Spotify und die Künstler....

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Claus, 28.Juli.2015.

  1. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Sehr gut, das hätte ich auch vorgeschlagen :)
    Für mich ein brisantes Thema, denn Dave und ich haben uns deswegen beinahe zum ersten Mal gestritten (und wir sind nun seit fast 10 Jahren zusammen...) :D. Nunja, sagen wir mal, es gab diesbezüglich eine hitzige Diskussion, ich war nämlich völlig dagegen, das Album auf irgendwelchen Streaming-Diensten zuzulassen, aber letztendlich war ich so erschöpft, was Entscheidungen in Bezug auf das Album anging (ich habe fast alles entschieden, weil ich das verdammte Ding schließlich produziert habe..), dass ich klein beigegeben habe, schließlich ist Dave der erfahrene Profimusiker in unserer Beziehung.
    Ich glaube, Dave ist inzwischen desillusioniert, was Tonträger angeht. Ist halt alles nicht mehr wie in den 80er/90er Jahren, damals kam dann BMG als Label, und da konnte man dann auch mal ein Album in New York aufnehmen. Aber die Zeiten werden nicht wiederkommen. Dave geht es jetzt mehr darum, die Musik unter die Leute zu bringen, auf die Art und Weise, wie die Zeit vorangeschritten ist. Streamingdienste sind für ihn Teil der Realität.
    Er hat dieses ganze Paket über Tunecore, da kann man ggf auch opt out wählen für bestimmte Dienste. Für Dave funktioniert es ganz ok. Klar, reich wird er davon nicht, aber so ein paar hundert Pfund im Jahr kommen da zusammen. Die meisten CD-Verkäufe laufen ohnehin über die Gigs.
    Ich habe jedenfalls Dave vertraut, dass er schon wissen wird, was er tut...
    Da könnte man dann auch weitermachen bei den Jazz Gigs, weil man die eigentlich auch nicht machen sollte, wenn die Mindestgage nicht stimmt. Aber zumindest hier machen das alle Jazzmusiker für einen Hungerlohn, weil sie dann zumindest mal spielen können, was sie gerne möchten und nicht Hits from the Blitz mit BBC Big Band oder Popmucke mit yxz. Glaube nicht, dass das in D anders ist.
    Den Platzersparnisvorteil darf man auch nicht unterschätzen, na gut, in Deutschland sind die meisten Wohnungen riesig, aber hier leben viele Berufstätige in einem WG-Zimmer, weil sie sich mehr nicht leisten können, da hat sich die ganze Lebensart verändert in was Schnelllebiges, wo man seine Habseligkeiten jederzeit mit einem oder zwei großen Koffern verlagern kann...

    LG Juju
     
  2. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Bald liegen wir nur noch in einer Wabe und schicken unseren Avatar nach draußen :alien:
     
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  3. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    @matThiaS Kennst du den Film Surrogates :)

    @edosaxt für mich ist das auch eine Kostenfrage. Den fünfer im Monat für Spotify kann ich schon zahlen, aber wenn ich die ganze Musik einzeln bezahlen müsste... :confused:
    Da kann ich mal großzügig sein, wenn ich auch groß verdiene.
    Bücher bestell ich allerdings auch nur im kleinen Buchladen bei uns im Ort. Wenn ich mir jedes Semester wieder einen Stapel Bücher bestellen darf, soll das Geld lieber der kleine mann haben und nicht das Großunternehmen.
     
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  4. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    @SomethingFrantic
    Hups, klang ich belehrend?
    Wollt ich nicht!
    Mir ist mein Konsumverhalten wichtig! Ich verlange und erwarte das von keinem anderen!
    NO VEGGIEDAY!!!
     
  5. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Nein, keinesfalls. Ich habs auch nicht so verstanden.
    Ich wollte nur auch eine andere Seite aufzeigen.
    Ich finde sogar sehr gut, was du machst, da ist noch ein kleiner Funken Idealismus, den man nur zu oft misst.
     
  6. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    @Nightwatchman

    Hallo Juju,

    ich glaube, dass die schwere Entscheidung deine CD auf allen Vertriebswegen zu veröffentlichen, richtig ist.

    Die CD ist ein ideales Medium, um es auf Konzerten zu verkaufen. Ansonsten wirst du die doch spezielle CD nur im erweiterten Bekanntenkreis (wie z.B. das Saxofonforum) und bei euren Fans los. Zumindest ist dies meine persönliche Erfahrung mit meinen CDs, an denen ich musikalisch und meist auch finanziell beteiligt war.

