Jazziges Mundstück für Sopran?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Addie, 1.Januar.2017.

  1. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    ich habe vor ein paar Monaten nach über 20 Jahren wieder angefangen, Saxophon zu spielen. Früher hauptsächlich Alt und in einer BigBand Bariton, ein wenig Sopran. Jetzt habe ich mich mit einem Tenor wieder auf dem Weg gemacht. Hab ein gebrauchtes System54 bekommen und zum Wiedereinstieg zunächst mit dem Yamaha 4C angefangen. Danach aber ein Mundstück für den möglichst warmen, dunklen, jazzigen Sound gesucht, weil das nun mal meine Musikrichtung ist. Beim Ausprobieren im Kölner Bläserforum bin ich dann - nachdem ich vorher auch schon davon gelesen hatte - beim Otto Link Tone Edge "Vintage" mit 6* hängen geblieben (169 €). Kam sehr gut damit klar und bin vom Sound total begeistert!

    Zudem probiere ich gerade auch noch ein Sopransax aus, auch zunächst mit dem Yamaha 4C. Für den Wieder-Einstieg ok, aber ich hätte hierfür allmählich auch gerne ein Mundstück mit eher den o.g. Klangeigenschaften des Otto Link. Dieses "Vintage"-Modell von OL gibt es aber scheinbar für das Sopran nicht, glaube nur für das Tenor. Könnt Ihr mir in der Preisklasse eins empfehlen? Klar, muss sowieso selbst testen, aber vielleicht wisst ihr schon in etwa, was in meine Wunschrichtung geht. Das Vandoren V5 Jazz klingt dem Namen nach zumindest ja nach dieser Richtung. Selmer S80 C*?

    Gruß,
    Arndt
     
  2. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Arndt,

    warum versuchst du es nicht mit einem Tone Edge ohne Vintage, so unterschiedlich sind die nicht nur günstiger...;)

    Andreas
     
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  3. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Habe ich auch schon dran gedacht, wusste aber eben nicht, wie groß die Unterschiede zwischen den beiden Modellen sind. Ok, danke für die Info, merke ich mir!
     
  4. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Warum muss das Sopran wie dein Tenor klingen? Für mich sind das zwei unterschiedliche Saxtypen, die ihren eigenen Klang haben. Meine Soundkonzepte der beiden unterscheiden sich ziemlich. Auf dem Sopran spiele ich andere Dinge als auf dem Tenor, eben weil sie zu den beiden Baugrössen unterschiedlich gut passen. Bevor du da Geld in eine Mundstück investierst, wäre es gut, wenn du schon eine gewisse Vorstellung hast was du auf dem Sopran spielen willst.

    Aerophon
     
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  5. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Hab ich ja geschrieben, ich spiele Jazz. Und ich mag eh beim Sax einfach den warmen, jazzigen Ton grundsätzlich lieber als einen brillanten, hellen Klang. Egal bei welchem.
     
  6. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Sopranoplanet baut das "Missing Link" - gewissermaßen das Link, das von Otto Link so nicht gebaut wurde.
    Das könnte es für Dich sein, ist aber, wie Du schon bemerkt haben wirst, sehr individuell und nach der Papierform schwer zu entscheiden.

    Ich selbst zum Beispiel finde meinen Sopranklang mit einem Selmer Supersession "jazzig" spiele aber auch auf einem "R&C R1-Jazz" Saxophon...;) :lol:
     
  7. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Ein Sopran ist ein Sopran, ist ein Sopran, ist ein Sopran.......

    Missing Link ist ein guter Vorschlag, vll aber nicht für "Anfänger". Selmer Super Session auch!
    Hätte sogar eins für dich! :)
     
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  8. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Mein Tipp: ebenfallls ein Selmer Super Session oder ein Aizen.
     
  9. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Moin Arndt,
    willkommen im Forum.
    Glückwunsch zum Wiedereinstieg.

    Zu Deiner Frage.
    Für Deine Klangvorstellung, denke ich, benötigst Du ein Mundstück mit größerer Öffnung (also es muss jetzt keine RIESEN-Öffnung sein, aber eben mehr als 4).
    Das gute Stück sollte eine mittlere bis größere Kammer haben, die vielleicht vorzugsweise auch rund ist.
    Vorteilhaft wirkt sich auch aus, wenn es ohne Stufe ist.
    Das alles natürlich immer im Verhältnis zueinander ... und ein weicheres Blatt ... vor allem das richtige Blatt.
    Das mit dem Verhältnis zueinander hängt natürlich stark von Deinen Ansatz und Deiner Stütze ab.

