Neu hier mit brennender Frage..

Hallo Zusammen. Um es vorweg zu nehmen.ich bin keine Saxophonistin, auch wenn ich es ein tolles und sonores Instrument finde. Meine Frage hier ist seltsamen Ursprungs. wir waren heute beim Entsorgungen machen, als mein Mann in einer Altmetallmulde ein Saxophon entdeckte. Da ich der Ansicht bin dass man Instrumente grundsätzlich nicht wegwirft, fragte ich ob ich es mitnehmen dürfe. Ausnahmsweise.
Nun, ich habe dann im Netz Nachforschungen angestellt und fand einige seltsame Dinge, d.h. "mein" ist anders als die gängigen "Jupiter". Es hat z. B. keine Seriennummer oder Typenbezeichnung, die mit denen im www.übereinstimmen würde. Was aber am "Seltsamsten" ist: Die "Jupiter"-Prägung ist nicht nur an einem anderen Ort als bei den Gängigen, sie ist auch andrs geprägt... wie von Hand eingeprägt. Ansonsten ist das Sax fast wie neu... eine kleine Delle... aber auch die Verschlüsse und "Tasten"... sieht gut aus. Das Mundstück fehlt und ich möchte es auch putzen ( das wär dann auch noch so ne Frage...WIE PUTZEN) es ist ölig( von der Mulde) und auch sonst... ich weiss ja nicht wo es vorher war..)
Ich würde mich sehr freuen wenn jemand Antworten hätte... und danke im Voraus.. ... Versuche noch Fotos anzufügen...

Liebe Grüsse Babs

 

Wer bitte schmeißt denn sowas weg ??

 

Ja das haben wir uns eben auch gefragt... es ist wirklich wie neu und alles dran..

 

Als ich noch jung war und beim Üben mal wieder etwas beim besten Willen nicht geklappt hat, war ich schon mal so wütend, dass ich mein Sax in die Ecke gepfeffert habe - allerdings hatte ich vorher die Ecke mit Kissen ausgepolstert, damit es weich landet.
Den Frust-Reflex, das Horn wegzuschmeißen, kann ich gut nachvollziehen.

 

..na ja...das kann ja sein aber dann landet es doch nicht in der Entsorgungsmulde für Altmetall.. ..oder?

 

Auch in die Altmetallmulde? Das würdest DU doch bei einem Taiwaninstrument NIE übers Herz bringen , bestenfalls bei einem der hier gern
diskutierten französischen Profimodellen
LG
Thomas

 

Kommt auf den Frust an, den es hervorgerufen hat.

Wie schon öfter erwähnt habe ich hier ein paar Hörner rumliegen, die vielleicht doch früher oder später dahin wandern (wenn es nach meiner Frau geht, eher früher), denn verkaufen mag ich die keinem - höchstens als Deko...

Come on, ich tauge nicht zu Deinem Feindbild - wie ebenfalls öfter erwähnt spielen aktuell die meisten meiner erwachsenen Schüler Selmer und ich habe noch NIE einem seines schlecht gemacht oder gar auszureden versucht.
Umgekehrt habe ich solche Versuche aber schon zuhauf erlebt, deshalb ja meine gelegentlich geringe Toleranz bei dem Thema.

 

Och Rick.. ich hab kein Feindbild, das war einfach als kleine Neckerei gedacht... deshalb der Grinsie... den Rest hatten wird doch hier vor 10 Jahren oder so... alles Schnee von vorgestern... gestern habe ich auf einem Roy Benson Sopi gespielt, vor kurzem wieder auf einem Taiwan-Bari... ich habs überlebt
LG
Thomas

 

Eeehm sorry für die Zwischenfrage Jungs: " Hat eeehm ja nichts mit meinen Fragen zu tun... ich mein.. **zerknirschguck** ..eehm... kann evt. vielleicht jemand einen Teil meiner Frage(n) beantworten? Rasch zur Erinnerung: es ging um mein gefundenes Sax ...

 

Für mich sieht es so aus, als könnte es eines der ersten Modelle von "Jupiter" sein. Die Herstellung erfolgt auf Taiwan von einem der heute größten Saxofonbauer, aber jeder hat mal klein angefangen.
Vielleicht hat es jemand seit den 1980ern liebevoll verwahrt, bis es einem anderen (Erben?) in die Hände fiel, der hörte, dass die Marke nichts Besonderes sei, und es deshalb kurzerhand entsorgte.

Ein ausgewrungenes Schwammtuch mit ein wenig Spülmittel oder Seifenreiniger müsste ausreichen. Bloß nicht mit scharfen Putzmitteln oder so rangehen, das könnte den Lack schädigen!
Und auch nicht in die Badewanne oder unter die Dusche, außer die Applikatur wäre komplett abgeschraubt, aber so etwas würde ich lieber einem Fachmann überlassen.

Also: ganz wenig Wasser, wenig Aggressivität zur oberflächlichen Reinigung, alles Andere sollte in einer ausgewiesenen Reparatur-Werkstatt gemacht werden - die besten Adressen in Eurer Umgebung müsste ein versiertes Musikgeschäft wissen.

