Wer spielt "Vintage Saxophone"? Warum? Wie alt ist der Spieler? Wie lange spielt er?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 13.Juli.2015.

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  1. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Meine Wahrnehmung auch außerhalb des Forums ist, dass das Saxophon mehrheitlich für Jazz und ähnliche Musik verwendet wird. Wie schon geschrieben wurde, spiegelt sich das ja auch in der Verfügbarkeit des Notenmaterials wieder.
    Jazz und Saxophon sind untrennbar verbunden, da passt ein Marktanteil von unter 1% einfach nicht dazu...sorry.
     
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  2. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    so, nur der Vollständigkeit halber: wie viel Instrumente von SELMER hast Du Dir denn angeschaut ? Nur Saxophone, Klarinetten und Querflöten, die Blechblasinstrumente interessieren uns ja nicht wirklich ...

    Wie viel Pfusch in % ?
     
  3. Mugger

    Mugger Guest

    Moin Bernd,

    die Diskussion über den Wahrheitsgehalt in Relation zu persönlichem Empfinden und Frust in Herrn Haecker's Blog sollten wir unbedingt unterlassen denke ich.
    Deswegen sage ich da jetzt auch nix mehr dazu, obwohl mir einiges einfiele o_O

    Cheers,
    Guenne
     
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  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @mato

    Von < 1% sprach ja auch keiner. Selmer und Keilwerth sagten, dass der Anteil bei Saxen schon höher wäre als der Jazzanteil am Musikmarkt (1%). Aber nur unwesentlich.

    Man kann unmöglich von einer persönlichen Wahrnehmung auf einen Gesamtmarkt schließen. Das funktioniert so nicht.

    Connie grüßt,

    Dreas
     
  5. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ein sehr wesentlicher Unterschied ist, dass die Klappen früher "Inline" waren. Heute sind die Tonlöcher für linke und rechte Hand versetzt. Die meisten Spieler finden es bequemer, weil eine entspanntere Haltung möglich ist.
    Insgesamt muss man bei vielen alten Saxophonen eine etwas andere Haltung einnehmen als bei den modernen. Die Lage der Kleinfingermechanik links und die umgedrehte Kipprichtung und Position vom Oktavdrücker sind oft anders als heute.
    Desweiteren wurden früher die Klappen für den linken kleinen Finger anders herum gelagert, was für mich immer wieder sehr gewöhnugsbedürftig ist.

    Aber...ich habe ein Conn 6m, bei dem das alles zutrifft und trotzdem liegt es mir prima in der Hand, und ich habe das Gefühl, dass ich damit schneller spielen kann als mit einer Selmermechanik. Es kommt halt immer drauf an, ob man zusammen passt.
     
  6. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem


    Das Sax ist "nur" ein Werkzeug, man kann alles damit machen:






     
  7. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Mir fiele da auch noch einiges ein. Bringt aber nix :)

    Ich wollte nur das so häufig kolportierte Vorurteil, dass Selmer in den USA wegen des angeblich so günstigen Preises so erfolgreich wurde, entmystifizieren.
    Die Preislisten sagen etwas anderes aus. Es müssen andere Gründe entscheidend gewesen sein.
    Welche das sind, müssen wir nicht wirklich zum siebenhundertachtundsechzigsten Mal breittreten :)

    LG Bernd
     
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  8. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Ergänzend zu mato: Ich finde, dass es früher eine zienliche Vielfalt gab - wenn man ein Conn 10m, Buescher 400 THC, Martin, FX Hüller und King S20 nebeneinander hält bzw. besser mal spielt, so ist jedes anders. Mit Buescher komme ich zB überhaupt nicht zurecht, Conn ist im Mittelfeld, King für mich am besten.
     
  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo Bernd,

    in der aktuellen Sonic gibt es einen fundierten Artikel "Der Niedergang des amerikanischen Saxofonbaus" von Uwe Ladwig mit Preislisten genau zu diesem Thema. Die französischen Selmer waren in der USA immer deutlich teurer als die amerikanischen Saxofone.

    Laut Jaap Kool wurden 1930 ca. 82% aller Saxofone in den USA gebaut!

    Die Weltwirtschaftskrise soll den amerikanischen Saxofonherstellern sehr stark getroffen haben.

    Die Ursachen für den Niedergang sind u.a.:

    • Im zweiten Weltkrieg mussten die großen amerikanischen Saxofonhersteller kriegswichtige Geräte herstellen.
    • Nach dem Krieg konzentrierten sich die amerikanischen Saxofonhersteller mehr auf den Massenmarkt (Amateurorchester, Schulen,...).
    • Verkennen der Marktbedürfnisse
    • Festhalten am alten Design
    Soweit der Artikel...
     
  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Guenne,

    was auch immer man von seinen Beiträgen in seinem Blog hält, man sollte ihn aber schon richtig wiedergeben.

    Er schreibt, dass frühe Mark VII und späte Mark VI "ähnlich" sind, was man, auch ohne weitergehende Informationen zur Verfügung zu haben ja sicher behaupten kann.

    Gruß,
    Otfried
     
  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hinsichtlich Ergonomie gibt es heute vielleicht nicht mehr so eine Vielfalt.

    Aber ich finde schon, dass aktuelle Selmer, Yamaha, Yanagisawa, Keilwerth, Rampone & Cazzani, die Taiwaner, ... eigenständige Saxofone bauen.

