"Sound" ... wie wird er "gemacht"?

Dieses Thema im Forum "Alto Special" wurde erstellt von Saxfreundin, 25.August.2015.

  1. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Liebe Saxophonfreunde,

    ich bin nur Einsteigerin (siehe meine Vorstellung), deshalb hoffe ich, Ihr verzeiht mir noch "dumme Fragen" ;-)

    Was ist bei Erzeugung eines beispielsweise solchen Sax-Sounds (das Alto ist gemeint) ...



    ... eigentlich bestimmend?

    Ich meine hier den "breiten sanften Ton", der sich anhört, wie "hineingehaucht" :)

    1. VOR ALLEM der Spieler selbst? (sprich: das entsprechend lange Üben + Herantasten)
    2. das Sax, sprich die Marke / die Preisklasse?
    3. der S-Bogen / die Form / das Material / der Hersteller?
    4. das Mundstück / diie Form / das Material / der Hersteller?
    5. das Blatt / die Stärke / das Material / der Hersteller?

    Danke & herzliche Grüße
    SAXAMO
    .
     
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  2. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Aha ... in einem anderem Thread lese ich gerade von 47tmb:

    "Das Zusammenspiel von DEM Spieler mit DEM Mundstück und DEM Blatt auf DEM Saxophon (und zar genau dieses eine) macht's aus
    (wobei die Einflussgrößen recht unterschiedlich bewertet werden."

    DAS ist mir im Grunde schon klar.

    Dennoch empfindet MEIN Gehör,
    ---> dass die französischen Hersteller sowie die japanischen, koreanischen und chinesischen eher für KLASSISCHE MUSIK + JAZZ ausgerichtert sind.
    ---> Und die amerikanischen Hersteller stärker für Blues + Swing.
    ---> Und die deutschen, tschechischen und osteuropäischen Hersteller irgendwo dazwischen.

    Wobei die "Sound-Wahrnehmung" ganz sicher etwas sehr sehr Subjektives ist ...

    Wie sehen die erfahrenenen Saxis und Lehrer hier im Forum den "Sound"?
    Gibt es nichtsdestotrotz eine gewisse "Richtung", die von Herstellerseite stärker angestrebt wird?

    Oder ist und bleibt die ganze Soundsache einfach vollkommen individuell ... relativ unabhängig vom "Material"?
     
  3. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Hi,

    Zu sound gibt es hier seitenweise Diskussionen :)

    Aber konkret:

    1) Ja! Und nochmal Ja!
    2) Nein. Wenn das SAX dicht ist (Heißt alle Klappen sind ordentlich eingestellt) ist dieser sound mit jedem Sax erreichbar
    3) eher wenig bis gar nicht
    4) und 5) Da wird es schon spannender. Eine passende Kombination aus MPC und Blatt unterstützen dei Erzeugung diese "luftigen" sounds besser als andere. Das echt blöde ist nun aber, dass es da keine generell Aussage gibt. Du wirst nun mit Yamahe 4c oder nem Meyer 5 und Rico 2 oder 2,5 anfangen und dann ausprobieren müssen, was DICH am besten unterstützt.

    Und: sound ist keine Frage des Preises des Equipments!

    Cheerio
    tmb
     
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  4. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Oh, da hab' ich wohl zu langsam getippert :)
     
  5. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Der Spieler macht den größten Teil aus. Wenn du dir die Beiträge von Wuffy bei Youtube (immer wechselnde Saxe) anhörst wirst du es verstehen.

    LG
    Dabo
     
    Saxfreundin gefällt das.
  6. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Ach ja vergessen... wenn du jeden Tag spielst entwickelt sich der Sound (mit der richtigen Anleitung Lehrer) bestimmt auch bei dir sehr schnell.
    Tägliches spielen, so ca 1/2 - 1 Stunde, ist besser als einmal in der Woche 4 Stunden!
    Wie lange spielst du schon?
    LG
    Dabo
     
  7. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Danke tmb, sehr gut erklärt.
    Nur - ob ein Zusammenhang von Hersteller = Sound/Musikrichtung besteht, ist mir noch nicht klar.

    Oder besser gesagt: Mein Lehrer spielt Jazz und (zufällig?) Selmer!
    Auch: Charlie Mariano spielte Jazz + Selmer!
    Die Bestätigung meiner "These" ... ?

