Erfahrungen mit Schallkabinen

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von irgendwer, 30.August.2015.

  1. irgendwer

    irgendwer Schaut nur mal vorbei

    Hallo zusammen,

    meine Frau ist Pianistin und wir sind auf der Suche nach einem Haus.
    Leider sind in unserer Gegend freistehende Häuser kaum zu finanzieren, und wir überlegen, ein Reihenhaus zu kaufen.

    Nun ist ein Saxophon wahrscheinlich beim Anblasen vielleicht noch lauter als ein akustisches Klavier, und vielleicht hat der eine oder andere das gleiche Problem mit dem Üben gehabt, und sich eine Übungskabine (Studiobox, Desone, Sutdiobricks) zugelegt.

    Meine Frage wäre nach Erfahrungen damit. Ist das wirklich _so_ leise, daß die Nachbarn gar nichts mehr hören? Habt ihr getrennte Bodenplatten, bzw. wie ist der Aufbau in Eurer Wohnung / Haus? Steht die Box im Keller, oder im Erdgeschoss? Gab es Probleme bzgl. des Gewichts?

    Vor einer Investition von ca. 10.000€ bin ich halt vorsichtig, was das angeht.

    Vor Ort hatte nur ein Hersteller tatsächlich ein akustisches Klavier aufgestellt. Nach Schließen war ich überrascht, wie stark man das Spielen noch im gleichen Raum hörte - auf der anderen Seite ist ja Körperschall meist das grösste Problem. Im Nebenraum war nicht mehr viel zu hören, aber ich bin mir nicht sicher, wie repräsentativ der Aufbau war. Bei den anderen Herstellern konnten wir überhaupt nicht vernünftig testen...
     
  2. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    nun erstmal moinsen
    bemühe mal die Suchfunktion da finden sich so Threads wie dieser.
     
  3. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    das dämpfen ist technisch kein problem, du hörst bei ner guten lösung 2m weiter fast nix mehr.....
    da drinnen das üben ist das eigentliche problem.... manche gewöhnen sich drann, ich nicht
    bei nem reihenhaus haste doch aber auch nen keller, da würde ich mir nen raum entsprechend dämpfen
    wenn überhaupt nötig...... also erstmal haus kaufen und dann weiters überlegen..
     
    Dreas gefällt das.
  4. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Hast Du schon mal bei clavio im Forum geguckt? Da habe ich das Thema auch schon gesehen.
    Pianisten können in allergrößter Not zumindest ein wenig das Problem mit einem Digitalklavier umschiffen ( ok, ist natürlich keine Lösung , so stell ich mir Sex mit einer Gummipuppe vor :)) oder Ein Silent Klavier .... Zur Not...
    LG
    Thomas
     
  5. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Moin!
    Zu den Übekabinen kann hoffentlich jemand anderes aus eigener Erfahrung berichten. Aber wenn Deine Frau Pianistin ist, macht es vielleicht Sinn, einen ganzen Raum entsprechend auszubauen? Wir haben unseren Dachboden (altes viktorianisches Reihenhaus) entsprechend ausgebaut mit Entkopplung der Wände und des Bodens. Es ist ganz erstaunlich, aber wenn sich da oben eine ganze Band austobt, und man steht vor dem Haus, hört man nur ganz entfernt leise ein wenig Schlagzeug.
    Wie es bei den Nachbarn ist, wenn sie sich in einem Raum schräg unter unserem Studio befinden, weiß ich nicht so genau, das haben wir noch nicht getestet. Sie haben sich aber noch nie beschwert, und wir hören spätestens um 22:00 Uhr mit dem Üben auf. In dem Raum direkt unter dem Studio halte ich mich oft auf, und da sind die Bässe, vor allem die Bassdrum sehr durchdringend. Klavier und Saxophon sind zwar hörbar, aber nicht lauter als Musik von einer Stereoanlage, und unten im Erdgeschoß kriege ich kaum was mit. Und deutsche Häuser haben bestimmt noch wesentlich bessere Wände und Decken als diese Papphäuser in UK, und wenn Ihr einen Keller habt, dann Bingo....;)
    LG Juju
     
  6. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Keller kann nicht immer eine einfache Lösung sein. Wenn die Bodenplatte in Doppelhäusern oder Rehenhäusern durchgehend ist (eher die Regel als die Ausnahme), hat man wunderbare Schallleitung. Als die Tochter unserer Nachbarn mal Versuche mit E-Gitarre im gefliesten Keller gestartet hatte, konnte man bei uns prima mitrocken. Wenn sie im 1. Stock spielte, war das wesentlich leiser, da wir getrennte Kommunwände mit dazwischenliegender Schalldämmung haben.

