Take Five

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Sax2015, 5.September.2017.

  1. Sax2015

    Sax2015 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Moin,
    ich habe mich jetzt an "Take Five" rangewagt. Das ist für mich das erste Stück dieses Kalibers. Die Griffe sind soweit klar, aber am Rhythmus haperts. Wie gelingt es bei so einem schnellen Stück den Rhythmus richtig einzuhalten?

    LG
     
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  2. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Einfach langsamer üben und sich dann langsam auf die orginalgeschwindigkeit steigern. Das gilt übrigens für jedes stück ;-)
     
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  3. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Es hilft ungemein wenn man den 5/4 Takt 1-2-3 1-2 mit Betonung auf 1 zählt. Für den Anfang kann man auch die ganzen Verziehrungen weg lassen und eben langsam spielen und erst das Tempo steigern wenn man sicher ohne Fehler spielen kann.
     
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  4. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich schätze mal, das Problem ist für dich nicht der 5/4-Takt, sondern die Tatsache, dass das dein erstes Jazzstück in den typischen fließenden Achteln ist. Die gilt es erstmal zu üben. Mach alle deine Tonleiterübungen mit Metronom in ternären (triolischen) Achteln. Wenn das flüssig kommt im für dich zuifriedenstellenden Tempo, kannst du dir einzelne Passagen von Take 5 vornehmen.

    Ich glaube, das ist jetzt ne größere Baustelle...
     
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  5. Sax2015

    Sax2015 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Danke für die Ratschläge.
    Ich habe gelernt den Takt mit dem Fuß zu verfolgen, allerdings ist das hier bei der Geschwindigkeit nicht umsetzbar. Die Achteln sind tatsächlich problematisch. Werde mir diese Tonleiterübungen anschauen. Wie lange braucht ein geübter Musiker um so ein Stück zu erlernen?
     
  6. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Der erste Takt ist z.B. so eine Tonleiterübung.


    Ca. ne halbe Stunde bis flüssig. Vielleicht nochmal so viel für auswendig. Sehr umfangreich ist es ja nicht.
     
  7. Sax2015

    Sax2015 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Wow. Und wie lange braucht es, um ein geübter Musiker zu werden? :D
     
  8. last

    last Strebt nach Höherem

    Jahrzehnte...
     
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  9. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das lässt sich so nicht glaubhaft beantworten. Was ist "geübt"? Wer sein Leben lang Jazz gehört hat wird auch als relativer Anfänger deutlich weniger Probleme mit dieser Swingnummer haben als jemand anders. Stilistik und Phrasierung muss man draufhaben - und das ist keine Frage von "Griffen" und das steht auch nicht in den Noten.
     
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  10. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Wenn Du täglich 8 Stunden übst weniger Zeit, als wenn Du nur 1 Stunde /Tag einrichten kannst :):duck:
     
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  11. Rick

    Rick Experte

    Dazu eine kleine Anekdote:
    Ich habe das Stück schon seit meinen Teenager-Zeiten im Repertoire und spielte es über die Jahrzehnte mit vielen verschiedenen Bands. Ein Drummer, mit dem ich in den 1990ern viel unterwegs war, traf vor einigen Jahren auf einen Saxofonisten, Jazz-Hochschul-Absolvent mit der Nase immer hoch in der Luft, der mich nicht leiden kann (beruht auf Gegenseitigkeit). Der Drummer schlug bei einem Gig vor, mal "Take Five" zu spielen, das sei damals mit mir immer gut angekommen. Er erzählte mir später, wie dieser Saxer reagierte: "Kenne ich zwar nicht, die Nummer, aber wenn Rick das gespielt hat, kann es ja nicht schwer sein."
    Er schlägt also die Noten im Real Book auf, will das Stück vom Blatt spielen - und scheitert auf ganzer Linie, live vor Publikum.

    Fazit: Auch ein geübter Musiker spielt nicht unbedingt "Take Five" sofort perfekt. ;)

    Na ja, wenn man als Jugendlicher anfängt, kann man schon in ein paar Jahren zum "geübten Musiker" werden, andernfalls wären die Musikhochschulen nicht so voll.
    Im Endeffekt ist das immer vom persönlichen Fleiß abhängig - und ob man sich neben der Hauptbeschäftigung Musik noch von so unwichtigen Dingen wie Schule, Freunde, Familie, Hobbys usw. ablenken lässt... :roll:
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.September.2017
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  12. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    und dann soll es ja auch noch Menschen geben, die nicht mit "Hauptbeschäftigung" Musik ihren Lebensunterhalt verdienen.................................
     
