Lick der Woche

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von GelöschtesMitglied4288, 26.Januar.2017.

  1. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    . . . also eine Akkordfolge mit Durakkorden durch den Quartenzirkel, da man sonst beliebig jeden Ton als Terz definieren könnte?
    Die Akkordlängen, also einen halben oder 1 oder 2 Takte oder wie auch immer sind frei wählbar?



    http://www.swing-jazz-berlin.de/
     
  2. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich würde sagen 4/4, jeder Akkord kann einen Takt oder auch zwei haben. Wenn einer dann immer einer, wenn 2 dann immer 2.
    Ja, Durakkorde durch den Quartenzirkel.
     
  3. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Meinst du, ich soll frei improvisieren und lediglich als Bindeglied immer die Terz in den neuen Grundton auflösen?
     
  4. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Vergesst es, ich mach mal bei Gelegenheit einen Thread dazu auf, sonst verwässert der hier.

    Grüßle
     
  6. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Das ist nett von Dir, aber so zimperlich bin ich da nicht. Mach ruhig!

    Es geht mir nur darum, dass Du als erfahrener Spieler mit einer anderen Sichtweise der Dinge, die ich ja auch habe, die Leute nicht unbedingt abschreckst. Es sind ganz einfache Basics, die Du auch durchgenudelt hast, die Dich nur in Deinem jetztigen Stadium nicht weiterbringen. Ich bin mittlerweile aber soweit, und Du sicher auch, dass ich, gerade weil ich mich mit Licks und Progressionen intensiv beschäftigt habe, Verbindungen viel besser verknüpfen kann und im voraus bereits erahnen kann, wie es zu klingen hat. So ein Training hilft ungemein dabei, bestimmte Sachen besser und flotter umsetzen zu können. Nicht nur für Newbees ist es daher interessant, sich mit den absoluten Basics zu beschäftigen.
    Im ersten Video, Lick 1, sage ich im Übrigen auch etwas dazu.
     
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  7. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich hab nicht Licks sondern mir an Nelson und Coker die Finger blutig geübt.
    Was ich nicht - oder in zu geringen Maß - gemacht habe ist, die Patterns rhythmisch und melodisch zu verändern. Das hätte mir dann noch mehr gebracht als ohnehin.
    Mir geht und ging es nur darum, dass in der Improvisation ein vorgefertigter Baustein niemals taugen kann. Taugen kann das "Lick", wenn man es schon so bezeichnen möchte, nur als Startpunkt für das eigenen Experimentieren damit. Aber dann kann ich genauso diatonische Akkorde in verschiedenen Skalen, Skalenfragmente selbst hernehmen. Hören, wie die Herangehensweise in verschiedenen Stilen ist Genauso wie es z.B. in "Patterns for Jazz" passiert. Das erscheint mir halt der logischere Weg.
    Wenn ich mir aber nun z.B. die Hip Licks ansehe denke ich mir, dass das oft Leute üben, die gerade mit den von mir beschriebenen falschen Erwartungen herangehen und vielleicht auch (ich unterstelle das mal bösartig) das theoretische Wissen oder noch schlimmer nicht das Ohr haben zu verstehen, was da abgeht. Ich hab da auch ein wenig das Bild des Haubenkoches in der Werbung, der eine Fertigmenüpackung aufreißt und von seinen Gästen ob seines Könnens gelobt wird.
    Aber ich bin nur ein grantiger alter Mann, und Wayne interessierts...

    Grüßle, T.S.
     
  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Ton Scott

    vielleicht kann man es auch so sehen:

    Die Nichtkreativen fahren besser damit, Licks aneinander zu reihen als Skalen und Tonleitern.
    Die Kreativen hingegen werden welches Material auch immer für ihre eigene Gestaltung benutzen. Gute Licks können da durchaus klangliche Türen öffnen.

