Spielen sich Saxophone ein?

Falls Du mir da etwas unterstellen möchtest: Wenn jemand etwas Schönes für mich kocht, würde ich da nie Chili drauf machen, erst recht nicht vor dem Probieren - außer bei meiner Frau, aber die versteht das, schließlich kennen wir uns bald ein Vierteljahrhundert (und wenn sie ein neues Rezept probiert, kommt auf keinen Fall Chili oder sonstiges VOR dem ersten Bissen dran!).
Das gilt auch für edle Gourmet-Tempel, allerdings nicht für durchschnittliche Restaurants oder Kantinen, da ist das im Gegenteil oft notwendig...

Zumindest bei Schärfe im Essen.

Aber hoffentlich nicht aufgrund meiner Zusammenfassung?

Darin sprach ich ausdrücklich nur von Relevanz unter den SAXOFONISTEN - Deine Zunft mag das (berechtigt) anders sehen, aber den Spielern selbst scheint dieser Aspekt angesichts der hier geäußerten Meinungen, besonders der Berufsmusiker, eher egal zu sein.
Mehr wollte ich nicht ausdrücken und ich hoffe, Dich damit nicht verärgert zu haben.

Beste Grüße,
Rick

 

Genau! Auch ich habe das Gefühl, die meisten stecken viel mehr Mühe und Ehrgeiz in den gewünschten Sound (Material, Mundstück, Ligatur, etc.),
als in die Ideen und Möglichkeiten aus dem vorhandenen Equipment (Instrument, Leadsheet, usw.) Musik individuell zu interpretieren.

 

Das glaube ich gar nicht. Über

kann man nicht so gut schreiben.

Ich glaube nicht, dass man von der Art, wie in Foren geschrieben wird, auf die Art, wie wer zu Hause Musik macht, schließen kann. Ich teste z.B. so gut wie nie neue Sachen aus und diskutiere trotzdem viel über das Material.

In erster Linie geht es doch darum, Spaß zu haben. Wenn es einem Spaß macht, mit dem Material zu experimentieren, ist das völlig OK.

 

@ppue Du hast natürlich Recht und es war nicht so gemeint, wie es sich evtl. liest.
Ich habe nur selbst festgestellt, dass ich auch mit unterschiedlichem Material ähnlich klinge, sei es mit Selmer oder einer Fernosthupe.
Dagegen lassen sich mit verschiedenen Mundstücken (Drake, Dukkoff, Rico) ebenso weiche wie total scharfe Töne herauslocken,
von möglichen hinzugefügten Effekten ganz zu schweigen.; d.h. meinen Sound mache nur ich als Gesamtkonzept, das Material
beeinflusst nur einen ganz kleinen Bruchteil davon. Nichts neues, mir ging es nur um diese Wertigkeit.
Bloß meine Fingerchen folgen noch nicht so richtig meinem Hirn oder andersrum...
...aber das ist ein anderes Thema...

 

Hierzu noch ein frischer Erfahrungsbericht: grundsätzlich stimme ich dem zu, was Armin Weiss zur Sache mitteilte. Vor allem spielt sich der Bläser auf sein Horn ein. Allerdings beobachte ich zur Zeit folgendes: ich besitze zwei vollkommen baugleiche Yamaha 82 Z Tenöre, Ausführung unlackiert und ohne hoch-Fis. Beide befinden sich technisch im gleichen Zustand. Das eine befindet sich seit Kauf vor 4 Jahren im täglichen Dauereinsatz, das andere ist nagelneu. Die Serienstreuung bei Yamaha ist erfreulicher Weise recht gering. Das ältere, also eingespielte Horn bläst sich definitiv anders als das neue und es klingt anders: es klingt voller, offener, farbiger u. der Ton ist in jeder Hinsicht beweglicher und formbarer. Das ist gewiss kein Zufall und bestätigt die Erfahrungen, die Herr Weiss beschrieb...

 

dann mag auch die Serienstreuung doch nicht so gering sein... bzw. kann sich in 4 Jahren in der Produktion auch was verändert haben...
1 gebrauchtes mit 1 neuem zu vergleichen erlaubt leider keine belastbare Aussage - natürlich weder in diese noch in jene Richtung.

 

Naja
wenn ich Lautsprecherboxen baue, dann müssen die Chassis auch erst altern, bevor ich die Abstimmung der Weiche und die Dämmung der Box final vornehmen kann. Warum soll das bei Saxophonen nicht auch so sein?
Röhren, die ich in einen alten Verstärker einbaue, sind entweder vorgealtert, oder ich muss sie selbst altern, bevor sie vernünftig klingen.
JEs

 

kurze Frage ... warum hast Du es ohne hoch-Fis Klappe gekauft ??? Hast Du es gegen normale Yamaha 82 Z getestet ??

 

Man kann daraus nichts, gar nichts ableiten, aber das einzige 82z, das ich wirklich hätte kaufen sollen war so ein 82ZULWOF.
Das war auch die Meinung der 3 anderen Recken, die ich im Laden mithatte, und die es ebenfalls spielten.

Cheers

 

Elektronik-Röhren müssen altern, Saxophone müssen sich einspielen, Äpfel müssen reifen, Fleisch muss reifen, Käse auch...
Aber was vergleichen wir da eigentlich?
LG quax

 

vor Allem müssen Saxophonisten altern

 

Tja, früher musste man Autos einfahren. War ein nachvollziehbarer Prozess. Aber Röhren altern? Naja, das Thema Röhren-Verstärker und HiFi ist ein sehr spezielles.

 

So'n Sch... aber auch.

 

Röhren wurden gealtert mit einer kleineren Heizspannung. Sie wurden, wie ein gutes feuchtes Rico, eingespielt.

 

Zitat: kurze Frage ... warum hast Du es ohne hoch-Fis Klappe gekauft ??? Hast Du es gegen normale Yamaha 82 Z getestet ??

Bin's gewohnt Saxophone ohne Hoch-Fis zu blasen. Aber auch im unmittelbaren Vergleich bläst sich das WOF-Modell (ohne Hoch-Fis) noch etwas anders als das ohnehin schon bemerkenswerte Standardmodell. Dem ging ich recht ausführlich nach u. ich habe auch den ständigen Vergleich, da beide Ausführungen in meinem Umfeld fast täglich nebeneinander zur Anwendung kommen. Nebenbei spart man auch etwas Gewicht ein mit der WOF-Variante. Das WOF ist noch etwas ausgeglichener, die ohnehin hervorragende Ansprache gewinnt noch etwas, es klingt voller, es gibt mehr Projektion. Aber man wird auch mit der Standard-Variante glücklich und hervorragende Ergebnisse erzielen.

Die von mir beschriebenen Beobachtungen betr. der Veränderungen durch Dauereinsatz des Saxophones beobachtete ich übrigens auch bei anderen Fabrikaten u. Blasinstrumenten.

 

Wobei ich den Eindruck habe,
gerade das Saxspielen hält mich jung!

Und das, während sich mein wunderbares Sax
"einspielt"

 

Ich denke mal, die Saxe spielen eher mich ein

 

Ein Eso würde sagen:

"Mensch und Sax schwingen sich aufeinander ein"

Aber etwas Wahres könnte schon dran sein...

 

was genau muss da altern, und wie soll das gemacht werden?
Ich habe mich mit der Materie ziemlich beschäftigt und bin gespannt...