    Es ist meines Erachtens auch noch deutlich zu differenzieren, ob ich die Musik kaufe (CD, ITunes, ...) oder miete (Spotify, Apple-Musik). Mieten ist deutlich besser als gebrannte CDs!

    Ich kaufe meine Musik als Downloads, weil ich Musik überall höre und jederzeit kaufen möchte. Ich vermute, dass ich hierfür mindestens 50 € monatlich ausgebe.

    Die meiste Musik höre ich auf dem Weg zur Arbeit und zurück (insgesamt ca. 45 Minuten pro Tag). Meist höre ich ein neues Album im Durchschnitt zweimal komplett. Als CD würde es dann im Schrank verschwinden.

    Da ich häufig Musik im Auto per Zufallsmodus höre, werde ich irgendwann auch Stücke des neuen Albums wieder hören, was bei einer CD eher nicht der Fall ist.

    Zuhause beschäftige ich mich hauptsächlich mit meiner eigenen Musik. Wenn fremde Musik, dann eher ein Album statt Zufallsmodus.

    Als Amateur stelle ich meine Musik eher frei ins Netz, außer ich benötige eine aktuelle CD als künstlerische Visitenkarte für eins meiner Projekte. Entweder schaffen wir dann Förderungsmittel zu bekommen oder wir müssen die Produktionskosten extrem reduzieren (wirklich alles selber machen und kein Studio mieten). Bisher habe ich dann meine Kosten nach einigen Auftritten wieder gedeckt bekommen.

    Wenn wieder eine CD, dann mit Label und Vertrieb auf allen Wegen. Wichtig ist für mich, dass sie möglich viel gehört wird. Vielleicht verirrt sich dann einer mal zu den Auftritten...

    Deine CD ist aus meiner Sicht für dich eine fantastische Visitenkarte, die dir erst einer mal nachmachen soll!

    Auch wenn es hier nicht hingehört und ich ein nicht existierendes Bari-Solo gehört hatte...:

    Der Sound der Aufnahme klingt für meine Ohren klasse und stilistisch authentisch. Meine Erinnerungen an meine lange Bigbandzeit auf deutlich geringerem Niveau machte mich etwas wehmütig.

    Mach weiter dein Ding!

    Lieben Gruß

    Michael
     
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  7. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hmmm......die Diskussion könnte man 1:1 mit vielen anderen Themen führen. Wir stören uns an allen möglichen Entwicklungen, machen dann aber doch mit. Spätestens wenn der Verzicht droht, und sei es nur auf ein winziges Stück Bequemlichkeit, sehen wir den wahren Wert unserer Überzeugungen. Da sind wir dann ganz gerne nur das kleine Sandkorn, auf das es in der großen Wüste gar nicht ankommt.... Schade.
     
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  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Na, dann ich hoffe ich mal, dass du keine illegal kopierte CDs im Schrank hast...

    Ich jedenfalls habe keine illegal kopierte Musik oder Software.

    Dein moralischer Verweis hilft hier auch nicht weiter.
     
  9. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Warum nicht?
     
  10. Maksutov

    Maksutov Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hmmm, ich bin wohl anders als die meisten hier.....

    Schallplatten haben mich eigentlich nur genervt, insbesondere die nicht zum medialen Inhalt gehörenden Geräusche, das Sensible im Umgang......

    Meine gesamte CD-Sammlung (ca. 300 CDs) habe ich digitalisiert (und mittlerweile bei Apple Match hochgeladen) und danach die CDs verschenkt; Bücher lese ich, wenn irgendmöglich, als Ebook auf dem Ipad oder Iphone (reine Gewöhnungssache). Zur Zeit teste ich Apple Music und bin, ehrlich gesagt, sehr angetan.

    Mich interessiert nicht das Medium, sondern der Inhalt!

    Mir fehlt auch der CD-Laden und der Buchhandel nicht, denn abseits des Mainstreams läuft es doch zumeist auf hinfahren, ist nicht im Bestand, bestellen wir für Sie, können Sie morgen abholen, hinaus - bei Amazon habe ich es auch am nächsten Tag!

    Das Festhalten am stationären Handel würde mich oft Zeit kosten, Zeit meines Lebens, das einzige unersetzliche Gut!!!

    Und was ich lesen und hören möchte, weiß ich selber, die Ansichten des Buch- oder Musikverkäufers sind nicht mehr oder weniger hilfreich als die Amazon-Hinweise auf Produkte die andere Kunden gekauft haben.

    JuJus CD (mir gefällt sie hervorragend!) habe ich als Download bei Itunes gekauft , ich kaufe auch bei Konzerten CDs, aber dann - siehe oben.

