Richtig laut spielen ...

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11578, 12.Februar.2017.

  1. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Hallo ich spiele generell sehr leise. Hat sich so ergeben. Ich habe da keine Probleme über den gesamten Tonumfang schnell und direkt anzublasen.

    Mein Problem ist, dass ich jetzt gefordert bin mit dem Bari lauter zu spielen. Das ist für mich bis c in der oberen Lage kein Problem. Danach kommen die Töne nicht überblasen, wenn ich die hart anblase - also richtig viel Attack und laut (über 85db). Wenn ich die etwas softer anblase aber mit der gleichen Lautstärke gehts - es muss also im Ansatz irgendwas verändert werden damit die Töne schneller kommen. Wie gesagt leise, normal und ganz leise ist kein Problem.

    Jemand Tips wie ich mir mit Übungen das draufschaffen kann? Und es geht um richtig laut. Der Rest ist kein Problem. Aber irgendetwas ist dann schludrig, wenn ich laut spiele.



    Bitte nicht schreiben das sich das ein Lehrer ansehen soll und man das so nicht beurteilen kann. Das ist mir klar. Ich frage nach allgemeinen Übungen zum laut spielen.

    Danke
     
  2. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Servus,
    mir hilft auf der Flöte und der Klarinette - Bb und Bass - 'long Tones' → jeweils eine Note - die bequem liegt, im pp beginnen - bis ins Maximum aufziehen = FFFF ;-) und dann wieder, wenns noch geht mit decrescendo ins ppp zurück.
    Folgendes dabei beachten: der Ansatz - am Blatt - darf sich nicht verkrampfen, die Power kommt aus der Stütze - Zwerchfell nach vorn und Reserven aus der Seite.
    Die Intonation muss stehen bleiben - also nicht nach open auspitchen bei FFF und 'absaufen' nach unten ins ppp...
    Tonqualität und Intonation halten.
    Um das Zwerchfell etwas zu konditionieren: Staccatti - bzw. kurze scharfe Töne aus dem 'Bauch' anblasen, aber keine Zunge verwenden.
    einmal aus der bequemen Lage bis nach unten = tiefster Ton, dann wieder bequeme Lage nach oben - bis es nicht mehr geht.
    Übungen aufgeschrieben: Flöte: Marcel Moyse - de la sonorite, geht wunderbar auch am Sax und Klarinetten, Trompeten etc. anderes Gebläse.
    Ein Durchgang ist wie 120 Crunches ;-) - wenn die Bauchmuskeln nicht schmerzen, machst was falsch ;-)
    Auch sich mal mit Sängern beschäftigen, wo die ihren Punch hernehmen → Bps. Wagner
    Lautstärke kommt auf alle Fälle NICHT durch Druck am Blatt und Druck/Verkrampfung der Lippen & Ringmuskeln.
    Punch und LS kommt aus dem 'Bauch' , offener Hals, Kehlkopfeinstellung.

    eine vorsichtige! Anmerkung: viel. spielst Du ein recht enges MP, dann sind natürlich auch physikalische Grenzen der Tonerzeugung gesetzt.

    Mal ausprobieren.
    Viel Erfolg
    Paco
     
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  3. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    Hei Paco,


    ich komme aus einer Kampfsportschule. Als ich damit anfing, sagte mein "Lehrer", eine Kampfsportschule ohne Blut ist keine ................................ Daran mußte ich spontan denken, als ich Dein Zitat las. Für diese Erinnerung Danke.

    Es gibt auch laute Mst. Beispielsweise Guardala, Dukoff, JJ DV...... , glaube ich, weiß ich aber nicht.

    Vieles geschieht auch in Deinem Kopf, der Vorstellung. Das Blatt ist nicht ganz unwichtig, vielleicht auch, ob ein eher offenes Mst verwendet wird. Auch halte ich die Rachenstellung für relevant. Weiß ich aber nicht.

    Meine Meinung, jeder darf eine andere haben.

