Wer spielt "Vintage Saxophone"? Warum? Wie alt ist der Spieler? Wie lange spielt er?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 13.Juli.2015.

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  1. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich spiel ein Modernes (auf halbem Weg zum H-Kennzeichen, um die Vintage-Frage noch einmal aufzumischen) und ein (zweifelsfreies) Vintage, beides weil sie Mega-Hörner sind. Beide sind das Ziel einer Reise, Beweggrund ist daher nicht so leicht in (kurze) Worte zu fassen, hat beim Vintage aber definitiv mit dem Klang zu tun. Selber 37, Amateur, Sax seit >25 Jahren.
    In Wirklichkeit glaube ich aber, dass Dreas sich weniger für die Anzahl der Vintage-Hörner interessiert, sondern eine psychologische Studie mit uns vulnerablen Saxophonisten durchführt. Die Behauptung, dass das geliebte alte Horn kein echtes Vintagehorn ist, kann ja auch ziemlich empörend sein. Interessant finde ich, dass die Mark VI-Spieler so gelassen hinnehmen, einfach kein Vintagehorn zu haben. Die scheinen recht ausgeglichen und zufrieden zu sein. Vielleicht muss ich doch noch mal ein Paar von den Dingern versuchen.
     
  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Selmer MK6 ist die Mutter der modernen Saxophone, daher ist die Gelassenheit logisch.

    Außerdem freut es mich, dass ICH als Baujahr 1960 nicht als Vintage gelte.
     
  3. kittene

    kittene Kann einfach nicht wegbleiben

    53 Jahre alt, spiele seit 1 1/4 Jahren ein Conn 10M (1935) - der Sound ist einfach toll. Da ich kein anderes Sax besitze, ist mir gar nicht bewusst, wie einfach es mit einem anderen gehen könnte... :rolleyes: Auch stehe ich halt auf so alte Mechanik, fuhr bis vor kurzem ein Auto mit dem selben Jahrgang. Vernünftig ist das sicher nicht... mir macht es aber Spass:D
     
  4. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Das kommt darauf an, ob du in-line oder off-line gebaut bist, und in welche Richtung deine Klappendeckel aufgehen.
     
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  5. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Die moderne Saxmechanik geht oft gar nicht besser als die vom 10M (vielleicht abgesehen vom C# am linken kleinen Finger, welches beim Conn mit kurzem direkten Hebel zugegebenermaßen etwas mehr Kraft erfordert, als bei einem neuen Sax). Das Märchen von der schlechten Conn-Mechanik spart Conn-Spielern (immer noch) bares Geld. Sie gehört vielleicht zu den Pflegebedürftigeren, aber für mein Empfinden gehört die Mechanik des 10M auch im Jahr 2015 noch zu den leichten, schnellen und direkten. Wenn du glücklich bist mit dem Conn brauchst du jedenfalls noch nicht nach einem neuen Horn Ausschau halten. Du wirst nichts finden, was um Welten besser wäre. Und mit der Ansprache ist es ähnlich.
    Eine andere Geschichte sind Ergometrie und Intonation. Manche Leute kriegen auf dem Conn Krämpfe, weil die kleinen Finger und das F# anders positioniert sind und die Oktavklappe in die andere Richtung kippt. Ich gehöre zum Glück nicht dazu.
     
  6. kittene

    kittene Kann einfach nicht wegbleiben

    Und wie ich glücklich bin mit der Lady und mein Sax-Lehrer ist mit der Intonation ganz zufrieden... Der limitierende Faktor bin ich und die Zeit, welche ich investieren kann... also weiter machen!
     
  7. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Hi Dreas,
    Ich bin 40 und spiele mein halbes Leben lang Saxophon.
    Conn Chu Berry Tenor. Es klingt wie eine Granate und ist dabei federleicht. Es liegt ausserdem inzwischen super in der Hand und hat eine gute Intonation. Es sieht sehr schön aus. Ich liebe es.
     
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  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @jazzwoman

    Der Text ist von MIR.....nee, nicht ganz....Altersangaben und Spielerfahrung stimmen nicht...:eek:

    Connie grüßt Connie,

    Dreas
     
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  9. last

    last Guest

    Kurze Zwischenfrage - wenn es erlaubt ist...
    Ansonsten müsste man dafür einen eigenen Thread aufmachen - weiß aber nicht, ob das lohnt.

    Viele berichten ja vom tollen, vollen, fetten Vintage-Sound. Wenn das so stimmt - und ich maße mir nicht an zu sagen, dass das nicht so wäre, dazu habe ich viel zu wenig Ahnung - dann frage ich mich aber jedesmal, warum die modernen Saxhersteller keine Saxophone mit diesem besagten fetten Vintage-Sound herstellen, wenn dieser doch offensichtlich so gewollt und beliebt ist.
    Es kann doch nicht sein, dass die das nicht mehr können, oder?
    Ich meine das überhaupt nicht rhetorisch, sondern ich stelle mir (Euch;)) die Frage wirklich.

    Liebe Grüße
    lastvisitor
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    Weil nach und nach viele "Fehler" beseitigt wurden, um Gleichmäßigkeit und leichte Bespielbarkeit zu gewährleisten.
    Ich sage es mal so: Versuche mal, ein modernes, üppig motorisiertes Auto wie einen Audi S3 zum Driften zu bewegen, und tu das mit einem BMW 2002ti.
    Und vergleiche dann den Ausgang, wenn der Operator sich verschätzt und zu schnell dran ist, hehe.