    Und statt am Tag nach einem schönen Abend mit Freunden CDs einzuräumen und Schallplatten zu entstauben, freue ich mich mehr über eine kurze Mail mit der Playlist interessanter Musik, die ebendiese Freund am Abend zuvor auf ihrem Smartphone oder Tablet mitgebracht hatten.

    Es ist nett, an Überkommenem aus Tradition festzuhalten, ob es aber auch immer sinnvoll ist.....

    Meine Mutter hatte mit 87 Jahren das Online-Banking für sich entdeckt und mich gefragt, wofür man jetzt eigentlich noch Bankfilialen brauche..... Und nachdem ich ihr Amazon gezeigt hatte, überraschte sie mich häufig mit neuer Garderobe. Einkaufen gehen wäre sehr, sehr mühsam und nur mit Unterstützung möglich gewesen.

    Wir leben in einer älter werdenden Gesellschaft (den Begriff "überalternden" finde ich sehr negativ konnotiert und meide ihn), in der auch der Weg zum 200m entfernten Geschäft zum Problem erwachsen kann. Dank Digitalisierung und Versandhandel (auch für Frischegüter - ich kaufe Fleisch bei einem Internet-Fleischhändler in einer Qualität und in Zuschnitten, die ich bei den örtlichen Metzgern nie und nimmer bekäme) ist selbstbestimmte Teilhabe am (Konsum-)Leben auch für ältere Menschen und solche in geographisch benachteiligten Gebieten möglich.

    Dave O‘Higgins Pragmatismus, sich in der Übergangszeit sämtlicher Möglichkeiten des Vertriebes zu bedienen, scheint mir da sehr sinnvoll zu sein!

    Liebe Grüße
    M.
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Auch schon wieder so ein Ding, daß den Markt nicht unbedingt positiv beeinflusst, warum soll Jemand zahlen für eine künstlerische Leistung, wenn so viel kostenlos im Netz von guten Bands zu finden ist?

    Und das Label und der Vertrieb finanzieren die Aufnahmen nicht, nur die Vervielfältigung und verlangen im Normalfall von Dir noch eine Mindestabnahme deinerseits. Und als Werbung für Auftritte sind gut gemachte Aufnahmen oft sehr teuer oder extrem zeitaufwendig.

    Klar ist es ein tolles Aushängeschild aber ich glaube nicht daß das der Grund dafür war und finanziell wird es sich nicht rechnen, weder die Aufnahme, noch als Werbung.

    Hat sie super gemacht, mit enormem Aufwand. Ich war gerade selber mit einer Big Band im Studio und kann nur bestätigen mit so einer Besetzung einen guten Sound hinzubekommen ist echt schwer und viel Arbeit, bin ich froh daß ich das nicht mischen musste.

    Lg Saxhornet
     
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  12. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    den Gedanken, die Musik zu streuen, kann ich nachvollziehen. Aber eine nüchterne Rechnung - seitens des Musikers - ergibt meines Erachtens ein anderes Ergebnis. Wenn selbst ein Dave Liebman, unbestritten ein Jazz-Heroe, lediglich eine Handvoll Cent dabei rausbekommt, kann die Musik nicht allzu weit streuen.

    Ich gehe davon aus, dass es in der Jazz-Sparte auch für andere Musiker kaum mehr zu holen gibt. Auf der anderen Seite aber sind diese paar Cent gleichbedeutend mit verlorenen CD-Käufern, beispielsweise bei Konzerten. Es geht nicht um Profit, diesen Terminus können wir getrost vergessen. Und auch Jobs vermehren sich durch Spotify nicht wirklich, denn Veranstalter wollen entweder die Hardcopy oder es reicht ihnen eine kurze Promo auf Youtube oder Soundcloud. Dadurch kommt kein einziger Job rein.

    Letztlich ist Spotify für die kleinen Musiker sinnlos und - mehr noch - kontraproduktiv: Wirklich bekannt wird man dadurch nicht und wirtschaftlich ist es unsinnig. Dann könnte man gleich das komplette Album auf Youtube stellen, um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen, was (siehe oben) aber auch dadurch nicht geschehen wird.

    Dass es für den User bequem und auch eine gute Sache sein kann, bestreite ich nicht.
     
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  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das Medium beeinflusst aber manchmal den Klang des Inhalts.