    Welcher Name auf dem Mundstück steht ist aus meiner Sicht eigentlich unerheblich.
    Da gibt es sowohl im Regal der günstigen Anbieter als auch der "Design"-Anbieter ensprechende Auswahl.
    Wichtig ist das die Parameter stimmen und das das Mundstück selbst gut verarbeitet ist; der Tisch plan, die Bahnen gleichmäßig.

    Ich kaufte mir beispielsweise das "Concept" von Selmer. Das ist ein super Mundstück. Es hat allerdings eine sehr kleine Öffnung und fordert daher ein härteres Blatt. Das flutscht hoch bis zum g''' und hat keine Intonationshürden (kommt natürlich auch auf das Instrument an). Der Ton war mir aber zu obertonreich.
    Ich hatte dann die Gelegenheit ein Claude Lakey 7 auszuprobieren.
    Man glaubt es kaum; ich spiele das jetzt mit einem 1er Blatt und einer Francois Louis Ultimate Ligatur.
    Ganz nach oben mag diese Kombination natürlich nicht so gerne. Aber mal ehrlich; wann muss ich im Jazzbereich mit dem Sopran über e'''.
    Und ... da oben muss man natürlich mit der Kombination auch auf die Intonation aufpassen.

    Also, weiterhin viel Spaß. :)
     
  10. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Super Session habe ich in der Schublade liegen. Ich hoffe immer noch, dass ich seine Soundqualitäten noch entdecke. Im Grunde mag ich es nicht besonders und als warm würde ich es für meine Spielweise und auf meinem Sopran nicht bezeichnen. Der Budgettip unter den bisher genannten wäre da tatsächlich das OL Tone Edge. Am Ende hilft nur ausprobieren. Welche? Hängt vielleicht auch von der einfachen Verfügbarkeit ab. Auf Verdacht ein Sopranoplanet für > 300 € bestellen ist schon gewagt.

    Aerophon
     
  11. RomBl

    RomBl Guest

    Das passt auch zu meinem Sopransax (Keilwerth Toneking Special) sehr gut.
    Ich habe bei Duchstein einiges probiert und das OL hat sich knapp vor dem Super Session durchgesetzt. Es war vom Sound und vor allem von der Intonation her besser.
    By the way hätte ich ein 7* OL TE zu verkaufen, da für mich das 8er optimal ist.
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    An der Uni haben einige Dozenten auf ihrem Sopran ein s- 80 gespielt.
    Ernsthaft mal, was jemand als mundstück für Jazz benutzt ist individuell sehr unterschiedlich und lässt sich für eine Person selbst nur durch ausprobieren verschiedenster mundstücke klären. Jazz ist kein klang/Sound sondern eine musikalische Stilistik. Erstmal hilft es für sich selber zu definieren wie man eher klingen will und wie man jetzt klingt, um zu wissen, was sich ändern müsste. Und dann muss man schauen mit welchem mundstück das dann passiert, denn nicht jeder klingt mit einem bestimmten mundstück gleich hell oder dunkel .
     
    Gerrit und Sandsax gefällt das.
  13. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Wow, vielen Dank für eure vielen Hinweise. Klar, es führt eh kein Weg dran vorbei, selbst zu testen und anzuspielen, aber dann hab ich schon mal etwas im Hinterkopf, was ich im Laden ausprobieren kann.

    Kann es übrigens sein, dass diese ganze von euch aufgezeigte "Theorie", also Kammergröße, Bahnlänge, unterschiedliche Öffnungen beim gleichen Modell, Blattstärke etc. UND wie das alles auch noch zusammen hängt und miteinander verflochten ist, früher = vor 27 Jahren, als ich anfing, gar nicht soooo bekannt war oder aber zumindest nicht so thematisiert wurde? Ich hatte früher ein Yamaha Altsax, erst das Einstiegsmodell, dann später ein gebrauchtes 62er glaube ich, Neupreis damals 4.000 DM, aber immer nur das gute alte Yamaha 4C mit 2er oder 2,5er Blatt, alle intensiven 7 Jahre lang. Vom Ansatz her war ich damals recht fit, konnte stundenlang durchhalten. Und ich habe höchstens verschiedene Blätter getestet, aber sonst nix. Von Öffnung, Kammer, Bahn und wie das alles den Sound verändern kann etc. hat mir als Schüler nie einer was gesagt, bis zum Schluss nicht. Und das meine ich nicht als Vorwurf gegen meinen damaligen Lehrer, von dem ich viel gelernt habe. Aber alles das habe ich im Laden jetzt erst alles kennengelernt.
     