    Und danke, Dabo, ich hatte erst 1 Unterrichtsstunde vor den bayrischen Sommerferien.
    Hab das Instrument seit ca. 4 Wochen, spiele täglich von 15 min bis 2 Stunden.
    Wobei mir meist nach 1 Stunde schon die Puste ausgeht ... ;-)
     
  8. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @saxamo

    Sicher unterstützt das richtige Equipment Dich dabei Deinen Sound zu realisieren.....dazu musst den aber auch schon haben.

    Dann sind das so feine Nuancen, die Du als Anfänger gar nicht wahrnimmst.

    Klangcharakteristiken bestimmten Marken zuzuschreiben ist beliebt, aber im Ernstfall nur schwerlich zu beweisen.

    Das Selmer Mark VI z.B., von vielen Jazzern gespielt, wurde in den 50iger Jahren ursprünglich für die Klassiker entwickelt.

    M.a.W als Anfänger kommt es darauf an ein mechanisch einwandfreies und dichtes Horn zu haben, das einem gut in den Fingern liegt. Dazu ein unproblematisches Mundstück wie z.B ein Yamaha 4c und gut ist.

    Wenn sich dann Dein Ansatz stabilisiert (nicht nach Wochen oder Monaten, sondern nach Jahren!)...wäre die erste Möglichkeit am Mundstück was zu machen....

    Und noch später mal schauen, welche Saxe einem besser liegen.

    CzG

    Dreas
     
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  9. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    @saxamo :
    Ich beobachte sehr oft, dass das Sax mit zu viel Biss gespielt wird. In diesem Fall kann das tollste Equipment mit der stabilsten Luftsäule und der perfektesten Atmung gespielt werden – der Sound wird auf jeden Fall die Tendenz haben, flach und nasal zu tönen. Druck mit dem Unterkiefer ist der Sound-Killer schlechthin...
     
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  10. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Es fehlt:
    6. Welche Effekte brauche ich

    Antwort:
    EQ, Hall, Kompressor.

    :)

    Grüße
    Roland
     
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  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Vieles hat einen Einfluss auf den Sound. An erster Stelle aber der Spieler. Erst wenn der Spieler in punkto Ansatz, Stütze, Voicingtechnik etc. deutlich besser geworden ist, werden Dinge wie Blatt, Mundstück und welches Sax ein kleines bisschen wichtiger. Trotzdem werden 3 Spieler auf dem gleichen Set Up aus Mundstück, Blatt und Sax ganz unterschiedlich klingen, allein schon deswegen weil ihre Klangvorstellung sich unterscheidet.

    Es ist aber eine komplette unsinnige Ansicht, daß es einen bestimmten Sound für eine bestimmte Stilrichtung gibt, das wäre schrecklich wenn dem so wäre. Höre Dir mal die unterschiedlichen Saxophonisten beim Jazz an wie unterschiedlich sie klingen.

    Lg Saxhornet
     
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  12. last

    last Guest

  13. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    1- ausschliesslich
    2-fast beliebig weil 1
    3-passend zu 2
    4-ehr grossvolumig aber im Prinzip wie 2
    5- muss zu 4 und 2 und 3 passen

    kurz gesagt im Grund macht 1 ca 96% aus der rest ist up to your portmonaie and gusto
     
  14. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Nein. Es besteht kein Zusammenhang zwischen Hersteller und Musikrichtung.
    Ob Amati, Buescher, Conn, Cannonball, Expression, Hüller, Hohner, Jupiter, Keilwerth, King, Martin, Rapone, Selmer, Yamaha, Yanagisawa ist völlig wumpe.(Und die Aufzählung ist unvollständig)
    Erstmal ist wichtig, dass das Horn funktionsfähig ist und zu Dir (zum Beispiel Deinen Fingern) passt. Man kann sich da an alles gewöhnen, aber grad zu Anfang sollte man sich das leben da so einfach wie möglich machen , denke ich.

    Cheerio
    tmb
     
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  15. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Diese These ist in etwa so wie mein Nachbar hatte einen Unfall und fährt Mercedes
    mein Kollege hatte auch einen Unfall und fährt Mercedes
    Wenn ich keinen Unfall haben will darf ich dann keinen Mercedes fahren?

    Zumindest hast du ein Ziel im Sound .... das hilft schon mal... so keep on blowing
     
  16. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Ja, danke!!
    Jetzt hab ich ein Jupiter JL969-SGR, da waren 2 verschiedene S-Bögen bei (ich höre keinen Unterschied beim Spielen ... *lach*).
    Und ein "vorgegebenes" Mundstück. Und Vandoren-Blätter für Anfänger.