    Ich kannte früher CD-Abteilungen mit Fachkräften, die sich wirklich auskannten und einen wirklich beraten konnten. Da habe ich eine Menge interessanter Bands und Aufnahmen durch kennengelernt. Leider gibt es diese Läden alle nicht mehr.:(



    Die Frage ist, ob es aus Tradition passiert oder aus anderen Gründen. Ich persönlich mag klanglich CD'S lieber als mp3's auf meiner Anlage. Auf dem Walkman ist es mir egal, da hörst Du eh nur schlecht unterwegs einen Unterschied.
    Es gab aber mal Studien (Ich weiss nicht mehr wo ich es gelesen habe) zu gering aufgelösten mp3's und daß diese bei Menschen Agressionen auslösen können und bei Datenreduktion, wie wir sie auch beim Telefon erleben, Menschen nicht genau beurteilen können was der andere sagen will und wie die Emotionsebene der Kommunikation korrekt zu beurteilen ist. Der Mensch scheint da doch anfälliger zu sein, was das Hören angeht. Was kein Wunder ist, da er besser hört, als er sehen kann.


    Die Frage ist, ob ihn das glücklich macht, so wie es derzeit läuft oder ob er nicht einfach nur eingesehen hat, daß man sich da einfach nur nicht gegen wehren kann, auch wenn das finanziell nichts positives bringt.

    LG Saxhornet
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und das der User damit aber auch kaputt macht, was er gerne hört, interessiert den Konsumenten meist erst, wenn es zu spät ist. Wenn es alle doch nur wegen der tollen Bequemlichkeit machen, wäre es doch auch kein Problem das preislich an die notwendige Realität anzupassen, ohne daß Jemand meckert oder?;)

    LG Saxhornet
     
  15. philipp_b

    philipp_b Ist fast schon zuhause hier

    Technische Erneuerungen haben sich immer durchgesetzt, es fährt ja auch niemand mehr mit der Postkutsche oder hat Fackeln an der Wand hängen.
    Das Problem ist bloß, was der Mensch damit anstellt. Hier gibt's einen geleakten Vertrag zwischen Sony und Spotify
    http://www.digitalmusicnews.com/per...t-heres-the-entire-spotifysony-music-contract
    Kurz zusammengefasst zahlt bekommt Sony von Spotify 200 Mio.$ für die Nutzung des gesamten Sonykataloges. Da es darin nicht um einzelne Songs oder Alben geht, sondern pauschal um den Sonykatalog gibt Sony davon genau das an die Musiker weiter: 0 $

    Nicht lustig,
    Grüße
    Philipp
     
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  16. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Es gab damals, als die ersten Schallplatten aufgenommen wurden, bestimmt auch viele, die meinten, das sei jetzt das Ende, und im Grunde genommen dürfte man das nicht unterstützen, weil ja dann bald keiner mehr zu Live-Konzerten geht und alle nur noch die gleichen paar Platten wieder und wieder anhören... o_O Und dann kam man irgendwann bei den Live-Veranstaltungen auf die Idee, wozu braucht man denn eine Band, wenn man die Musik doch auch vom Tonträger abspielen kann, haha... Und so weiter....
    Ich habe leider keine Lösung für das Problem.

    Aber was konkret unsere CD angeht, ich glaube nicht, dass wir auch nur eine CD mehr verkaufen würden, wenn es die alternativen Bezugsmöglichkeiten nicht geben würde. Aber es gäbe möglicherweise weniger Hörer.

    Ich habe früher als Teenager übrigens auch CDs und Platten von meinem Lehrer oder Freunden auf Cassette überspielt und mir nichts groß dabei gedacht. Habe zwar auch schon recht viel Taschengeld in Musik und Tonträger gesteckt, aber das reichte hinten und vorne nicht...:oops: Habt Ihr das nie gemacht?

    Ich kenne es leider eher so, dass das vergebens ist - die Veranstalter, die einen wirklich wollen, melden sich von sich aus...aber da hat wahrscheinlich jeder andere Erfahrungen..
    Stimmt, da hätte ich dann was ganz anderes machen müssen, in kleinerer Besetzung, mit dem klaren Hintergedanken, Gigs zu bekommen. Was allerdings von meiner Warte aus ein positiver Effekt war (und das hat jetzt mit dem finanziellen Aspekt nichts zu tun), ist ein gewisser Respekt vieler Musiker der hiesigen Szene, die mich wahrscheinlich zum ersten Mal als eigenständige Person wahrgenommen haben (auch wenn Dave mich natürlich sehr unterstützt hat). Vorher war ich halt das Anhängsel und habe hier und da mal "mitgemacht". :D

    Das ist der eigentliche Punkt :(

    LG Juju
     
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  17. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    Aber es hat keiner die Künstler "gezwungen" die Rechte an Sony abzutreten oder?

    Das Musikbusíness ist halt leider wie die gesamte Wirtschaft von Gier getrieben und die wenigen mit Megaerfolg kriegen alles..
    Ich bin bei Gott kein Kommunist aber ein bisschen Umverteilung von oben nach unten wär nicht schlecht....



