Reinigung-Rituale für's Saxophon

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Saxfreundin, 26.September.2015.

  1. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Saxhornet ... ich habe keine Keime-Phobie!! ;-)
    Das mit dem Besteck-Nichtteilen und Nicht-Abtrinken ist nicht über den Kopf entstanden.
    So war das schon immer seit Kleinstkindalter bei mir - also, seit ich Erinnerungen habe.
    Bei meinen Geschwistern war / ist es übrigens nicht so ...

    Apropros Türgriff:
    Die beste Erkältungsprävention ist es tatsächlich, öffentliche Türgriffe nicht mit den Händen, sondern mit dem Jackenärmel zu öffnen und zu schließen.
    Ist nicht auf meinem "Mist" gewachsen, empfehlen Ärzte - und ich probiere es seit Jahren aus --> es funktioniert ;-)
    .
     
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  2. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Genial: wenn mein Saxophonlehrer jünger und attraktiver gewesen wäre :D
     
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  3. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Das war System. Immer wenn er mal meinte die Dinger könnten ja mal wieder sauber gemacht werden gab er sie jemandem mit heim zum Testen. hi, hi, hi.

    Na ja, jeder ist anders. Und jeder hat seine Vorstellung von Reinlichkeit und Sauberkeit.
    Meine bescheidene Meinung, ich "über- und untertreibe" es nicht; will heißen ich gehöre weder der Fraktion "benutzen & gut", noch "keimfrei" an.
    Dafür gibt es zuviel dazwischen. :)
    Putzen, reinigen und pflegen gehört für mich zum Saxophonspiel einfach dazu.
    Genauso wie ich alles (jetzt mal auf "im Leben" übertragen), was ich benutzen möchte in einer gewissen Weise pfleglich behandle, weil es ja benutzen will.
    Was nutzt es mir da, wenn ich es nicht pfleglich behandle? Folge wäre doch nur das es nicht in veritablem Zustand ist, wenn ich es dann benutzen möchte.
    Plattes Beispiel: Kaffeemaschine. ... oder, oder, oder.

    Was jemand da mit seinem S-Bogen macht ... egal, solange es für ihm okay ist.
    Ich muss das nicht machen. Bei mir reicht "normale" Reinigung (Durchziehwischer) aus.
    Das ich nicht jemandes eingeseichtes Mundstück-mit-ausgespanntem-Blatt-Kombi spielen will ist klar, aber wenn ich da mal schnell ans Waschbecken darf, mit heißem (!!Vorischt!! nicht zu heiß) Wasser das Mundstück mal spüle und mein Blatt aufschnalle ... da hab' ich beispielsweise kein Problem mit.

    Wenn Rick Mundstücke die er zum Verkauf oder Test rausgibt im Ultraschallbad reinigt dann ist das doch super, wenn's dadurch richtig sauber ist und er noch keine negativen Erfahrungen gemacht hat. Finde ich vorbildlich.
    Man muss sich doch einfach nur vorstellen was man selbst will und wie man es selbst gerne hätte.
    Ich denke, Schmotz und Spotz will keiner gerne haben.
     
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  4. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das Thema bewegt ja sehr. :)

    Ich denke, wer gegen Ekel überempfindlich ist, sollte lieber kein Blasinstrument lernen.:rolleyes:

    Nur meine Meinung
    Helmut
     
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  5. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Da stimme ich mir Dir überein, bluefrog!
    Ich spiele seit meinem 8. Lebensjahr (damals Klarinette) :)

    Und wer "Ekel überempfindlich" ist, spielt wohl auch keins, sondern sitzt irgendwo auf einer Therapiecouch ;-)
    .
     
  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Wichtig ist, dass man bei Fließen am Boden nicht auf die Fugen steigt. Dann ist das mit dem Sax auch kein Problem mehr.
     
  7. RomBl

    RomBl Guest

    So halte ich es auch. Wenn das Mundstück gereinigt ist (mir reicht auch eine ordentliche trockene Reinigung mit einem Tuch), ist das okay für mich.
    Aber jeder hat da eine andere Schmerzgrenze, und das ist auch in Ordnung so.

