C-Melody Saxophone, warum gibt es nur so wenige Hersteller?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied9218, 12.Dezember.2015.

  1. bluesfreak47

    bluesfreak47 Guest

    Auf der Webseite kann man nachlesen, dass die Hörner bei den Kunden beliebter waren als bei den Herstellern....
    Häufig ausverkauft, Nachfrage größer als die Produktion....
    Steve schreibt, dass er dieses Problem nicht in den Griff bekam und deshalb nicht profitabel arbeiten konnte.
    Schade. Wohl dem, der eins ergattert hat. Und bluemike kannst du auch eine Möhre mit Löchern in die Hand drücken; da kommt auch noch ein guter Sound raus :)
    Bluesige Grüße
    bluesfreak47
     
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  2. Rick

    Rick Experte

    Wenn das so war, dann fragt man sich mit @Paedda wohl zu Recht, wieso kein anderer Hersteller auf diesen offenbar fahrenden Zug springen möchte...

    Stimmt, das hat @bluemike sowieso ausreichend bewiesen!

    Schönen Gruß
    Rick
     
  3. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Viele gitarristen im rock/heavy bereich stimmen einen halb oder ganzton runter. Die zeit als gitarren nur in e gestimmt waren ist schon 15 jahre vorbei
     
  4. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Selbst hendrix hatte ja schon oft tiefer gestimmt
     
  5. Jogi

    Jogi Ist fast schon zuhause hier

    Das mit dem Mundstück bestätigt ja meine Erfahrung.
    Jetzt bin ich beruhigt.
    Im Netz liest man oft Metall-Tenor MPC, was aber beim S-Bogen mit Feintuner zu gewissen Problemen beim Stimmen führt.
    Hab aber auch schon mal ein new Wonder II angeboten bekommen, bei dem man ca. 1 cm vor dem Feintuner abgesägt hatte.
    Ich kam neben dem mupfeligen Original MPC am besten mit einem Alt MPC klar.
    Da stimmt dann auch die Bohrung des Mundstücks.
    Beim Mundstück Typ hab ich nicht viel Kult betrieben - Yamaha Standard MPC.

    Was Bluemike da für ein MPC benutzt, bzw. zur MPC Frage zu sagen hat, würde mich natürlich auch brennend interessieren!

    @ Edit

    Booaaahhh... schon wieder die Gitarristen dazwischen gekommen...
    Stimmt! Das mit der Stimmung...
    Und Klassikgitarre ist auch meilenweit von E-Gitte entfernt...
    Beim Gitarristen gibt's im Gegensatz zum Bläser auch nur ein A... und das hat 440 Hz.
    Und beim E-Gitarristen wird die Tonart gespielt, die die Sängerin einfordert...
    E-Dur bei Gitarrenmensur (besonders wenn powerchord) klingt auch anders als bei Ukulelenmensur.
    Bei der E-Gitte ist es der tiefstklingendste Akkord, bei der Ukulele nicht.
    Klingt dann eben auch insgesamt ganz anders.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Dezember.2015
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  6. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    15 Jahre? der Größte aller Umstimmer war /ist doch Jimmy Page von Led Zeppelin...
     
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  7. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    @Rick: Ich bin ja mit Steve Wedgwood in Kontakt gewesen. Das C-Sop hat er mir einfach nur geschenkt. Der Todesstoß für seinen schwierigen aber immerhin mäßig profitablen Nischenmarkt war der, dass sein Hersteller nach Ablauf einer Frist die Instrumente einfach selbst auf den Markt geworfen hat. Die Entwicklungsarbeit war erheblich, denn die Aquilas sind moderne Hörner, mit offset Tonlöchern und der üblichen Selmer-Klon Mechanik. Da gab es am Anfang viele Fehlschläge. Aber dann waren sie gut. Wedgwood lebte sogar in China, um die Hersteller effektiver überwachen zu können. Aber jetzt rentiert es sich nicht mehr.

    @Rick und @Jogi: Zum Thema Mundstück: Auf dem Video spiele ich mein normales Tenor-Mundstück, Vandoren T97. Defaultmäßig habe ich on stage und bei den anderen Videos ein Lebayle Studio #9 Tenor-Mundstück, mit #5 Plasticover. Auf dem Tenor ist das Ding sehr einseitig obertonreich. Auf dem C-Mel finde ich es sehr flexibel und vielfarbig. Damit komme ich unten dem Tenor am nächsten und oben strahlt es wie beim Alt. Da geht es halt sehr um die Kammergröße. Ist beim Lebayle für ein ts-mpc recht klein, entspricht in etwa der Größe der alten (und eben kleineren) C-Mel Mundstücke. Generalisieren kann man da wenig. Ich habe extrem viel probiert und die Resultate waren teilweise sehr wild: Von Kreissäge, wo ich es nie erwartet hätte bis zu schwer kontrollierbarer Intonation. Da spielt es keine Rolle, ob Alt- oder Tenormundstück. Das findet man nur durch Ausprobieren heraus, fürchte ich. Aber ein paar Empfehlungen habe ich natürlich.
    Wunderbar spielt beispielsweise das ansonsten sehr aggressive Rico Metalite ts auf den C-Mels.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Dezember.2015
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  8. Jogi

    Jogi Ist fast schon zuhause hier

    Danke!
     
