C-Melody Saxophone, warum gibt es nur so wenige Hersteller?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied9218, 12.Dezember.2015.

  1. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    Nö...:peace:

    Andreas
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Wie Du magst. :)

    Der arme Kerl!:eek:
    Anfangston F# geht ja noch, aber dann G# (der linke kleine Finger, der bei KEINEM Musik-Anfänger trainiert ist), dann A#, in keiner Variante ein irgendwie "logischer" Griff.
    B ("H") und C# gehen wieder, dann D# mit Oktavklappe, E# ist kein Problem, aber jetzt plötzlich die Finger rechts wechseln, der tiefer liegende Mittelfinger ergibt den höheren Ton... :confused:

    Diese völlig wirre Abfolge kann sich wahrscheinlich keiner gleich beim ersten Mal merken. :-?

    Nun hingegen C-Dur: Lediglich der Reihe nach die Finger von den Tasten nehmen, nur beim Übergang von B zu C haben wir auch einen etwas verwirrenden Fingerwechsel, doch das kann man sich alles prima merken, denn die einfachen Griffe folgen ja einer nachvollziehbaren Regel: je kürzer die Luftsäule, desto höher der Ton. :cool:

    Gerade zu Anfang, wenn alles am Sax noch neu und irgendwie fremd erscheint, benötigt man motivierende Erfolgserlebnisse.
    Die sind beim Einstieg mit Fi(e)s-Dur kaum möglich, dann kämen die meisten höchstens zu der Einsicht, dass Saxofon eben doch nichts für sie ist. :-o

    Gut Sax
    Rick
     
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  3. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    Ab A-Dur grifftechnisch komplizierter?

    Ich weiß nicht.
    Ab A-Dur kommt Gis hinzu. Grifftechnisch schon eine kleine Herausforderung.
    Ab E-Dur kommt Dis hinzu. Nicht schwerer zu greifen als Tief C.
    Ab H-Dur kommt Ais dazu. Rein vom Greifen ein Bb. Und da gibt es noch mehrere Greifvarianten
    Ab Fis-Dur kommt Eis hinzu. Zu greifen wie F.
    Ab Cis-Dur kommt His dazu. Zu greifen wie C.

    Rein grifftechnisch gesehen wird es erst kompliziert, wenn die kleinen Finger zum Einsatz kommen müssen. Weil diese die Klappen an den Tischen bedienen müssen.
    Tief Bb, tief B, tief Cis und Gis mit der linken Hand und Tief C und Dis mit der rechten Hand.
    Das hat jetzt aber mM nach nur indirekt was mit den Tonarten zu tun.
    Das Problem ist mE eher die Motorik des kleinen Fingers, welche wesentlich schwächer ausgeprägt ist als die Motorik von Zeige-, Mittel- und Ringfinger.

    Ais, His und Eis als gegriffenes Bb, C und F zu erkennen, ist letztendlich eine Konzentrationsfrage. Und damit tu ich mich auch schwer. :)
     
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  4. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    Man müsste mal Lisa Simpson und Zahnfleischbluter-Murphy fragen wie sie ohne kleinen Finger die Klappen an den Tischen bedienen. ;-)
     
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  5. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Ihr schreibt immer von der Kompliziertheit des Greifens. Das ist aber nur ein Stolperstein. Unübersichtlicher ist auch das Lesen. Da stehen am Anfang des Songs oder der Zeile die Vorzeichen. Eventuell gibt es zwischendrin noch ein weiteres Vorzeichen oder Auflösungszeichen oder einen Tonartwechsel. Es ist dann irgendwann in der Mitte wahrnehmbar ein Ton geschrieben (z.B. F), der aber gar nicht gespielt wird, sondern eben Fis, etwas später wird er aufgelöst und ist nun doch ein F, oder es ist eine doppelte Erhöhung, man spielt nun ein G - geschrieben wird aber immer auf der obersten Linie oder im untersten Zwischenraum ein F.... Da ist Konzentration gefragt. Klar, der Mensch lernt vieles und vieles kann Routine werden...fG von Hewe
     
  6. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Ich will nur mal anmerken, dass es mir mit meiner Frage nicht darum geht schwere Tonleitern nicht zu spielen. Ich finde es halt immer ärgerlich, wenn ich mit C-stimmigen Instrumenten zusammen spiele und es neue Noten gibt, ich diese erst transponieren muss um mitspielen zu können.

    @rbur, es gibt auch massentaugliche Sportwagen und nicht nur Luxusflitzer. Ein jeder Autohersteller wird in der Lage sein ein Modell herzustellen, das er so nicht im Programm hat. Etwas anderes ist, wenn ein Fahrradhersteller ein Auto bauen soll. Der fängt natürlich bei null an. Der Vergleich war lediglich als Metapher gemeint.

    Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass ein Saxophonhersteller, der Saxophone in den unterschiedlichsten Größen und Tonlagen herstellt, ausgerechnet das C-Melody nicht herstellen kann. Die heutigen Produktionsstraßen, egal welche Güter man herstellt, sind so konzipiert, dass sie vielseitig verwendet und kurzfristig umgerüstet werden können. Um ein C-Melody herzustellen muss man keine neue Fabrik bauen.
    Und da es bereits C-Melodys gibt, braucht man nichts neu zu entwickeln, sondern den vorhandenen Bestand "nur" verbessern.

    Mir ist aber schon aufgefallen, dass beim Saxophon schon mal die normalen physikalischen Gesetzmäßigkeiten außer Kraft gesetzt und diese mit einem Hauch von Magie kompensiert werden.

    LG
    Paedda
     
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  7. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    @Hewe versteh ich nicht- da kommst Du doch auch mit einem C-Instrument nicht drumherum? Aber genau das wolltest Du wohl zum Ausdruck bringen.
    Es ist doch nicht so, dass alle Stücke in C-Dur geschrieben und gespielt werden?

    Daher erschließt sich mir das "Vereinfachungsargument" auch nur sehr begrenzt, eben ausschließlich da, wo man spontan transponieren müsste- für den Anfänger eh meist zunächst irrelevant.
    Und alle Tonleitern (und wie sie gegriffen werden) muss auch der C-Instrumentalist lernen; da geht kein Weg dran vorbei.

    Ich bin allerdings auch kein Freund von "Vereinfachter Ausgangsschrift" oder der Einführung der Kleinschreibung..... etwas Denken muss erlaubt bleiben (und für Weihnachtslieder reicht auch ne Melodica ):duck:

    Persönlich mag ich am C-Melody genau diesen besonderen "gedeckten" Klang, der ihm hier von Manchen genommen werden möchte. Dann aber brauche ich kein C-Melody.
     
  8. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    übrigens: der Lamborghini Geländewagen (LM02) mit dem Countach Motor war auch ein Flop (und teurer als ein Countach)
     
  9. rbur

    rbur Mod

    Ok, wenn alle Gründe warum die Dinger nicht hergestellt werden nicht zutreffen, dann bleibt als letzte Möglichkeit nur, dass die Saxophonhersteller alle dumm sind und sich das Geschäft des Jahrhunderts entgehen lassen.
     
  10. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    Das ist eigentlich der wesentliche Punkt in der Diskussion. Aber wie viele Fälle betrifft das? Bei uns im Bläser-Corps sind grundsäzliche bei einem Stück die erforderlichen Noten für die einzelnen Stimmen vorhanden und werden entsprechend vorher verteilt.
    Und wie schon geschrieben, einfacher wäre ein C-Melody für einen "Späteinsteiger" auch kaum; die Vorzeichen und anderen Tonarten muss er doch recht bald lernen, wenn er mehr als nur Weihnachtslieder spielen will. Zumindest bei mir sind die Baustellen ganz andere: Rhythmus und Geschwindigkeit (unabhängig von # und b).
    Dass sich hier die Hersteller einen größeren Markt entgehen lassen, vermag ich nicht zu sehen.
    Woliko
     
  11. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    @rbur, wir diskutieren ja nur über die Möglichkeiten, warum oder warum nicht die C-Melodys gebaut werden.
    Ich finde lediglich die Begründung, zu teuer in der Entwicklung und Produktion, als nicht überzeugend.
    Das ist für mich so eine Allerweltsausrede.

    LG
    Paedda
     
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  12. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ein Saxophonhersteller lebt nicht davon, dass er mit Ausreden begründet, warum er keine Saxophone herstellt. :confused:o_O
     
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  13. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Das ist richtig, aber nur weil ein Hersteller ein Saxophon nicht herstellt, heißt es noch lange nicht, dass diese Saxophone schlecht sind.
    Das Gleiche gilt natürlich auch anders herum. Nur weil ein Saxophon hergestellt und verkauft wir ist es nicht automatisch immer gut.
    Das Warum ist ja die Frage.

    LG
    Paedda
     
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  14. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    ???
    Ausrede???
    Für mich ist das die einzig mögliche plausible und überzeugende Begründung eines Unternehmens. Die Aussage war korrekterweise "zu teuer in der Entwicklung und Produktion für das Marktvolumen". Und dass die Saxophone schlecht sind, hat keiner behauptet - oder habe ich da etwas nicht mitgekriegt?
     
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  15. Jogi

    Jogi Ist fast schon zuhause hier

    Transponierendes Instrument heißt doch in C-Dur spielen...
    Nur klingt's eben anders.
    Wenn die Sängerin in der Band ein Lied gern in Es singen möchte sucht man sich ja auch nicht 'ne andere. Also Entwarnung für Opa. Die Band krigt das schon hin, zur Not stimmt sie runter, oder nimmt einen Kapodaster, falls sie sich genauso blöd mit den Tonarten anstellt wie der Saxophonist.

