Gewichtsprobleme

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von KKäte, 19.Januar.2017.

  1. KKäte

    KKäte Schaut nur mal vorbei

    Hallo,

    ich spiele nun seit fast drei Monaten mein Arnold & Sons Tenor Sax (ca. 3,4 kg) und merke zunehmend, dass ich mit dem Gewicht nicht zurecht komme. Ich habe leider einen ziemlich kaputten Rücken mit mehreren Bandscheibenvorfällen im Lendenbereich und verengten Nervenkanälen.

    Ausprobiert habe ich den SaXholder, mit dem ich überhaupt nicht zurecht gekommen bin und einen ganz normalen Nacken-Tragegurt. Habt ihr noch Ideen, wie ich das Gewicht besser verteilen kann?
    Da ich denke, dass ich über Kurz oder Lang keine adäquate Lösung finden werde, trage ich mich mit dem Gedanken, das Sax gegen eine Klarinette zu tauschen.

    Hat jemand ähnliche Erfahrungen/ Voraussetzungen und ein paar Tipps oder Ideen?

    Viele Grüße

    KKäte
     
  2. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Zappatini-Gurt und/oder Altsax?

    Rückenorientiertes Krafttraining?
     
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  3. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Es gibt auch spielständer
     
  4. last

    last Guest

  5. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Ferndiagnosen sind schwer - hast Du einen Lehrer? Jemand der dich beim Spielen sehen und beraten kann? Was sagt der Arzt? Du bist am Anfang und es ist mE auch nicht auszuschließen, dass Deine Haltung beim Spielen eine Rolle spielt. Es gibt viele Möglichkeiten.
    ---

    Zu den Saxständern:

    Auch nicht schön, billig, aber wenig flexibel:

    https://www.reisser-musik.de/saxophon-spiel-staender-basix-762.320/
    Sehr flexibel, aber kostet auch recht viel (eigentlich nur für Bass und Bariton, ich kann mir aber vorstellen, dass auch ein Halter für Tenor möglich ist):

    http://andreas-kaling.de/index.php/bass-sax-playingstand
     
    Zuletzt bearbeitet: 19.Januar.2017
  6. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich nehme an, Dein Problem ist beim Spielen im Stehen.

    Nun, man kann Tenorsax auch im Sitzen spielen. Ist vielleicht nicht so cool, aber viel leichter für den Rücken. In jeder Spielpause kannst Du das Instrument auf den Knien ablegen. Ich spiele nur so, weil ich auch bei Proben und Auftritten mit der Big Band im Sitzen spiele.

    Als Gurt habe ich im Prinzip einen Neotech mit breitem, weichem Gummi, der am Hals sehr angenehm ist. Da mir die Zugmechanik nicht gefiel, habe ich die durch eine von einem Zappatini-Gurt ersetzt. Den Schultergurt vom Neotech finde ich aber angenehmer als den vom Zappatini.
     
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  7. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Würde auch Schultergurte zu probieren empfehlen. Die 3,4kg dürften als absolutes Gewicht normal nicht das Problem sein. Oder wie gehts mit andern getragenen Lasten, z.B. per Tasche, Rucksack...?

    Ich hab fürs Bari den Zappatini, und mir passt der - selbst fürs Bari, für das er wegen der seitlichen Haltung sicher nicht optimal ist. Tenor hält man ja nicht so weit seitlich...
     
  8. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Schon krass wie sehr auch die Gewichte verschiedener Tenorsaxe ausfallen können. Hab mein Conn NW2 grad mal gewogen: 3,05kg. Dabei hat es sogar minimal Zusatzgewicht durch Anbauten.
    400g merkt man schon auch, wenn sie am Hals hängen. Moderne Saxe dürften aufgrund zusätzlicher Mechanik (Hoch-F# etc.) aber generell am oberen Ende der Gewichtsskala liegen.
    Habe schonmal überlegt, lange Gestänge durch Carbonröhren zu ersetzen. Das dürfte aber erst beim Bari richtig Sinn ergeben.
    VG
    Jens
     
  9. KKäte

    KKäte Schaut nur mal vorbei

    Ich hatte eine Stunde bei @jazzwoman, aber ich denke nicht, dass sie so sehr auf meine Haltung geachtet hat - ich hatte andere Baustellen...Es liegt auch, meiner Meinung nach, nicht daran, sondern wirklich an dem völlig kaputten Rücken. Das Gewicht von 3-4 kg kann ich auch als Rucksack nicht über 30 Minuten und länger tragen.
    Ich werde mal sitzend spielen. Auf diesen Gedanken bin ich noch gar nicht gekommen.
     