    Aerophon
     
  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich selber habe eine Doppelhaushàlfte und mein Studio zur Außenwand (freistehende Seite) im ersten Geschoss.

    Keinerlei Lärmprobleme.

    Die Lösung Silent Piano solltet ihr unbedingt testen.

    Eine Schallschutzkabine für einen kompletten Raum wäre meine nächste Idee, erschein mir aber für Klavier eher überzogen Als Schlagzeuger wäre dies ein guter Ansatz.
     
  8. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Ich baue grade zum fünften mal einen entkoppelten Raum. Ein mal Dachgeschoss, da ist der Boden ein riesen Problem. Die besten und am wenigsten aufwendigen Lösungen findet man devinitiv immer im Keller. Decke und Wände entkoppelt mit möglichst viel Abstand- 10cm sind nicht schlecht und zwei Brandschutztüren F30 vom Baumarkt- eine in der Mauer und eine im gebauten Raum. Die Tür im Innenraum geht nach innen auf, also muss man die auch so planen, das man bei Problemen bei der Schallübertragung noch aufbekommt, wenn man einen gedämmten Boden nachrüsten muss. Wenn man das selber kann ist das wesentlich billiger als so eine Schallkabine, die hat jedoch den Vorteil, dass man sie wieder verkaufen kann. Unser Keller ist niedriger als die anderen Etagen, da geht garkeine Schallschutzkabine von der Stange rein, also aufpassen und Montagemaße parat haben, wenn man ein Haus hat was in Frage kommen könnte. Noch ein Problem könnte werden, dass Piano durch die Tür zu bekommen, bzw in den Keller.

    Viel Spass beim Planen

    Mischa
     
  9. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Das kommt stark drauf an wann und wie das das Haus gebaut wurde. Hab mal in einer Wohnung gewohnt, da waren die Wände so schlecht, dass ich den Nachbar hab pfeifen gehört. Ich mein 70`er 80`er Jahre sozialer Wohnungsbau der Stadt Essen. Grrrrr
     
  10. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Die Wände meiner Schallschutzkabine bestehen aus zwei dicken Spanplatten, die mit Bauschaum ausgefüllt sind, ebenso die Decke und der Boden.
    Wände, Boden und Decke sind 8 cm stark, innen ist die Kabine rundherum mit Noppenschaum ausgekleidet, am Fußboden ist Teppichboden verlegt. Das Fenster besteht aus doppeltem Isolierglas.
    Das ganze steht auf vier dicken Balken, die wiederum auf Trittschallmatten liegen.
    Zur Wand habe ich 10 cm Abstand gelassen, außerdem befindet sich zwischen der Wand und der Kabine eine 6 cm starke Schallschutzmatte.
    Rückfragen bei meinem direkten Nachbarn haben ergeben, dass er mich in seiner Wohnung nicht spielen hört, selbst wenn er sich im Zimmer nebenan befindet.
    Die massiven und sehr schweren Wände der Kabine Marke Eigenbau schlucken fast den kompletten Schall meines Saxophons.
    Die Kabine hatte ich für wenig Geld in der Bucht ersteigert und von einer Spedition abholen und bei mir aufbauen lassen.
    Ein neuer Anstrich, innen noch ein Turmventilator, und jetzt kann ich ohne schlechtes Gewissen bis tief in die Nacht tröten.
    Da ich in einer kleinen Zweizimmer-Wohnung im ersten Obergeschoß eines Wohnblocks lebe, steht die Kabine in meinem Schlafzimmer.
    Meine beiden Nachbarn, deren Schlafzimmer unter und über mir liegen, bekommen von meinem Saxspiel auch kaum was mit.
    Der Spiegel links neben der Türe war noch eine kostenlose Draufgabe des Verkäufers.

    Gruß Hans
     

    Anhänge:

    Zuletzt bearbeitet: 31.August.2015
    Smoothie und Bereckis gefällt das.
  11. irgendwer

    irgendwer Schaut nur mal vorbei

    Also:

    - Digitalpiano oder Silentpiano geht nicht. Sie spielt beruflich, und da brauche ich ihr mit sowas überhaupt nicht anzukommen.
    - Erst kaufen, Hypothek aufnehmen, und dann mal schauen was so geht, ist ein No-Go. Im Worst-Case kann sie nicht spielen, und dann?
    - Den Klang innerhalb der Kabine ist in der Tat so eine Sache. Bei einem Hersteller stand aber ein Klavier zum Test da, und da ging der Klang innerhalb doch ganz gut. Es gab verschiedene Varianten - die für Drums nahm wirklich den gesamten Klang "weg", aber die für Klavier ging tatsächlich. Sagt sie zu mindestens, nach ausgiebigem Testspielen.

