C-Melody Saxophone, warum gibt es nur so wenige Hersteller?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied9218, 12.Dezember.2015.

  1. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Eben, von der Physik ist das schnuppe. Wenn man ein gutes Alt und ein gutes Tenor bauen kann, kann man auch alles dazwischen bauen, wenn man es einfach entsprechend skaliert. Wurde aber, wie ppue ausgeführt hat, halt nicht gemacht.
    Man könnte es auch so fett wie ein Tenor bauen, nur "um einen Ton kürzer" - das wär was ganz anderes... Macht aber keiner, und die Frage "warum" bleibt... insbesondere angesichts des Vorherrschens der Gitarren-Tonarten. Wenn der Knopfler auf E spielt, hat schon der Tenor-Saxophonist 6 Kreuz... da sähe ich Vereinfachungs-Potenzial. Oder Es - aus Sicht von Klavier und Gitarre eine total abartige Stimmung für ein Instrument - mit D (nur einen Halbton anders) oder eben auch F (zum C passend) sähe es auch wieder ganz anders aus.
     
  2. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    @Rick,
    Wenn Du vom speziellen Sound der Zeit sprichst, sind wir doch wieder bei den Hörgewohnheiten:);)

    LG Stefan
     
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  3. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Mir ist nicht klar, warum Eb beim Klavier abartig ist - oder gehörst Du auch zu den Leuten, die meinen beim Klavier ist C-Dur quasi als Norm eingebaut ? ;-) Für Anfänger ist ist das vielleicht am einfachsten zum lesen, aber einfacher spielen lassen sich zumindest für mich Tonarten mit ein paar schwarzen Tasten drin.

    Die "Gitarrentonarten" E und Co. dominieren auch nur bestimmte Musikstile wie Rock und Funk, im Jazz sieht es schon anders aus. Ich bin wahrlich nicht in allen Tonarten fit, finde aber, dass sie alle ihre Vor- und Nachteile beim Spielen haben, manches geht in der einen Tonart einfacher als in der anderen.

    Die historische Entwicklung wurde ja schon beschrieben - letzlich sehe ich die Bb/Eb-Stimmung als bewährte Konvention.

    Ich hatte mir auch mal ein Conn C-Tenor besorgt weil ich (a) neugierig war und (b) dachte, dann kann ich mal eben einfach C-Stimmen mitspielen. Mache ich fast nie, das schöne Conn liegt in seinem Koffer. Ich glaube auch kaum, dass Thomann und Aquila mit den C-Instrumenten riesige Umsätze machen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Dezember.2015
  4. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Der Boogie-Woogie-Pianist in der Theorieprüfung.
    Prof:: Was ist die vierte Stufe von F?
    Pianist: Wieso, F ist doch die vierte Stufe!?

    Grüße
    Roland
     
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  5. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem


    ...dass sie schlecht klingen, kann man nicht sagen.
    Sie klingen etwas anders. Der Versuch der Wiedergeburt der C-Melodys ist vielleicht nur dadurch gescheitert, dass eben nicht die erfahrenen und renomierten Firmen sich dem angenommen haben.
    fG Hewe
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, Visir hat es schon geschrieben. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Alt und Tenor super klingen und dazwischen nichts zu konstruieren ist, was klingt.

    Wie gesagt, über die neuen kann ich nichts sagen.
     
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  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich hatte längere Zeit ein Buescher C-Melody gespielt.

    Ich empfand den Klang auch eher matt bzw. neutral. Es klingt nicht nach Alt und auch nicht nach Tenor.

    Blasinstrumente mögen Bb-Tonarten und Saiteninstrumente eher Kreuz-Tonarten.

    Ich spiele in meiner Rock-Bluesband Altsax und Keyboards. Bei Saxophonstücken nehme ich Einfluß auf die Tonarten der Kompositionen, damit ich klar komme.

    @ppue Dass du auf das C-Melody ausweicht, hätte ich nicht gedacht. Beruhigt mich irgenwie...
     
  8. Jogi

    Jogi Ist fast schon zuhause hier

    Tschuldigung, aber ich hab hier teils den Eindruck, daß sich Blinde über Farben unterhalten.