    Gruß
    Hanjo
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Februar.2017
  4. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Alles richtig, aber nicht einfach. Tonqualität und Intonation halten hört sich so leicht an. ;) Genau diese Übungen mache ich jetzt, und wenn ich dabei den Tuner anschaue, wird mir ganz schwindlig. Das Zwerchfell hilft, und als ich noch Sängerin war, konnte ich das gut, jetzt ist das aber schon nach ein paar Sekunden so anstrengend, dass ich japse. Das ist wirklich Bauchmuskeltraining pur. Wie Du sagst: Wenn es nicht wehtut nach dem Üben war es nichts. :)
     
  5. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Mit dem Bari laut oben ist nicht einfach.. übe auf dem Alt...oben ohne oktavklappe.Auf dem Bari oktavsprünge, da ist die oktavklappe eh iwi über...
    Das hat zwei Vorteile... Zum einen wird der klag gleich mässiger zum anderen streigt die Kontrolle.. danach die Lautstärke....
    Just my way
     
  6. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Vielen Dank für die ersten Anregungen und Übungen. Ich werde mich damit beschäftigen, sobald mein Fieber runter ist.

    Das Mundstück an sich ist schon laut. Ich habe auch nicht das Problem nicht hörbar zu sein, sondern das eben manchmal die Töne dann Ausbleiben wenn ich zu dynamisch spiele.

    Die Öffnung ist 107 - das ist nicht riesig sollte aber erstmal nicht das Hindernis sein.

    Nein - es muss etwas mit dem Zusammenspiel von Ansatz und stütze etc sein.


    Ich würde erstmal die obigen Übungen versuchen und Muskelkater bekommen. Bekomme ich den nicht mach ich da was falsch und kann dann an der Stelle ansetzen.

    Wenn noch jemand Tips hat bin ich dafür sehr dankbar.



    LG
     
  7. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Sorry,
    @Feuerstreuer , tu Dir einen Gefallen und befolge die Tips nicht, die hier gegeben werden.
    Such Dir einen guten Lehrer, der von Atmung und Stütze Ahnung hat..

    Cheers
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13.Februar.2017
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  8. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @Ton Scott → will er doch nicht [zum Lehrer gehen], und der Lehrer wird auch nix anderes sagen...Woodoo gibts keinen

    @Saxoryx → wenn Du Sängerin bist, solltest kein Problem haben mit der Kondition, die kommt rasch wieder.
    Üben mit dem Intonator! halte ich für nicht zielführend -
    1. stimmt das dann eh nicht mehr, wenn Du im Ensemble spielst
    2. detto Orchester/Band usw.
    3. Schult der nicht Dein eigenes Gehört
    4. als Sängerin brauchst das nicht - Du weißt eh, wo der Ton sitzt,
    detto dort ist er auf der Tröte.
    Ton: Vorstellen - Hören - Spielen!
    Sänger sind die besten in Sachen Tonverstllung, das merk ich besonders an der Flöte, auch wie die ihre Resonanzräume einsetzten - Emmanuel Pahud ist ein Meister...'O-Ton: ich hab immer mit Sänger mich um Sound, INtonation usw. gearbeitet, informiert etc.
    keep groove
    P.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Februar.2017
  9. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ich frage mich gerade, was der Sängerformant mit dem Saxophonspiel gemeinsam hat. :)

    Grüße
    Roland
     
  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Nochmal, das Thema ist ähnlich sensibel wie Selmer.
    In dem Thread steht aber so viel Blödsinn, der gefährlicher ist als "Das Thomann 350 spielt besser als das Mark VI".
    Grade hier zahlt sich ein kompetenter Lehrer 100x aus.
    Oder einfach mal zum Einstieg ein Buch über Belcanto-Gesang durchlesen. Die meisten wirklich brauchbaren Tips zum Thema Atmung/Stütze, die ich bekam (außer das, was die tatsächlichen anatomischen Zusammenhänge betrifft), die besten "Bilder" sozusagen, kommen (ich schätze vom Lehrer unwissentlich verwendet) aus dem Belcanto.
    Das Buch "Vom Körper zum Ton" ist auch ganz interessante Saxophonlektüre, noch dazu von einem Saxophonisten geschrieben, der auch Sänger ist.