    Gruß,
    Otfried
     
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  9. RomBl

    RomBl Guest

    Mich ...
    Den Crocer und die Violas (Techniques fof the Saxophone) finde ich total klasse und spiele da auch sehr sehr regelmäßig in den Heften, eigentlich in jeder Übeeinheit (also täglich).
    Teilelemente bzw. einzelne Figuren daraus kann man sehr gut in Soli verwenden meine ich (und mit freien Improteilen verbinden). Diese Figuren zu merken fällt mir auch wesentlich leichter als beispielsweise irgendwelche Fishman-Licks, vermutlich weil in den Übungen eine stringente Regelmäßigkeit vorhanden ist. Ich denke auch, dass diese Grundübungen helfen, sich längere Licks besser zu merken und automatisiert in die Finger zu bekommen.
    Insofern eine gute Sache für die Entwicklung zu einer Hobby-Coltrane (für mich zumindest) ... :D
     
  10. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Damit hast Du das Zeug zu nächsten Präsidenten. Suchst Du noch einen außenpolitischen Berater?
     
  11. ppue

    ppue Experte

    Ich wüsste gar nicht, wie man in schnellerem Tempo improvisieren könnte, ohne auf automatisierte Module zurück zu greifen. Wie macht ihr das?

    Ich habe einen Stil, den man daran erkennen kann, dass ich nach einem bestimmten Muster improvisiere. Dieses Muster besteht aus Melodien, die ich in meinem inneren Ohr höre. Und die ähneln sich natürlich.

    Was ich sagen will: man verlickt doch irgend wann automatisch. Gut, das ist ein anderer Prozess, als wenn man fremde Licks übt. Aber gerade, wenn man selber schon festgefahren ist, können die doch wieder inspirieren.

    Auch kann man zu einem eigenen Stil finden, wenn man nur die Licks übt, die einem besonders gut gefallen.

    Dass eine Improvisation weniger kunstvoll oder weniger authentisch ist, wenn darin Licks angewendet werden, halte ich für Quatsch.
     
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  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    So isses. Ich kann auch nicht frei reden ohne die vielen Sätze, Fragmente davon, Floskeln und Redewendungen, die ich zur Verfügung habe. Regional gefärbt und der Schicht entsprechend, in der ich sozialisiert wurde bzw in der ich mich weitgehend bewege. Das ist mein "Stil". Genauso im Jazz. Höre ich viel Stitt, fließen einige bis viele seiner typischen Stereotype ("Licks") in mein Spiel. Je schneller einer spielt, je stereotyper ist die Verwendung nicht einzelner Töne, sondern Floskeln, Patterns, Licks. Bei Stitt ist das sehr deutlich, bei Rollins, bei Coltrane, bei Bird...
     
  13. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

  14. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Erwähnenswert fände ich noch die eigentlich wichtigste Eigenschaft, dass die Bebopskala die Akkordtöne immer auf die Zählzeiten fallen lässt.
     
  15. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Danke, @mato. Das stimmt natürlich und wird selbstverständlich auch im Video erwähnt (min. 0.55).
     
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  16. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Also ich glaube, da sind wir eigentlich gar nicht soweit auseinander. Für mich sind die Begriffe Patterns, Licks, Phrasen eigentlich völlig austauschbar.
    Oliver Nelsons Patterns Buch ist doch die Licksammlung schlechthin. Allerdings muss man sich da erstmal klar machen, wie man das ganze Material fürs Improvisieren nutzen kann (was bei mir erst Jahre später passierte, obwohl das Zeug im Prinzip abrufbereit auf der Festplatte schlummerte). Gerade Improvisationsneulinge brauchen dabei Hilfe. Unterstützung, wie sie das am besten üben, und dass es vielleicht nicht Sinn macht, die Patterns ausschließlich so wie vorgegeben z.B. nur chromatisch auf oder ab zu üben, sondern Alternativen aufzuzeigen und wie und warum sie in den harmonischen Kontext eines Stücks passen.
    Von daher finde ich es klasse, wenn Jazzwoman klassische Phrasen aufzeigt, die typisch für die Jazzsprache sind, und wie sie in den harmonischen Kontext passen.
    Irgendwann wird es dann spannend, die Jazzsprache bei anderen zu entdecken und aufzuschlüsseln. Ich habe beispielsweise vor einigen Wochen bei Eric Alexanders neuem Album ein Lick entdeckt, das häufig an verschiedenen Stellen zur Anwendung kam und mich total faszinierte. Habe es dann rausgehört und es stellte sich dann heraus, dass es ein sehr gut getarntes vermindertes Lick war. Also habe ich es über die Bandbreite des Instruments in allen drei Varianten geübt und im nächsten Schritt gezielt angefangen es über Dominatseptakkorden einzusetzen. Es fühlt sich jetzt schon natürlich an, mal gespannt, ob es mir demnächst mal bei einer Improvisation herausrutschen wird :)
    Licksammlungen sind gut, um den Stein ins Rollen zu bringen. Später (oder auch parallel dazu) kann man sich dann das beste direkt von den Tonträgern der Vorbilder holen, je mehr Vorbilder desto besser...

