Wie finde ich das richtige Mundstück?

Moin Forum,

ich bin ganz neu hier und dies ist mein erster Beitrag.
Ich heiße Peter komme aus Norddeutschland und spiele seit kurzem ein Jupiter 587 Tenorsax.
Konkret habe ich im Oktober damit begonnen und habe sehr großen Spass an diesem Instrument. Da stetige Schritte erkennbar sind, hat mir mein Saxophonlehrer geraten, ein "besseres" Mundstück zu kaufen.

Bisher habe ich das zum Sax gehörende Jupiter Mundstück gespielt.

Nun habe ich mir bei Thomann einfach mal "blind" einige bestellt.
Wie kann ich nun feststellen welches das richtige Mundstück für mich ist? Ich habe aktuell 3 Stück auf dem Tisch liegen, die ich alle mal kurz mit verschiedenen Blättern gespielt habe.
Es sind je ein Otto Link Tone Edge 6 und ein 7er, sowie ein Vandoren V16 T6

Beim ersten spielen hat mir das Vandoren am besten gefallen, die Ansprache, der Ton, es passte.
Sind das die entscheidenden Kriterien?

Eigentlich wollte ich damit warten, bis ich meinen Sax-Lehrer im neuen Jahr wieder treffe, aber ich konnte nicht abwarten und musste sofort bestellen. Typische "Anfänger-Symtome".

Über etwas Hilfe zu meiner Frage würde ich mich sehr freuen.

Danke

mfg
Peter

 

Im Prinzip ja.
Wenn Du auch Klassik spielst, dann stell Dich drauf ein, noch ein zweites Mundstück anzuschaffen, mit dem das dann besser klingt. zB Vandoren TL3

 

Mehr oder weniger. Das Gefühl sollte allerdings auch nach ein paar Tagen und idealerweise nach ein paar Monaten noch so sein. Das ist dann aber jenseits des Testzeitraums.

Ich bin noch skeptisch was die Behauptung "der Ton passt" angeht. In drei Monaten ist nicht zu erwarten, dass sich die Tonformung schon so stabilisiert hat, dass er konsistent ist. Egal wie Du auf diesem Mundstück jetzt klingst, in einem Jahr kann das immer noch anders klingen.

Wenn Du ohne Anstrengung alle Töne von unten bis oben anspielen kannst, die Intonation passend gemacht werden kann, der Klang Deinen Vorstellungen entspricht und Du mit dem Luft Vorrat gut klar kommst - dann passt es genau. Das ist natürlich auch eine Frage der Blätter, die da ganz gehörigen Einfluss drauf haben. Manche behaupten, mehr Einfluss als das Mundstück selbst.

Ideal ist, wenn Du beim Spielen das Mundstück gar nicht als solches bemerkst und der Ton einfach "tut was man verlangt".

Wie bist Du auf die Auswahl gekommen? Das sind zumindest nicht die top 3 die häufig empfohlen werden, wenn ein Anfänger erstmals "sein" Mundstück finden will. Da hätte ich beispielsweise andere Kandidaten vorgeschlagen. Kommt aber auch auf den Musikstil an.

 

Zum Post von bebob99:

Ich bin noch skeptisch was die Behauptung "der Ton passt" angeht. In drei Monaten ist nicht zu erwarten, dass sich die Tonformung schon so stabilisiert hat, dass er konsistent ist. Egal wie Du auf diesem Mundstück jetzt klingst, in einem Jahr kann das immer noch anders klingen.

Natürlich kann ich das nach den allgemeinen Kriterien absolut nicht beurteilen. Ich wollte damit sagen, dass es sich ohne große Kraftanstrengung spielen lässt und die Töne ohne große "Fremdgeräusche" rauskommen.

Wie bist Du auf die Auswahl gekommen? Das sind zumindest nicht die top 3 die häufig empfohlen werden, wenn ein Anfänger erstmals "sein" Mundstück finden will. Da hätte ich beispielsweise andere Kandidaten vorgeschlagen. Kommt aber auch auf den Musikstil an.

