Hallo Späteinsteiger....wie nehmt ihr eure Entwicklung wahr?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Dreas, 4.Januar.2017.

  1. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Ist ja richtig....will also versuchen was zum eigentlichen Thema beizusteuern.
    Ich gehöre zu dem "Vorgebildeten" mit Blockflöte in der Schule und mal ein Jahr Gitarrenunterricht.. bevor das Angebot im Jugendzentrum dann eingestellt wurde.

    - Was hat euch motiviert überhaupt diesen Schritt zu wagen? <<<<<<<<Welches Wagnis?
    - Welche Erwartungen hattet ihr für eure Entwicklung zu Beginn? <<<<<<<<< Gar keine. Auspacken, ausprobieren, gucken was kommt.
    - Entsprach die Realität den Erwartungen oder nicht?<<<<S.o.
    - Wie habt ihr euch über die Jahre selbst eingeschätzt, euch wahrgenommen? <<<<<<<<Als Anfänger auf dem Saxophon, bestimmt immer noch.
    - Wie ist Eure Entwicklung verlaufen? Stetig, oder gab es Brüche, gab es Zweifel, wie habt ihr
    diese überwunden? <<<<<<<<<<<<<<<Das Leben ist ein langer ruhiger Fluss (ohne mich jetzt auf dem Filminhalt zu beziehen)
    - Was waren Highlights, was Tiefpunkte? <<<<<<<<<Ein Glanzlicht??? Die Duettse mit meiner schöneren Hälfte klappen immer besser.
    - Wie nimmt euch euer Umfeld heute wahr?<<<<<Werde mal fragen

    Auch, für alle, die ähnlich anfangen:

    - Wie lange hat es gedauert bis ihr für euch selbst akzeptiert habt..."ich SPIELE Saxophone, man kann es sich anhören....ich bin Musiker."<<<<<<Ich habe akzeptiert, dass ich das Sax ein Leben lang lernen werde.

    Die Geringschätzung des Flötenunterrichtes in der Schule kann ich so nicht teilen. Da wurden, jedenfalls in meiner Klasse damals (jepp - damals :) ), schon Grundlage vermittelt. Bin auch froh, dass ich damals mit dem Schreibenlernen anfing. So als Späteinsteiger würde es viel bitterer gewesen sein ;-)
    LG quax
     
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  2. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    ...kommt mir sehr bekannt vor. Deshalb standhafter Musikabstinenzler, bis s. o.
    Klassik mag ich jetzt aber - auf dam Alt- und Sopransax.

    Badener
     
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  3. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Vielleicht hier zur Klärung der hart umkämpften Berufsbezeichnung für musizierende Späteinsteiger :)



    oder je nach Geschmack :

     
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  4. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Musiker ist wer Musik macht. Egal wie gut oder Schlecht.
     
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  5. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Ich bin's erst nach Feierabend....
     
  6. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Ist jemand Automechaniker, weil er einen Reifen wechseln kann?
    Ist jemand Koch, der ein Spiegelei braten kann?
    Ist jemand Arzt, der ein Pflaster auf eine kleine Wunde kleben kann?
     
  7. Peter1962

    Peter1962 Ist fast schon zuhause hier

    Es ist schon cool, wie viel Geduld ihr dabei habt, nicht auf einen Nenner zu kommen.

    Gruß von der sonnigen Ostsee Peter
     
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  8. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Muss man das? Ich bin ein Anhänger der Zweinigkeit.
    Ich kann durchaus die Meinung eines Anderen respektieren, auch wenn sie nicht meiner eigenen entspricht.
     
  9. AndiH

    AndiH Schaut nur mal vorbei

    Ok, ich bin echter Späteinsteiger (auch in diesem thread) :)

    - Was hat euch motiviert überhaupt diesen Schritt zu wagen?
    Mit 55 war ich soweit, dass es mir egal war was andere über mich dachten.
    Obwohl ich als völlig unmusikalisch galt, kaufte ich mir ein Tenor weil ich das schön fand und spielen wollte. Mein humanes Umfeld war irritiert, skeptisch, belustigt. - Egal. Ich wollte etwas neues probieren. Das Bekannte (mein Job) gab mir nichts mehr.
    Meine damaligen Kenntnisse über Musik: Ein Klavier hat schwarze und weiße Tasten. Noten werden auf Linien notiert. Je weiter oben die Note steht je höher der Ton. Ich war zeit meines Lebens nicht mal ein besonderer Musikliebhaber.

    - Welche Erwartungen hattet ihr für eure Entwicklung zu Beginn?
    Mein Hoffnung war, irgendwann ein paar einfache langsame Balladen spielen zu können. Aber eigentlich suchte ich nur eine neue Herausforderung.
    Weil ich wusste, das ich wegen meiner mäßigen Selbstdisziplin nicht ohne Kontrolle auskommen würde, suchte ich mir gleich einen Lehrer und habe nun seit knapp 4 Jahren wöchentlich Unterricht.

    - Entsprach die Realität den Erwartungen oder nicht?
    Es hat von Anfang an viel Spaß gemacht und tut es immernoch. Ich machte am Anfang für mein Empfinden rasch Fortschritte. So konnte ich nach 1 1/2 Jahren Stücke wie Pink Panther oder Summertime einigermaßen Fehlerfrei spielen. Ok, Ton und Timing waren unterirdisch.

    - Wie habt ihr euch über die Jahre selbst eingeschätzt, euch wahrgenommen?
    Ich habe damals das Summertime mal aufgenommen. Wenn ich das heute anhöre krieg ich das Schütteln. :eek: Aber auch heute hören sich Aufnahmen deutlich schlechter an als ich mich beim Spielen selbst wahrnehme.

