Beat mit dem Fuß

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Anett 78, 21.April.2016.

  1. Anett 78

    Anett 78 Schaut nur mal vorbei

    Hallo liebes forum

    Ich spiele erst seit kurzem mein Lehrer besteht darauf das ich den Takt mit dem Fuß mit tippe das fällt mir aber sehr schwer. Wie macht ihr das auch mit dem Fuß oder zählt ihr im kopf mit. Meine Tochter spielt seid 5 Jahren querflöte und die tipt nicht mit dem Fuß.
    Ich weiß nicht muss ich es länger üben gibt sich das noch oder doch lieber im kopf zählen.
    Danke für eure antworten
     
  2. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Bei "alle meine Entchen" kannst du als Anfängerin vielleicht noch den Takt im Kopf zählen,
    bei anspruchsvolleren Noten wirst du dir schwer tun.
    Dein Lehrer besteht nicht aus Jux und Tollerei darauf, der weiß was er macht.
    Ich an deiner Stelle würde auf ihn hören, es sei denn du bist ein Wunderkind am Sax.

    Hans
     
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  3. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Alle Bewegungsrituale sind optional. Wichtig ist, was man hört. Manche verneigen sich ständig (zumindest solange das Kreuz mitmacht), andere ziehen an passenden Stellen das Knie hoch und für viele ist es normal, den Takt mitzutreten. Muss man aber nicht. Sag ihm das.

    Mit nem schönen Gruß vom Gaga :)
     
  4. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Mich hat meine Lehrerin auch zum Mittippen angehalten, und ich habe es als hilfreich erlebt. Es ist schon ein Unterschied, ob man den Takt nur denkt oder körperlich umsetzt. Bei sehr schwierigen Stellen halt ich das aber auch nicht immer durch. Vielleicht übe ich aber da dann zu schnell...

    Fuß wohl deshalb, weil der fürs Sax-Spiel ansonsten normal nicht benötigt wird...

    Das Mittippen bzw. "Eintippen", dort dann allerdings mit dem Finger, mache ich übrigens auch gerne bei Salsa, wo der Takt manchmal nicht ganz so leicht erkennbar ist, und speziell bei Damen, die im Takt (noch) nicht so sicher sind...
     
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  5. Peter1962

    Peter1962 Ist fast schon zuhause hier

    Unser Diri will von uns, dass wir nicht tippen. wir sollen oft Blickkontakt zu ihm haben.
    Argument:"Wievwollt ihr meine Taktwechsel mitmachen, wenn ihr am Anfang den Schwung
    aufnehmt und dann durchtippt." Ein bisschen hat er bei uns zumindest recht.
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Für manche ist es schwierig, eine Referenz zum Rhythmus zu haben. Die Referenz ist das gleichmäßige Metrum, zu der der Rhythmus in Beziehung steht.

    Wenn du das Metrum nicht spürst oder denken kannst, dann kannst du keinen sicheren Rhythmus spielen. Mit dem etwas länger oder kürzer spielen der Noten ist es nicht getan. Das muss schon recht exakt sein.

    Die Schwierigkeit, Metrum und Rhythmus gleichzeitig mit verschiedenen Körperteilen zu kreieren, haben viele. Es ist ein Entkopplungsproblem. Vielleicht fällt es dir einfacher, erst mal beim Spielen im Rhythmus zu gehen.

    Auch das Klatschen verschiedener Rhythmen beim Wandern könnte helfen.
     
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  7. Anett 78

    Anett 78 Schaut nur mal vorbei

    Vielen dank für eure Infos ich werde einfach das kommende Wochenende eifrig mit den Füßen üben.
     
  8. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @ppue

    beschreibt es m.E. sehr gut. Zwanghaft geht nicht. Man kann es auch im Kopf spüren.

    Aber mir hilft es mit dem Fuß den Takt mit zu klopfen. Kommt ganz von alleine..

    Manchmal mach ich es auch nicht, aber an komplexen Stellen setzt es praktisch von alleine ein.