Wie geschrieben, ich habe sie fast "blind" bestellt und bin etwas nach den Bewertungen gegangen. Welche "Kandidaten" hättest Du denn empfohlen? Bin absoluter Anfänger und für jeden Tipp eines erfahrenen Spielers dankbar.

Gruß
Peter

 

Na ja, sind abef guter Allrounder, die man lange spielen kann. Für einen Abfänger vielleicht eigentlich noch etwas offen. (Darauf zielst Du wahrscheinlich ab @bebob99 )

Das Vandoren V16 T6 (hab' es lange gespielt, auch heute noch hin und wieder) ist sehr gutmütig und bietet ein gutes Potential seinen Ton zu entwickeln.

@peterCLP

Wenn Du mit den Öffnungen klar kommst (achte vor allem auf die Intonation! Eine größere Öffnung bietet einen größeren Ziehbereich, was einen Anfängef überfordern kann) sind das gute Mundstücke. Das Vandoren könnte Dich einige Jahre begleiten
(Die Links habe ich nicht gespielt, daher sage ich dazu auch nix konkretes)

CzG

Dreas

P. S. Ach ja, herzlich willkommen hier bei uns Saxmaniacs...

 

Hallo Dreas,

vielen Dank für das Willkommen und Deine Antwort.
Bisher macht das V16 einen recht guten Eindruck. Nun kommt ja eine Zeit, in der man durch die Feiertage viel Zeit zum probieren hat.

Gruß
Peter

 

Ich würde ja viel eher ein Expression empfehlen. (Wer hat jetzt NICHT gedacht, dass ich das sage? )
http://www.musik-produktiv.de/expression-tenor-6.html

Oder sogar das etwas geschlossenere 5* für einen Anfänger.

Super-Allround-Mundstück und wesentlich preisgünstiger als alles andere, aber genauso gut.

 

Hast Du das Expression im Vergleich zu anderen, insbesondere der hier genannten, getestet?

CzG

Dreas

 

Das Otto Link Tone Edge ist ein Klassiker für's Tenor, wenn man das metallene nicht mag. Manchmal etwas dumpf und zurückhaltend, aber zum Üben dafür gut. Es geht auch für die Bühne. FG von Hewe

 

Ich weiss nicht was Jupiter der 5 Serie belegt. Üblicherweise kommen die Jupiter aber mit ESM Mundstücken, die eigentlich einen guten Ruf haben. Wenn du ESM kaufst, liegen diese bei rund 100 - 120 € also vergleichbar zu OL und Vandoren. Nach 2 Monaten bereits ein neues Mundstück finde ich zu früh.

Aerophon

 

Ich würde das v 16 behalten, weil

1. Es dir sowieso besser gefällt

2. Die Fertigungsqualität bei Vandoren wirklich sehr gut ist

3. Es für dich mit dem Mundstück etwas leichter fallen wird, dir die tiefen Töne zu erobern.

4. Das V16 einen lebendigen, sexy Tenorsound machen kann.

5. Weil es nicht wählerisch ist was Blätter anbelangt.

Ein gutes mpc

Gruss zwar

 

Hallo Forum!

Euch allen vielen Dank für die Antworten.

@Aerophon dem Saxophon war ein Mundstück von Jupiter beigelegt. Welche Qualität dies tatsächlich hat, kann ich als Anfänger nicht beurteilen. Da ich jedoch einen Sax-Lehrer habe, von dem ich glaube, dass er nicht unnötig zum Kauf rät, habe ich seinen Rat befolgt.

@zwar
So habe ich es nun auch vor, wenn ich nachher nach Hause komme, werde ich nachdem die Tochter schläft mir mein Saxophon schnappen und das neue Mundstück weiter ausprobieren.

Vielen Dank für die Antworten
peter

 

Das habe ich, auch viele meiner Schüler. Das Ergebnis war durchweg positiv, die meisten blieben dabei.

Und ich selbst spiele die ja seit mittlerweile acht Jahren ausschließlich. Dabei hat sich mein Klang aber gewandelt, natürlich auch dadurch, dass ich inzwischen leichtere Blätter spiele, jetzt bekomme ich mehr Höhen und habe einen noch flexibleren Sound.
Vor kurzem habe ich mal wieder auf dem Tenor ein älteres Metallmundstück, das ich früher hauptsächlich spielte, ausprobiert, mit dem Erfolg, dass ich weiterhin bei meinem Expression bleibe.

