Woher kommt das Gerücht,das Yamahas keine Seele haben

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11073, 9.Januar.2016.

  1. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    ich finde den Aufschrei der Yamaha Gemeinde jedesmal höchst amüsant, sobald jemand nur annähernd behauptet deren Hörner hätten keine Seele.
    Haben die alle denn so wenig "Grösse" sich darüber hinweg zu setzten und die "Opferrolle" endlich aufzugeben?

    Meine Devise : Nicht lamentieren, sondern "spielerisch" widerlegen

    kokisax :klug:
     
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  2. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Ich wünschte mir von allen ein bisschen mehr Offenheit für die Ansichten anderer. Wahrnehmungen sind unterschiedlich. Ohne Wertung: der eine merkt was der andere nicht, ist doch egal. Wer sagt denn, dass es nur eine Wirklichkeit gibt? Ich kann meine Meinung kund tun und offen sein dafür, was andere denken. Aber ich muss nicht sagen das gibt's nicht, schluss aus, finito, zack. Wäre blöd, oder?
     
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  3. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Das nennt man Tagesform :D
     
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  4. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Aha, die Tagesform der seelenbesitzenden Blechröhren, äh, Saxophone.
     
  5. ppue

    ppue Mod Experte

    @Roland

    Die Zahlen beim "beginner sax" sind ja gleich verteilt. Aber interessant, dass die Zahlen bei "pro sax yamaha" in den USA anders ausfallen. Kann ja sein, dass Yamaha dort ein besseres Image hat.
    Hier sind doch einige in den amerikanischen Foren unterwegs. Gibt es da ähnliche Diskussionen?

    @all

    Ich dachte, der Thread heißt: Woher kommt das Gerücht,das Yamahas keine Seele haben?

    Es geht darum, woher das Gerücht kommt und nicht, ob es stimmt. Die Diskussion geht so, bis auf wenige Ausnahmen, völlig an der Frage vorbei.
     
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  6. Jogi

    Jogi Ist fast schon zuhause hier

    ...und genau das ist bezeichnend für Gerüchte und Latrinenparolen!

    Das Yamahas keine Seele haben ist aber Fakt und kein Gerücht.


    "Nur scheinbar hat ein Ding eine Farbe, nur scheinbar ist es süß oder bitter.
    In Wirklichkeit gibt es nur Atome und den leeren Raum."


    Demokrit
     
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  7. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das wurde schon genannt und scheint sonnenklar und unwidersprochen zu sein: Yamaha ist ein großer Konzern und baut neben verschiedenen Musikinstrumenten Motorräder u.v.a. - völlig seelenlose Produkte eben. Alle anderen Hersteller dengeln in ihrer kleinen Werkstatt liebevoll aus seelenlosen messingnen Halbzeugen lebendige Saxophone mit Seele. Irrationaler gehts gar nicht.

    BTW: Es gibt Pfarrer, die segnen Motorräder, so wie sie seit jeher Kreuzritter, Haubitzen, U-Boote und Panzer gesegnet haben. Die haben danach ja wohl eine Seele. Wäre doch mal ne Idee..
     
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  8. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    So, jetzt will ich auch mal meinen Senf dazu geben...

    (Achtung, jetzt kommt meine PERSÖNLICHE Meinung!)

    Das mit der Seele beruht glaube ich an der mangelnden Individualität von Produkten aus Grossserienproduktionen.
    Bei Yamaha hat jeder den riesigen Multikonzern im Auge der Motorräder, Flügel, Aussenbordmotoren und auch ein paar Saxophone
    in Fliessbandstrassen fertig. Da ist eines (so ziemliche) wie das andere. Auch die Seelenkritiker werden mir Recht geben - die Serienstreuung
    bei Yamaha ist ausgesprochen gering verglichen mit andern Herstellern.
    Den Namen Selmer verbinden wir mit einer kleine pariser Buzze in der ein paar Gauloises-qualmende Franzosen zwischen Baguette und Rotwein
    liebevoll Saxophone zusammendengeln, und die Serienstreuung bei Selmer unterstützt diesen Eindruck noch.

    Und diese Unterschiede in der Fertigung lassen sich doch bestimmt auch im Endprodukt hören, oder? ;-)

    Ein Freund und ich hatten zwei Martin D28 Akustikgitarren die seriennummernmäßig weniger als 10 ausseinander lagen. Und
    trotzdem wenn ich mal aus versehen seine gegriffen habe brauchte ich noch nicht einmal anzuschlagen um zu wissen dass das nicht meine war.
    Das ist die SEELE im Instrument. Nämlich das was das eine Teil vom anderen Baugleichen unterscheidet. Jeder gewöhnt sich an seine Kanne/Kampfe/Flügel oder
    was auch immer. Und spricht dem Instrument dann eine Seele zu wenn es merklich anders ist als andere.

