Beat mit dem Fuß

Aha. Dann weiß ich jetzt, warum mein afrikanisches Patenkind solche Probleme mit dem Rhythmus hat. Ich suche noch nach einer Methode, ihr die ganz normalen Rhythmen wie Viertel und Achtel beizubringen. Für sie ist jeder Ton gleich lang, es gibt keine Unterschiede. Sie ist zehn, also nicht mehr so klein, deshalb kann man wohl auch schon mal etwas erwachsener an die Sache herangehen. Aber ich fürchte, das Video von Peter Wespi ist denn doch etwas zu anspruchsvoll für sie. Mit der Blockflöte sollte sie aber jetzt Viertel und Achtel spielen. Ist schwierig für sie.

 

Eigentlich gibt der Dirigent den Takt vor.
Die Spieler müssen ihn dann aber auch im Blickwinkel haben.
Manche (meistens gute) Dirigenten dirigieren jedes mal anders (Tempi, Fermaten, GP usw.)
Wie soll da jeder den eigenen Rhythmus klopfen und vor allem warum?
Pausen zählt man in dem Tempo mit, welches der Dirigent vorgibt.

Sogar (einfache) Polkas haben verschiedene Tempi und Verzögerungen, wenn sie richtig gespielt werden, von anderen Stücken gar nicht zu reden....
Sehen und hören heisst die Devise.

kokisax

 

@kokisax: Ich tappe fast immer mit. Bei einem 4/4 Takt mit den Zehen beider Füße (eigentlich unsichtbar). Mit Dirigat habe ich da noch nie ein Problem gehabt, denn ich nehme die Wechsel des Dirigenten in mein Getrappel mit auf und tappe trotzdem den "eigenen" Rhythmus. Wenn man es nicht aufnehmen würde, könnte man ja auch nicht angepasst spielen. Dies ist für mich kein Wiederspruch. Ganz Im Gegenteil. Es macht mich sicherer und erlaubt mir im Jazz die sicheren Viertel zu verlassen und sicher zu phrasieren. Ich kann es nur jedem empfehlen es auszuprobieren und ich finde es sehr schade, wenn einem Anfänger davon abgeraten wird, bloß weil es wie alles andere auch erstmal etwas geübt werden muss. Wer es nicht braucht, der muss es ja nicht machen.

 

@fixersaxer ,

bei mir läuft der Takt im Kopf ab und nicht über den Umweg "Fuss".
Denke, die Reaktionszeit ist so viel kürzer, aber jeder, wie er meint.........

kokisax

 

Ich glaube das mit der inneren Uhr und ihren externen Auswirkungen ist bei jedem anders. Also quasi individuell
Bei mir tickt IMMER eine innere Uhr mit wenn ich Musik höre. Diese Clock bringt immer irgend ein Körperteil dazu sich
im Takt mitzubewegen. Wenn ich die Hände frei habe meist Daumen für die Bassdrum, Mittelfinger für die Snare. Kann
aber auch jeder beliebige andere Finger, Fuß, Zehe, Ellenbogen oder was auch immer sein. Oft ist es einfach nur ein
Muskelzucken ohne dass sich die Extremität wirklich bewegt. Das reicht mir als Metrum in der Regel.

Just my 2 ct.

 

Ich zähl/tap, wenn überhaupt nur was ich nicht spiele. Wenn ich genau auf Aufnahmen schaue, was da Füsse und Hände so machen erschließt sich mir nicht was die so darstellen. Da schließe ich mich nicht aus...

 

und wie spielst du dann dir unbekannte Stücke oder eine Begleitstimme?

 

Ich denke mir, beim (vom Lehrer gewünschten) Mitttippen geht es darum, den Takt zu intensivieren, zu verdeutlichen - insbesondere wenn er ansonsten (z.B. aus einem playalong) nicht sehr deutlich ist. Man kann dafür natürlich auch ein Metronom oder einen Traktor verwenden:

 

Cool....

CzG

Dreas

 

Krass, und wenn man das Tempo bissel anziehen will, muss sich einer draufsetzen und Gas geben

 

Ich find' solch ein Metronom etwas unhandlich und es sorgt für schlechte Luft im Übungsraum....

CzG

Dreas

 

denke ein Dirigent oder Lehrer im Raum sorgt für schlechtere Luft, bzw. "Atmosphäre"......

kokisax

 

Für Balladen nimmt man dieses Metronom:



CzG

Dreas

 

Ich zähle wirklich nicht. Es läuft anders ab. @DiMaDo fasst es in seinem Beitrag #45 sehr gut in Worte. Wenn ich zählen würde, könnte ich mich nicht mehr so in die Musik fallen lassen, könnte nicht mehr richtig zuhören und mich ausdrücken. Ich muss ein Feeling für die Musik und den Rhythmus bekommen, und dann läuft es übers Gehör. Ich orientiere mich an den anderen Instrumenten, am Beat, an den Changes. Klar, wenn ich etwas ab Blatt spiele und ich das noch nicht mal kenne, muss ich natürlich schon zählen. Aber dann ist es auch noch nicht Musik

 

Mein persönlicher Tipp zur Entkopplung: spiel erst einmal im Sitzen und trete den Beat. Beginne zunächst Viertel zu spielen, dann regelmäßige Achteln. Dann ein einfaches Stück. Wirst sehen - es klappt!

 

Also ich spiele jetzt seit drei Jahren Saxophon und hatte seit dem Anfang Schwierigkeiten den Rhythmus mit dem Fuss mit zu trappeln. Mein Fuß meinte und meint heute noch teilweise das es er gerne mal was anderes machen kann wenn es ihm zu langweilig wird und schwup bin ich raus. Das zweite Problem was ich auch heute immer noch habe ist, das mir recht bald die Hüfte weh tut wenn ich mich auf das Rhythmus schlagen mit dem Fuß zu sehr konzentriere.
Jetzt habe ich nen neuen Lehrer und da wir uns gerade an die Improvisation machen, machen wir auch richtig schöne Rhythmus Übungen. Ist gerade wieder meine Hausaufgabe. Das wird bestimmt mit der Zeit. Ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben.

 

Wechsel den Fuß ab bzw. heb nur die Fußzehen...

 

Du sollst nicht schlagen - nur ganz sachte tapsen
Im Ernst - wenn Dir etwas weh tut dann machst Du was falsch - immer locker bleiben - auch mal die Füße wechseln - mal mit den Zehen mal mit der Ferse...

 

Wenn Du Dich an den anderen Musikern orientierst, dann bist Du zu spät: Du schleppst!
Wenn Du nicht mit dem Fuß mit klopfen willst, dann tanze halt zur Musik! Geht auch ganz dezent, nur in Dir drin.

 

Sicher nicht. Der Schlagzeuger ist ja für den Beat zuständig. Und alle zusammen machen ja die Musik, also muss man sich immer aneinander orientieren, wobei jeder verschiedene Aufgaben hat. Ich rede hier nicht von Orchestermusik mit Dirigenten (wo ich mich dann aber eh am Dirigenten orientieren würde), sondern von Jazzmusik mit zwei, drei weiteren Musikern.
Und ich habe auch kein Problem, mit dem Fuss zu klopfen, wenn es sich ergibt.