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  9. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Die Blechbläser sehe ich auch am ehesten als den historischen Hintergrund beim Sax. Und ich bilde mir ein, ich hätte mal was gehört, dass das dort rein mechanische Hintergründe hat - was für Instrumente mit diesen Ventilen günstiger ist...
    Denn wie gesagt, die Luftsäule schwingt in jeder Länge prinzipiell gleich...

    Ja, auf dieser Ebene wohl, da stimme ich Dir zu. Aber wenn wir da aufhören wollten, bräuchten wir eh keine Diskussion...

    Die offenen Stimmungen sind eigentlich recht leicht zu spielen, was man so liest... wenn man was genau in dieser Tonart spielt...
    Ich hab Hans Theesink einmal live gesehen, er kam mit drei Gitarren, und ich nehme an (hab damals nicht darauf geachtet), dass es nicht (alleine) ein Klangunterschied zwischen den Modellen war, sondern kann mir gut vorstellen, dass sie auch unterschiedlich gestimmt waren. Martin Moro hat bei einem Auftritt einfach zwischen zwei Nummern umgestimmt. Hat das Publikum inzwischen ein wenig verbal unterhalten.

    "von Grund auf" ist relativ. Die ganze Applikatur ändert sich ja prinzipiell nicht, müsste nur in der Größe angepasst werden, das sollte für einen Hersteller die leichteste Übung sein. Bleibt der Korpus und der S-Bogen. Und auch da würde ich sagen, mit der heutigen Computer-Unterstützung nicht mehr diese großartige Herausforderung. Ein paar Prototypen würds freilich brauchen, um verschiedene Mensuren auszuprobieren.
    Vibratosax hat auch von Grund auf neu entwickeln müssen - kommen die jetzt nicht mit einem Tenor daher? Und das ist kein "großer" und schafft das auch...
     
  10. Jogi

    Jogi Ist fast schon zuhause hier

    Da fällt mir doch noch 'ne Frage an die Fachleute ein...
    Weiß jemand, was das für Do-Melody's in der italienischen Bay sind - Firmieren unter der Marke New Orleans.
    Ist das eine italienische Eigenentwicklung, oder ein Chinaplagiat von was auch immer?

    @ Edit
    Zur Neuentwicklung: Ich hab mal die Firma Nuvo wegen eines abwaschbaren Plastik C-Soprans in Nuvobauart angeschrieben und genau die Antwort erhalten, die Dreas gepostet hat: Neuentwicklung ist einfach zu teuer. Der Markt hierfür zu klein, es lohnt nicht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13.Dezember.2015
  11. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Jetzt würde mich mal ehrlich interressieren,wieviele von euch würden sich denn ein proffessionelles c- melodie zum entsprechenden preis kaufen.
    Also ich decke mit meinem tenor und alt alles ab was ich spielen will.ich wüsste garnicht was ich mit einem c melodie sollte.
    Ich spiel seit 30 jahren in es/b stimmung und hab mit dem transponieren null probleme
     
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  12. Jogi

    Jogi Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab gehört, es soll da einen neuen Hype geben...
    Kenne aber niemanden, in meinem Umfeld, der zu diesen Interessierten gehört.
    So ein plastik Sopran Nuvo C-mel zum Preis der C-Clarinette von Nuvo würde aber bestimmt eine Käuferschicht finden.
    Für ca. 150 Evros würd ich mir den Spaß allemal gönnen.
    Und Grundschulen könnten sich sowas in dieser Preislage auch leisten.
    Aber Nuvo will ja nicht - Schade!
     
  13. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @Rick

    Ich werd' Alex mal fragen, ob Selmer sich dazu äußern möchte....

    CzG

    Dreas
     
  14. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    sind prinzipiell dieselben wie Thomann, die wiederum von den Aquilas abgeleitet wurden.
     
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  15. Jogi

    Jogi Ist fast schon zuhause hier

    Nochmal Danke!
     
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  16. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Schön für Dich. Aber wieso soll man sich das Leben nicht auch leichter machen können? Können, wohlgemerkt, für den, der will. Soll ja keine Verpflichtung sein...
     
  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Zur Frage, warum es gerade Bb- und Eb-Saxophone gibt:

    Es gibt gar nicht so viel Spielraum, will man ein schönes Quartett mit Stimmen zusammen stellen, die in etwa einem Gesangsquartett gleichen und Lagen gut abdecken. Baut man etwas kleiner, dann wird es zu quäkig. Baut man größer, dann kommt man unten zu tief aus. Dass die Lagen Quinten oder Quarten auseinander liegen, ist auch eine gelungene Abstufung und wäre z.B. rein in Quinten noch komplizierter und im Tonumfang nicht viel attraktiver.