Viel Erfolg,
Rick

 

Was hast Du denn da für eine Liste zu Rate gezogen?
Soweit ich weiß hatten es die taiwanesischen Hersteller früher nicht so mit den Seriennummern, die kommen anscheinend gelegentlich quasi zur "Zierde" drauf, ohne dass einem Außenstehenden auch nur ansatzweise nachvollziehbar wäre, nach welchen geheimnisvollen Regeln die Nummern vergeben werden.
Bei der Sax-Firma "Green Hill", ebenfalls Taiwan, wird immer lachend abgewinkt, wenn man mal nach der Logik der Seriennummern fragt.

Und noch etwas zum Namen "Jupiter": Meines Wissens war das nur der Markenname, den die erste deutsche Vertriebsfirma für diese Instrumente ausgewählt hat. International hießen (heißen) die Saxofone anders. Es wäre nicht auszuschließen, dass der Name anfangs möglicherweise erst hierzulande eingraviert wurde, was die merkwürdige Art erklären könnte.

Wie gesagt sieht es für mich wie ein sehr altes Modell aus, wahrscheinlich um 1980.
Aber das ist alles nur spekuliert, ich bin kein Jupiter-Experte, womöglich ist alles ganz anders.

 

Aaaw Danke Rick für die ausführliche Antwort. Sie bestätigt z.T. auch meine Annahmen... dass es eines der ersten Saxos von Jupiter aus den 80 ern ist... na ja.. dachte an einen "Prototypen" man darf ja mal träumen...
auch das mit den Erben...
Das mit dem Reinigen ist mir auch eine Hilfe... ich las schon so was mit Spüli... weil eben.. nir ein Lappen reicht da nicht... ich werds morgen machen und nächste Woche mal ins Musikhaus fahren.. Danke danke danke...

 

@Rick die "Listen" stehen auch im www...man sagt dort dass die in Taiwan die Buchstaben als Jahreszahl nahmen/nehmen... allerdings erst ab den 90 ern☺....

 

aber hey... dann ist's ja doch sozusagen etwas "Besonderes" ... alleine wegen der Eingravierung"... Wobei ich mich ja frage warum man das dann machte... wäre ja nicht nötig gewesen... hmmm...

 

Gern geschehen, Babs!
Aber wie gesagt: nur Spekulation meinerseits. Ein erfahrener Reparateur ("Sax-Doc") wird Dir da wohl besser weiterhelfen können.

Wer weiß, was es einem Sammler wert wäre?
Allerdings gehören taiwanesische Saxofone, auch wenn sie bereits Jahrzehnte auf dem Buckel haben, nicht zu den begehrtesten Sammelobjekten. Aber man weiß ja nie, manche sammeln die absurdesten Dinge...

In spielbarem Zustand könnte man es für ein paar hundert Euro verkaufen, denke ich, ganz wertlos ist es also auf keinen Fall.

Es gab schon immer OEM-Hersteller ("ohne eigene Marke"), doch der Handel liebt Namen und schöne Gravuren, damit kann man ahnungslose Kunden beeindrucken. Jedoch waren Namen, die an die ostasiatische Herkunft erinnerten, damals ein No-Go, also nahm man etwas möglichst Europäisches, Amtliches - warum nicht den römischen Göttervater?

 

...jetzt fühle ich mich gerade uraaaalt... Habe ja doch noch n paar Jahre mehr auf dem Buckel.. *lach... Du hast mir aber echt um einiges weitergeholfen... habe jetzt gesehen dass Jupiter früher mal khs hiess...

Joah weiss natürlich nicht ob es spielbar ist... wie gesagt die Tastaturen machen einen guten Eindruck auch von den Verschlüssen her... nur eben... ich kenn Blasinstrumente nur von der "Guggenmusik" her..... da ist meine Jupiter fast ein Luxusobjekt..
Und ohne Mundstück geht eh gar nichts..

Danke Rick... sobald ich mehr weiss melde ich mich bei Dir.... Liebe Grüsse Babs

 

So heißt die Herstellerfirma auf Taiwan immer noch. Ihre Instrumente tragen mittlerweile auf der ganzen Welt den Namen "Jupiter", doch gefunden wurde er meines Wissens vom deutschen Vertrieb.

Mal etwas Sax-Nachhilfe: Die "Verschlüsse" nennt man Klappen, auf deren Innenseiten befinden sich die Polster. Letztere sind meistens aus Leder und daher nicht so geeignet für große Feuchtigkeit beim Reinigen.

Günstige gibt es schon unter 50 Euro, aber fürs Sax braucht man auch noch Blätter.

Das wäre nett, bin schon auf die weitere Geschichte gespannt!

Liebe Grüße,
Rick

 

..frage mich gerade: was, wenns gar kein Jupiter wäre.. ... ich meine ja nur... ja, es ist ein AS aber steht nichts von JAS... joah... ich glaub ich sollte mal Pause machen mit meinen Recherchen... ... nicht dass daraus noch ne Mafia-Geschichte wird

 

Warum sollte jemand ein in weiten Kreisen als "Billig-Kanne" verrufenes Instrument fälschen?
Dann doch lieber eine Edel-Marke!

Der wahrscheinlichste Grund für die Auffälligkeiten ist das vermutete hohe Alter - wenn es aus den 1980ern ist, dann sah da noch vieles anders aus als später, als man sich zur Weltmarke gemausert hatte.

Genau, mach mal Pause und geh nächste Woche zu einem Fachmann, der es sich mal anschauen soll.
Bis dahin ist alles nur Spekulation.

Schönen Gruß,
Rick