    - Wie ist Eure Entwicklung verlaufen? Stetig, oder gab es Brüche, gab es Zweifel, wie habt ihr diese überwunden?
    Meine Fortschritte sind nicht kontinuierlich. Wenn ich nur wenig übe komme logischer Weise auch nicht voran. Dann bin ich frustriert, habe keine Lust zum Üben und komme gar nicht mehr weiter. Dann hilft es nur Stücke, die ich schon mal konnte zu wiederholen.

    - Was waren Highlights, was Tiefpunkte?
    Jedes erfolgreich geübte Stück ist für mich ein Highlight. Tiefpunkte habe ich immer, wenn ich versuche etwas vorzutragen. Selbst im engsten Familienkreis macht mich das so nervös, dass ich viele Fehler mache.

    - Wie nimmt euch euer Umfeld heute wahr?
    Meine Hunde laufen nicht weg wenn ich spiele. ;)
    Meine Sax-Lehrerin sagt, ich hätte einen schönen Ton. :D
    Meine Frau ist von meinem Durchhaltevermögen fasziniert, geht aber lieber aus dem Haus wenn ich übe. :p

    - Wie lange hat es gedauert bis ihr für euch selbst akzeptiert habt..."ich SPIELE Saxophone, man kann es sich anhören....ich bin Musiker."

    Das wird nicht mehr eintreten.

    Gruß
    Andi
     
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  10. Iwivera*

    Iwivera* Ist fast schon zuhause hier

    Also dann ich auch mal:

    Was hat euch motiviert überhaupt diesen Schritt zu wagen?:
    Ein im Keller entdecktes Sax. Vorher nie wirklich ein Instrument gespielt. Na ja, ein halbes Jahr E-Bass in zarter Jugend. Notenlesen war auch nicht.

    Welche Erwartungen hattet ihr für eure Entwicklung zu Beginn?

    Wollte so weit kommen, dass ich im örtlichen Blasorchester mitspielen kann.

    Entsprach die Realität den Erwartungen oder nicht?

    Das mit dem Orchester klappte nach einem Jahr. Jedenfalls bei einfacheren Stücken. Dabei - beim Orchester - blieb es drei, vier Jahre, Dann kamen andere Projekte hinzu und später auch noch Gesang. Inzwischen hat Musikmachen einen eindeutigen Suchtfaktor bei mir. Mehrmals die Woche muss sein und immer wieder reizt das Neue.

    Wie habt ihr euch über die Jahre selbst eingeschätzt, euch wahrgenommen?

    siehe oben

    Was waren Highlights, was Tiefpunkte?

    Höhepunkte waren erste erfolgreiche Auftritte, später dann auch in kleineren Projekten. Einen richtig tiefen Tiefpunkt gab es nach drei,vier Jahren. Da hatte ich so das Gefühl nicht mehr weiter zu kommen, sogar schlechter zu werden. Bis ich erkannt habe, dass ich "mehr" brauche. Nämlich z. B. ein eigenes Projekt, neben dem Orchester, eine neue Herausforderung.
    Beim Üben gibt es immer wieder mal Rückschläge, inzwischen weiß ich aber, dass manchmal Zeit und Raum einfach nicht stimmig sind und es nächstes Mal ganz anders sein kann und wird.

    Wie nimmt euch euer Umfeld heute wahr?

    Von Sarkasmus wie "wann bist Du denn berühmt im Fernsehen o. Ä." bis "jetzt spinnt sie ganz". Aber auch echte Bewunderung, dass ich soweit gekommen bin. Ich hatte zum Glück aber schon immer meinen eigenen Kopf.

    Wie lange hat es gedauert bis ihr für euch selbst akzeptiert habt..."ich SPIELE Saxophone, man kann es sich anhören....ich bin Musiker."

    So vor drei Jahren ungefähr, fing ich damit an.
     
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  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Schöne Geschichten...:)

    An vielen Stellen erkenne ich mich auch wieder...

    CzG

    Dreas
     
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  12. SaxiUte

    SaxiUte Nicht zu schüchtern zum Reden

    Also habe mit 40 angefangen. Als endgültig klar war, dass wir keine Kinder bekommen können, brauchte ich etwas, um damit abschließen zu können und vielleicht auch, mich selbst zu verwirklichen.
    Allerdings habe ich als Kind auch mal Blockflöte gelernt. Als Teenie viel Gitarre gespielt, nie nach Noten. Und man merkt schon, dass die Blockflöte vor vielen Jahren einen Grundstein gelegt hat. Meine Schulfreundin - gleich alt, aber null Vorkenntnisse - hat fast zeitgleich mit Klarinette angefangen. Sie ist auch so eine Verrückte wie ich und übt jeden Tag intensiv. So habe ich direkten Vergleich. Sie tut sich halt schon viel schwerer. Fühlt den Rhythmus nicht so leicht. Und auch die Fingerkoordination ist noch ziemlich steif und schwierig.
    Tiefpunkt war, als das Sax einfach nicht das machte, was ich wollte (monatelang quietschte das d"). Jetzt komme ich an meine Grenzen bei sehr schnellen Läufen. Ich übe und übe und habe bei manchen das Gefühl, ich könnte die bis an mein Lebensende üben und es wird nie sauber. Dann beruhige ich mich mit dem Gedanken, dass ich eben als Späteinsteiger einfach nicht mehr das erreichen werde, was ich mir wünsche.
    Ein Hochgefühl ist das Sax jeden Tag für mich (Suchtfaktor). Mit anderen spielen zu dürfen (besonders im Quartett) ist das beste, was es gibt.
     
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