    CzG

    Dreas
     
  9. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Vor allen dingen kann dein lehrer sehen ob du den takt mit dem fuss hälst. Das hilft viel ,
     
    Dreas gefällt das.
  10. tunundlassen

    tunundlassen Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe an mir selber schon beobachtet, dass das sichere "Verstehen" eines komplexen Rhythmus erst dann sicher genug ist, wenn ein "steady beat", mit dem Fuss mitgeklopft werden kann.
    Dabei spielt es zunächst mal keine Rolle, was der Fuss macht, solange es regelmässig ist. Also bei komplexen Rhythmen zunächst ruhig mal langsam, der Fuss klopft 8tel... dann immer schneller, der Fuss klopft 4tel... wenns noch schneller sein muss, kann der Fuss auch Halbe klopfen...

    Komplexe, synkopierte oder 16tel-lastige Rhythmen ohne Fuss zu klopfen, hat für mich etwas von raten, wo der einzelne 16tel innerhalb des Schlages wohl sein könnte...

    Wie immer bei Rhythmus: Wenn Rhythmus und Spielen zu Beginn nicht gleichzeitig geht, zunächst ohne Instrument, Rhythmus singen oder klatschen, dabei den Fuss regelmässig mitgehen lassen. Danach vielleicht den Rhythmus auf einem Ton spielen, und zuletzt das, was effektiv auf dem Notenblatt steht...
     
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  11. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Noch ein kleiner Tipp am Rande:

    Wenn Du den Takt mit den Füßen klopfst, solltest Du Dich bemühen, es dezent zu tun. Manchmal schießt man in seinem Eifer auch etwas übers Ziel hinaus. Wenn dann z.B. ein Dutzend Bläser einer Bigband auf einer knarrenden Holzbühne heftig mit den Füßen stampfen, sieht das oft nicht nur komisch aus (die sind nämlich komischerweise mit den Füßen nicht mal dann synchron, wenn sie tatsächlich synchron spielen), sonder kann auch schon mal hörbar laut werden.

    Also am besten von Anfang an darauf achten, dass es hauptsächlich eine Stütze für Dich und nicht für Deine gesamte Umgebung sein soll.
     
  12. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    Hi, wenn ich dich recht verstehe, hast du keine Timing Probleme und der Takt läuft alleine im Kopf mit?

    Wenn das so ist sehe ich keine zwingende Notwendigkeit den Rhythmus mit dem Fuß, Hand, Kopf oder sonstwas mitzuklopfen.

    Wenn timingsmässig Probleme vorhanden sind, hilft das mittappen durchaus.

    LG

    Mixo
     
  13. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Beim "Taktschlagen" mit dem Fuß ist die Gefahr beim Sax sehr groß, dass sich die Körperbewegungen auf den Ton übertragen und man gerade bei langen Tönen immer ein Ondulation hört, der Ton nicht gerade bleibt - halte ich nicht viel von und präferiere fast immer das innere Zählen, Ausnahme beim Erarbeiten komplexer Rhythmen bspw. funky-Abläufe mit 16-teln und entsprechenden Pausen, da hilft u.U. diese "Körperlichkeit", z.B. auch einmal in 8-teln auf der Stelle zu "marschieren", ansonsten ein no go!!
    Wenn Du rhythmisch nicht so firm bist, übe Rhythmen lieber ohne Sax z.B. bei Spazierengehen (siehe ppues Beitrag).
     
  14. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Also - ich nehme mal an das der Lehrer von Anett einen *Grund* hat ihr das "Taktschlagen" nahezulegen, deswegen mein Rat:
    mach mal was dein Lehrer sagt, wenn Du es nicht mehr brauchst oder es stört merkst Du es und lässt es dann halt wieder weg, zwingend ist es nicht. Aber etwas nicht zu können ist kein Grund es nicht zu üben, eher das Gegenteil.

    Wenn das Fühlen des Beats nicht ausgebildet ist muss man es irgendwie lernen.

    Und auch Mitwippen muss manchmal geübt werden - ich hatte mal eine vertrackte Stelle da müsste ich gaaaaanz langsam den Bewegungablauf lernen
    - jetzt den Fuss *hoch* (8tel off beat) und genau hier spielen
    - unser Körper ist ein komisches Ding - Bewegungsabläufe und Rythmus gehen nicht übers Hirn.
     
