Wie lange noch?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von abraxasbabu, 23.Oktober.2011.

  1. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Ich hab mir letzte Woche eine Musikgruppe angeschaut. Wow! die waren echt super! Der Klarinettist ist total in der Musik aufgegangen und hat zusammen mit dem Trompeter und der Rhythmusgruppe ein tolles Programm geboten. Die Jungs waren mit soviel Spaß und Können dabei. Hat richtig Spaß gemacht zuzuhören.
    Einziges Manko war das Saxophon (darauf hatte ich mich eigentlich besonders gefreut). Aber der Herr war so von sich überzeugt :eek: Er hat sich verhalten wie der Star der Truppe hat aber nur einen dünnen Ton aus seinem Horn herausgebracht. o_O Spielerisch hat er zwar alles sauber vorgetragen aber ohne Fundament im Ton hat mich das Ganze nicht angesprochen bzw. sogar in dieser Gruppe sehr gestört.

    Lieber langsam mit Ton und Herz.

    LG
    Dabo
     
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  2. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Ebend.....Technik und Sauberkeit ist nicht alles !

    Und auf der Bühne gehört auch immer ein ein gerüttelt Maß an Charisma uns Ausstrahlung dazu...manchmal wichtiger für's Publikum sich sympatisch verkaufen zu können, als mit versteinerter und gequälter Miene die rattenschärfsten Solo-Läufe herunter zu knattern.

    LG Wuffy
     
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  3. Rick

    Rick Experte

    Hallo @Isachar,

    meiner Erfahrung nach SIND manche Menschen aber aalglatte und emotionslose Zeitgenossen, denen es nur um Perfektion geht, und sie drücken mit ihrer Musik schlicht ihre Persönlichkeit aus. :-D

    Ach egal, es wäre wahrscheinlich auch nix, wenn ALLE immer überinterpretieren würden, man braucht in der Musik gelegentlich präzise "Maschinen", die einfach reibungslos durchlaufen.

    Ein gutes Ensemble sollte aus einer Mischung unterschiedlicher Persönlichkeiten bestehen, die sich ergänzen; wie erwähnt benötigt man etwa im Orchester auch "Roboter", die perfekt ihr Zeug spielen, und ich kann mich in Bands nur schlecht mit Bassisten anfreunden, die während der Begleitung pausenlos ihre Gefühle ausdrücken zu müssen meinen (habe ich schon erlebt, war schrecklich!).


    Schöne Grüße,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.Januar.2016
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  4. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Was bedeutet gefühlvoll? Was bedeutet gefühllos?

    Ein Gefühl ist nichts, was von außen kommt. Ein Gefühl ist etwas, was ich durch meine Bewertung einer Situation selbst erzeuge.
    Es ist nie die Situation. Es ist immer die individuelle Bewertung der Situation. In unserem Fall: Eines Musikstücks.

    Beispiel:

    Ich habe vorgestern eine Delle in mein Auto gefahren. Diese Situation habe ich entsprechend bewertet, um mich verärgert zu fühlen.
    Der Chef des Karosseriefachbetriebs hat die gleiche Situation anders bewertet. Er freut sich über den Umsatz.

    Anderes Beispiel:
    2 Kinder fahren im Europapark die wildesten Fahrgeräte.
    Eins der Kinder juchzt und schreit vor Vergnügen.
    Das andere vor Angst.

    Zurück zur Musik: Was der eine todlangweilig findet, weil es aalglatt, super sauber und präzise gespielt ist, begeistert einen anderen, weil es aalglatt, super sauber und präzise gespielt ist.

    LG Bernd
     
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  5. Rick

    Rick Experte

    Genau, nicht nur die Musiker, auch die Zuhörer sind unterschiedliche Persönlichkeiten mit individuellen Vorlieben.
    Dem einen gefällt der feurige Flamenco, der andere steht auf die kühlen skandinavischen Volksweisen.
    Ich persönlich mag die Mischung, ausschließlich überbordende Emotionalität würde mich auf die Dauer nämlich auch langweilen. ;)


    Schönen Gruß,
    Rick
     
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  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Abraxas,

    das klingt interessant: sind es immer die selben Töne, die zittern, oder ändert sich das gelegentlich?
    Zittert vorwiegend eine bestimmte Tonlage oder haben die betreffenden Töne andere Gemeinsamkeiten?