    LG Juju
     
  17. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Upps, da hat mich meine Freundin gerade abgelenkt, als das kam. :)
     
  18. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    also langer Diskussion kurzer Sinn..
    Licks man kann sie benutzen muss es aber nicht.

    Also ich sehe sie mehr unter dem Aspekt meine Finger und Ohren zu trainieren ..
    aber leider sperrt sich mein Lehrer etwas dagegen.
    Ich habe beim Lesen von Noten noch zu wenig musikalische Vorstellungskraft als das mir
    Pattern for Jazz weiter hilft.

    Wie wäre es wenn man folgendes ausprobiert.
    ein Lick veröffentlichen ( noten und Einspieler) das einem gefällt
    ganz ohne Kontext.. 1 tackt 2 takte max 4
    und dann kann man ja mal schauen was im Laufe von den nächsten zwei Wochen aus dem Lick wird.
    Variationen oder andere Frasierung .... mit dem Teil spielen...
    Sinn ist nicht das geilste Lick ever hin zuledern, sondnern einfach mal ohne Duck sich ein Fragment
    anschauen ... die Bedingung ist das die eingestellten Noten eingehalten werden...
    ich glaub das ist defziel genug...Was haltet ihr davon ?
     
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  19. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Das ging mir ähnlich. Den Nelson habe ich schon vor 20 Jahren durchspielen müssen. Damals wusste ich gar nicht, was ich da spielte, zumal es auch nicht erklärt war und mein Lehrer es mir auch nicht großartig vermitteln konnte. Erst Jahre später konnte ich damit etwas anfangen, und dann habe ich jeweils die Grundidee genommen und den Rest im Kopf transponiert. Das machte dann schon viel mehr Sinn.
    Im Übrigen stammen bislang sämtliche Basic-Licks aus Aufnahmen von John Coltrane.
    Ich würde jedenfalls gerne mal einen Jazzer kennen lernen, der von sich behauptet, nie Licks zu üben. Vielleicht liegt es dann an der Wortwahl... 'Kleine Melodien' zu transponieren gehört doch zu den Hauptaufgaben eines Improvisateurs. Da kann mir einer erzählen, wat er will.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 28.Januar.2017
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  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    So ist es!

    Die Frage ist ja nur, wo die Melodie herkommt.

    Im idealsten Falle ist sie mir selber eingefallen.

    Gut ist auch, wenn du sie raushören (und singen) kannst.

    Ansonsten bleibt es bei den vorgefertigten Licks.

    Ich denke, wie @Juju bereits geschrieben hat, hat alles seine Berechtigung.

    Beim Erlernen des Walkingbasses auf dem E-Bass scheitere ich momentan daran, dass ich immer einen Takt vorausdenken muss, um chromatisch den Übergang hinzubekommen. Da ich mich weigere, Walkingbass nach Noten zu spielen, ist dies momentan ein hartes Geschäft. Ich bin da bei @Ton Scott. Ich muss lernen die Harmonien zu hören.
     
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