Jazz Waltz?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von 47tmb, 14.Mai.2017.

  1. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Nein! Die 4'33'' würden nicht eingehalten.
     
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  2. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    ...hier ist das Video zum mitschnippen:
     
  3. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Stimmt!....;)

    Man könnte es in 120 BPM spielen und 4'33" : 2 nennen...wäre dann halt anders interpretiert...

    CzG

    Dreas
     
  4. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    ...alla breve?
     
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  5. ppue

    ppue Experte

    Das Stück wird nicht so oft aufgeführt. Ich habe es zweimal live gehört.

    Auch die Orchesterfassung ist super (-:

     
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  6. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    Das Stück 4'33" wäre doch mal 'was für den Klassik TOTM?:rolleyes:
     
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  7. visir

    visir Gehört zum Inventar

    So ist es halt bei mir angekommen. Aber wenns nicht so ist, dann sind wir hier eh fertig.

    Und woher kommt "können"? "Kenntnis haben", "kennen" und "können" sind ja auch überhaupt nciht verwandt...
    Aber eigentlich: natürlich versteht sich dieser Spruch nicht als etymologische Abhandlung, sondern will was verdeutlichen.

    Ich erschaffe nichts, ich bin völlig unkreativ. Ich habe mehr als einmal klar gesagt, wieso ich hier so schreibe.

    Je nach Kunstverständnis...

    sonst noch was...

    :D

    Ich spiel das gerade. Eigentlich jeden Tag, die meiste Zeit des Tages... :rolleyes:
     
  8. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Gute Idee! Das tolle an dem Stück ist ja, dass man jede Aufnahme auch als Background-Track benutzen kann.

    Grüße
    Roland
     
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  9. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    ...die interessante Varianz liegt ja eigentlich in den Nebengeräuschen während des "Spielens" von Stille.
    Beim Aufnehmen für TOTM würden somit einige lustige Klänge aus dem privaten Umfeld veröffentlicht werden...;)
     
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  10. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Man könnte es auch verjazzen und als Swing im Jazz TOTM aufrufen.

    Die Melodie läßt sich ja recht schnell nach Gehör nachspielen. bei der Impro wäre ich zunächst etwas ratlos...:eek:

    Wobei @Wuffy sich sicher über die verschwurbelten Harmonien mokieren würde....:D

    CzG

    Dreas
     
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  11. ppue

    ppue Experte

    4'33" ist mehr, als nur Stille.

    Wie @Viper schon schrieb, hört man z.B. plötzlich auf die Hintergrundgeräusche. Dann stellt das Stück die musikalische Aufführungspraxis aus. Dadurch, dass kein Ton zu hören ist, wird die Art und Weise, wie der Musiker das Stück spielt (oder eben nicht), in den Vordergrund gehoben.

    Musik als Theater. War eine wichtige Diskussion wenig später, als Stockhausen in seiner elektronischen Musik den Musiker quasi entmachtete und seiner Rolle enthob, weil dieser nur noch die exakten Parameter an den Synthesizern einstellen musste. Eine Interpretation des Stückes war nicht mehr gewünscht. Dafür die exakte Wiederholbarkeit der Komposition.

    Cages Stück macht damit bewusst, wie sehr auch theatralische Momente beim Live-Konzert eine Rolle spielen.

    Das Stück regt darüber hinaus an, allgemein über das Verhältnis von Stille und Musik nachzudenken. Es ist nicht so, dass man einfach nichts hört, nein, man hört, dass man nichts hört, nimmt dieses Nichts wahr, aktiv. Und das bringt den Zuhörer selbst in eine groteske Situation.

    Dieses Nichts ist der Anfang jeglicher Musik. Bevor Musik beginnt, ist in der Regel Nichts gedacht. Nein, in der Disco vielleicht nicht, im Konzertsaal aber doch meistens.

    Dann ist natürlich ein gutes Stück Revolution, Parodie, Ironie, ein Scherz oh, ja, alles dabei, was man sich ausdenken kann.

    Der Banause - um den auch mal zu Wort kommen zu lassen - denkt einfach: Ja geht's noch?
     
  12. quax

    quax Gehört zum Inventar

    :) :) :)
    Um den Banausen auch mal zu Wort kommen zu lassen:
    Da gibt sich der Künstler Mühe einen Witz zu erschaffen, ein Augenzwinkern in Richtung Kulturbetrieb zu geben. Allein vergeblich. Schon erhebt sich jemand zum Applaus und eine Menge ruft entzückt " Oh Kunst". Er kann alle Hoffnung fahren lassen, er ist gefangen.
    ;-)
    LG quax
    (Zugegeben, manche sind wohl ganz glücklich endlich gefangen zu werden.)
     
  13. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ppue

    Ich finde das Stück klasse, genau vor dem von Dir beschriebenen Hintergrund.

    Es lenkt auf's Wesentliche....Erwartungshaltungen, enttäuschte Erwartungshaltungen, Hintergrundgeräusche werden plötzlich Vordergrundgeräusche....(Racheln, Wispern).

    Auch was vom Sound des Alltags. Der Sonntag, wenn ich hier im Grünen auf der Terrasse sitze, KLINGT anders als Wochentage!

    CzG

    Dreas
     
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  14. Rick

    Rick Experte

    Du kannst so lange widersprechen, wie Du willst, aber das war schon immer so, auch schon bei Bing Crosby oder der erwähnten Barbra Streisand.
    Pop wird erschaffen, um ein attraktives, gut verkäufliches Produkt zu sein, da steht der Aspekt als "Ware" im Vordergrund; die Kunst ist Ausdruck oder trägt zumindest eine Botschaft, will weniger gefallen als vielmehr zum Nachdenken anregen.

