Seriennummern für Julius Keilwerth, Graslitz

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von allsaxo, 5.Dezember.2017.

  1. allsaxo

    allsaxo Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo zusammen,

    ich hatte in meinem anderen Beitrag zu Keilwerth schon die Ansicht geäußert,
    dass die offiziellen Keilwerth-Graslitz-Seriennummernlisten in Teilen (ab etwa 1938)
    nicht stimmen können.Habe meine Forschungen inzwischen vorangetrieben und
    neue Erkenntnisse gewonnen. Mittlerweile sehe ich meine Vermutung dadurch als
    bestätigt an.

    Hierzu in Kurzform eine Zusammenfassung und ein paar Fakten:

    - es existiert eine originale Rechnung der Firma J.K. vom Juni 1944 zu einem
    Altsaxophon Toneking mit der SN 14403

    - es existiert eine originale Rechnung der Firma J.K. vom September 1945 zu einem
    Tenorsaxophon "The New King" mit der SN 16408

    - nach der Enteignung von Julius Keilwerth im Mai 1945 werden die Keilwerth-
    Seriennummern weitergeführt

    - das vereinfachte JKG-Trademark (JKG im Kreis) wird wieder durch das ursprüngliche
    Trade-Mark "Best in the World" ersetzt.

    - ergänzend taucht unter dem Trademark die Stempelung "Made in Czechoslovakia" auf.
    Die Wieder-Gründung der CSR im Juni 1945

    - in der Übergangszeit zwischen Enteignung (Mai 1945) und der offiziellen Übernahme
    durch Amati (Gründung Amati September 1945) verschwinden teilweise die alten Modelle
    und Modellnamen.

    - einige fremd klingende Namen (z.B. Manhattan) tauchen in den Gravuren auf.

    - unter Amati wird in der Anfangszeit nur das Modell Toneking hergestellt. Die
    Okavmechanik wurde abgeändert, das typische "Keilwerth-Parallelogramm"
    (meine Wortschöpfung!) entfiel.

    - Das erste mir z.Zt. bekannte Saxophon vom Keilwerth-Typus und mit Amati-Gravur
    ist ein Saxophon mit der S/N 18693. Ich gehe derzeit von einer Fertigung etwa Mitte
    1946 aus.

    ***********************************************************************************************

    Für März 1939 wissen wir aus einem Brief der Firma Keilwerth, dass Saxophone
    eine Lieferzeit von 3 Monaten hatten, die Saxophone zu dieser Zeitalso nahezu
    unmittelbar nach der Fertigung verkauft worden sein dürften

    Ab etwa 1943 dürfe die Nachfrage spürbar nachgelassen haben und Saxophone auf
    Lager gelegen haben. Leider haben wir keine Informationen, ob Keilwerth während
    des Krieges überhaupt durchgehend produzierte. Einige Seriennummernlisten im
    Internet deuten für 1944 Produktionsstopps bei Keilwerth an, was ich aber bisher
    nicht bestätigt finde.

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    Nach wie vor bin ich an Hinweisen, ergänzenden Informationen und Fotos von vor-
    handenen Keilwerth-Saxophonen aus der Graslitzer Zeit interessiert!

    Vorab vielen Dank für Eure Unterstützung
    Gruss,

    allsaxo
    Email: fluwu11@web.de
     
    Zuletzt bearbeitet: 5.Dezember.2017
    pt_xvi, ppue und Wuffy gefällt das.
  2. allsaxo

    allsaxo Kann einfach nicht wegbleiben

    .........kleine Ergänzung bzw. Korrektur....mit dem Juni 1945 hatte ich
    mich wohl vertan, .............offensichtlich gilt sogar schon der April 1945
    als Datum für die Wiedereinrichtung der CSR, was aber nicht automatisch
    heißt, dass auch ab diesem Datum die "Made in Czechoslovakia"-Stempel
    auf den Saxophonen zu finden war. Der Krieg war ja erst Mai 1945 offiziell
    beendet und Stempelwerkzeug sicher auch nicht gleich verfügbar.

    Gruss,
    allsaxo
     
    prislop und ppue gefällt das.
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