Ich habe ca. ein Jahr ohne Lehrer geübt und mir einen ziemlich blödsinnigen Anstoß der Töne angewöhnt. Die meisten Fehler (z.B. Stütze erst mit dem Start des Tons aufbauen) konnte mein Lehrer mir schon wieder „austreiben“, einer bleibt aber recht hartnäckig: Wenn ich die Töne anstoße nehme ich immer gefühlt die gesamte Mundmuskulatur zur Hilfe statt nur die Zunge: ich übe nun bereits Stakkato aber mein Kehlkopf „hüpft“ immer noch mit. Hat jemand eine Idee wie man dies abstellen könnte? (technischer Hintergrund: Mundstück Vandoren V16 T9 [2,94mm Bahnöffnung] mit Vandoren V16 2,5 Blättern)
Hallo @skimminst Die Zunge vom Rest zu entkoppeln ist in der Tat eine Sache, die schwierig sein kann. Ich kenne die Übung mit dem Bauchredner, wo man vor dem Spiegel spielt und versucht, nichts sichtbar zu bewegen. Eine weitere Imagination ist, sich den Luftstrom als ständig unter Druck stehenden Wasserschlauch vorzustellen und diesen mit der Zunge lediglich abzudrücken oder einzuknicken. Letztere Übung hat bei mir ganz gut geholfen. Wichtig ist es nach meiner Erfahrung, sich bei solchen Übungen auch nur auf den Aspekt der Ansatzbewegung zu konzentrieren.
Mein Lehrer hat mir folgende Übung empfohlen: Einen langen Ton mit gleichmäigem Luftstrom spielen. Und dann zunächst ganz langsam, z.B. je ganze Note, das Blatt mit der Zunge leicht abstoppen....di...di...di...di....dann die Geschwindigkeit erhöhen, aber dabei nicht den Luftstrom unterbrechen....di.di.di.di...bis hin zum dididididididi.... Hat mir gut geholfen. CzG Dreas
Hallo @skimminst ich würde es mal mit leichteren Blättern probieren. Deine Kombi von Mundstück und Blatt scheint mir ziemlich sportlich ambitioniert. Da ist es nicht so leicht, locker zu bleiben. Gruß, Otfried
Mist, also hat mich meine Vorahnung doch nicht getrogen: ich habe gerade mein beim Sax mitgeliefertes ESM 6er mit einem 2,5er Blatt probiert: das klingt zwar nicht so cool rauchig wie ich es gern hätte aber dafür ist die Ansprache viel direkter und zusammen mit den Tipps (Danke!) der anderen habe ich das Gefühl schon etwas sauberer und schneller auf die (gerade die ersten nach Pausen) Töne zu kommen. Na ja, jetzt sind erst einmal Feiertage: also viel Zeit zum Üben... Bis dann, Tim
Ich vermute mal du wirst schneller auf dem 6`er rauchig spielen lernen, als auf dem 9`er alles andere was wichtig ist. Ich hatte leider zuerst einen Lehrer der mir ein für mich zu hartes Blatt aufgeschwatzt hat und ich kann das nicht weiterempfehlen. Hör auf dein Gefühl und nicht auf den Ton, der kommt mit der Zeit. Wenn du ein für dich leicht zu spielendes Blatt auf deinem Mundstück hast macht alles mehr Spaß und fällt leichter, auch die rauchigen Töne. Viel Erfolg Mischa
Mich düngt, dein Problem liegt eher an der Körperbeherrschung als am Blatt.... Bauchrednern wie mato schreibt ist doch gut, verschieden Vokale da, ta, tha, la können helfen. In "Vom Körper zum Ton" gibt es die schöne Übung, abwechslend wawawa ( zwangsläufig mit Kieferbewegung) und lalala (eine Silbe, die nur die Zunge formt) zu sprechen und das dann auf's Instrument zu übertragen.