    Ja und wie soll der Punkt aussehen?

    cu

    gue
     
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Jein. Schwierig. Erstens habe ich leider schon oft erlebt, daß Musiker Verträge unterschrieben haben, die sie weder richtig gelesen, noch verstanden haben (wo dann nicht mal drin stand ob der Künstler mit xxx Euro, DM oder Kamelen bezahlt wird, noch wo die Leistung erbracht wird (Timbuktu oder Deutschland) oder daß der Künstler immer zur Verfügung stehen muss, wenn der Vertragspartner es will (Label oder Veranstalter) und wenn man krank ist oder auf dem Weg zum Gig einen Unfall hatte man 500 Euro Strafe zahlen muss etc. etc. etc.). Gepaart wird das dann gerne mit Versprechungen und Erklärungen, die mit dem geschriebenem Text nichts zu tun haben. Man könnte also meinen der Künstler ist manchmal etwas naiv. (bin ich froh, daß ich da anders ticke wenn es um Verträge geht)
    Dann ist aber gerade das mit Versprechungen so ein Ding: ich habe bei 2-3 Kollegen mittlerweile miterleben dürfen, daß Ihre Alben von Plattenfirmen mit grossen Versprechungen aufgekauft wurden und dann ins Lager wanderten und nie veröffentlicht wurden. Die Künstler durften dann aber auch für die Dauer des Vertrags (und das kann lang sein) nicht mehr unter ihrem eigenen Namen auftreten.
    Gute Studios sind teuer und die Vertriebs-, Werbemöglichkeiten und Kontakte, die eine grosse Plattenfirma hat sind verführend und deutlich besser als wenn man das alleine macht oder nur ein sehr kleines Label findet. Das wissen auch die grossen Label und insofern sorgen die dafür, daß im Vertrag drin steht was sie wollen, denn Du brauchst sie eher, als sie Dich. Sie sitzen am längeren Hebel. Eine Rechteabtretung ist da durchaus üblich (allerdings nicht der Urheberrechte). Die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs mit grosser Plattenfirma kann schon deutlich höher sein, je nachdem was für Musik man aber auch macht. Aber auch im Jazzbereich sieht man gut wer durch gute Werbung nach vorne lanciert und gefördert wurde.


    Ein Verteilung bei der der Künstler mehr abbekommt, da er die Hauptleistung bringt (wenn er sie bringt und es nicht ein künstliches Produkt a la Popsternchen ist). Dafür würden aber die Kosten für sowas wie Spotify deutlich höher ausfallen, was die Konsumenten wieder verärgert. So verdient aber der Künstler fast nichts und primär die Rechteinhaber und die Plattform. Insofern ist sowas künstlerfeindlich. Man wird aber nicht alle Seite zufrieden stellen können.
    Nur irgendwann lohnt es sich nicht mehr für die Künstler da aktiv noch was zu machen. Standard ist jetzt schon (von den grossen Popacts und den ganz grossen Namen mal abgesehen), daß Künstler ihr Studio oft selber zahlen müssen für die Aufnahmen.

    Lg Saxhornet
     
  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    @Nightwatchman

    Genau das meinte ich mit Visitenkarte!
     
  20. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Die Frage ist, wie sich das weiter entwickelt. Vermutlich wird YouTube und ähnliche Plattformen künftig zunehmend das Medium sein, wo sich Newcomer und unbekannte Künstler vorstellen können. Bestenfalls läuft die Praxis so weiter, dass man seinen Kram hochladen kann. Vielleicht muss man in naher Zukunft auch dafür bezahlen - wäre eine logische Weiterentwicklung in unserer kapitalistischen Welt.

    Wer dann genügend Clicks generiert, der bekommt Anteile an den Werbeeinnahmen - passiert ja jetzt schon und darf dann sein erfolgreichs Stück bei Spotify und/oder Apple und/oder Amazon vermarkten, zu Downloadpreisen, die die Plattform vorschreibt.

    Alle anderen bleiben aussen vor, da es für die Plattform irgendwann zu viel Aufwand wäre, jeden Noname Künstler aufzunehmen.

    Nischenmusik, die kleinere Märkte bedienen, werden nur noch in irgendwelchen Hinterzimmern live angeboten werden. Die Musikentwicklung von der Subkultur zum Mainstream, wie es beim Jazz, Rock, Punk, HipHop oder Techno passierte, wird es in der Form dann vielleicht nicht mehr geben.

    Irgendwie gefällt mir das überhaupt nicht!
     
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