  10. GelöschtesMitglied7838

    GelöschtesMitglied7838 Guest

    hallo @KKäte ,
    wie du schon gemerkt hast, der möglichkeiten und lösungsansätze gibt es viele...
    als ebenfalls leidgeplagte kann ich dir nur empfehlen, sowohl lehrer/in, als auch orthopäden bzw. physiotherpeuten einzubeziehen. hast du regelmäßig krankengymnastik? falls ja, könntest du dein tenorsax mal mit dorhin nehmen und zusammen mit dem therapeuten eine gute spielposition für dich erarbeiten. das ist die grundlage, ohne eine gute haltung nutzt auch der tollste gurt nix. ich empfinde spielen im stehen als viel angenehmer (im vergleich zum sitzen), mir ist bewegungsfreiheit sehr wichtig.
    sicherlich keine vollständige liste, aber hier sind einige alterntiven zu dem, was du schon ausprobiert hast.
    - zappattini wurde schon erwähnt (hier ist die bewegungsfreiheit sehr gut gegeben, finde ich).
    - der freeneck ist für viele barispieler die lösung des gewichtsproblems. geht natürlich auch für tenor.
    - dann gibt es noch verschiedene brustgurte, die das gewicht ebenfalls gut verteilen. der nachteil dieser brustgurte ist, dass die kordel ihren angelpunkt sehr weit unten hat, das instrument kann nicht frei schwingen. ist natürlich geschmackssache.
    - an spielständern sei noch der hercules ständer erwähnt, der recht robust daherkommt. außerdem lässt er sich höher ausfahren als die meisten anderen ständer, so dass auch alto spielen im stehen machbar ist.
    ich wünsche dir, dass du eine gute lösung für dich findest!
    viele grüße,
    anja
     
  11. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Freeneck
     
  12. annette2412

    annette2412 Moderatorin

    @KKäte
    Ich hatte auch schon einen ziemlich heftigen Bandscheibenvorfall und benutze deswegen den Freeneck beim Tenor.
    Ich kann ihn sehr empfehlen: das ganze Gewicht verteilt sich auf den Gurt um die Hüften - man merkt das Sax fast gar nicht.
    Ich würde aber - wenn es dir möglich ist - den Gurt in einem Geschäft kaufen. Dann bist du sicher, dass du genau die Größe hast, die du brauchst.
    Evlt. können sie dort auch gleich die Stangen anpassen, denn man kann sie leicht zurecht biegen.
    Für's Spielen im Sitzen ist er aber eher ungeeignet.

    Liebe Grüße
    Annette

    ... und für die Bühne nehme ich meinen wunderschönen und weichen Gurt von @moloko_plus
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.Januar.2017
  13. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das ist nur dann der Fall, wenn Du Dich nicht darum kümmerst. Ich habe auch einen völlig kaputten Rücken, zwei Bandscheibenoperationen, aber seit ich regelmäßig trainiere, wiegt das Sax gefühlt fast gar nichts mehr. Wenn man einen kaputten Rücken hat, kann man sich eben nicht so verhalten wie gesunde Leute. Unter anderem beim Saxspielen merkt man das.

    Ich verwende den Saxholder und bin zufrieden damit. Ich spiele auch im Sitzen mit dem Tenor damit, aber ich muss zugeben, da ist er nicht so praktisch, er passt besser beim Alt und beim Spielen im Stehen.

    Ein kaputter Rücken ist jedenfalls keine Entschuldigung. Das ist wie mit schlechtem Wetter: Das gibt es nicht. Es gibt nur falsche Kleidung. ;)

    Am Anfang mit Nackengurt haben sich sogar meine Halswirbel so verschoben, dass ich immer wieder zum Chiropraktiker musste. Das war nicht haltbar, also habe ich nach anderen Möglichkeiten gesucht. Der Saxholder ist m.E. eine gute Möglichkeit, man muss sich nur richtig damit beschäftigen, oben die Bügel richtig biegen und auf die eingestellte Länge am Bauch achten. Als ich am Anfang die Bügel nicht für mich zurechtgebogen hatte, hat er auch nicht so gut gepasst. Aber seit ich das gemacht habe, ist er perfekt.

    Es gibt ja aber auch noch die Brustharnesse. Das müsste auf jeden Fall gehen.

    Wenn Du aber nicht einmal einen Rucksack mit einem so geringen Gewicht tragen kannst, dann ist meiner Meinung und meiner Erfahrung nach nur Training die einzige Möglichkeit. Das wird mit rein mechanischen Helferlein nicht besser werden.

    So kaputt, wie mein Rücken ist, hätte ich am Anfang auch nicht gedacht, dass das funktioniert, aber es funktioniert. Das Haltungsproblem ist aber eventuell dann immer noch da. Da habe ich dann mal eine Stunde bei Bill Plake genommen, weil Guenne so von ihm geschwärmt hat. Und er hat recht. Bill Plake hat mir dann meine Haltungsfehler aufgezeigt. Etwas, das mir zuvor nie jemand gesagt hatte. Und das hat auch dazu beigetragen, dass ich jetzt stundenlang üben kann ohne Schmerzen.