  14. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Es ist sicherlich so, dass man früher "nur" ein Mundstück gespielt hat, aber man blieb sicherlich nicht bei einem 4c. Früher sind z.B. die Altisten auf ein Meyer mit größerer Öffnung umgestiegen. Die Tenoristen auf ein Otto Link oder Berg Larsen. Jan Garbarek sagte einmal in einem Interview: "Er hätte Jahrzehnte auf einem Instrument und mit Berg Larsen Mundstücken gespielt, bis er eines Tages gegoogelt hätte....seitdem besitzt er mehrere Instrumente und Mundstücke!"
     
  15. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Ja, den Eindruck habe ich auch.
    wurde das
    Da spielte ich auch einfach das Mundstück das beim Saxophon dabei war und gut.
    Ich denke es liegt auch einfach daran das es damals nicht den einfachen Austausch via Internet gab.
    Wo sollte man sich denn informieren?
    Du hattest Deinen Lehrer und der sagte Dir was oder auch nicht.
    Vielleicht hattest Du noch einen Kollegen im Musikverein. Aber wenn das so'n alter Knochen war der schon seit 50 Jahren das spielte was er spielte ...
    Und dann war da vielleihct noch ein Instrumentenhaus in Deiner Nähe was besser oder schlechter sortiert war .... und wenn die nunmal mehr auf andere Instrumente spezialisiert waren ...
    ... mehr war nicht ...
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.Januar.2017
  16. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Das war auf jeden Fall so.
    Ich spielte auch viele Jahre mein Meyer M5M auf dem Alt.
    Ich kannte nicht viel anderes.

    Als das Internet kam und das www immer größer wurde, setzte bei mir das ein was ich befürchtete:
    Suchen, suchen, suchen ...
    Heute frage ich mich irgendwie: Nach was eigentlich?
    Denn gebracht hat es eigentlich nur, dass meine Schubladen sich mit Mundstücken füllten.
    Ja, ja ich weiß ... ich muss mal endlich ausmisten ...

    Gut, das M5M Alt wurde inzwischen durch ein Kay Siebold Response ersetzt, aber am Sopran spiele ich noch immer mein Yanagisawa 5 Kautschuk, das in den 80ern dem Instrument beilag. Mit dem Yani spiele ich übrigens Klassik, Pop und Jazz. Funktioniert bestens.

    Lg
    Mike
     
  17. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Ich habe zuerst auf dem Sopran das Serienmundstück gespielt (Yamaha 4CM, nicht 4C), bin dann für zwei Jahre oder so auf ein Yanagisawa Metall #7 gewechselt und spiele seit vielen Jahren ein Yanagisawa Metall #9.

    Grüße
    Roland
     
  18. Addie

    Addie Ist fast schon zuhause hier

    Ja, ist wohl so - es gab (und gibt) nichts in der Nähe, gerade weil ich auch noch vom ländlichen Bereich komme. Wird sich auch nicht ändern, schätze ich.

    Jetzt ist es zwar das Gegenteil, nun gibt es ein riesiges Informationsangebot, was es auch schon anstrengend oder gar stressig machen kann, weil man schon den Überblick verliert, aber das Ausprobieren und Antesten macht ja auch ungeheuren Spaß. Mir jedenfalls.
     
  19. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Es hat auch Nachteile, wenn man auf dem Land wohnt. Dafür gibt's da mehr Parkplätze. :)

    Da wir sowieso Urlaub machten im Schwarzwald, haben wir seinerzeit einen Abstecher nach Freiburg gemacht. Dort habe ich in aller Gemütsruhe ein paar Mundstücke angespielt und meinen Favoriten ermitteln können. Es schadet also nicht, wenn man für die Entscheidung 'wassollsnsein?' sich mal einen Tag Urlaub nimmt, wenn nix in der Nähe ist. Ein neues Mundstück kauft man ja nicht jedes Jahr ...

    Grüße
    Roland
     
    Dreas gefällt das.
  20. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Du kannst Dir z.B. von Duchstein drei, vier, fünf Mundstücke zu testen schicken lassen. Du mußt die zwar zunächst alle bezahlen, bekommst aber das Geld zurück für die Mundstücke, die Du nicht benötigst (im Zweifel auch alle).

    Wenn Du über Kreditkarte zahlst belastet das nichtmal Deine Liquidität, da Du das Geld zurück hast, bevor das Kartenunernehmen bei Dir abbucht. (Länger als' ne Woche zum Testen brauchst Du ja nicht.)

    Die beraten Dich am Telefon übrigens auch kompetent, so daß die zu testenden Mundstücke auch in Dein "Beuteschema" passen.

    CzG

    Dreas
     
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