    Selbst entkoppeln ist sicherlich ne Möglichkeit, ich stelle mir das prinzipiell nicht so wirklich einfach vor; handwerklich traue ich mir das zu, aber soundtechnisch bin ich skeptisch: ggf. viel experimentieren bis man zum einen einen vernünftigen Klang im Raum hinbekommt, und zum anderen eine gute Entkopplung hat...

    Also wenn meine Frau ein Konzert o.ä. vorbereitet, dann übt die durchaus wie meiner einer mit seinem Bürojob, also Mo-Fr je 8h. Daher ist es auch nicht akzeptabel, wenn die Nachbarn "ein bisschen" was hören... auf die Dauer geht das dann definitiv schief...

    @saxhans: Was heißt "kaum was mit?" Ich gehe mal davon aus, daß die Kabine Marke Eigenbau ist, und es keine Daten bzgl. der Schallverringerung in db gibt?

    @Topshit: Wie denn den Fussboden am besten entkoppeln? 10cm Luftschicht, neuen Boden setzen, und den neuen Boden über verschiedenste Holzklötze abstützen? Der Punkt ist, dass tatsächlich nahezu alle Reihenhäuser im Keller eine gemeinsame Bodenplatte haben (aufgrund der Kosten, getrennte Keller zu bauen). Ab Erdgeschoss sind dann meistens getrennte Wände und getrennte Bodenplatten...
     
  12. klafu

    klafu Ist fast schon zuhause hier

    moin,
    und ewig grüßt das Murmeltier.
    Das Thema Schallschutz/Übekabine wurde hier doch schon zig mal durchgekaut.
    Z.B. gibt es hier eine bebilderte Anleitung zum Selbstbau.
    links auf "Proberaum" klicken, sonst mal die Suche hier bemühen.
     
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Schallkabinen dämmen eigentlich nie zu 100 %. Wie stark sie dämmen, hängt von der Konstruktion und den verwendeten Materialien ab. Worauf man aufpassen muss ist, wenn es nicht im Keller ist, auf das Gewicht so einer Kabine, denn je nach verwendeten Materialien und Grösse, kann die sehr hoch sein und dann für die Statik zum Problem werden.
    Bei den meisten Kabinen ist die Dämmung nach unten und die Lüftung die Schwachstelle.
    Die meisten Kabinen zum Kaufen sind so ausgelegt, daß der Schall nach aussen nicht null ist aber so leise, daß der Nachbar nicht mehr gestört wird. Das erfüllen nicht alle Kabinen wenn es um die Dämmung nach unten geht.
    Wie es innen klingt lässt sich beeinflussen z.B. durch Noppenschaumstoff.
    Es kann in solchen Kabinen trotz Lüftung mitunter sehr warm und feucht werden, das sollte man bei einem Klavier oder Flügel berücksichtigen.
    Generell sollte man lieber einen Fachmann sowas bauen lassen oder einen Raum akustisch dämmen und entkoppeln lassen, denn schnell hat man Schimmelfallen erschaffen oder erreicht nicht die gewünschte Dämmung.

    LG Saxhornet
     
  14. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    Wenn man sich das Haus noch aussuchen kann sollte man einen großen Keller zum Kaufkriterium machen.
    Da dann Raum-in-Raum bauen und alle musikalischen Tätigkeiten incl. Klavier dort hinein verlagern. Denn ich
    denke eine Schallkabine um das Saxophon einzudämmen und das Klavier aussen vor zu lassen ist unsinnig.
    Zum einen wollt ihr ja auch zusammen spielen, und ein Klavier ist das die Übertragung von Körperschall betrifft
    ganz weit vorne. Von daher wäre für mich das Thema Kabine komplett erledigt.

    Bei einem entsprechend großen (Keller-)Raum kann man prima den Boden abkoppeln, die Däcke dämmen und
    verliert nicht mehr als 15-20 cm Raumhöhe. Diese 20 cm kannst Du auch an den Wänden in Abschlag bringen...