    Das könnte uns vielleicht zum Ursprung des Phänomens führen! :)


    Gespannte Grüße,
    Rick
     
  7. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Jepp! Da besteht ganz schnell die Gefahr, dass der Groove im Glutaeus Maximus landet.
     
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  8. Mugger

    Mugger Guest

    Verkrampfte Arschbacken können tatsächlich das Spiel kaputtmachen.
    Soviel zur Anweisung früherer "Lehrer", sich vorzustellen, am Topf zu sitzen um zu "stützen".
    Und das Perineum hat viel mit der Atmung zu tun, man muss ja nur mal das Pinkeln verhalten und versuchen ruhig zu atmen :)
    Ich hab auch schon öfters am Ende von Sets gezittert, ob es sich noch ausgeht, hehe.

    Cheers
     
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  9. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    :wacky::yawn:
    .....im großen Gesäßmuskel? Oder eher im :mooning: ? Anus praeter stünde auch zur Auswahl....
    :biggrin:
    Nem
     
  10. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Wollen wir es wirklich so genau wissen? :smil3dbd4e29bbcc7:
     
  11. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    Wir?
    Ich nicht.
    :cool:
    Nem
     
  12. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Schönes Beispiel.
    Mein Zahnarzt sagte mir einmal während einer Wurzelbehandlung "Versuche, breitärschig zu sitzen".

    Dieses "breitärschig" im Sinne von völlig entspannt wirkt sich bei vielen anderen Situationen des Lebens sehr positiv aus.
    Meine Frau z.B. hatte früher als Sozia immer ein wenig Muffensausen. Mein Vorschlag "breitärschig" zu sitzen, nahm ihr viel Anspannung und Angst.

    Beim Saxophon spielen versuche ich auch immer, "breitärschig" zu stehen.

    LG Bernd
     
  13. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    +1
    Das ist wohl das Wichtigste überhaupt.
    Eine Gruppe bei der die Chemie nicht stimmt kann auch nicht vernünftig und mit Freude zusammen Musik machen.

    LG
    Dabo
     
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  14. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    HGier das Ergebnis von tif C aufwärz: https://app.box.com/s/mb3e9lscka5traboxx1hqabxx4vjfora
     
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  15. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    Mir fälllt auf, dass die Töne eher immer zum Ende hin zu zittern anfangen, bei manchen mehr und bei manchen weniger. Ich würde das so interpretieren, dass dir da die Luft knapp wird oder die Stütze langsam in sich zusammen fällt. Ein erlahmender Ansatz hätte vermutlich stärkere Auswirkungen in der oberen Oktave / Palmkeys. Ich glaube das hat etwas mit Luftführung und verfügbares Luftvolumen zu tun.

    Hier noch eine Nebenbaustelle, die ich höre: Dein Ton in der oberen Oktave wird recht dünn und klingt gepresst, die Intonation ist nich immer optimal. Jetzt mal von einem 5-Jährigen zum anderen 5-Jährigen: Wenn ich da oben mit Pressen / Druck / Beißen arbeite klinge ich auch recht dünn und insgesamt nicht schön. Erst wenn ich die Töne voice, also die Rachen / Zungenstellung an den jeweiligen Ton anpasse, öffnet sich der Ton, wird voluminös und auch stabiler. Obertöne üben hilft da viel oder bewußt mit unterlegten Drones einfach nur Tonleitern üben.

    Zum Zittern müssen berufenere Spieler etwas sagen.