    Dass der Herstellermarkt sich konzentriert hat, ist allerdings richtig.
     
  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo saxfax,

    das King S20 könnte man klappentechnisch eben auch schon als ein "modernes" Instrument ansehen, das ist doch die Crux mit dieser Trennlinie, was vintage ist und was nicht.

    Von einigen etwas größeren Brüchen abgesehen verlief die Entwicklung des Saxophons doch in kleinen Stücken. Den wirklich dicksten Brocken, mechanisch gesehen, lieferte das BA, bei dem die Klappen auf die rechte Seite wanderten und die Bewegung des linken kleinen Fingers komplett rumgedreht wurde.

    Wir müssen aber auch unterscheiden zwischen Ergonomie und Klang, oder sagen wir besser Mechanik und akustischen Eigenschaften des Hauptrohres. Über Letzteres weiß hier doch kaum einer wirklich Bescheid. Selbst die vielfach getätigte Äußerung von den dickwandigen und daher fett klingenden Amerikanern halte ich für eine pure Behauptung, so lange hier keine Maßzahlen genannt werden, die aber dann bitte schön auch andere charakterisierende Größen der verwendeten Legierungen mit einschließen.

    Gruß,
    Otfried
     
  13. Mugger

    Mugger Guest

    Sag ich ja...
    Wozu wurde das Mark VII gebaut?
    Weil die Mark VI in eine Richtung gingen, die den Klassikern nicht passte.
    Das Mark VII ist ein völlig anderes Saxophon, auch von der Bohrung (soweit ich weiß).
    Die Geschichte mit M und N etc. in der Seriennummer ist genau so eine Mär wie die Märchen, die TLH auftischt.

    Cheers, Guenne
     
  14. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo Guenne,

    Sorry, aber das halte ich auch für einen dieser Mythen.
    Da müsste man genaue Daten über Bohrung, Tonlochnetz etc haben, um das beurteilen zu können.

    HWP hat mal gesagt, dass die ganze Selmerlinie von SBA bis Serie III im Großen und Ganzen das Gleiche ist, was er mit einer gewissen Enttäuschung vermerkt hat.
    Es gibt immer wieder Änderungen im S-Bogen, und mal Böckchen (Serie III) bzw. vorgelötete Platten, und mal größere, mal kleinere PK-Tonlöcher, mal hie was und mal da was.

    Typisches Vorurteil, welches ich zufällig etwas beurteilen kann:
    Das Serie III wurde für Klassiker entwickelt, spricht also besonders gut an, spielt sich fast von selbst, intoniert absolut Super ...

    Ich habe es gespielt (Alt), und es spielte sich praktisch genau so wie das Mark VII, welches ich kurz vorher angespielt hatte. Ja, das kurze C# intonierte besser, war dafür mechanisch unbequemer, wegen der zusätzlichen Mechanik. Aber keine Spur davon, dass das nun ein besonderes Instrument für Klassik wäre, genau so wenig wie bei meinem Buffet, von dem das ja auch gesagt wird.

    Es gibt da viel zu viel Wunschdenken, Schubladen, Träume und Mythen, als Fakten und objektive Kriterien.

    Aber insofern stimmt es schon:
    Bei Klassik Meisterkursen wird man soweit ich weiß mit einem Mark VI heute nicht mehr zugelassen. Ob das allerdings für ein Mark VII anders ist ?

    Gruß,
    Otfried
     
  15. Mugger

    Mugger Guest

    Oder Du fährst mal zu Armin und spielst ein Mark VI aus den 50ern, den 60ern und den 70ern zum Vergleich.
    Bring dann Deine Eindrücke ein bitte.

    Cheers, Guenne
     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich habe früher einige Mark VI in den Fingern gehabt, so ganz unbedarft bin ich da nicht.
    Ist zugegebenermaßen halt länger her, und könnte durchaus mal wieder aufgefrischt werden.
     
  17. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    In welchen Herstellungsphasen? Auch den Korpus komplett?
     
  18. ppue

    ppue Mod Experte



    Überwiegend manuel ist ein dehnbarer Begriff. Das Zusammenspiel von Maschine und Mensch ist mannigfach und eine generelle Trennung ist da kaum möglich.

     
    Woliko und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  19. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Danke Euch beiden für die Infos - da schau ich mir meine Geräte daheim einmal an... Das Buescher-Bari ist zwar neuer, mit dem hab ich aber am ehesten Probleme...
     
  20. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Die Unterschiede liegen ja eher in einzelnen Details. Beispielsweise kann man die S-Bögen am Stück ziehen und dann biegen, wie ich das Verfahren hier verstanden habe. Oder man kann sie aus einem Blech über eine Form hämmern und zusammen löten, wie es früher wohl eher der Fall war. Das Knie hingegen wurde früher aus zwei Halbschalen zusammen gelötet, heute zieht man das auch eher nahtlos.

    Dann gibt es hydraulische Motorpressen für die einzelnen Blechteile oder es gibt handbetriebene Pressen mit langen Hebelarmen. Schliesslich erfolgt eine Härtung der Legierung entweder maschinell oder eben durch Handhämmern.

    Im Großen und Ganzen werden die Fertigungsstrecken bei allen größeren Herstellern so ähnlich aussehen, wie das hier auf den videos zu sehen ist. Bei Inderbinen ist dann der manuelle Anteil vielleicht doch höher.

    Gruß
    Otfried
     
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