir leisten kann und ähnlich gut ist.
    (Wobei ich jetzt nicht nachgesehen habe, in welcher Preislage die Geigen waren, die mit der Stradi verglichen wurden - auch für moderne Geigen kann man viel Geld ausgeben...)

    Diese Formeln sind nicht patentierbar...
    Aber Musik, die sich gut verkauft, ist längst ein Industrieprodukt geworden.

    Kann es sein und soll es auch sein - aber bei der Musik für die breite Masse ist völlig wurscht, wer am Instrument steht, da soll wer einfach nur korrekt spielen. Insofern ist für mich auch der einzige Unterschied der Musikroboter zu dem einen Video mit den Streicherinnen ein optischer (qualitativ - von der Musikrichtung abgesehen).
    Freilich gibt es jede Menge Musiker, die mit ihrer Musik was ausdrücken wollen, und mitunter werden die auch bei der breiten Masse erfolgreich...

    Es wäre ja auch ein Armutszeignis, wenn Jahrhunderte an Erfahrung nicht reichten, ein Instrument mit Spitzenklang zu bauen...

    Da kommt mir ein Gedanke: wer spielt Stradivaris? Spitzen-Geiger - wer anderer kommt an so ein Istrument kaum ran... Also hört man auf Stradivaris auch in der Regel Spitzen-Musik...
     
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  6. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @MrWoohoo → sorry, da muss ich passen - ich denke, dass jeder seine eigenen Bögen spielt, da ist auch schon das große Geheimnis dahinter...
    Holz, Bespannung...das ist wie am Ende richtig von Dir betrachtet: das Blatt - der eine spielt Ricos, der andere Franzosen, der Dritte schnitzt selber.
    Das ist aber letzten Endes Wurscht, man kann es nicht vergleichen, den 2.Brecker-Sound wirds nie geben,
    auch wenn Du Dir ein 50xxx MarkVI kaufst, ein GuardalaBrecker I und Vandoren-Blätter...
    man müsste den Brecker klonen - [dann wirds eh schon philosophisch - ist der Klon nun das Original oder nicht...]
    aber dann kommt noch die veränderte Umwelt, das Alter, etc dazu...
    ich kann meine Aufnahmen von vor 20 Jahren nicht mehr exakt reproduzieren, es klingt anders, ich klinge anders, meine Wahrnehmungen sind anders,
    → zum Glück ist das [Music]Leben ein dynamischer Prozess...
    Cheers
    P.
     
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  7. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Patentieren nicht, aber:



    Dafür gibt es ja z.B. Doppelblindstudien. Damit kann man feststellen, ob der andere es wahrnimmt oder meint, wahrzunehmen. Da ist schon so manch 'eindeutiger Unterschied' im Hintergrundrauschen verschwunden.

    Grüße
    Roland
     
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  8. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    Es sind ja auch La Voz Blätter , die er spielt.........Aber wenn du dich seinem Sound annähern möchtest, hilft es......

    LG

    Mixo
     
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  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Subjektivität rausmitteln, aus der Empfindung der Leute, das ist mal ein Weg zur Objektivität, ich bin begeistert o_O

    Gruß,
    Otfried
     
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  10. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    nennt sich: Normalverteilungskurve :duck:
     
  11. last

    last Strebt nach Höherem

    o_O ...also doch nicht? ...sozusagen fast kein Oxymoron? o_O;)

    :)last
     
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  12. Peewee1963

    Peewee1963 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Meinst Du den:
    http://greinerviolins.com/de/

    Der gute Mann hat mit einem Aachener Physiker, der das nur studiert hat, um Stradivaris untersuchen zu können, zusammengearbeitet. Der ist so beschäftigt, dass man sich bei ihm regelrecht bewerben muss, um an eine Geige zu kommen - die wohl so um die 30000 Euro kostet.
    Ähnliches gibt es ja auch im E-Gitarrenbereich, namentlich Gibson Les Paul Standard 1958-1960, man achte auf den Preis:

    http://shop.guitarpoint.de/de/Gibson/1960-Gibson-Les-Paul-Standard-Sunburst-1

    Die 59er Les Paul von Peter Green, die später Garry Moore besass und die er an einen Sammler verkaufen musste, soll angeblich für über 2 Millionen Dollar an Kirk Hammett von Metallica verkauft worden sein...
     
  13. Gerrit

    Gerrit Guest

    Ja, ich denke das ist er, vielen Dank! Ist schon eine ganze Weile her, daß ich den Beitrag über ihn sah... ich finde das großartig, wenn jemand sein Handwerk bis in alle Tiefen so auslotet, das mit einem gewissen historischen Bewusstsein, das Tradition mit Moderne verbindet, es aber letzten Endes um das Handwerk als solches geht. Die Gegenstände, die aus einer solchen Hand gehen, sind dann oft unbezahlbar, ich meine das nicht nur im eigentlichen Sinne, sondern auch im übertragenen. Man begegnet dann Werkstück und Meister mit einer gewissen Ehrfurcht, die dann gewiss auch die eigene Spielhaltung beeinflusst. Ich schätze auch Musiker, die so arbeiten. Auf dem Album "Page One" bläst Joe Henderson 1963 ein unglaubliches Solo über "La Mesha", für mich eines der großartigsten Soli, das jemals aufgenommen wurde. Joe spielt mit allergrößter Sorgfalt, maximaler Kontrolle, analytisch, erreicht aber dadurch ein enorme Expressivität und künstlerische Tiefe... einfach nur schön!
     
  14. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Dafür hätte es (für mich!) keiner Untersuchung bedurft, etwas Selbstbeobachtung reicht mir da.
    Ich erkenne (nur mit den Ohren) keine Stradivari, kein Remles, keine LesPaul und ich glaube, dass ich schon relativ feine Ohren habe.
    Was aber nicht heißt, dass ein Musiker für sich und sein Klangideal genau das Instrument braucht, haben will.
    Ich gönne es jedem, und kann mich für jeden ehrlich mitfreuen, bei mir (!) wären es Perlen vor den edo....
     
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