    Viele Grüße

    Aerophon
     
  16. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    @abraxasbabu
    du spielst ja recht zurückgenommen von der lautstärke. witzigerweise braucht man für leiser spielen eine bessere stütze als für laut. für mich hört es sich so an, als ob es genau daran etwas mangelt.

    gruss
    zwar
     
  17. DerSascha

    DerSascha Nicht zu schüchtern zum Reden

    Als Mitleser und Anfänger mal ein kleines Dankeschön an alle für die sehr interessanten Tipps.
    Hab heute bei einem ausgiebigen Frühstück den ganzen Thread gelesen und wieder viel gelernt.

    Mit erst rund zwei Jahren als "Musiker" (als allererstes Instrument Sax, und mit Noten bei Null angefangen)
    würde ich gerne so spielen können wie Abraxas, das würde mir vorerst vollkommen reichen :)))
    Ich habe alle bekannten Probleme noch vor mir, aber zumindest ein paar auch schon bewältigt.

    Hauptsache die Freude und Begeisterung nicht verlieren! Ich wundere mich immer noch, dass es vom ersten Tag
    an anhält und immer noch so viel neues dazu kommt was man machen und schaffen kann. Das ist wohl Musik...

    Und wenn mir mal gerade nix Neues einfällt lese ich hier im Forum, und schon mag ich Summertime auch unbedingt lernen :)))

    Schöne Grüße aus Niederbayern, Sascha

    PS: Abraxas, womit hast du die letzte Version von Summertime aufgenommen, PA usw ist toll. Möchte ich gerne auch...
    PPS: Ist hier jemand zufällig aus dem Raum 94065 oder 94032?
     
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  18. Rick

    Rick Experte

    Vielen Dank, das war sehr aufschlussreich!

    Ich höre da kein grundsätzliches Problem gewisser Töne oder Lagen und empfinde auch nicht die hohen Töne allgemein als zu dünn (da gab es nur einen, der ausnahmsweise nicht richtig angesetzt war, die anderen kommen ziemlich fett!).

    Meiner Ansicht ist das ein Phänomen der Kraftanstrengung im Körper: Sobald man mehr Kraft für irgendetwas aufwenden muss, werden mehr Muskeln als eigentlich nötig angespannt, es steht einem buchstäblich "die Anstrengung ins Gesicht geschrieben". Das heißt, man presst AUTOMATISCH auch die Lippen zusammen.
    (Im Unterricht lasse ich meine Schüler sich vorstellen, sie würden etwas sehr Schweres hochheben - was passiert dann im Gesicht, wie fühlt sich der Mund an?)

    Spielt man nun einen Ton, für den man eine größere Stütze, also auch Anspannung im Rumpf, braucht, dann drückt man erst mal unbewusst auch mehr im Mund, was zu dem Zittern führen kann.

    Deshalb hat Dein Lehrer, der Dein Spiel sowieso besser kennt als die meisten von uns, wohl Recht mit dem Tipp, beim Pusten eher den Rachen zu entspannen; das sollte meiner Ansicht nach für den gesamten Mund gelten.

    Beim Jazztanz, den ich früher betrieben habe, wird so etwas "Isolationsübung" genannt: Einzelne Körperteile bewegen sich, der Rest verharrt ruhig. Darauf wurde bei den Proben viel Zeit verwendet.
    Übersetzt auf das Saxen meine ich damit, dass Du Kraft im Rumpf aufbaust, während der Ansatz eher locker (flexibel, unverkrampft) bleiben soll.

    Das muss man sich mal bewusst machen und antrainieren, später geht es dann auch automatisch.
    Probier's mal! :)


    Gut Sax,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.Januar.2016
  19. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Hi, Abraxas hat Noten und Playalong CD aus dem Heft von Dirko Juchem's "Jazz Ballads".

    CzG

    Dreas
     
  20. DerSascha

    DerSascha Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hi Dreas, meinte die Hardware :)

    Von Juchem bin ich schon bestens eingedeckt, Danke.
    Der schreibt (nebenbei bemerkt) auch sehr nette und persönliche Mails, ist auch nicht immer üblich als gewisse "Größe" am Markt...
     
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