    Just my 2 ct.
     
  15. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Noch ein Gedanke- bei professionellen Musikern spricht der Licht- und Wohlfühlfaktor evtl für einen Dachbodenausbau. Ich bin jedenfalls heilfroh, dass wir ein helles, wunderschönes Studio haben, in dem man problemlos den gesamten Tag verbringen kann, ohne einen Koller zu kriegen! Meinen Mann kriege ich gerade mal zu Malzeiten da oben raus (oder wenn ich darauf bestehe, dass ich dann jetzt mal an der Reihe bin mit üben...) :D
    LG Juju
     
  16. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    um den Boden zu entkoppeln kann man den auf Tennisbälle stellen, oder schwimmend auf einer tragenden Schüttung Isoliermaterial. Wenn ihr euch einen Raum zurechtmacht, würde ich gleich eine feuchtigkeitsentziehende Klimaanlage mit einplanen.

    gruß
    zwar
     
  17. Oldie43

    Oldie43 Kann einfach nicht wegbleiben

    Mach keine halben Sachen ....ich weiß wovon ich Rede :(
    Musik machen im Reihenhaus ist immer eine Nachbarschaftsfrage. Besser wäre echt ein freistehendes Haus mit Keller....
    Ich blase Sax immer nur werktags von 10-11 (aber ich bin Rentner) ...da schieben die anderen ihren Rasenmäher stundenlang über ihre Parzelle.
    Seltsamerweise finden die den Rasenmähersound alle super....mein Saxspiel auch , wenn ich komplette Titel spiele...Aber Passagen mehrmals wiederholen - da habe ich eine "die Schere im Kopf" ...
    Auf meiner Hammond spiele ich zu beliebigen Zeiten ....mit Kopfhörer :cool:
    Ist zwar nicht exakt die Antwort auf deine Frage...aber sollte ein Denkanstoß sein...so preiswert sind Reihenhäuser momentan ja auch nicht mehr .
    Grüße vom Oldie43
     
  18. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Den Boden würde ich wie die Wände auf Bautenschutzmatten stellen. Balkenkonstruktion mit Dämmwolle dazwischen und so stark wie möglich, wenn du noch 10cm hinbekommst ist super. Je mehr Abstand um so besser der Schalldämmwert. Auf der Bodenplatte ist ja auch ein entkoppelter Estrich verlegt, der müsste eigentlich so um die 35db abfangen plus noch mal das gleiche für die Bodenplatte. Da ist allerdings der DÄmmwert der Estrichmatten nicht so gut, weil die nur den Trittschall entkoppeln und nicht den Schall im Hohlraum so "totreiben wie ein offenporiger Dämmstoff. Das Problem bei der Übertragung über die Bodenplatte sind ja eher die Wände, weil die dirket auf der Grundplatte stehen. Deshalb war meine Empfehlung so zu planen, dass man den Boden nachrüsten kann, weil man ihn vielleicht garnicht braucht, wenn die Wände gedämmt sind. In meinem Tonstudiohandbuch stehen 35db für eine 5cm starke Rigipswand. Stärker lohnt nicht, da eine 10cm dicke Rigipswand nur 5db mehr schluckt. Ich schreib gern noch mal, wenn mein Raum fertig ist, dann kann ich testen bis wieviel db meine Nachbarn nichts hören und dir wenn du magst den Aufbau meiner Konstruktion beschreiben.

    Grüße, Mischa
     
  19. irgendwer

    irgendwer Schaut nur mal vorbei

    Das sehe ich nicht ganz so. Zwar gibt es zahlreiche Threads zum Thema, aber echte Erfahrungen (Doppel-/Reihenhaus, kommerzielle Kabine) findet man nur selten, da die wenigsten in den Sauren Apfel beißen und 10k € investieren...

    Viele bauen selbst, und da sind die Ergebnisse natürlich interessant, aber halt kaum repräsentativ, weil so schwierig vergleichbar. Wenn ich jetzt z.B. von Person XY höre: Wir haben eine Kabine von Desone/Studiobox etc. in einer Doppelhaushälfte von 19XX, gemeinesame Bodenplatte, Betonkeller und man hört (nichts, ein bisschen, viel), dann ist das schon eine recht verläßliche Aussage....

    Das wäre in der Tat sehr interessant, vielen Dank!
     
  20. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Ich empfehle die schallkabinen von studiobrix,nicht billig aber super aufzubauen und in der nachbarwohnung hörst du nichts! Mehr.
     
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