Ein neues Alt-SAX kaufen? Habe ein Yamaha YAS 475

Moin,

schon erstaunlich, wie lange und wie differenziert man sich an einem solchen Thema abarbeiten kann.

Bin beeindruckt,
Otfried

 

Hi!
Also ich finde der TO gibt uns schon einige Fakten. Die werden natürlich unterschiedlich interpretiert woraus sich unterschiedliche Meinungen ergeben.
Nennt der TO jetzt einen weiteren Fakt, z b. Dass alles nur ein Witz gewesen ist, ändert sich beispielsweise meine Meinung zum Dirigenten sofort wieder. Das ist doch alles ein dynamischer Prozess der auch nie abgeschlossen ist.

Gruß polly

 

Dem kann ich schon teils zustimmen, wobei ich nicht wüsste wie ich mir eine Meinung zu einem Sachverhalt ohne Falten bilden könnte.

Grüße polly

 

@Jabo
Klasse auf den Punkt gebracht.
Genauso ist es bei mir auch.

Lg
Mike

 

Dann könnte ich mir eigentlich fast nie eine Meinung bilden. Aus unvollständiger Information versuchsweise Schlüsse zu ziehen ist einfach menschlich und täglich Brot. Heuristiken helfen, aber oft genug hat jeder andere, weil er eine andere Erfahrungen gemacht hat.

Nun mal ehrlich: Wer hier hat eine Meinung z.B. zu Flüchtlingsstrom, Atomkraft, Helene Fischer, Nordkorea, Selmer, Islam, Maggi Tütensuppe und hat die komplette Faktenlage und kann daher eine fundierte begründete Meinung haben?

Hier, beim Gegenstand dieser Diskussion, ist - sagen wir mal - die Fakenlage etwas dünn. Aber vollständig kennt die keiner, auch der Fadeneröffner nicht. Aber wir bilden uns trotzdem eine - vorläufige? - Meinung. Problem ist, wenn die Meinung zu Vorurteil wird und einkommende neue Fakten schon mit dem Wahrnehmungsraster der bereits gefassten Meinung sortiert werden, dann hat man nämlich ein Vorurteil. Übriges, auch menschlich. Unser Gehirn ist so gestrickt und man muss aktiv dagegen gehen, aber das ist anstrengend und das kann ich nicht für alle Vorurteile leisten, die ich habe. Aber ich versuche es zumindest.

Andererseits ist die Faktenlage besser als bei 'Selmer hat Seele, Yamaha nicht'. Grmbl, gar nicht so einfach, alles ...

Grüße
Roland

 

Man sollte auch bedenken, dass in manchen klassischen Ensmbles das Klangideal viel enger gefasst ist, als beispielsweise in einer Bigband; ich kenne dies allerdings nur aus professionellen Ensembles, wo aus Gründen der Klanghomogenität darauf teilweise extrem geachtet wird, ob das erstrebenswert ist oder nicht, sei einmal dahingestellt.
Ich habe schon erlebt, dass z.B. nur Buffet Crampon gespielt werden durfte, oder Selmer oder Buescher (sprich mal einen von der Rascher-Schule auf nicht Buescher Saxe oder Rascher-Mundstücke an, die gelten bei einigen von den Hardlinern nicht mal als Saxophone, weil nicht parabolisch); im Orchester habe ich mal mitbekommen, wie ein sehr guter Tenorist, der Otto-Link Metall gespielt hat, aus diesem Grund herausgeschmissen wurde.

 

@ppue

Danke viel mals, du hast es auf den Punkt gebracht und ich habe mich entschlossen, mal andere Saxophone zu probieren. Das Sax hat neu 2500 Fr. gekostet. Jetzt sollte es für 700-800 Fr. Revidiert werden und das lohnt sich nicht.

 

Ob sich das lohnt oder nicht hängt vom jeweiligen Instrument ab. Ich hatte schon einige 475er da hätte es sich auf alle Fälle gelohnt.

LG Saxhornet

 

da kann ja nicht schaden, und erweitert hoffentlich den Horizont

da schliesse ich mich @saxhornet zu 100 % an. Vor allem vor dem Hintergrund, dass du doch eigentlich kein Geld hattest (wenn ich mich recht erinner) könnte das immer noch die Lösung mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis sein. Betonung liegt auf könnte.

Gruß,
Otfried

 

Hinzu kommt, daß oft gar keine GÜ dringend notwendig ist und die wichtigen Dinge, die das Horn wieder gut spielen lassen schon oft für weniger Geld machbar sind.

Aber jeder muss selber wissen was er glauben und machen will.

LG Saxhornet

 

@ppue und saxhornet
Warum ist es ohne Protest nicht möglich Ignoranten zu kritisieren, die außer der Marke Selmer nichts anderes zulassen?
Es geht nicht darum, ob Selmer schlechte Instrumente baut, oder ob es für das gleiche Geld ev. etwas Besseres gibt.
Gleiches gilt für Vintage oder Nicht-Vintage.

