Profitiert man durch´s Bari-Spielen für´s Tenor...?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von last, 8.April.2017.

  1. last

    last Strebt nach Höherem

    Hi!:)

    Ich hab ja nun erst den dritten Tag ein Bari hier...

    Aber ich hab von Anfang an das Gefühl, das durch das Bari-Spielen auch mein Tenor-Spiel ganz erheblich profitieren könnte...

    Beim Bari ist ja alles schwerer und schwieriger. Will meinen: Das Saxophon an sich ist deutlich schwerer, es geht erheeeeblich mehr Luft hindurch und braucht deutlich mehr Stütze und irgendwie ist der Ansatz auch ein bisschen anders.
    Wenn ich nun nach zwei bis drei Stunden Bari mein Tenor umschnalle, geht dementsprechend alles mit viel weniger Anstrengung und das Tenor spielt sich dann kinderleicht, fast "wie von selbst" (plötzlich reicht die Luft scheinbar ewig ;)) und - so meine ich - ich kann es dadurch viel besser kontrollieren.
    Ist es ein bisschen wie wenn ein Sportler mit Gewichten trainiert, die er dann für den Wettkampf ablegt...;) ?
    Ist das Bariton ein gutes Trainigsgerät für´s Tenor?

    Habt Ihr ähnliche Erfahrungen / Eindrücke? Oder ist alles nur Einbildung?

    :)last
     
  2. heinz

    heinz Kann einfach nicht wegbleiben

    auf jeden Fall. Wenn ich für irgendwelche Big Band Einsätze hin und wieder Bari übe puste ich danach mit dem Alto alles um.
     
  3. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Deine Beobachtung teile ich volkommen.



    Allerdings:


    bei mir hat das Tenorspiel erheblich gelitten - ich spiele es kaum noch :)

    ich hab mir beim Bari die Toptones bis zum D (klingend) erkäpft und kann die flüssig spielen und jetzt brauchts nur noch die zwei Halbtöne um den Tonbereich vom Tenor mit zu haben. Ich mag das Händling echt lieber beim Bari undfinde den Klang einfach angenehmer. (was eigenltihc paradox ist, weil ich einen eher furchtbar harten Sound habe)

    heute habe ich das Sopran aussortiert. Ich schaffe es nciht 3 Saxophone zu spielen und der ANsatz vom bari und TEnor geht doch erheblich weit weg vomn Sopran. Ich gebe es komplett weg - heute entschieden. Für unterwegs werde ich mir eine Querflöte besorgen. Da bin ich dann genauso firm wie beim Sopran aber kann mich mal mit was anderem beschäftigen und die nimmt auch noch weniger Platz weg. Das sopran war eh nur Reisesax und fürs Warten vor der Turnhalle, wenn die Kleine beim Sport ist.

    Interessant finde ich wie locker der ANsatz durch das Bari wird. Beim Tenor schiebe ich das Mundstück jetzt bestimmt 4mm weiter drauf und lass halt locker, was dem Sound unwahrscheinlich gut tut. Auch das offene Blasen (weiß nicht wie ich es beschreiben soll) beim Bari macht sich beim Tenor mal so richtig gut bemerkbar.

    Ich habe beschlossen, dass Tenor ein kleines Sax ist und ab jetzt mit in den Urlaub kommt. zumindest wenn es mit dem Auto weggeht. Ansonten halt Querflöte ...

    Einzig das Bari selbst ist mir zu sperrig - ich habs auf nem Schultergurt. Da ist es mir aber zu nah am Körper. Mit einem Halsgurt geht es gar nicht, weil ich da sofort Schmerzen bekomme.Da würde aber die Position stimmen

    Evtl. muss ich doch auf so ein teures Geschirr ausweichen ...
     
    JES gefällt das.
  4. last

    last Strebt nach Höherem

    :) :thumbsup:

    Ja - genauso empfinde ich es auch!

    :) last
     
  5. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Wie jetzt? Ich sollte mir ein Bari kaufen, damit ich das Tenor besser spielen kann...:eek:

    CzG

    Dreas
     
    Viper gefällt das.
  6. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich bin da eher zurückhaltend, sehe jedes Instrument als sehr eigenständig mit eigenen Baustellen an. Es kann Dir passieren, dass wenn Du z.B. auf dem Bari richtig gut auf dem Beat spielst, es am Tenor dann zu hektisch (weil vor dem Beat) klingt etc. Auf dem Bari ist eine ganz andere Range die "Business-Area" als auf anderen Arten, und außer wenn Du Hardcore Small Ensemble Jazz spielst, sind Bariton und Tenor wirklich zwei völlig verschiedene Instrumente, rein von der Funktion innerhalb der Band. Ganz sicher kann ich sagen, dass ich keine von den wirklich guten Leuten kenne, die Bari spielen, um ihr Tenorspiel zu verbessern. Die haben sich auf dem Tenor den Allerwertesten abgeübt, und darum sind sie so gut. Wenn es darum gehen soll, die Flexibilität auf verschiedenen Saxophonen zu verbessern, dann ist Hin-und herwechseln sicherlich sinnvoll, und dazu sollte man auf einem Instrument bereits recht fortgeschritten sein. Aber je weniger jemand Zeit hat, die Sache professionell zu betreiben, sei es, weil sehr spät im Leben angefangen oder insgesamt nicht viel Übezeit, desto eher würde ich dazu raten, sich auf ein Saxophon zu konzentrieren und sich dieses eine Instrument wirklich zu Eigen zu machen.
    LG Juju
     
    ehopper1, EstherGe, Gerrit und 9 anderen gefällt das.
  7. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    So empfinde ich ich immer noch als fortgeschrittene Amöbe...
    für MICH ausschließlich Tenor...