  15. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    Wie hörst Du denn Musik? Geht da bei Dir der Körper irgendwie mit? Oder gehörst Du zu den Hörern, die ganz still dasitzen? (mein Mann gehört z.B. zu letzteren - ist mir manchmal schon fast unheimlich, vorne auf der Bühne voll die funky Grooves, auf die mein Mann übrigens total abfährt, und er sitzt da wie ein Ölgötze :cool:). Allerdings - obwohl rhythmisch sehr firm - hat er beim Zusammenspiel (er spielt sehr gut Jazzpiano) die Tendenz, schneller zu werden.
    Ich glaube, es ist egal, mit was man den Rhythmus nachvollzieht. Bloss "im Kopf" wäre für mich keine Option. Ich zähle ja nicht beim Spielen. Sondern beim Spielen bin ich in der Musik. Wenn ich spiele, geht mein Körper automatisch mit, aber dezent, ich spüre den Rhythmus wie beim Tanzen. Vielleicht besteht da auch ein Zusammenhang - Menschen mit einer gewissen Affinität zum Tanzen haben evtl. eher die Tendenz, die Musik mit dem Körper zu hören, keine Ahnung.
    :)
     
  16. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das Übertragen ist meist nicht wirklich ein Problem und eher selten. Selbst Anfängern kann man einfach beibringen auf der Stelle zu gehen, ohne daß es den Ton grossartig beeinflusst.
    Ein grösseres Problem kann bei Knieproblemen die einseitige Belastung sein, wenn zu viel Fuß über längere Zeit benutzt wird. Da sind Fußwechsel oder das Reduzieren auf den grossen Zeh dann sinnvoll. Auch nicht gut ist es wenn man mit dem Knie im Stehen wippt, da dabei der Beat sehr ungenau wiedergegeben wird.

    LG Saxhornet
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Sinnvoll ist es am Anfang erstmal zu üben ohne Instrument zu den Vierteln in langsamen Tempo zu laufen und dann zu versuchen auf die Offbeats zu laufen.
    LG Saxhornet
     
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  18. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Da habe ich oftmals andere Erfahrungswerte gesammelt,dass das Übertragen bei genauem Hinhören schon problematisch sein kann, das Abtrainieren unnötige Zeit und Arbeit kostet ; Anfängern kann man auch beibringen, ohne Fuss das Metrum zu spüren..wie so oft, führen halt mehrere Wege nach Rom.
     
  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Na, man zählt auch nicht unbedingt, sondern hört das Metrum mit dem inneren Ohr. Ich höre auch Akkorde dort, ohne sie zu benennen.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Menschen da sehr verschieden sind. Manche empfinde ich regelrecht resistent gegenüber jedem Versuch, ihnen das beizubringen. Ich kenne Schüler, die rechnen sich den nächsten Ton über die Länge der Noten aus, und das selbst bei Synkopen. Sie orientieren sich nicht am Beat, sondern addieren Viertel- und Achtellängen.

    Eigentlich eine afrikanische Rhythmusauffassung: Die Afrikaner haben nicht den Takt als Ganzes und seine Unterteilung in Viertel und Achtel. Sie machen es anders herum: Sie trommeln einen durchgängigen Achtel-Groove und machen, damit Rhythmus entsteht, einfach eine Achtelpause hinein. Heraus kommt eine für uns gefühlte Viertelnote.

    Das ist sogar soziokulturell eine spannende Sache. Unsere Musiktradition der letzten Jahrhunderte war stark geprägt von der hierarchischen Struktur der Königs- und Kaiserhäuser. Paläste wie Sinfonien, große Formen, unterteilt in Haupt- und Nebentrakte und selbst die kleinen Einheiten (Takte) noch unterteilt in Viertel- und Achtelornamente.
    Die Afrikaner leben (lebten) in kleinsten und gleichgroßen Hütten. Musik bildet also auch immer die sozialen Verhältnisse ab.

    Im Jazz verbanden sich zum ersten Mal diese grundlegend gegenteiligen Ansichten und sind Ausdruck der beginnenden Globalität.
     
  20. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es ist eher eine Frage wie man das vermittelt, die Leute sollen dazu ja nicht Steptanz betreiben, problematisch wird es meist erst wenn sie dabei Ganzkörperaerobik betreiben bzw. die Bewegung des Fusses mit dem gesamten Körper mitmachen und am besten noch mit dem Oberkörper hin- und herpendeln oder -wanken.

    Lg Saxhornet
     
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