Die "wawawa"-gegen-"lalala"-Übung werde ich einmal probieren! -Danke! Zwei Punkte konnte ich übrigens bereits verbessern: Nicht mehr das Blatt von unten sondern an der Spitze des Mundstücks anstoßen (ganz übler Fehler der sich wohl in dem Jahr ohne Lehrer eingeschlichen hat -ich hatte das einmal _vor 20 Jahren_ richtig gerlernt [glaube ich] und beim Wiedereinstieg nicht mehr daran gedacht) Einfacheres Mundstück: Vandoren V16 9er verkauft und -7er angeschafft. (geht jetzt alle etwas einfacher und der Klang ist noch jazzig genug)
Google mal die bahnöffnungen deiner "jazzigsten" Idole. Da kann einem ein Licht aufgehen... Die .105 + x waren nicht immer das Nonplusultra.
Stan Getz 8* ; Dexter Gordon 5 bis 7 dabei gefunden: "Naturally the mouthpiece, the reed and the horn you use are all very essential, but basically your tone, your sound is inside of you." - Dexter Gordon 1962 Ähhh jaaa, ich würde einmal sagen: obertonreich und luftig. Grundsätzlich geht es mir schon darum erst einmal so sauber zu Intonieren und die Töne so exakt zu spielen wie mein Lehrer es mir gerne beibringen möchte. Zumal er bereits meint meine weich angespielten Noten wären auch schon so eine Art Stil -sowie das "tanzen" beim Spielen. (ich bewege mich tatsächlich recht viel wenn ich nicht aufpasse -Olé)
Nochn Tipp. Betrachte dich beim Üben im Spiegel, was man sieht kann man häufig auch besser kontrollieren.
...an anderer Stelle steht auch etwas von 5 bis 7. Ja ja, das Netz ist groß. ...und 5 dann auch mit 5er Blättern. (gibt es solche "Bretter" heute überhaupt noch zu kaufen?)
Ich nehm immer die grünen Dachlatten aus dem Baumarkt, sind gut imprägniert, dort gibt es auch die passenden Spanngurte sehr preiswert
Ich hatte ein ähnliches Problem, nachdem ich 2 Jahre ohne Lehrer Saxophon gespielt habe (ist schon ein par Jahre her). Es hat seine Zeit gebraucht, das in den Griff zu bekommen. Ich habe viele Tonleiter Übungen gemacht und das Anstoßen bewusst trainiert. Eine gute Übung die mir geholfen hat war, kurze Töne zu spielen, dabei nicht anzustoßen, sondern erst kurz danach. also: pf- te. Ist etwas schwierig, das zu beschreiben. Ich habe den Abstand zwischen Ton anspielen und Zunge immer mehr reduziert.. Und immer im Spiegel korrigieren.
Weiter oben war schonmal die Rede vom "entkoppeln" der Zunge vom Rest des Ansatzes....da würde ich gerne mal anknüpfen: viele meiner Schüler haben anfangs genau das gleiche Problem, bzw. pressen die Lippen zusammen, wenn ein Ton angestoßen werden soll. Klar sein muss, dass die Kraft, einen Ton zu spielen aus dem Bauch, vom Zwerchfell kommt. Der Ansatz kann im Prinzip völlig locker und leicht bleiben....so leicht wie möglich eben. Die Zunge bewegt sich, wie beim Sprechen...da presst ja auch keiner die Lippen zusammen . Üben kannst Du das so: blase (ohne Instrument) einen gezielten Luftstrahl und bewege dabei die Zunge, als ob Du "da-da-da" singen würdest. Wichtig ist immer, dass Du vor Augen hast, dass das "Epizentrum" des Luftstroms kurz unter'm Bauchnabel liegt. Bisher konnte ich mit dieser Übung und Vorstellung jeden Schüler dazu bringen, nicht mehr zu pressen, zu drücken oder sonstige Kunststückchen beim Anstoßen zu machen Was natürlich immer hilft, sind Atemübungen....kannst ja mal meinen neuen Blog "checken". Da habe ich die Tage erst was drüber geschrieben....guckst Du hier: http://www.sax-workout.de