    Das C-mel stammt ja aus einer Zeit, als man noch ohne große künstlerische Ambitionen im Wohnzimmer gemeinsam Hausmusike machte.
    Und dafür war es wohl ursprünglich auch nur gedacht.
    Gemeinsam mit einem original C-mel Mundstück ist das auch hervorragend möglich:

    - Leise in Zimmerlautstärke spielen
    - Einfache Notenkenntnisse ohne Lattenzäune und b's,
    - Mal eben einen Blues, oder ein Folk Liedchen in den üblichen Tonarten C, G, ... mit anderen, oder zur Lieblingsplatte anstimmen - Ohne lästiges Transponieren.

    Mein erstes C-Mel hab ich aus Neugier erstanden und weil mir die lästige Transponiererei bei heimischen Spontan-Küchen-Rocksessions auf den Sack ging.
    Hinzu kam, daß ich gern mal etwas basteln wollte.
    Es war ein unrestauriertes, versilbertes "Tenor" Conn New Wonder, ohne gerollte Tonlöcher.

    Als es dann endlich spielbar war, war die Enttäuschung groß, weil das Ding nicht so klang, wie ich mir das vorstellte.
    Der Klang war sehr modern und es war laut - Lag aber nach eingehender Forschung daran, daß ich es mangels Originalmundstück mit modernen Mundstücken probierte.
    Ich probierte moderne Alt und Tenormundstücke, die ja eigendlich nicht zur Mensur paßten und moderne C-Mel Mundstücke von Aquila, Babbit und Co.
    Alle funktionierten "irgendwie", den richtigen C-Mel Sound brachten jedoch erst alte Original C-mel Mundstücke...
    Man kann es gedeckt, oder mupfelig nennen, ich nenne es jedoch soft, leise, vintage, warm, bluesig, wie auch immer...
    Alles Geschmackssache...
    Ich hab auch eher altersgerechte Vintage Ohren, die nicht unbedingt kongruent mit jungen, modernen Ohren sind.

    Ich bin auch der Meinung, daß gleicher Sound mit einem modernen Alt, oder Tenor möglich ist.
    Mein modernes Alt klingt mit einem original C-mel MPC genauso "mupfelig", wie mein C-Mel.
    Der Klang liegt wohl zum größten Teil an mir und am MPC.

    Was Qualität, Spielbarkeit und Sound betrifft, sind m.E. nur Vergleiche mit Alt und Tenor aus der gleichen Zeit und in gleicher Preislage sinnvoll.

    Inzwischen ist bei mir noch ein Conn new Wonder II mit gerollten Tonlöchern in Messing und ein Conn Sopran C-Mel eingezogen.
    Beim Sopran bin ich immernoch am experimentieren, da es so gut wie unmöglich ist, ein altes original MPC zu bekommen.
    Derzeit spiel ich es mit einem simplen Yamaha 4C.
    Klingt sehr modern und ehrlich gesagt, weiß ich auch garnicht, wie so ein sopran C-Mel eigentlich klingen soll.

    Chu Berry wird ja immer in Verbindung mit diesen Saxophonen gebracht - Nur bin ich nicht Chu Berry.

    Von diesen in der Jetztzeit hergestellten C-mels hab ich leider noch keins in die Hände bekommen.
    Mein Traum wär ja immernoch ein C-mel Sopran von der Firma Nuvo, aber die wollen ja leider nicht tätig werden.
    Von der Nuvo C Plastikklarinette bin ich ja begeistert - Bestätigt evtl. den Eindruck, welche Sorte Spieler ich bin. :D
     
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  9. last

    last Guest

    Warum?
     
  10. Jogi

    Jogi Ist fast schon zuhause hier

    Also die physikalischen Erklärungsversuche fand ich schon recht abstrus.
     
  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ein C-MelodySopran spielt Han Bennink und hatte ich öfter damals live gehört.

    Der Klang bei ihm war sehr weich und warm.

    Wenn ich Sopranino spiele, habe ich ihn immer im Gedächtnis.

    Es wird aber schon Gründe geben, dass Blasinstrumente tendenziell in Bb und Eb gebaut werden. Und dass Gitarren Leersaiten in E und nicht in Eb haben.
     
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  12. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ich denke, dass es für die Hersteller auch handfeste betriebswirtschaftliche Gründe gibt.