    Habt ihr mal die Dokumentation "Pianomania" auf Arte gesehen? Die geht über den Klavierstimmmer - und -techniker Stefan Knüpfer.
    Mit welcher Akribie Flügel eingestellt werden ist unfassbar. Unfassbar ist aber auch, dass verschiedenen absolut baugleichen Steinway D
    so dermassen unterschiedliche Eigenschaften zugeordnet werden. Das ist die Seele im Flügel....

    Just my 2 ct.
     
  9. snah62

    snah62 Ist fast schon zuhause hier

  10. rbur

    rbur Mod

    Ständige merkliche Abweichungen im Produktionsergebnis sind die Seele?
    Ein ISO-9000 Auditor hätte da vermutlich eine andere Bezeichnung dafür.
     
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  11. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @DiMaDo

    Guter Punkt!

    Und das Paradoxe ist, das wir ja eigentlich Instrumente mit gleichbleibenden Qualität suchen. Und die standardisierte Serienfertigung ist nun mal in punkto Herstellung einer definierten Qualität mit wenig Qualitätsstreuung einer handwerklichen Fertigung bei weitem überlegen..

    CzG

    Dreas
     
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  12. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    @ppue

    du hast natürlich recht. ich bitte aber zu entschuldigen, dass ich die steilvorlage genutzt habe, die aus der situation entsteht, wenn auf der einen seite begriffe aus der religion dem einen mechanischen gegenstand zugeordnet, dem anderen aber aberkannt werden. und das nicht im einzelfall sondern systematisch und prinzipiell. ich habe mich - wie es der große odenwälder philosoph rolf miller formuliert hat - "lustig gemacht auf kosten von einem witz".

    Ich weiß natürlich, was mit "Seele" in diesem speziellen fall gemeint ist, und verstehe auch, wenn dadurch eine mehr oder weniger ausgeprägte affinität zum jeweiligen instrument entsteht. das ist bei mir genauso.

    über die herkunft des "gerüchtes" wurden doch schon einige vermutungen angestellt. für mich war das mal ganz interessant, weil ich ja eigentlich da gar nicht drüber nachdenke.

    in den englischsprachigen foren gibt es wohl ab und an mal eine diskussion dazu, die sich aber nicht, wie das hier der fall ist, auf eine konsensvermutung stützt. wobei ich sicher nicht alles gelesen habe oder mir gemerkt.
    ingesamt geht es doch sehr gesittet zu, und in welchem thread steht schon ausschließlich was direkt zum thema?

    gruß
    zwar
     
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  13. rbur

    rbur Mod

    Auf jeden Fall hab ich jetzt eine gute Antwort, wenn sich wieder mal jemand über die Streuungen bei Vandoren oder Légère Blättern beklagt.
     
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  14. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Nach meiner Erfahrung in SotW denke ich tatsächlich, dass das Image von Yamaha dort besser ist. Da wird meist sehr anerkennend und respektvoll über Yamaha geschrieben, insbesondere als Profi-Horn.

    Wobei ich glaube, dass bzgl. Image dieses Forum (bei allem Respekt) nicht repräsentativ ist. Im "normalen Leben" (z.B. Blasorchester) dürfte sowohl Yamaha als auch Selmer sehr hoch angesehen sein. Jedenfalls habe ich dort nie solche Religionskriege mitbekommen.
    Genau.

    Ich behaupte ganz frech, dieses Gerücht kommt von der neidischen Konkurrenz.

    Ich bewundere die Yamaha-Instrumente (nicht nur Saxophone) wegen ihrer nahezu perfekten und gleichmäßigen Fertigungsqualität. Habe ich bei keiner anderen Firma so gesehen. Das merkte natürlich auch die Konkurrenz. Die mussten dann irgendwas sagen. "Ja, wirklich sehr anständig gemacht ... aber ... aber ... aber ... ja, aber die haben halt keine Seele!"

    So etwas habe ich selbst mehrmals erlebt. Mein erstes Tenor war ein YTS 62, bei EBay ersteigert. Nach ein paar Jahren brachte ich es in eine Werkstatt zum Checken. Beim Abholen war der Meister etwas frustriert, weil sie praktisch nichts gefunden hatten zum Reparieren. Und dann kam ziemlich genau obige Aussage. Erst hinterher habe ich herausgefunden, dass die Leute dort alle ex-Keilwerth-Spezialisten waren.

    Der Vergleich mit den Autos gefällt mir: Toyotas haben keine Seele, VWs auch nicht *). Eine Seele hat ein Alfa Romeo oder ein Mini (ein früherer, bevor sie Maxis geworden sind).


    *) So war das bisher. Jetzt, mit einem deftigen Skandal, hat sich VW vielleich schon ein bisschen Seele erworben ...
     
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  15. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Das hat @DiMaDo doch gar nicht gesagt. Es war ein Erklärungsversuch, warum man Yamaha die Seele abspricht.

    Ich bin da seiner Meinung.

    Anderes Beispiel.

    Die Fans der alten lufgekühlten 911er lehnen die heutigen Modelle ab, weil sie zu perfekt sind, keine Seele mehr hätten.

    Objektiv gesehen sind die aktuellen Modelle den alten "Plattkäfern" in Qualität und Leistung Haus hoch überlegen.

