Talent – ein großes Wort

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von RomBl, 6.September.2015.

  1. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

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  2. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Ich hoffe für dich, dass du diese Phase deines Lebens mittlerweile in Schublade 8456 hinten rechts gepackt hast und nie wieder in diese Ecke kommst!!!
    Ich habe zwar nur verbale Niedermachungen von meinem Klavierehrer erhalten kann mich aber sehr in dich hineinversetzen.
    Und es ärgert mich.....Hmpffff.

    Hoffentlich bleiben unseren Knirpsen solche Erfahrungen erspart.
    Bei meinen bleibe ich dabei ;-)
    Der Lehrer kann aber auch keiner Fliege etwas zuleide tun. Ein absoluter Ruhepool ;-)
    Den muss ich eher vor meinen Jungs schützen!

    LG
    Dabo
     
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  3. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich bin überhaupt nicht nachtragend, und ich weiß, dass es nicht in böser Absicht geschehen ist.
    So wie manche härter an ihrer Gehörbildung arbeiten müssen, muss ich eben hart daran arbeiten, Spaß an der Musik zu haben und die Freude daran mit anderen zu teilen.
    Das ist übrigens auch ein ganz wichtiger Faktor. Wenn da ein Miesepeter in der Band ist, der nur die ganze Zeit mit sich selbst hadert, und der raushängen lässt, wie grauenhaft schlecht er ist, dann will keiner den langfristig in der Band haben, auch wenn er objektiv noch so gut ist.
    Jemand, der Spaß und Positivität verbreitet und über seine Fehler lachen kann, macht es den anderen Bandmitgliedern viel leichter.
    Auch für's Lernen bei den Späteinsteigern ist es glaube ich ganz wichtig, sich an den kleinen Dingen zu erfreuen und kleine realistische Ziele zu setzen und nicht zu denken "solange ich dies und das nicht kann, geht's ja gar nicht...".
    LG Juju
     
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  4. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    im sport gibt es diese diskussionsprobleme nicht, bei nem weltmeister im 100m sprint wird keiner eine veranlagung oder auch talent genannt absprechen..... da ist das für jeden logisch, natürlich mit training, aber halt auch auch körperlicher voraussetzung.
    bei geistigen und musikalischen tätigkeiten ist das genauso, ein spitzenmathematiker hat halt die veranlagung dazu bzw. das talent. da kannst du dann noch soviel zeit haben und üben, und du kommst nicht auf diesen level.
    es gibt halt hochbegabte und auch tiefbegabte, in jedem bereich. so sieht die realität aus.
     
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  5. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Leider ein weitverbreiter Irrtum und das ist die Realität deiner Sicht.
    Es ist die Kombination aus Anlage ( auch der des Umfeldes) und Nutzung seiner Möglichkeiten. In diversen Trainigs lernen bei uns viele Erstaunliches über ihre Fähigkieten.... Natürlich gibt es Grundanlagen... Aber entscheident ist das Erkennen und Nutzen dieser Grundanlagen ...
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Meine Erfahrungen mit schnell und langsam lernenden Schülern sind da anders:

    M (anfangs schnell vorangekommen) gelangt wie jeder irgendwann an den Punkt, wo er sich für die weitere Entwicklung ANSTRENGEN müsste, da er aber nie Geduld und Ausdauer gebraucht hat, hört er jetzt auf, denn es würde ja Arbeit bedeuten, weiter zu machen...

    N (hat sich von Anfang an etwas quälen müssen) ist das mittlerweile gewohnt und arbeitet stetig, kommt wesentlich weiter als M.

    O hat entweder wie M aufgehört oder er schafft inzwischen doch ein gewisses für ihn zufriedenstellendes Level, das ihn langfristig weiter motiviert. Unter Umständen hat er durch die Beschäftigung mit der Musik viele für ihn neue Dinge gelernt und profitiert auch außerhalb der Musik von seinen neuen Erfahrungen mit sich selbst. :)

    Mein Fazit zum Thema "Talent":
    Lernt jemand gerade am Anfang scheinbar mühelos, dann hat er meistens keine längere Ausdauer, die scheinbar "Talentierten" sind die typischen "Dünnbrettbohrer", die es nicht weit bringen, weil sie nie das üben mussten, was man für dauerhaften Erfolg braucht, nämlich Ausdauer und Beharrlichkeit.
    Wichtiger als das anfängliche "Talent" ist auf jeden Fall die längerfristige Motivation, nur damit kommt man insgesamt weiter, selbst als scheinbar minder- oder sogar offiziell unbegabter Zeitgenosse.