    Cheers
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13.Februar.2017
  11. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    danke, @Ton Scott - da sind wir daccor.
    Lehrer ist immer die bessere Wahl, wollte er aber nicht.
    Meine Aussagen setzen ein Grundwissen der Tonerzeugung vorraus.
    Ich beschäftige mich viel damit.
    Danke für den Tip mit dem Belcanto-Buch,
    werd ich mal checken...
    hab aber auch das Glück: Mutti war Primadonna an der Oper, die hat Wagner aus dem Handgelenk geschüttelt, dramatischer Mezzo...
    wenn die aus dem gestützen Piano aufzieht ins FFF, da kann ich mich verstecken mit dem Sax...die lacht mich von der Bühne...
    @Roland → daher kommt der Sound - hör Dir Stan Getz an...oder Miles Davis, wie die ihre Piani steuern,
    Stan mischt fantastisch den Sound mit den unterschiedlichen Formanten im Ansatz...detto die Klarinettisten,
    Flöte sowieso...
    Nur reinpusten ins Sax und das Blattl zum schwingen bringen, reicht leider nicht...und Sound kommt nicht von Mundstück :duck:
    so, ketzerische Kommentare AUS!
    good day
    Paco
     
    GelöschtesMitglied11578 gefällt das.
  12. maipin

    maipin Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich bin ja noch absoluter Anfänger - deshalb möchte ich mich da gar nicht weiter reinhängen. Ich bin aber doch erstaunt, wie sich hier einige mit Problemen herumquälen, die man mit Saxlehrer nicht hat - da hatten wir nämlich gerade das Thema "Lautspielen" - so ganz nebenbei, weil das gerade wichtig war.
    Wenngleich einige Foristen dem Thema "Lehrer" nichts abgewinnen können, bestätigen sie doch immer wieder meine Entscheidung als richtig, dass ich mir einen genommen habe.

    LG Maik
     
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  13. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ah, stimmt, ich habe von Jazz und Gesang und Physikkrams ja nicht soviel Ahnung ... :)

    Grüße
    Roland
     
  14. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    In welchem musikalischen Kontext bist du zu leise? Ist Lautstärke wirklich notwendig?

    Ich möchte das Thema mal anders anfassen...

    • 1. Die anderen Saxofone könnten in der BigBand (meine Annahme) einfach etwas leiser spielen?

    • 2. Ich würde häufig dort üben, wo du keine Rücksicht auf Lautstärke nehmen muss. Häufig ist dies der Grund, dass man dann live individuell leiser ist.

    • 3. Es stimmt, was @Ton Scott gesagt hat. Den Rat würde ich annehmen.

    • 4. Ich würde nicht darauf abzielen, lauter zu werden; denn dies führt meist zu Krampf. Du sagst ja selber, dass du dann schluderig wirst. Ich würde eher Longtones in Zusammenhang mit Dynamik (leise bis laut) üben, um dynamischer spielen zu können.
    Dies sind meine Erfahrungen aus Rockbands, BigBands, Freejazz, ...

    Saxofon-Spielen ist auch immer ein Thema des Fitness. Ich hoffe, dass du aktuell nicht spielst; denn sonst können wir uns bald über Mittelohrentzündungen unterhalten.
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Die Übungen hängen davon ab was Du falsch machst oder wo die Probleme liegen. Und das ist aus der Ferne nicht rauszubekommen. Generelle Lautstärkeübungen, die immer allen generell helfen machen selten Sinn, weil da vieles Spielerspezifisch sein kann. Bei dem einen Spieler macht xy als Übung Sinn, bei dem anderen yx, je nachdem was er schon kann und wo die Probleme liegen.
    Die Gründe könnten so manigfaltig sein, leider.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Februar.2017
  16. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest

    Sobald ich wieder gesund bin werde ich. Einen Lehrer dazu interviewen. Danke für die helfenden Beiträge und den Input.

    Schade, dass es schwer möglich ist eine Frage zu stellen und darauf einen Austausch anzuregen ohne das Grundsatzdiskussionen geführt werden müssen. Man hätte sich auch entspannt einfach über verschiedene Übungen austauschen können, wie das am Anfang ja auch anlief. Hätte mich jetzt hier aus dem Fieberbett wesentlich mehr inspiriert als der Hinweis auf den Lehrer ( der keine Hausbesuche macht, wenn ich Grippe habe ) und dabei das Thema zerreden ... Der Hinweis auf das Buch hätte es auch getan. Ich freue mich auch, wenn andere mit ihren Lehrern laut spielen klären konnten - glaube aber mein Problem liegt dann doch woanders. Ich bin auch lauter als die Gitarre wenn ich will. Mir ging es einzig darum ein paar Übungsanregungen zusammenzutragen mit denen ich dann mal weitersehen kann, da ich doch bei f und fis bei sehr lauten, schnellen und kurzen Stößen Probleme habe. Und das auch nur beim Bari - das Tenor geht da viel direkter los. Ich spiele dann einfach immer in einem Sicherheitsbereich und bin damit laut genug um mich gegen alle anderen durchzusetzen - aber ich muss da schon sehr aufpassen und es spielt sich weniger entspannt als sonst.