    Und noch befinden sich ja mehr als genug C-mels auf dem Markt, man muß nur eins kaufen und/oder restaurieren (lassen) - Halleluja
     
    Zuletzt bearbeitet: 15.Dezember.2015
  16. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Das ist sicherlich auch ein Grund im Sinne der Fragestellung.
    In unserem Quartett haben neben mir noch zwei Mitspieler auch ein C-Mel (alle Conn). Hab nachgefragt: auch die anderen beiden (einer hat seins mal von @ppue gekauft :)) haben nicht das geringste Interesse an einem modernen C-Saxophon.
    Das Conn ist doch super!? (Für mich jedenfalls besser als jedes Chinaerzeugnis, das ich bis jetzt gespielt habe).

    Kauft erstmal den Vintage-Markt leer, und dann merkt vielleicht auch ein Hersteller, dass man sowas mal wieder anbieten könnte.
     
  17. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Warum sollte den ein Hersteller ein Produkt entwickeln und auf den Markt bringen, wenn er davon überzeugt ist damit rote Zahlen zu schreiben? Ich verstehe nicht wofür das für eine Ausrede sein soll....

    @noodles hat Recht, es hat auch keiner behauptet, auch SELMER nicht, dass die C-Mels schlecht seien.

    CzG

    Dreas
     
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  18. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Und von Tonart zu Tonart wirds um den einen Griff schwieriger... und wenn wir über C- oder B-Instrument reden, sind das permanent zwei Griffe mehr.

    In den Tonarten, die die Band braucht. Wenn das eine Band ist, die von C-Instrumenten dominiert ist bzw. Kreuztonarten bevorzugt, hast Du am B gegenüber dem C immer die Hyypothek von zwei Kreuz mehr.
    Abgesehen vom Notenbeschaffungsthema, wie Paedda (

    Insbesondere, wenn man wie ich in der Schule im Musikunterricht Blockflöte hatte, die in C und G (fast) gleich zu greifen ist, im Prinzip D auch noch (und darüberhinaus hab ich dann vielleicht grad noch F-Dur gebraucht), jedenfalls ab C' aufwärts, die aber keine sonstigen Klappen hat...

    Und es ist ja nicht alleine der Griff für sich - es sind auch die Wechsel zwischen den Tönen, wo ich auf einmal von einem Ton zum anderen z.B. drei statt einem Finger bewegen muss, etc. Jaaaa, alles machbar, aber es geht einfacher...

    Und was passiert, wenn ein Motorradhersteller ein Auto baut, sieht man bei KTM... ganz ohne Wertung jetzt einmal...

    Das gibts in jedem Fachgebiet - ich bewege mich auch in der Hifi-Szene, und von Kaffeeliebhabern habe ich ähnliche Tendenzen gehört. Muss an der Aufklärung liegen - der Mensch hält nicht aus, dass alles entmystifiziert ist und mystifiziert nach Belieben neu.

    Noch einmal: in einem Umfeld von C-Instrumenten bzw. bevorzugt Kreuztonarten spart man sich auf Dauer zwei Vorzeichen bzw. das Transponieren von Noten. Und keine Band spielt sämtliche auf der Welt existierenden Tonarten.

    Ist ein Unterschied, ob er prinzipiell weiß, wie sie gehen, und vielleicht als Fingerübung einmal spielt, oder ob er Musik darin macht.

    Verschiedene Hersteller würden möglicherweise auch verschiedene Charakteristiken bauen...

    Schön für Dich, aber es spielt nicht jeder im Bläsercorps...

    Das sind zusätzliche Baustellen. Und Du kannst mir nicht erzählen, dass Du in einer Tonart mit vielen Vorzeichen genauso schnell spielen kannst wie in einer mit wenigen - außer nach vielen Jahren, in denen Du entsprechend viel geübt hast.

    Der Sängerin ist die Tonart egal, die sagt "zu hoch" oder "zu tief", und da wirds auf einen Halbton nicht ankommen, durch den sich die Vorzeichen weitgehend umdrehen, sondern da wird sowieso um einen größeren Intervall transponiert:
    (ca. nach einer Minute)
     
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  19. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ob er davon überzeugt ist oder nicht, ob er das zugibt oder nicht, und ob er damit recht hat oder nicht, sind viele verschiedene Paar Schuhe...
     
    Rick gefällt das.
  20. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Ich konnte mich seinerzeit nicht so recht entscheiden, ob ich mit Alt oder Tenor beginnen sollte. Letztendlich hab ich mich wegen des Gewichtes für das Alt entschieden. Mein Rücken macht mir Probleme. Wenn es das C-Mel so selbstverständlich wie die anderen beiden gegeben hätte, wäre es heute meine Größe. Bei entsprechenden Vorbildern und Hörgewohnheiten, würde es klanglich bestimmt nicht abfallen, wenn von Beginn an genauso viel Entwicklung betrieben worden wäre.
    Es hat aber in allem einen so großen Rückstand, der ist nicht mehr aufholbar. Der Notationsvorteil hat schon nicht gereicht, als der Rückstand noch kleiner war. Ich glaube der Drops ist gelutscht.

    Andreas
     
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