    Gut Sax,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.September.2015
    slowjoe, zwar, last und 2 anderen gefällt das.
  7. Rick

    Rick Experte

    Zufälligerweise kenne ich einen jungen Mann recht gut, der in der Schule von einigen seiner Lehrer als "hochbegabt" eingestuft worden ist.

    Typisch war, dass er sich fast ausschließlich für die Dinge interessierte, die ihm auch leicht fallen (und nicht umgekehrt), er hatte eine tief greifende Abneigung gegen alles Anstrengende. LEISTUNG ist sein Ding nur da, wo es sich für ihn lohnt, ansonsten kann er äußerst störrisch sein, er akzeptiert bloß ausgesuchte Autoritäten, erkennt bei seinen Vorgesetzten schnell deren Schwächen, wofür er diese verachtet - was ihm das Leben nicht leichter macht...
    Insgesamt kann man sagen, dass er es leichter gehabt hätte, wenn er nicht so intelligent wäre, er also weniger Arroganz und Faulheit, stattdessen mehr Disziplin sowie Respekt entwickelt hätte.

    Das kennt man auch von anderen Hochbegabten: Sie haben es eher schwerer im Leben und neigen zu Überheblichkeit und gelegentlich sogar fataler Selbstüberschätzung.
    LEISTUNG ist mit solchen Menschen nur bedingt möglich: Wenn sie gerade mal Lust dazu haben und es sich für sie ausdrücklich lohnt. ;)

    Schöne Grüße,
    Rick
     
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  8. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Shorty, das von mir zitierte Beispiel von Barbara Oakley widerspricht Deiner Aussage.
     
  9. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    na wenn jemand die körperliche fähigkeit zu spitzenleistung nicht hat, dann klappts halt nicht mit der spitzenleistung beim weitsprung, 100m lauf, etc. dat ist doch logisch...... ist bei der musik und anderen wissenschaftlichen dingen genauso... bei körperlichen einschränkungen leuchtet dies jedem ein, bei geistigen fähigkeiten ists genauso. leuchtet aber dank der propaganda die in den medien läuft nicht jedem ein.... es ist aber so. früher war das normal, und wurde akzeptiert, dass jemand in einem bereich halt talentiert ist..... das müssten doch die meisten kennen, die früh wie ich im musikverein gross geworden sind. manche blickens, manche halt nicht... obwohl die viel mehr zeit zum üben investierten.... talentierte und untalentierte, oder hochbegabte und tiefbegabte..... wäre ja toll, wenn alles nur von der förderung abhinge...... die realität zeigt aber ein anderes bild.......
     
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  10. Mugger

    Mugger Guest

    Ich stelle mal die Frage, ob jeder hier in seinem seinen hervorragendsten Talenten entsprechenden Beruf arbeitet.
    Wer's glaubt, bitte aufzeigen.

    Cheers, Guenne
     
  11. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

  12. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    3 Berufe hab ich schon durch, aber ob ich in meinem Leben noch alle meine Talente bedienen kann? :D
     
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  13. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Ich arbeite in einem Beruf bei dem ich putze, programmiere, buche, verkaufe, herstelle, schreibe, zuhöre,Grafiken und Werbeanzeigen erstelle, Probleme löse, bestelle.....uvm (Handel)
    Da wird schon eines meiner Talente genutzt werden ,-) Schade, nur die Musik kommt zu kurz.

    LG
    Dabo
     
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  14. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    ebenfalls Aufzeig, zumindest glaube ich das :)

    Kenne ich denn schon alle meine Talente?
    Ich hab halt relativ früh in der Schule gemerkt das ich Hausaufgaben machen muss, zum Begreifen hat das Aufpassen in der Stunde im Allgemeinen gereicht.
    Nach dem was mir leicht viel hab ich dann den Beruf gewählt, bzw. er hat mich gefunden...
     
  15. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Woher weisst Du das?