    Nochmal danke für die inspirierenden Beiträge.
     
  17. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Die einen wollen eine einfache Antwort.
    Die anderen wollen eine richtige Antwort.
    Zusammen gibt es das leider selten.

    Liegt an der inhärenten Komplexität der bei der Tonerzeugung involvierten Parameter und deren gegenseitige Beeinflussung plus der Tatsache, dass wir Deinen Parameterausschnitt nicht kennen.

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong."
    - H. L. Mencken

    Grüße
    Roland
     
  18. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Danke @saxhornet , besser könnt ich es auch ned formulieren,
    @Bereckis → ja, das ist auch zielführend, wir haben ja alle nur versucht, auf eine 'quasi digitale' Frage digital zu antworten - und Patenrezepte gibts viel. geben Grippe & Fieber
    @Feuerstreuer → werd gesund! Gute Besserung! → aber leider nicht gegen komplexe Themen am Instrument.
    Und ob den Problemen wirklich so die seien, soll folgendes kleines Beispiel verdeutlichen:
    Mein Barockorchester hat einen recht kleinen Proberaum, der reicht zwar knapp für alle 25, wenn sie denn mal alle da san,
    aber: der Dirigent probt lieber im Orchestersaal [was regelmäßig zu Diskussionen führt, weil der derzeit dort arkitsch kalt ist - die Streicher jammern wegen den Instrumenten und es ist eben unangenehm, auch mir] aber:
    Der unschätzbare Vorteil: Wir würden → und das klingt schlüssig - im kleinen Raum sehr schnell schön Vollmundig - sprich vollsoundig spielen.
    In einem ordentliche Auftrittsort aber piepsig wie ein Mäuseorchester.
    Na klar, Sound kommt auch von sowas...
    der Große Saal fördert uns ungemein und nötigt uns viel mehr Instrumentale action ab.
    Für mich als Flötist nicht so wichtig, da ich eh ein recht begrenztes Lautstärkevolumen habe und nicht stimmlich rausfallen darf,
    daher spiele ich eh recht 'gedeckt'.
    Aber natürlich betrifft mich das auch.
    Soll heißen - @Feuerstreuer → viel. ist ja Deine LS auch [noch] im grünen Bereich und der Rest der Combo/Orchester/BigBand sollte mal etwas leiser spielen oder an einem
    sinnvollen Volumen für alle Beteiligten arbeiten,
    daher: nicht [nur] ein Lehrer, viel. reicht auch schon der Orchester/BigBand/Band-Leader.
    Wir haben alle nur auf ein gezieltes Problem unsere verschiedenen Ansichten geäußert.
    Keine Sorge, es gibt leider keine 'digitale' Antwort - zurück zur Antwort von @saxhornet → daran siehst Du die Komplexität einer Aufgabenstellung.

    :ironie: es ist wirklich leichter, eine eindeutige Antwort zu finden: Selmer Mark VI ist schlechter als Yamaha Custom 875 Zeta :duck:

    so, jetzt hol ich schon mal Poppkorn ;-)
    in diesem Sinne, gute Besserung und erfolgreiches Saxspielen.
    Paco
     
    Bereckis gefällt das.
  19. breath_less

    breath_less Ist fast schon zuhause hier

    bloß keine off-topic Diskussion!
    Zumal sich das in diesem Kontext gar nicht lohnt. Yamahas haben keine Seele!

    @Feuerstreuer: Gute Besserung!
     
  20. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @breath_less yip genau,
    und wie kann man überhaupt mit französischen Instrumenten ordentlich amerikanischen Jazz spielen, geht ja gar nicht.
    Have fun
    P.
     
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