    CzG

    Dreas
     
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  16. Rick

    Rick Experte

    Ich sag's ja, die Erwähnung von "Seele" war schon immer eine euphemistische Entschuldigung des weniger Perfekten.
    Insofern ist es eigentlich das höchste Lob, wenn man einem mechanischen Gerät diesen Makel abspricht und es als seelen-, also fehlerlos, bezeichnet. :cool:
     
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  17. nando

    nando Ist fast schon zuhause hier

    Gern hätten wir alle ein perfektes Instrument. Wir kaufen uns aber lieber alte Kannen weil wir glauben das wir uns von der Mehrheit absetzen wollen. Motzen dann die alten Dinger mit teuren Mundstücken auf (mach ich auch) . Eigentlich könnte alles so einfach sein. Perfekte Kanne und gut.
    Mit dem anderen Forum waren wir mal bei Yamaha in Rellingen und konnten das gesamte Sortiment antesten. Ich war jedenfalls sehr beeindruckt wie gut die Teile sind.
    Gruss André.
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Die Thematik ist natürlich ein Stück weit albern als Diskussionsthema, aber wenn wir schon mal dabei sind:

    Ich würde von Seele bei einem Instrument sprechen, wenn mich etwas besonders berührt, wenn ich es spiele. Mit anderen Worten ich das Gefühl bekomme, das Ding fügt meiner Darbietung etwas hinzu, was in meiner initialen Intention nicht enthalten war. Vielleicht spielt Überraschung auch eine Rolle. D.h., dass beim Spielen das Gefühl entsteht, es käme zu einem Dialog zwischen Musiker und Instrument. Manchmal ist das auf Anhieb da. Manchmal kommt es nie. Manchmal verschwindet es mit dem besser kennenlernen und weicht einer weniger aufregenden Vertrautheit (Honeymoon-Effekt). Manchmal haucht der Saxdoc einem Instrument auch "Seele" ein, man spürt die Liebe, mit der eine Einstellung vorgenommen wurde, und dass plötzlich etwas zauberhaft funktioniert, was vorher nicht ging.

    Beispiele:
    Meine Buffet RC klingt z.B. auch nach 25 Jahren immer wieder in manchen Momenten so tiefgreifend und schön, dass es mich reißt. Oft sind es einfache, gehaltene Töne, bei denen das Gefühl entsteht, dass sich die Wolken plötzlich verziehen und man schaut vom Gipfel auf die ganze Pracht der Berge und Täler. Rums. Gänsehaut. Immer noch, obwohl ich das Ding schon so lang hab.

    Beim Sax habe ich das nie in diesem Ausmaß erlebt. Am ehesten aber vom Sound mit einem alten Hohner President, dass ich nicht mehr habe (ich Hirsch).

    Bei meinem 10M gibt es ein annähernd erhebendes Gefühl, wenn man gegen eine brüllende Bigband spielt. Das Horn klingt eigentlich recht schön und mellow und gar nicht aggressiv. Du denkst, ich würde gerne lauter, bin aber schon am Limit, drückst ein bisschen mehr und das Ding setzt noch mal ne ganze Lautstärkennummer drauf. Und noch eine. Die Kollegen schaun dich an mit dem Blick "wow, was hat der den gefrühstückt" und du lässt es einfach passieren und denkst dir "ich bins gar nicht, ist das Horn, ich verrats aber nicht". Beim Üben würde ich nie auf die Idee kommen, dass das Conn lauter ist als andere Saxophone. Die Zimmerlautstärke ist vielleicht sogar eher verhaltener. Gegen die Band kommt aus dem Conn der "incredible Hulk", immer wieder geil.

    Bei neuen Selmers oder Yamahas hatte ich solche "Seelenerlebnisse" seltener. Vielleicht, wenn sie frisch einsgestellt sind, dass beim schnellen Legato die einzelnen Töne unglaublich poppen. Das fühlt sich auch extrem gut und inspirierend an. Ansonsten kommt vor allem das raus, was man rein tut, im Positiven wie im Negativen. Es entsteht dadurch weniger ein Dialoggefühl, dass einen überrascht oder auch mal vom Hocker haut. Wenn man es besser unter Kontrolle hat, heißt das auch, dass man alles selber machen muss. Wenn das Gefühl entsteht, dass was gutes rauskommt, was man gar nicht reingesteckt hat, empfindet man es vielleicht eher als "beseelt".
     
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  19. Viper

    Viper Ist fast schon zuhause hier

    Ich kenne aus den 90er Jahren nur die Aussage, dass asiatische Musikinstrumente (allgemein) immer etwas "steriler" klingen, weil
    die Klangvorstellungen und die Hörgewohnheiten der Produktionsstätten im östlichen Raum anders sind als die in Europa oder USA.

    klaus:)
     
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  20. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Sind wir meiner Eingangsfrage eigentlich auch nur einen Milimeter näher gekommen? Nein !! Ich wollte wissen woher die Gerüchte stammen und warum. Das kann ja nicht nur von einem kommen ,viele kennen es schließlich
     
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