    Cheers,
    Guenne
     
  11. last

    last Guest

    Das leuchtet mir einerseits ein, aber das bedeutet ja andererseits, dass diese "Fehler" (Unzulänglichkeiten?) für einen tollen Klang verantwortlich sind?
    ...dann wären es ja aber eigentlich keine Fehler...wenn die doch zum schönen Sound beitragen? o_O :)
    Du meinst also, dass der Vintage-Sound einer besseren Bedienbarkeit/Spielbarkeit/Intonation weichen musste?

    :)lv:)
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14.Juli.2015
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Genau Günne....und dann stellt sich die Frage welcher mehr Spaß macht, wenn man abfliegt...:D

    @lastvisitor

    Unsere Musik ist heute eine andere als in den 30igern und 40igern....und wir bilden hier in den Diskussionen nicht die Wirklichkeit ab....Jazz...Marktanteil <1%...."Vintage/Vintagesound"? Promillebereich....

    Die meisten Saxe werden bei Pop/Rock/Klassik genutzt...da braucht es Durchsetzung bis Kreissäge...andere Kriterien...

    CzG

    Dreas
     
  13. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem


    Ja, man muss dann aber "Auto" fahren können...
    es gibt jedoch auch heute noch rassige Wagen ...Mercedes Coupe oder SL.... um nur eine Marke zu erwähnen ;-)
    Gruß, Oswald
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Ginos

    Die sind doch vom Fahrverhalten, elektronischen Hilfen, etc. mit dem Audi S3 vergleichbar...

    Ein Freund von mir sagt immer: "ABS, Traktionskontrolle, Antischlupf.....Antifahr, Antispaß"...

    CzG

    Dreas
     
  15. Mugger

    Mugger Guest

    Naja, toller Klang ist ja relativ.
    Es kann ja sein, dass Du Gleichmäßigkeit willst und brauchst.
    Mit der gegebenenfalls flexibleren Intonation kannst Du Dich ja "spielen", das macht es unter Umständen ja erst "interessant" in gewissen Stilen.
    Es mag (eigene Erfahrung) durchaus schwieriger sein, einen gut stimmenden Bigbandsatz zusammenzubringen, wenn der Lead-Altist z.B. ein King oder Conn spielt (heißt nicht, dass es nicht geht) und kein Mark VI oder sonstiges "modernes" Horn. Das liegt in der Eigenart der Klangzusammensetzung mancher "Vintage-Hörner" und kann durchaus seinen Reiz haben. Es kann aber kritischer sein, sich "dazuzupassen".

    Cheers,
    Guenne
     
    Gelöschtes Mitglied 5328 und last gefällt das.
  16. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    @Dreas - mir ging es im Kern um die Aussage im ersten Halbsatz, der mit "können" endet ;-) und war ein verdecktes Kompliment an den Verfasser des zitierten Beitrags.

    Wenn jemand ein Fahrzeug ohne entsprechende Fahrassistenz-Systeme bewegt bewegt kann es schon sein, dass die Beifahrer (übersetzt Zuhörer) ggf. nicht so begeistert sind :)

    LG
     
  17. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Das halte ich jetzt aber für eine kühne Behauptung! Ich weiß, dass du mal sowas ähnliches vom Selmervertrieb zitiert hast. Aber zum einen, worher wollen die Wissen, was ihre Käufer für Musik spielen (mich hat noch nie ein Händler gefragt, welche Musik ich spiele)? Und zum anderen ist Selmer nicht der einzige Hersteller für Saxophone. Ich schätze mal, dass mit dem Saxophon mehrheitlich Jazz gespielt wird. Vielleicht kann man ja mal in Erfahrung bringen, wie die Verteilung Bei den Studiengängen zwischen Rock/Pop/Jazz und Klassik beim Saxophon ist. Das kann man zwar nicht auf die Hobbyspieler übertragen, aber vielleicht trotzdem ganz aufschlussreich.
     
  18. last

    last Guest

  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @mato

    Für Marktforschung braucht man ja nicht jeden fragen.

    Ich hatte je nur Selmer und Keilwerth zitiert, die beide sagten, dass der Saxanteil im Jazz etwas höher ist als die 1% vom Jazz am Gesamtmarkt, aber nicht wesentlich....

    Wären es 3 % wäre das ja schon dreimal soviel...

    CzG

    Dreas
     
  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Das mit dem Ausmerzen Fehlern und baulichen Eigenheiten stimmt schon. Aber was ist mit Cannonball, P.Mauriat, Rampone&Cazzani, dem Theo Wanne Horn, vielleicht auch dem Selmer Reference 36 etc.? Ich hab die Teile nicht gespielt, die werben aber alle mit großer Bohrung, Vintage Sound und so nem Kram. Ich glaub, dass fette volle Sounds wieder in Mode sind, haben die Hersteller schon verstanden, da wird sich einiges tun auf dem Markt.

    Ein Wort zur Statistik: Wenn der Marktanteil von Jazz beim Saxophon <1% ist, dann sind 95% in Wirklichkeit Instrumentenschüler, die aus irgendeinem Grund der Klassik zugerechnet werden. Behaupte ich jetzt mal. Ich liebe das Saxophon in der klassischen Musik, aber mal ganz ehrlich - es fängt doch (fast) niemand mit dem Saxophon an, weil er primär die klassiche Saxophonliteratur so toll findet. Die Leute lernen Saxophon wegen Late Night Show Bands, Blues Brothers, Saxophon Features in Pop Songs oder vielleicht auch weil sie Fans von bestimmten Jazzsaxophonisten sind. Dann spielen sie im Unterricht die Bach Inventionen und kriegen dann irgendwann auch mit, dass es klassische Originalliteratur fürs Saxophon gibt...
     
    Bereckis, mato und bluefrog gefällt das.
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