    Und schon immer waren ausgezeichnete "Handwerker" daran beteiligt mit dem Anspruch, eine perfekte Produktion abzuliefern.

    Dann hat sich dieses Neue eben bei den vorangegangen Stationen bewährt, etwa indem es sich um eine erfolgreiche Live-Band handelt oder dass die Musik im Internet "viral" wurde. Auch DJs angesagter Clubs tragen viel zum Aufkommen neuer Stilrichtungen bei.

    Und es gab natürlich auch gelegentlich Fälle, wo Musik, die TATSÄCHLICH als ein originärer künstlerischer Ausdruck entstand, plötzlich POPulär wurde, ich erinnere an Swing, Rock'nRoll, Beat, Punk, Rap, Heavy Metal usw.
    Doch gerade an diesen Beispielen sieht man, dass aus dem ursprünglich Künstlerischen schnell ein Geschäft wurde, und zwar mit der Entwicklung der Massenmedien in immer höherem Tempo. Es gibt zahllose Interviews von Musikern dieser Richtungen, wo sie sich über die Kommerzialisierung ihrer Kunst beklagen und über ehemalige Mitstreiter beschweren, die sich angeblich hätten kaufen lassen.

    Jedes Mal, wenn bei so einem neuen Stil das Geschäftliche das Künstlerische in den Hintergrund drängt, bemerkt man eine rasche Verflachung des Niveaus und eine Vereinheitlichung der vorher individuellen Konturen. Das war so beim Rock'n Roll, beim Rap ("Hip Hop" - ich hasse das Wort!) und selbst bei Techno und House. Die kreativen Subkulturen werden ausgebeutet und ausgelaugt, sobald das große Geld winkt und etwas droht, zum POP zu degenerieren... :-(

    Da habe ich nicht von mir gesprochen. ich mache heute mehr Pop im weitesten Sinne, durchaus mit künstlerischem Anspruch, nix Experimentelles mehr für kein Publikum, denn meine wilden "Ich muss um jeden Preis die Musik revolutionieren"-Tage sind schon lange vorbei.
    Aber ich bin auch nicht mehr so hinter dem Zeitgeist her wie früher, als ich ständig in Discos war, um den neuesten Trend mitzubekommen und auf den Zug zu springen, bevor er richtig in Fahrt ist, denn um kommerziell erfolgreich zu sein, muss man den besten Zeitpunkt nutzen: nicht zu früh, wenn noch nichts zu verdienen ist, und nicht zu spät, wenn schon die Luft raus ist.

    Ich finde die moderne Pop-Musik extrem langweilig und halte mich lieber an den alten Pop - also Swing, etwas Bossa, ein paar schöne Klassiker, gerne auch etwas Norah Jones oder die Beatles.
    Damit fülle ich keine Säle, aber ich kann damit und davon leben. :)
     
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  15. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ist das hier Pop? Ein kommerzieller Erfolg für den Komponisten war es wohl:

     
  16. ppue

    ppue Experte

    Nein, keine populäre, sondern Herrschermusik. Andere Zielgruppe.

    Nein, Quatsch. Das war damals sicher eines der populärsten Werke Beethovens. Das Popul war aber damals ein anderes als es heute ist, nämlich eher Adel und gehobener Bürgerstand.
     
  17. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Entweder beschränkst Du Pop in Deiner Definition desselben hier auf die Industrieware, oder Du widersprichst Dir weiter unten selbst... siehe dort.

    Dann ist es keine Kunst, weil es geschafft hat, erfolgreich zu sein?

    ...diese Stelle meinte ich bezüglich Widerspruch.

    weil es danach verkommerzialisiert wurde, waren die Sachen dann auch keine Kunst mehr?

    Sind die klagenden Musiker nun Künstler oder nicht?

    Das bestreitet ja auch niemand...

    Du definierst hier, mir scheint, wiederum Pop von vornherein als das, was keine Kunst ist. Das ist aber zu eng definiert. Man kann Pop stilistisch definieren (inklusive/ exklusive Rock/...), aber nicht nach Erfolg oder "Niveau". Denn sonst stolperst Du in obige Problematiken.

    Oder gehts doch? Ich werde nicht schlau aus Dir...

    Im allgemeinen gehts mir mit der aktuellen Popmusik auch so (das hätte fast alles auch genau so in den 90ern, teilweise schon in den 80ern laufen können), aber hin und wieder ist was nettes dabei. Wenn ich es überhaupt mitbekomme.

    Ach so, so weit zurück... ah ja: Bossa ist Pop - Jobim hat also nichts neues geschaffen, sondern nur geschaut, was sich verkauft?

    @bluefrog: Dieses Werk kannte ich davor noch nicht... hab ich da grad "for he's a jolly good fellow" gehört?
    Und die englische Hymne... ach so...
    und jene Melodie ist noch deutlich älter... wieder was gelernt.
     
  18. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Eigentlich war ja die Frage, ob dieser Song, der ja sogar in Jazzmedien als Durchbruch des Jazz beim ESC gehyped wird als Jazz empfunden wird.
    (Ich vermeide sehr bewusst die Formulierung "ob er Jazz ist ")
     
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  19. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ich weiß natürlich nicht, wieweit er sich verbiegen musste, um das zu komponieren. jedenfalls hat er den Publikumsgeschmack bedient, so wie es eben auch beim ESC usw. heute ist. Das Gewehrgeknalle erinnert mich auch - als außermusikalischer Effekt - an die Lichtorgien beim ESC. Insofern sind die Zutaten schon dem heutigen Pop vergleichbar. Mich würde interessieren, ob es solche Sachen auch schon vorher gab. Ich denke eigentlich ja. Musik war ja nie einfach Kunst, sondern Tanzmusik, Kultmusik, Unterhaltung, eben populär.

    LG Helmut
     
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  20. ppue

    ppue Experte

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