    Tut mir leid, aber auch das ist ein Vorurteil bzw. ein Stereotyp. Es gibt auch Leute, die begabt sind UND geduldig und ausdauernd arbeiten können.

    Irgendwo weiter oben in diesem interessanten Thread habe ich beschrieben, wie ich mich in der Schulzeit nie anstrengen musste. Notenschnitt 1.0, Mathe-Olympiade Bundessieger. Aber es kam die Zeit an der Uni, wo ich mich anstrengen musste. Das war erst mal ein paar Wochen ein Schock, aber ich habs getan.

    Und ich habe mir einige andere Gebiete gesucht (z.B. Musik), wo ich nicht so begabt bin und richtig Energie reinstecken musste.

    Ein Irrglaube ist meiner Meinung nach: wenn jemand eine Sache gut kann, dann sicher die anderen nicht. Siehe das obige Beispiel von Barbara Oakley.
     
  16. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Ich arbeite definitiv nicht in dem Beruf in dem ich am begabtesten bin/wäre, aber es reicht wohl ;-)
     
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  17. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    mich würde brennend interessieren, worauf du deine Annahmen stützt?! Die Realität, sofern es eine gibt, reicht mir da irgendwie nicht aus.
     
  18. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    ich hab ja ein simples beispiel genannt, alle im musikverein konnten das beobachten, die als kind begonnen haben, bei manchen läufts, bei manchen halt nicht. talent ofer halt begabung. oder halt eben nicht.

    unterhalte dich mit pädagogen, gleiche beobachtung. nur die politik hat durch medienwirksame thesen angefangen zu behaupten, liegt alles am umfeld, da wurde einer benachteiligt, deshalb klappts mit mathe nicht. wenn einer mathe nicht kann, ist doch wurscht, macht er halt was anderes. ich bin mittel saxtalentiert. werde aber selbst mit 8h üben nicht so gut spielen wie die besten saxer in stuttgart die ich kenne. das muss man akzeptieren. lies josef kraus, er relativiert auch die sagenumwobene gehirnvorschung, mit ihren meldungen und neuigkeiten, die jeder mit ein bisschen hirn auch vorher schon wusste. so sieht die realität aus.
     
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  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und weil Du das in einem Musikverein so erlebt hast, ist das die Realität? Weil Du es so gesehen hast, haben es alle anderen dort auch so gesehen?

    Mache ich oft und ich bin selber einer und sehe es weniger extrem als Du.
    Das ist doch wieder reines schwarz weiss Denken und ich nehme es nicht so wahr, daß Polititk sowas behauptet. Allerdings wäre das auch egal, da die von diesem Bereich eh meist nicht viel wissen (wie ich schon öfters bei Gesprächen feststellen durfte).
    Es gibt Dinge wie Talent und Begabung aber diese garantieren weder Erfolg, noch daß die Fähigkeiten wirklich auch zum Tragen kommt oder die Person was draus macht. Wie sich Talent äussert und wann ist extrem unterschiedlich (es gibt nicht das generelle Talent Musik sondern auch da gibt es viele verschieden Arten wie sich das äussern kann). Jemand der langsamer lernt muss nicht unbegabt sein, sondern kann auch ein anderer Lerntyp sein.
    Der ganze Bereich Begabung, Talent, Lernen etc. ist noch so in den Kinderschuhen was die Forschung angeht, da lässt sich so eisern nichts behaupten wie Du es machst. Ich unterrichte seit über 20 Jahren und kann eines mit Sicherheit sagen: Besser wird, der, der übt und zwar das Richtige für ihn auf die für ihn richtige Art und Weise und je eher man anfängt zu üben desto besser.

    Nur weil er die Gehirnforschung relativiert, heisst das nicht, daß er damit richtig liegt. Ich kenne aber Kraus Werke aber auch nicht gut genug um mir über ihn ein Bild zu machen.
    Und was das Thema Realität angeht, lies mal: wie wirklich ist die Wirklichkeit von Watzlawick.

    LG Saxhornet
     
  20. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Komm @saxhornet lass gut sein. Ich glaube, es kommt eh nichts an, von dem, was du sagst. Wir denken uns einfach unsern Teil.
     
    Isachar gefällt das.
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