Conn-Selmer Alt c#2 zu tief - zum Saxdoc oder auf den Müll?

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von akkordschrammler, 24.Oktober.2014.

  1. akkordschrammler

    akkordschrammler Kann einfach nicht wegbleiben

    Missverständnis: Ich habe nicht gewartet, sondern bin seit Dezember letzten Jahres auf Tenor umgestiegen, wo ich dieses Problem so nicht habe. Seitdem stand es eigentlich nur rum. So gesehen, wars wurscht. Ich hätte inzwischen aber schon gern ein vernünftiges Alt für spezielle Gelegenheiten.

    Letztes Jahr wurde dieses Problem noch auf meinen Ansatz geschoben. Diesmal ist die Sachlage klar. Ich habe schon mal mit meinem Saxdoc telefoniert, der hat mit der Marke schon so seine Erfahrungen, ist aber bereit es sich mal anzusehen. Er bezweifelt aber schon bei diesen Symptomen, dass man da noch was richten kann, wenn die Intonation so vergurkt ist.

    Mich interessiert es nur grundsätzlich, ob sich der für mich weite Weg zum Saxdoc lohnt, wenn man die grundsätzliche Intonation einer Kanne nicht verbessern kann.

    Also noch einmal meine Frage: Hat der Saxophon-Fachmann Möglichkeiten bei einer objektiv vorhandenen krummen Intonation eines Saxophons das Ganze überhaupt noch zu beinflussen?


    Grüße
    Stefan
     
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Das wir dir so aus dem hohlen Bauch heraus niemand beantworten können.
    Es ist dir entweder ein Besuch wert (der Saxdoc hat ja schon eine gewisse Voransicht dazu geäußert) oder eben nicht.
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Da geht immer etwas, zum Beispiel mit den Klappenaufgängen, ist aber eine aufwendige Einstellerei, weil ja jede Klappe andere Töne mit beeinflusst.
    Damit könnte man aber auch die Palm-Key-Ausreißer in den Griff kriegen!

    Manche Sax-Docs machen sich aber ungern die Arbeit bei billigen Hörnern, weil sie befürchten, dass die wahrscheinlich weiche Applikatur sich wohl bald wieder verbiegt. :roll:


    Gut Sax,
    Rick
     
  4. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    @akkordschrammler : gut, Du wirst Dich auf Deinen Saxdoc verlassen können, hoffe ich?

    Ich hatte in der Auswirkung genau dieses (C"#-) Problem an meinem Vintage-Sopranino und dachte: na gut; alte Kanne, noch dazu Sopranino- is eh schwer zu spielen, zumindest gewöhnungsbedürftig. Ein Check bei jemandem, der sich auskennt, ergab: C/Cis-Klappe öffnet viel zu wenig. Klappenaufgang angepasst; alles gut.

    Ich habe aber auch noch ein sündhaft teures Bari (das leider zu verführerisch klingt, um es abzugeben), da sind sowohl C#, als auch C zu tief. Aufgang stimmt. Ein Saxdoc hat schon sogenannte "Crescents" in ein Tonloch geklebt, um so die relative Lage des Tonlochs im Tonlochnetz zu versetzen; half auch nur ein wenig....:(
    Könnte jetzt noch an einer Eigenart des S-Bogens liegen, oder doch Konstruktionsfehler.

    Ich behaupte, das kann man nach einiger Zeit höchstens und vielleicht ausgleichen, wenn man nur dieses eine Saxophon mit dem immer gleichen Setup spielt und entsprechende Reflexe entwickelt.
     
  5. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Hallo Stefan,

    möglicherweise. Ungesehen ist eine Antwort allerdings schwierig, aber vielleicht können wir Anhaltspunkte ausarbeiten. Bitte gib mir mal zwei Informationen.

    1. Wenn Du den Ton "h" greifst (linker Zeigefinger) schließen sich zwei Klappen gleichzeitig. Die unter Deinem Finger und eine kleinere obendrüber. Wie weit ist diese kleinere Klappe geöffnet, wenn Du nicht drückst? Nimm ein Maßband oder einen Messschieber und messe den Spalt zwischen Polsterrand und Tonlochrand. Gib mir die Info in mm (Kommastellen dahinter brauche ich dazu nicht).
    2. Wenn Du ein c''' in hoher Lautstärke spielst, ist dann der Ton klar oder hörst Du ein Flattergeräusch?

    Beste Grüße,
    Armin
     
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  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Armin,

    obwohl off-topic würde ich da gerne mal kurz einhaken, denn ich höre bei meinem neuen Alto gelegentlich bei tieferen Tönen ein merkwürdiges vibrierendes Resonieren, was man durchaus als "Flattergeräusch" bezeichnen könnte. Worauf deutet so etwas denn gewöhnlich hin?

    Neugierige Grüße,
    Rick
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Geht es um die Niete im Polster?
     
  8. Mugger

    Mugger Guest

    Dass Du eine Klappe aufbläst, (Seiten C oder Bb?) weil die Feder zu schwach ist, IMHO.

    Das Flattergeräusch hatte ich auch ohne Niete, wenn das Klappenöffnung darüber zu gering ist.
    Aber glaub lieber Armin :)

    Cheers, Guenne
     
    Rick gefällt das.
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Ok, bei mir war es eine, für die Größe des Polsters eher unangebrachte, Niete, die ein Flattern in den Ton erzeugte.
     
  10. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Hallo Rick,

    das kann eine ganze Reihe von Ursachen haben. Welche Töne sind betroffen?