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  13. Rick

    Rick Experte

    Du hast die Ironie in meinen Worten entdeckt! :)

    Um es mal drastisch zu sagen: Wenn Du mit Musik wirklich Deinen Lebensunterhalt verdienen willst, dann solltest Du nicht ausschließlich Stücke wie "Take Five" spielen. Das war meine Erkenntnis nach den ersten Jahren als Berufsmusiker - ein gegrowltes Rock'n Roll-Solo oder eine pathetische Schmacht-Melodie mit viel Vibrato füllt eher die Geldbörse als virtuoser Bop im hohen Tempo.
    Aber das ist ja ein ganz anderes Thema!
    :topic:
     
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  14. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Eine Drummergeschichte zu "Take Five" habe ich auch.
    Ich hatte mal einen, der nur Jazz spielen wollte, und das auch ziemlich gut konnte.
    Sein Rhythmusgefühl war auch wirklich klasse.
    Aber bei Take Five schaffte er es immer mindestens einen Break so zu setzen, dass es nicht fünf, sondern sechs Schläge im Takt waren.
    Für den Rest der Combo war das nicht so prima.
    Das Stück wurde dann auch aus dem Repertoire gestrichen.

    Lg
    Mike
     
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  15. Sax2015

    Sax2015 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Haha. Eine ermutigende Anekdote. Für mich ist Saxophonspielen nur ein Hobby. Spiele erst seit zwei Jahren, will das Instrument aber unbedingt gut beherrschen können. Es heißt, um ein Instrument gemeistert zu haben, müsse man ca. 10.000 Stunden geübt haben. Rechnet man das für drei Jahre aus, kommt man tatsächlich auf tägliche acht Stunden Übezeit. Mit vier Stunden kommt man auf sechs Jahre. Nun kann man schlecht am Tag solange spielen :p
    Was kann man außer dem Spielen noch machen?
     
  16. Claus

    Claus Mod Emeritus

    und dazu

    Wie passt das denn zusammen? Eine der bekanntesten Nummern der Jazz-Geschichte, und ein Jazz-Hochschul-Absolvent, der sie noch nie gehört hat? :-?
     
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  17. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Neulich auf einem runden Geburtstag:
    Hatte Hintergrundmusik (Playback mit Altsax) gespielt mit diversen "Light Jazz" Stücken, also Jazz mit netter Melodie.
    Kam sehr gut an.
    Dann kam ein Gast und fragte ob ich "Que Sera" spielen könnte.
    Konnte ich, und alle summten, sangen und/oder schunkelten mit.
    Das Geburtstagskind wollte aber lieber wieder die anderen, jazzigeren Sachen (z.B. A Felicidade, Night And Day usw.).
    :topic:

    Lg
    Mike
     
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  18. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Der konnte nur bis vier Zählen.
    Bei fünf musste er passen.

    :duck:
    Mike
     
  19. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Jetzt aber mal wieder zurück zum Thema.

    "Take Five" wird meiner Meinung nach sehr häufig viel zu schnell gespielt.
    Da bleibt das desmond-typische, herrlich fluffige, das dieses Stück irgendwie prägt(e) ein bisschen auf der Strecke.

    Wobei es auch von Paul Desmond Live-Aufnahmen gibt, in denen das Stück viel schneller gespielt wird als bei der ersten Aufnahme.

    Lg
    Mike
     
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  20. Rick

    Rick Experte

    Hat mich auch gewundert - aber die Geschichte wurde von einem weiteren Mitspieler, einem Bassisten, den ich ebenfalls seit Jahrzehnten gut kenne, bestätigt. Ich kenne den betreffenden Kollegen ausschließlich als Tenoristen (und als Menschen mit sehr engem Horizont, dabei sehr zielstrebig), vielleicht hat er sich nur auf Tenor-Literatur beschränkt und alle typischen Alto-Nummern als uninteressant beiseite gelassen. Würde ich ihm zutrauen.
     
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