    Ein c-mel müsste komplett neu entwickelt werden. Und dann ebtsprechende Werkzeuge, Maschinen abgeschafft werden.
    Das sind schon substantielle Investitionen.

    Auf der anderen Seite wird es kaum was zu gewinnen geben.
    Neu Käuferschichten? Eher nicht...wer Sax lernen will kauft heute Eb oder Bb....

    Wenn dann c-mel verkauft werden substituieren die wiederum Alt oder Tenor, was sich betriebswirtschaftlich negativ auf diese Fertigungslinien azswirkt.

    CzG

    Dreas
     
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  13. bluesfreak47

    bluesfreak47 Guest

    Nee, es klingt wie ein C-Melody.
    Schon interessant, was hier so alles an Meinungen, Erfahrungen, Mutmassungen, Vermutungen und Vorurteilen auftaucht. Wieder mal gefallen mir die Beiträge am besten, die sich sachlich mit der Eingangsfrage auseinandersetzen. Meine diversen C-Mels klingen alle weder dumpf noch matt noch neutral noch "nicht so schön..."; und das ohne viel Mundstücksucherei. Einfach die mitgelieferten Mundstücke in die Hände von HWP (ich denke oft an ihn) gegeben und alles war gut. Schade, dass er nicht mehr unter uns weilt.
    Meine Ansicht ist, dass jeder mit seinen Saxen glücklich werden kann. Ich bin mit meinen Conns und Stencils hoch zufrieden und geniesse den ihnen eigenen, unverwechselbaren Klang. Und jedes ist anders...

    Bluesige Grüße
    bluesfreak47
     
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  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Verstehe ich auch nicht, deinen Kommentar. Du schreibst doch exakt das Gleiche: Die C-Melodys wurden eher im Amateurbereich vermarktet und sie klingen gedeckter als vergleichbare Alt- und Tenorsaxophone. Du nennst es soft, ich gedeckter, so what.

    Ich denke auch, dass man mit entsprechend abgestimmten Steamermundstücken noch einiges heraus kitzeln kann. Die Tendenz ist aber bei allen Postings eine Ähnliche. Das es im Einzelfall befriedigende Kombinationen von Mundstück und Instrument geben kann, ist unbestritten, aber es schrieb noch niemand, dass er ein C-Melody spielt, welches einen Klang hervorbringt, der den entsprechenden Bb- oder Eb-Instrumenten in Punkto Offenheit und Kraft in den Tiefen überlegen wäre.
    Zumindest die alten C-Melodys kommen konstruktionstechnisch nicht an vergleichbare Instrumente der Zeit heran.
     
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  15. Jogi

    Jogi Ist fast schon zuhause hier

    Also was Gitarren anbelangt, die kann man zum Glück stimmen, wie man lustig ist.

    War auch nicht auf Dich gemünzt, betraf eigentlich die physikalisch-technischen Mensur Sound-Erklärungsversuche.
    Die schnelle weiterer Antworten hat dann meine Verblüffung überholt.
     
  16. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Wir beide hatten schon mal einen ähnlichen Erfahrungsaustausch hinsichtlich des Klangs der Alt-Klarinette.

    Beide hatten ja damals ähnliche Hörerfahrungen gemacht. Die Bb-Klarinette und Bb-Bassklarinette sind für uns offener und kräftiger.

    Inzwischen spiele ich bereits länger Alt-Klarinette (Profi-Instrument) und bei mir hat die Alt-Klarinette eine eigene Selbstständigkeit hinsichtlich Klang entwickelt. Mein Hörempfinden hat sich geändert, weil ich vielleicht mich mit dem Klang angefreundet habe?

    Weshalb Saiteninstrumente Kreuztonarten bevorzugen und Blasinstrumente eher Bb-Tonarten hat mir noch keiner erklärt. Dies muss doch eine klangliche Ursache haben.
     
    Rick gefällt das.
  17. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Und warum machen die Gitarristen es nicht? Kann man, ist für mich keine Begründung.
     
  18. Jogi

    Jogi Ist fast schon zuhause hier

  19. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Wie ist das gemeint?

    Geht es da um die Instrumente oder die Spieler?
    .
     
  20. Jogi

    Jogi Ist fast schon zuhause hier

    Eine Aussage (Das Zitat), die ich ehrlich gesagt überhaupt nicht verstehe
     
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