    Beste Grüße,
    Armin
     
    Rick gefällt das.
  11. Rick

    Rick Experte

    Hallo Armin,

    das ist mir vor allem beim C' aufgefallen, wenn ich da ordentlich Luft reinpuste.
    Deshalb vermute ich, dass @Mugger mit seiner Einschätzung der zu schwachen Feder richtig liegt, das könnte das Phänomen jedenfalls plausibel erklären.
    Ist nicht weiter schlimm, aber da Du das "Flattergeräusch" erwähnt hast, war ich neugierig geworden, weil mir das gerade in letzter Zeit aufgefallen ist.

    Muss am kommenden Dienstag wieder mal ins Studio (wegen eines Computercrashs sind ältere Sax-Spuren verloren gegangen, jetzt soll ich mein eigenes Solo möglichst genau nachspielen...), da nehme ich dann lieber das frühere A 3008 und bringe das XP-1 vorher zum Sax-Doc, dass er mal einige Federn nachspannt.
    Dann kann man auch künftig gleich bei den neu auszuliefernden Exemplaren überprüfen, ob es sich um ein häufigeres Problem handelt, und gegebenenfalls den Hersteller darauf aufmerksam machen. Ich bin ja in gewisser Weise ein Saxofon-Testfahrer! :-D

    Beste Grüße zurück,
    Rick
     
  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Sorry, aber dies ist eine Steilvorlage....

    Testest du die Nieten?
     
  13. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Ach so, die Expression sind genietet?

    Woliko
     
  14. akkordschrammler

    akkordschrammler Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Armin,

    1. Der Abstand der kleinen Klappe ist an der vom Tonloch am weitesten entfernten Stelle 6mm, (gemessen mit einem Metalllineal) ist allerdings schwer zugänglich und damit schwer wirklich genau zu messen. Der Deckel dieser kleinen Klappe ist bei nicht gedücktem Zustand ca, 1 mm tiefer als das Niveau der daneben liegenden großen h-Klappe.

    2. Ein C''' (also kein C#'''), um Missverständnisse auszuschließen, also Mittelfinger linke Hand und Oktavklappe gedrückt, ergibt einen weithin klaren Ton, der aber schon noch deutlicher sein könnte. Also der Ansatz muss hier sehr präzise sein, um zu verhindern, dass die Tonhöhe herumwabert.

    Ich weiß nicht, ob das genau das Flattern ist, dass du meinst, aber die beiden C's (C'' und C''') klingen nicht wirklich gut definiert, nicht wirklich schön und klar. Also beim Oktavsprung bei "Somewhere over the Rainbow" in der Juchem-Version bin ich meist sehr unzufrieden, weil es nicht schön klingt. Am meisten nervt mich hier aber C'', klingt meist muffig und diffus.

    Danke für dein Interesse und deine Hilfe. Es macht schon Sinn, die Sache einzugrenzen.

    Grüße
    Stefan
     
  15. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Hallo Stefan,

    danke für die Details.

    Ich vermute, dass man die schlechten Töne durch eine Vergrößerung des Klappenaufgangs der linken Hand zumindest verbessern kann. Das c kriegt man "klar". Beim cis musst Du nach den Korrekturen bauartbedingt immer noch mit dem Kompromiss leben (cis'' etwas zu tief, c''' etwas zu hoch). Das cis'' greife dann mit Hilfsgriff (Oktavklappe und G-Klappe/linker Ringfinger drücken). Das cis''' kann man durch Ansatzkorrektur stimmig bekommen.

    Der Weg zum SaxDoc lohnt sich also.
    Hoffe, das hilft Dir so weiter.

    Beste Grüße,
    Armin
     
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  16. akkordschrammler

    akkordschrammler Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke, dass hilft mir auf jeden Fall weiter. Bei Gelegenheit kriegt es der Saxdoc.

    Grüße
    Stefan
     
  17. Kersche

    Kersche Ist fast schon zuhause hier

    Oha, bei mir flattert es bei den tiefen Tönen auf dem Tenor auch, wenn ich mich nicht genügend konzentriere. Bin ich jetzt eine Niete? Oder was? ;)
     
  18. akkordschrammler

    akkordschrammler Kann einfach nicht wegbleiben

    Also, nach langer Zeit, habe ich es jetzt mal geschafft das Altsax zum Saxdoc zu bringen. Mal sehen, was er hinkriegt, dauert jetzt zwei Wochen. Weshalb ich vorher schon schreibe: Bin darüber gestolpert ->

    Hier zeigt Professor Rick Dammers of Rowan University (ca. bei 3:15 Min.), dass der C#2-Ton bei ihm um 20 Cent von seinem eingestellten Tuning für "F#" (klingend A) abweicht. Ist das jetzt dann der Normalfall? Einige Antworten hier tendierten ja schon in diese Richtung, meine eigenen Erfahrungen sprachen aber dagegen.

    Bei meinem Jupiter-Tenorsax und auch bei dem Yanagisawa-Alt meines Musiklehrers ist der Abstand, wenn ich reinblase nicht so groß. Irritiert mich jetzt irgendwie, nicht dass ich autoritätshörig bin ...
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das will gar nichts heissen. Bei einigen Saxen weicht es stärker ab, bei einigen weniger und genauso ist es bei verschiedenen Spielern.

    LG Saxhornet
     
  20. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Was möchtest Du denn wissen?
    Ob bei einem Sax die Intonation einzelner Töne ohne Ausgleich durch den Spieler um mehr als 20ct abweichen kann?
    Natürlich, würde ich sagen, sonst wäre das Thema Intonation ja kein so wichtiges Thema.
     
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