Meine persönliche Meinung:
Selmer bedient einen speziellen Markt, der von einem bestimmten Ruf lebt. Dieser Ruf ist historisch gegründet aus der Zeit der BA und SBA bzw Mk VI. Ich persönlich habe ein BATenor angespielt, welches ich für eines der besten Instrumente überhaupt halte, die ich je in der Hand hatte. Die verschiedenen Mk VI, die ich probiert habe, waren eher Durchschnitt (sowohl Ato als auch Tenor) und gefielen mir klanglich gar nicht. Im Vergleich zu einem Buffet DA oder SDA finde ich das MK VI bzw die BA und SBA viel zu teuer.
Die heutigen Selmer, die ich probiert habe, gefallen mir klanglich auch nicht. Hier fehlt mir das Volumen, der Druck aus den tiefen Frequenzen und der resultierende Klang ist mir zu nasal. Da viele der modernen Saxophone mehr oder weniger gute Kopien der Mk VI sind, klingen diese auch ähnlich. Daher bevorzuge ich eben Vintage, da ich bei diesen meine Klangvorstellung eher gefunden habe. Auch hier gibt es Baureihen, die mehr zu mir passen, andere weniger (z.B. komme ich mit Conn NW1 gut klar, 10M und 6M nicht mehr; Buffet DA und SDA finde ich klanglich gut, das S1, speziell das spätere Modell, nicht mehr usw.).
Und zum Thread: wenn ein Dirigent jemandem eine Marke vorschreibt, dann ist das falsch. Er sollte eine Klangveränderung vorgeben und es dem Spieler überlassen, wie er diese umsetzt. Gleiches auch, wenn er zu hören glaubt, dass ein Spieler irgend welche probleme mit seinem Instrument zu haben scheint.

JEs

 

Klar kann man Ignoranten kritisieren aber soweit ich verstanden hatte, wurde nicht explizit gesagt, er soll sich ein Selmer kaufen. Und dieses Gemeckere über Selmeristen ist in meinen Augen müssig, bringt nichts, ändert nichts und solche Ignoraneten sind genauso bei Conn oder noch schlimmer beim Thema Vintage gegen neu zu finden (zumindest erlebe ich es nie zum Thema Selmer aber wenn es um Vintage geht........).


LG Saxhornet

 

Da bin ich ebenfalls anderer Meinung.
Zum einen - kostet eine GÜ in der Schweiz tatsächlich über 700 Stutz? Wenn ja schreib mich mal an, ich hab in der Bodenseeregion auf deutscher Seite zwei Adressen, die es um die hälfte machen...
Zum andern - eine GÜ bringt dein Instrument abgesehen vom Lack wieder in die Nähe des Neuzustandes. Es rentiert sich absolut.

Die Rumhackerei auf dem Dirigenten find ich nicht in Ordnung. Er sollte sich aber schon äußern, was genau an dem Horn ihm nicht gefällt. Ansonsten können wir hier nochmals 100 Einträge machen und das Thema nicht gelöst bringen.
Ich find aber, du solltest an deinem 475er festhalten, denn es ist ein gutes Instrument. Und wenn der Sound nicht passt, gibt´s ja wie schon des öfteren erwähnt die Möglichkeit mit den Mundstücken. Das ist aber ein anderes Thema!

 

Hatten wir nicht mal, wo eigentlich beim Saxophon der Klang entsteht?
Soweit ich mich erinnere waren das
80% Spieler
10% Mundstück
5% S-Bogen
5% Rest
Hieße für mich, wenn der Klang nicht paßt muß ich den Spieler ändern, danach das Mundstück, dann vielleicht den S-Bogen. Der Rest wäre dann ein anderes Saxophon.
Diese Aufstellung setzt allerdings voraus, dass das Instrument technisch in Ordnung ist.
Im Umkehrschluß:
Ich investiere 500€ in eine GÜ, arbeite an meinem Klang, leiste mit vielleicht noch für 200€ ein anderes Mundstück und spare 1800SFr gegenüber einem neuen Instrument. Davon kann ich ne Menge Unterricht bezahlen.....
JEs

 

Wir weden es nicht rausbekommen. Dafür ist es ein deutliches Beispiel wie Kommunikation von Seiten eines Orchesterleiters nicht optimal funktioniert. Patient verunsichert und weiss nicht was der Leiter will und wirklich ändern kann sich so auch nichts.
Wenn man was von Jemandem aus dem Orchester oder der Band, der man vorsteht will, dann sollte man das klar und deutlich verständlich artikulieren oder klar machen daß man einen Witz macht.

LG Saxhornet

 

Mich würde mal interessieren, ob der TO mit seinem Dirigenten mal gesprochen und Klarheit in die Angelegenheit gebracht hat.

 

Vielleicht sollte der Threadersteller euch die Telefonnummer des Dirigenten durchgeben. Dann könnt ihr ihn anrufen und persönlich fragen, wie er das damals gemeint habe. Diese ganzen Mutmaßungen hier führen doch zu nichts!