    Bill Plake ist Lehrer für Alexandertechnik und Saxophonlehrer. Also wenn Du jemanden, der sich mit Haltungsfehlern auskennt (muss kein Saxophonlehrer sein) in einer akzeptablen Entfernung hast, gehst Du einfach dorthin, wie schon vorgeschlagen wurde. Das können alle möglichen Leute sein, Physiotherapeutinnen, Pilateslehrerinnen, Jogalehrerinnen, Chiropraktiker, Osteopathen, Alexandertechniklehrer ... Die kennen sich alle damit aus.

    Das Wichtigste ist aber, alle Muskeln, die am Saxophonspielen beteiligt sind, zu stärken. Dann verbessert sich die Haltung meistens auch ganz von selbst. Schadet aber nichts, darauf zusätzlich noch zu achten.

    Es ist alles nur eine Frage des eigenen Wollens. Ob man wirklich Saxophon spielen will oder nicht. Wenn man es wirklich will, gibt es Wege, das dann auch tun zu können. Also wenn ich nicht einmal einen leichten Rucksack tragen könnte, würde mich das schon prinzipiell ärgern und ich würde auf jeden Fall trainieren gehen. :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 20.Januar.2017
  14. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Doch, doch habe ich. Klar! Das ist doch enorm wichtig, gerade auch beim Thema Quietschen, weshalb Du mich ja hauptsächlich konsultiert hast. Ich habe auch gesagt, dass dein Sax recht schwer ist.
    Einen guten Gurt habe ich dir aus diesem Grund auch empfohlen. Du machest aber einen zufriedenen Eindruck mit deinem, ich glaube, gerade erst angeschafften Gurt...
    Meine Empfehlung: einen Zappatini-Gurt und eventuell auch Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur.
     
  15. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Ich glaube eher, dass das Gesamtgewicht des Sax' viel mehr durch die Blechdicke des Corpus als durch die Gestänge beeinflusst wird. Insofern dürfte der Gewichtsgewinn, indem Du einige Stangen durch Carbon ersetzt eher marginal sein. Selbst beim Bari, dessen Corpus ja ohnehin wesentlich schwerer ist, dürfte sich der Erfolg in Grenzen halten.
     
  16. KKäte

    KKäte Schaut nur mal vorbei

    Ich benutze den Halsgurt, der beim Sax dabei war, weil ich den recht bequem finde und somit auch zufrieden bin. Nur leider nimmt der ja gar nichts von dem Gewicht weg. Den SaXholder werde ich mir demnächst im Geschäft einstellen lassen, wenn ich mein Sax zur Inspektion bringe. Alleine schaffe ich es nicht, den komfortabel hinzubiegen.

    Dass mir das Gewicht Probleme bereitet, merke ich auch erst jetzt, wo ich beim Spielen länger durchhalte. Zwischen den Jahre habe ich zweimal täglich für 20 - 30 Minuten die von dir vorgeschlagenen Übungen gespielt. Dadurch hat sich mein Ansatz wohl so verbessert (vielen Dank!), dass ich länger spielen kann und nun das Gewicht merke.
    Ich teste es auch mal, mich abwechselnd hinzusetzen und zu stehen.

    Aber ihr habt recht, Klarinette ist auch keine Lösung. Außerdem mag ich mein Sax...
     
    GelöschtesMitglied4288 gefällt das.
  17. Earl Jay

    Earl Jay Ist fast schon zuhause hier

    Sicher, wird nicht den Mega-Effekt haben, aber paar hundert Gramm kann man vlt. sparen. Ist auch nur so eine geekige Idee, keine Ahnung ob ich je für so eine Spielerei die Zeit finde. ;)
    VG
    Jens
     
  18. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Und Geld? Oder gibt es die auch passend konfektioniert?
    Um Dir extra welche backen zu lassen, wirst Du ordentlich ins Portemonnaie greifen müssen, befürchte ich. :rolleyes:
     
  19. kukko

    kukko Ist fast schon zuhause hier

     
  20. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Dann wird auch ein Schultergurt beim körperlichen Status Quo nichts bringen, denn auch ein Rucksack hat Schultergurte und lagert Lasten normal sehr schonend am Körper. Auch im Sitzen ändert sich da nicht viel - das Gewicht ist immer noch auf der Wirbelsäule.

    Freeneck oder Spielständer sehe ich da momentan als "schnelle" Lösung, oder aber den Physiotherapeuten, der eine gute Haltung ermittelt und/ oder passende Übungen ermittelt, damit das Sax "tragbar" wird.

    Jedenfalls wäre ich mit dem Thema vorsichtig. So schön Sax spielen ist, aber eine brauchbare Wirbelsäule ist für das ganze Leben wichtig, da sollte man keinen weiteren Schaden riskieren.
     
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