    Früher, als ich noch Renaissancemusik gemacht habe, hatte ich nach Wochenend-Workshops mit alten (meist Doppelrohrblatt-) Instrumenten immer eine (mindestens) eine Erkältung. Natürlich wurden die anderen Instrumente ausprobiert (Mundstücke gibt es beim Doppelrohrblatt nicht und man hat ja nicht für alle Instrumente Blätter), so wurden mögliche Bazillen fleissig verteilt (und eine/einer hatte bei 20 - 30 Personen immer irgendwas). Würde ich heute glaube ich so nicht mehr machen.
     
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  8. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Warum kommt denn bloß bei diesem thread jetzt ne Werbung unten für 15 Minuten Wahrsagerei mit Kristallkugel??
     
  9. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    @47tmb: Das ist personalisierte werbung. Die müssen nach einem neuartigen Algoritmus irgendwie deine Bedürfnisse ablesen. Bei mir sind da gerade Sofamöbel, weiß auch nicht wieso. Werds mir vielleicht später mal ansehen.
     
  10. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Ich spüle mein Mundstück gelegentlich nach dem Spielen mit Wasser. Ich stelle aber fest, dass sich die Häufigkeit in letzter Zeit reduziert hat und mein Mundstücke trotzdem nicht gruselig aussehen. Meistens wische ich es nur trocken aus. Im Lauf der Zeit bilden sich aber weiße Carbonat Ablagerungen am / im Mundstück. Dann ist wieder eine gründlichere Reinigung erforderlich. Dazu wandert das Mundstück in eine dünne Citronensäurelösung und darf da bis zu 30 min baden bis eben die Ablagerungen aufgelöst sind. Ausspülen. Danach noch mit etwas Spüli reingen. Wieder ausspülen und fertig. Von Bürsten an Mundstücken halte ich persönlich nicht viel. Wenn ich eine dicke Erkältung hatte, desinfiziere ich das Mundstück, den S-Bogen innen, meine aktuell verwendeten Blätter und das Blattetui mit 70 % Alkohol. Bei den gängigen Erkältungsviren mag das nicht erforderlich sein, aber sollten doch mal Bakterien beteiligt gewesen sein, ist das keine schlechte Idee. Nur bei älteren Ebonitmundstücken muss man mit Alkohol aufpassen, da unter Umständen die Oberfläche angegriffen werden kann.

    Aerophon
     
  11. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Ich halte es mit der Reinigung eher weniger pingelig. Von außen poliere ich nicht aber auf die Polster wird geachtet. Mundstück ca. jede Woche gründlich geschrubt und die restliche Zeit nur abgewischt.

    Doch es gibt auch Zeiten wo es anders läuft. Im Moment bin ich erkältet da wird das Mundstück und das Blatt nach jedem Einsatz gereinigt.

    Saubere Grüße
    Dabo
     
  12. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich glaube, dass Zitronensäure auf Dauer eine fragwürdige Idee ist, insb. bei Metall und Ebonit (wobei vergoldete wohl standhalten müssten).
     
  13. RomBl

    RomBl Guest

    Bei Kautschukmundstücken habe ich gute Erfahrungen mit Corega Tabs u.ä. gemacht (so 1mal pro Monat für 10 Minuten) - die älteren Mitforisten werden sowas ja eh im Haus haben ... :D

    Bei meinen Metallmundstücken mache ich normalerweise eine gründliche Trockenreinigung, ab und an (alle 2-3 Tage) kommen die Teile unter den Wasserhahn. Wie Metall auf Corega Tabs reagiert habe ich noch nicht probiert.
    Die Blätter lagern bei mir eh unter Wasser, wo ich das Wasser alle 2 Tage wechsele.
     