Schönen Gruß,
Rick

 

Hallo Peter.

Auch von mir ein herzliches HALLO!

Du sollst ein neues Mundstück kaufen weil Du seit Oktober stetige Fortschritte machst? Hier würde ich anders herangehen:

Was konkret ist an dem jetztigen Mundstück nicht in Ordnung?
Spricht es in enigen Bereichen schwer an? Ist der Klang nur nicht gut... . ?? Vielleicht kann auch erst einmal eine andere Blattsorte probiert werden...?
Erst wenn Du eine genaue Vorstellung hast WAS Du geändert haben möchtest, dann bestelle Dir zielgerichtet ein Mundstück. Nur auf "Blauen Dunst" hin wird es Dir wenig nützen und Dich nicht ans Ziel bringen. Man kann viel viel Geld ausgeben...

Du musst wissen es spielen bei den Mundstücken verschiedene Parameter eine wichtige Rolle: Bahnöffnung (glatt, gewölbt, gestuft) , Einlauf, Kammerform/ - und Größe - um die wichtigsten zu nennen. Alle beeinflussen und bewirken etwas anderes. da wirst Du Dich schnell verirren.
Für den absoluten Anfänger ist vorerst immer eine enge Bahnöffnung zu empfehlen: 4*, 5*, 6*. Das ist gut zu beherrschen. Die Mundstücke die den Saxophonen beigelegt werden besitzen diese Bahnöffnungen. Und bedenke das "früher" die Musiker sogar noch engere Bahnen gespielt haben...

Ansonsten sind die wichtigsten Mundstücke schon benannt: Otto Link, Expression, Yamaha, Vandoren.

Schau auch mal bei den Blattsorten nach, es gibt "filed" oder "cut"und "unfilet" oder "uncut":

Warum schreibe ich das: Hier kannst Du nämlich den Sound mittels Blattsorte beeinflussen. Probiere es mal aus. Vielleicht kannst Du durch ein anderes Blatt eine teure Mundstück-Neuanschaffung vorerst umgehen?

(Ich habe versucht alles so einfach und kurz wie möglich zu schreiben, bei Fragen: Das Forum hilft Dir gern weiter ...)


Viel Freude mit Deinem Saxophon!

René

 

@Rick

Ich wollte mit meiner Frage an @Saxoryx nicht die Qualität der Expression Mundstücke in Frage stellen. Ich hab' ja selbst eins.
(und dieses auch mit diversen anderen verglichen).

Aber wenn @Saxoryx schreibt: "genauso gut" interessiert mich mit welchen Mundstücken sie verglichen hat, um zu dieser Beurteilung zu kommen.

CzG

Dreas

 

Die ESM Mundstücke sind natürlich mit Jupiter gelabelt, aber trotzdem von ESM hergestellt. Ich habe selbst 2 solche Mundstück zu Hause, die mit einem Jupiterhorn mitkamen.

Aerophon

 

Das würde ich Dir auch nicht unterstellen, ich wollte nur auf die Frage antworten.

 

Ich würde mit dem Kauf warten, bis Du die mit deinem Lehrer durchgegangen bist. Als Anfänger entgehen Dir vielleicht ein paar Probleme.
Das V 16 funktioniert oft ganz gut mit Schülern, kann aber Beissern das Leben schwer machen.

 

Das mit dem Expression ist eine Ansichtssache. Kann funktionieren, muss aber nicht. Ich habe einen Schüler der von Expression auf ein Yamaha umgestiegen ist, vorher hatte er massive Probleme mit dem Ton und der Tonhöhe, jetzt nicht mehr.
Sicherlich keine schlechten Mundstücke, passen aber nicht zu jedem Spieler und sind nicht das Amen in der Kirche und würde ich auch nicht jedem Anfänger empfehlen.

 

Dann dürfte er wohl vorher eine zu große Bahnöffnung gehabt haben.

Was meiner Einschätzung nach für alle hier erwähnten Mundstücke gilt.