    Ich weiß allerdings nicht einmal, ob ein "Yamaha 4c" überhaupt auf meines "draufpassen" würde.
    Also bautechnisch gesehen. Und spieltechnisch auch nicht ;-)
     
  17. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    "Dein" Sound ist das Ergebnis eines geflochtenen, sich drehenden, nie endenden Rades (O Fortuna) aus endogenen (=alles was dich betrifft) und exogenen (=alles Äußerliche) Anteilen. Ist die Sortierung von endogenen und exogenen Faktoren noch einfach, wird dir schwindelig, wenn du daran denkst, dass in beiden Kategorien gefühlt Tausende von feinsten Details eine Rolle spielen.
    Dabei war in meiner noch jungen Sax-Entwicklung definitiv in beiden Schubladen dies das Wichtigste:

    Endogen

    Was ich höre (z,B. Coltrane), und wie ich klingen möchte. Wie ich dann tatsächlich auf einer Aufnahme klinge, ob meine Erwartung erfüllt oder enttäuscht wurde. Je mehr ich spiele, desto klarer wird mir, wie schnell meine eigenen Klangwerkzeuge (Atem, Luftführung, Kehlkopf, ....bis zu den Lippen) instinktiv reagieren auf meine Wahrnehmung. Man entwickelt also eine Idiosynkrasie (https://de.wikipedia.org/wiki/Idiosynkrasie). Je mehr man übt, spielt und hört, umso feiner wird diese Idiosynkrasie. Wer wurschtig an sein Instrument herangeht, entwickelt demzufolge auch eine grobgestrickte Eigenwahrnehmung und Reaktion. Wer sich aufmerksam und achtsam zuhört, entwickelt schnell eine (gewollte) Empfindlichkeit.

    Exogen

    "Gear Matters" (das Material spielt eine Rolle). Ich habe gerade für einen Freund sieben verschiedene Mundstücke aufgenommen, und wenn auch die grobe Richtung in etwa die gleiche ist (s.o. bei den endogenen Faktoren), so gibt es doch Riesenunterschiede. Ich habe in den letzten Jahren bestimmt sechs oder sieben Tenöre gespielt, aber mein entlacktes Selmer Mark 6 von 1956 ist einfach das subtilste und schönste, was mir je untergekommen ist, und ohne es kinge ich definitiv anders.
    Jeder gute Spieler wird ein gutes Horn zum Klingen bringen, aber die Magie des optimalen Zusammenspiels von endogenen und exogenen Faktoren braucht halt auch Äußerliches. So banal das klingt: wenn sich Luftdruck und Luftfeuchtigkeit brachial und plötzlich verändern, wird auch ein Profi mit seinem Sound definitiv hadern. Dass das Publikum nix merkt, ist verständlich, weil es halt in diesem endo/exo Geflecht nicht zuhause ist.
     
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  18. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Oha ... "viel Biss" hätte ich eher mit dem Oberkiefer assoziiert.

    Allerdings oben: Da stört mich das Zähneauflegen, weil es an den Zähnen und im Mund so "vibriert".
    Gibt es da einen Trick?
    Vielleicht eine doppelt- und dreifache sehr weiche Druckauflage? (Gibt es die? Und wer stellt sie her?)

    Unten liegt meine Lippe "plan" auf ... so wie ich mal las:

    Eine gute Mundhaltung ist wie "jemanden küssen" :) :)
    .
     
  19. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Danke Saxhornet!

    Jetzt darf ich erst mal recherchieren, was "Ansatz, Stütze, Voicingtechnik" in Bezug auf ein Altsaxophon überhaupt bedeuten (war mal Klarinettistin) ... ;-)
    .
     
  20. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Ja tmb, ich verstehe, was Du meinst mit völlig wumpe.

    Ich finde mein Sax insofern "passend", als ich (noch) keinerlei Vergleich dazu habe.

    Nur merke ich, die "Haltung" mit dem Leergriff oben - nur Oktavtaste gehalten, sonst nichts - fällt mir schwer.
    Mit der Klarinette war ich gewohnt, das Instrument bei JEDEM Ton "festzuhalten".

    Vielleicht passt der Jupiter-Bau nicht optimal zu mir. Ich vermute aber, es liegt ganz einfach an meiner fehlenden Übung ;-)
     
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