  14. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Wollte ich diese Woche mal ausbrobieren da ich einige Kalkablagerungen an der Bissplatte entfernen möchte.
    Also wenn da jemand schlechte Erfahrungen gemacht hat bitte melden!

    Danke
    Dabo
     
  15. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Mein Klarinettenmundstück macht das mittelerweile gut 4 Jahre mit und zeigt weder Verfärbungen noch ander Veränderungen. 1 - 2 mal hat es sogar über Nacht darin gebadet, da ich abends noch reinigen wollte und ich es dann einfach vergessen hatte. War wohl zu müde an diesen Tagen.

    Metall. Guter Punkt. An meinem Tenormundstück lagert sich eher wenig Carbonat ab. Vielleicht liegt das an der Metalloberfläche. Dort habe ich statt unterzutauchen die Kammer mit einem Küchentuch ausgstopft und dann dieses getränkt. Ich wollte keine Citronensäure an der Bahn haben, nicht dass das zu Problemen führt.

    Aerophon
     
  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Was ist mit Wasser, mechanischer Reinigung und Polieren? Bei mir geht der Kalk auch ohne Chemie weg, wenn man bisschen schrubbelt. Das ist nicht so sauber wie OP-Besteck, aber für meinen Mund reichts. Zum Verkaufen wirds mit Ethanol desinfiziert.
     
  17. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Habe ich nicht versucht. Enhält im Übrigen auch Citronensäure. Im Grunde Citrat / Carbonat gepuffert. Kalium mono-Persulfat ist ätzend. Enthält Detergens, Bleiche, Subtilisin ist eine Protease, Konservierungsmittel Benzoat und noch ein wenig Schnick-Schnack der dem kosmetischen Einsatz geschuldet ist. Wenn damit Manche trotz Bleichezusatz gute Erfahrungen gesammelt haben, würde ich mir wegen dünner Citronensäure erst recht keine Sorgen machen.
    Hier die Zusammensetzung aus dem Sicherheitsdatenblatt von Corega Tabs Bio.
    Ingredients (INCI): SODIUM BICARBONATE, CITRIC ACID, POTASSIUM CAROATE, SODIUM

    CARBONATE, SODIUM PERCARBONATE, TAED, SODIUM BENZOATE, PEG-180, SODIUM
    LAURYL SULFOACETATE, SUBTILISIN, PVP/VA COPOLYMER, AROMA, C.I. 73015, C.I. 42090
    Der Wortlaut der angeführten Gefahrenhinweise ist dem Kapitel 16 zu entnehmen.

    Aerophon
     
  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Aber Protease bringt mich auf eine Idee. Eine enzymatische Mundstückreinigung wäre wahrscheinlich viel einfacher und sicherer als eine chemische. Man brauch nur ein Enzym, das keinen Kautschuk frisst. Wer macht sowas beruflich? Irgendwelche Waschmitteldesigner hier?
     
  19. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Ich hab noch ein altes MPC mit dem ich es ausprobieren werde.

    Versuch macht Kluch

    Danke für die Hinweise
    Dabo
     
  20. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Was da drin ist, braucht in der Regel etwas höhere Temperaturen. Da Feinwaschmittel auf niedrige Temperaturen ausgelegt sind, würde ich es eher damit als mit einem Vollwaschmittel wie Persil, Dash, SPEE etc versuchen. Deren Schwerpunkt in der Enzymausstattung wird eher thermostabile Proteasen enthalten mit einem Optimum von 40 °C und höher. Bei Raumtemperatur wird sich mit Vollwaschmittel nicht viel tun, außer die Detergenzien lösen den Schmutz an. Vermutlich werden die Detergenzien den größeren Effekt haben. Ich habe da aber so meine Zweifel, ob der Biofilm in einem Mundstück einen nennenswerten Anteil Proteine enthält. Meist sind da Polysaccharide oder komplexe Glycoproteine an der Biofilmbildung beteiligt. Eine rein enzymatische würde vemutlich nicht den ganzen Schmodder entfernen. Aber versuch es und lass es uns wissen.

    Aerophon
     
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