    F, C, F, C wäre auch so eine mögliche Stimmung, aber vielleicht schon fast zu hoch. Wer mal eine A- und eine B-Klarinette gespielt hat, weiß, was ein halber Ton Unterschied auch im Sound ausmacht.

    Was ich sagen will, ist, dass es gar nicht so viele Möglichkeiten gibt, einen Satz bestens auszustatten. Dass es nun bei Bb und Eb geblieben ist, ist sicherlich historisch begründet und nicht zuletzt durch die Militärkapellen begünstigt, die eh schon Bb-lastig waren. Die waren lange Zeit die Hauptabnehmer der Saxophone. Die Bb-Lastigkeit wirkt sich auf die Literatur aus, die dann eher Bb-Tonarten bevorzugt. Da macht es dann auch Sinn, die Saxophone daran anzupassen.

    Klarinetten, die in der Klassik besser Fuß gefasst haben, gibt es in den Stimmungen as’, es’, d’, c’, bb, a, alt-f, alt-es, Bb, A, 1Bb und 1A. Durchgesetzt hat sich zu weiten Teilen die Bb-Klarinette und zwar aufgrund ihrer ausgeglichenen Lage zwischen den hohen und tiefeen Tönen. Die unten sehr fette A-Klarinette kann oben nicht mehr so strahlen, ist eher die Viola im Vergleich zur Violine.

    Das C-Melody hat aufgrund dieser akustisch-historischen Situation wenig Chancen auf eine große Vermarktung. Alle Blaskapellen haben ihre Partituren in den entsprechenden Stimmungen, die Lehrer sind von den C-Mels nicht unbedingt überzeugt und haben keinen Bock auf transponierten Unterricht und die Amateure, die mal eben ein Wehnachtsstück untransponiert spielen wollen, gibt es auch nicht in großer Zahl.

    Und sicher hat die Soundvorstellung sich auch an Alt- und Tenor-Sound gewöhnt, bzw. wird der Soundunterschied, die doch recht verschiedenen Charaktere der Instrumente bewusst von den Musikern ausgenutzt und eingesetzt.

    Wer braucht da wirklich das C-Melody? Eigentlich nur der, der gerade mit dem Saxspielen anfängt und den ersten Horror mit dem Transponieren erlebt. Für den ist das C-Melody die Lösung. Bis er auf dem ersten Workshop im Regen steht.
     
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  18. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Kommt drauf an. Wenn ich als c melody spieler in einer bläsersektion mitwirke mit posaunen und trompeten,hab ich schon wieder ein notenproblem
     
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  19. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Ich kann grad nicht nachvollziehen wo das Problem mit dem Transponieren ist...

    Unser Pianist sagt: "Blues in F"....alles klar, ich spiele in G....

    Das Thema wird in A gespielt....dann habe ich die Noten H...und improvisiere auch so....

    Das ist doch nur Übung und geht in Fleisch und Blut über....

    Und ein Leadsheet, welches in g notiert ist, direkt vom Blatt einen Ganzton höher zu spielen (a) ist doch kein Hexenwerk....

    Und wer Alt spielt lernt das doch auch....

    Wofür sollte ich mir ein C-Sax anschaffen?????...und dann auch erstmal suchen, bis der Sound stimmt....

    CzG

    Dreas
     
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  20. Rick

    Rick Experte

    Und ich frage mich ja auch, warum sich überhaupt Saxer noch neue Instrumente kaufen und nicht einfach lernen, mit ihren bisherigen gescheit zu spielen! :-D

    Im Ernst: Jemand, der seit Jahrzehnten erfolgreich in diversen Ensembles spielt, braucht wohl nicht unbedingt so ein C-Sax (mit Ausnahme von @ppue und @bluemike, wie wir in diesem Thread erfahren haben). ;)

    Aber wie erwähnt werde ich immer wieder von Anfängern oder auch fortgeschritteneren Schülern, die akut in Bands einsteigen wollen, darauf angesprochen, ob es denn kein nicht transponierendes Sax gäbe. Ist sogar eine Standardfrage, die praktisch jeder mal stellt.
    Deshalb bin ich an dem Thema ja auch so interessiert, denn ich werde ständig damit konfrontiert.

    Ich bin also der Ansicht, dass es durchaus einen Markt für C-Saxe geben kann und es ein kaufmännisches Versäumnis darstellt, diesen nicht zu bedienen - sofern es keine physikalischen oder sonstigen Hindernisse gibt, so etwas für das allgemeine heutige Hörempfinden sowie Spielvergnügen kompatibel herzustellen.
    Wenn die grundsätzliche Konstruktion mal fertig ist, dürfte die Massenproduktion wohl auch nicht mehr aufwendiger sein als die des xten Mark-Six-Klons. :rolleyes:


    Schönen Gruß
    Rick
     
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