    Jeder wie er mag...

    CzG

    Dreas

    Ergänzend....was bringt es mir Alto, Bari oder Sopi zu spielen? Werd' ich als Späteinsteiger besser? Nein, eher schlechter....würde PISA das goutieren...nein...die möchten ein gutes Tenor haben...
    meine Meinung....
     
    Zuletzt bearbeitet: 8.April.2017
    EstherGe gefällt das.
  8. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Und ich machs genau anders, habe praktisch von Anfang an mehrere Baugrößen, keiner meiner Lehrer hat was dagegen einzuwenden, und ich bin glücklich damit, auch mit meinem Klang am Tenor, meinem Hauptinstrument. Am Bari kann ich auch nicht meckern.

    Und auch ich hab die Erfahrung gemacht, dass mir fallweise(!) eine Erkenntnis auf einer Baugröße auf den anderen auch weitergeholfen hat. Aber ich würde auch keine andere Baugröße dazunehmen, um auf der vorhandenen besser zu werden, sondern nur, wenn ich halt jene auch spielen will...
     
  9. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    .
     
    Pil gefällt das.
  10. last

    last Strebt nach Höherem

    :-? Hab ich mich wirklich so missverständlich ausgedrückt? ...darum geht's doch gar nicht... Bari spielen, um auf dem Tenor besser zu werden.:-?

    Ich mache jetzt grad beides, weil ich Spaß dran habe - alles andere ("business area") interessiert mich jetzt nicht so. Sorry.
    Morgen hab ich vielleicht Lust Blockflöte zu spielen... :confused:
    ...äh - nee - wohl eher nicht. :D
    Ich wollte lediglich wissen, ob Ihr meint, dass es sein kann, dass dadurch das Tenorspiel profitiert...:rolleyes:
    Und wenn nicht - macht auch nix. :)

    Geeenau!

    :)last
     
    Zuletzt bearbeitet: 8.April.2017
    47tmb gefällt das.
  11. rbur

    rbur Moderator

    Um sein Tenorspiel zu verbessern, sollte man Tenor spielen.

    Mit Barispielen hingegen verbessert man sein ganzes Leben.
     
    JES, EstherGe, Saxfreundin und 12 anderen gefällt das.
  12. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    . . . meiner - nicht übermässig intensiven - Erfahrung nach mit dem Wechsel verschiedener Baugrössen gibt es Teilbereiche, in denen man dadurch profitiert. Angesprochen wurde ja schon der grössere Luftbedarf grösserer Instrumente, spielt man dann wieder das kleinere, ist man gut trainiert. Ich hatte mal eine Alt-querflöte mit grossem Mundloch, die hat dermassen viel Luft gezogen, da lief das Alt gefühlte 2 Min ohne Luftholen.

    Kleinere Baugrössen trainieren mehr Blattkontrolle, weil alles auf kleineren Areal sich abspielt, und brauchen im Prinzip auch mehr Lippendruck, das ist dann, wenn man diese kleinere Instrument nicht zuviel bzw ausschliesslich spielt, gut für Ansatzkontrolle bei den tieferen Grössen.

    Unangenehm finde ich (leider, sonst würde ich mehr Tenor spielen) das Wechseln zwischen Eb und Bb Instrumenten, das Empfinden der Tonhöhe kommt bei mir durcheinander. Ich kenne aber genügend Spieler, denen macht das nichts aus.

    Generell denke ich, das das Wechseln (nicht nur von Baugrössen, sondern auch verschiedene Saxe der gleichen Grösse) die Aufmerksamkeit etwas schärft, der Autopilot wird mal aus- und die bewusste Wahrnehmung angeschaltet, es fühlt sich leicht anders an, bläst sich etwas anders, und man merkt wieder, was man eigentlich macht. Das Gleiche, nur auf musikalische Vorgänge bezogen, hat man wenn man transponiert. Irgendwie ist es gleich wie vorher, und irgendwie auch ganz anders.

    Ob es über solche Teilbereiche hinaus Vorteile/Nachteile durch Wechseln bringt, weiss ich nicht. Vermutlich liegt Juju da schon ganz richtig, sich eher auf eines zu kaprizieren, ist sehr sinnvoll.




    http://www.swing-jazz-berlin.de/
     
    JES, Gerrit, Bereckis und 3 anderen gefällt das.
  13. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    da hast du meine volle unterstützung.
    was es dir bringt? spass an der sache vielleicht? spass am (hier vielbeschriebenen) saxsound? ein baritonsax klingt eben anders als ein sopran. und das sopran anders als das alto. es -fühlt- sich eben auch anders an. wie der sound entsteht und wie er körperlich spürbar ist.
    warum dein spiel durch verschiede saxe dann schlechter werden soll? und warum du mit nur einem sax besser wirst? ich sehe es genau anders herum. alles profitiert von allem. da gab es doch mal so einen satz, das keine energie verloren geht!!!!!!!!!
    wenn das sopranino nur besser (bei mir) intonieren würde... und bass und kontrabass-sax nur nicht so teuer und sperrig wäre..... das würde nochmehr spass machen

    lg und einen sonnigen sonntag
     
  14. visir

    visir Gehört zum Inventar

    ab einer gewissen Anzahl von Instrumenten kann man sich aber m.E. (als normal Berufstätiger) aber nicht mehr mit jedem Instrument ausreichend beschäftigen... Ich hab jetzt drei Baugrößen, das finde ich persönlich an der Grenze.
     
  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Braucht man auch nicht.
    Wenn man eines richtig kann, kann man alle.
    Im Endeffekt heißt es, sich selbst kontrollieren zu können. Ob das Horn jetzt Sopran oder Bari heißt ist völlig wumpe, die Hardware bleibt morgens, abends und feriens gleich.

    Das wovon @Juju spricht ist wiederum eine völlig andere Baustelle.

    Cheers
     
    JES, claptrane und Bereckis gefällt das.
  16. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

    Als Klarinettist habe ich durchaus das Gefühl gehabt, daß mir die Beschäftigung mit dem Altsax einen lockereren Klarinetten-Ansatz verschafft hat - und eben diesen Effekt konnte ich bei Hinzunahme des Tenors auf dem Alt noch mal bemerken. Insofern gebe ich Dir Recht, daß man davon profitieren kann (aber vermutlich nicht "muss").
     
  17. last

    last Strebt nach Höherem

    :hammer::applaus::hammer:
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.April.2017
  18. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Es gibt eben unterschiedliche Lebenswelten. Mir bringt es zB auch etwas für das Saxophonspiel, wenn ich mir ein völlig anderes Instrument nehme. ZB einen Bass und sehe wie sich Quinten übereinander Schichten und was Grifffolgen für harmonische Beziehungen zueinander haben. Das kann ich auf dem Sax wiederum dann mir verdeutlichen, auch und gerade weil dort diese Logik eben nicht so offensichtlich vorhanden ist.

    (Spiele so gut wie nie Bass)

    Und es gibt auch weitaus weniger sportlichere Ansätze als sich die täglich praktiziertende Hingabe zur Muse (Musik) als selbstgeiselndes Abarbeiten am Allerwertesten zu gestalten. Auch gibt es neben dem Ansatz ein Instrument professionell spielen zu wollen andere Orientierungen. Als semiproffessioneller Spieler kann man evtl noch an dem sportlichen Gedanken im Jazz anknüpfen - aber mit wieviel Spaß? Und was ist mit den anderen? Ich glaube die größere Gruppe an Saxophonisten ist die nicht einmal am semiproffessionellen Level spielende. Und damit ergeben sich auch vollkommen neue handlungsweisende Bedürfnisse, welche für die Person wesentlich indentitätsstiftender sein können als in einer Gruppe, der sie selbst nie angehören werden (Profisaxophonspieler), als erfolgreich zu gelten/wahrgenommen zu werden/sich zu fühlen.

    @Juju
    Meine Aussage versteht sich als wohlwollende Ergänzung zu deiner und stellt deine, mir sehr verständlichen, Sicht nicht in Frage.
    :applaus:


    Das soll auch keine Entschuldigung für mangelndes Üben sein. Mangelndes Üben geht für mich oft mit unstimmigen Settings einher. (Stress in der Band etc) Aber es gibt für mich mindestens genau so plausible Gründe ein Instrument nicht professionell zu spielen wie Gründe dafür. Und das wichtigste ist es muss passen. Heißt: ich nehme mein Sax gerne und oft in die Hand und habe Spaß am Spiel mit anderen und werde dabei immer besser. Und dabei ist irrelevant auf welchem Level sichvdas abspielt. Übungskultur, sozialer Rahmen, Musikstile, psychische Gesundheit, Instrument und vieles mehr bilden eine stimmige Einheit, die das Erlebnis "Saxophonübungsstunde" für mich täglich zu einem wunderbaren Erlebnis werden lassen. ( so der Idealfall )
     
    last gefällt das.
  19. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich glaube Du hast mich mißverstanden? Ich spiele Bariton, weil ich gerade die tiefen Töne mag und man die beim Bari so richtig gut raushonken kann. Ich würde mir jetzt kein Bari anschaffen, um mein Altissimo zu verbessern...
    LG Juju
     
    deraltemann gefällt das.
  20. last

    last Strebt nach Höherem

    Jo - kann schon sein... Ist vermutlich wieder das Übliche, dass man eben manches hier im Forum nicht so rüberbringen kann, wie man es in einem Gespräch könnte... :)

    LG

    last
     
    Juju gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden