Beat mit dem Fuß

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Anett 78, 21.April.2016.

  1. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Genau, und in "Dir drin" heisst "im Kopf".......

    kokisax :-?
     
  2. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    ja, aber dann auch zählen und nicht im Kopf nicht zählen - ;)

    Ich habe da auch schon öffters mit lieben Musikern zusammen gespielt, die in ihrer Band die Stücke alle im Schlaf beherrschen, wenn wir dann mal Noten vorgesetzt bekommen - gar nicht sooo schwer und gar nicht so schnell, dann kommen sie ganz schnell ins schwimmen, da sie das Zählen einfach verlernt haben. Den Rhytmus spüren sie trotzdem - aber wie ihre Stimme da hineinpasst nicht.

    also wenn ich bei Jazz oder Swingstücken die 2 nicht finde, dann kann das ganz gut im Gewusel änden. Also ich spreche da von Noten und im Satz spielen.
    Und auch wenn ein Dirigent da ist, dann muss man trozudem seine Stimme auszählen. Er hält die ganze Truppe ja nur zusammen und gibt das Tempo vor. Im Klassischem Orchester ist das Fußbewegen ja sogar verboten trotzallem sieht man sehr genau, dass sie zählen:cool:
     
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  3. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    :lol:enden mit ä - wenn das mein Deutschlehrer noch erleben würde
     
  4. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Damit alle zusammen die Musik machen können, muss jeder für sich auf dem Groove sein. Sonst wird das nix. Wenn Du dich nur auf den Schlagzeuger verlässt, dann fliegst du gerade beim Jazz so schnell aus der Kurve, so schnell kannst Du gar nicht zuhören!
    Wie willst Du ohne mit zu grooven abwechselnd 4 taktige Soli spielen? Was machst Du, wenn der Schlagzeuger mal ein wenig gegen den Beat trommelt, einfach, um mal ein wenig die Spannung zu erhöhen?
     
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  5. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Nach all dem, was schon Gutes geschrieben wurde, auch noch ein bisschen Senf von mir:

    Das Allerwichtigste und Essentielle ist, bei jedem Musikhören und -spielen "intern" ein sicheres und stabiles Pulsgefühl zu haben. Wie ein inneres Metronom. Das gilt auch für das Spielen in einem Orchester. Wenn der Dirigent Temposchwankungen (Agogik) und Tempowechsel vorgibt, dann muss sich der innere Puls anpassen. Nur auf den Dirigenten oder auf andere Musiker (Rhythmusgruppe) kann man sich aber nicht verlassen: ein besserer Dirigent wird nicht einfach stur den Takt schlagen, sondern noch viel anderes mit seinen Händen vorgeben. Und erst auf andere zu hören ist zu langsam (Reaktionszeit).

    Um dieses innere Pulsgefühl zu lernen und zu festigen, hilft es den allermeisten ungemein, regelmässige Körperbewegungen dazu zu machen. Das dezenteste ist eben das Tippen mit dem Fuss. Das empfehle ich auch in meiner Rhythmusschule (siehe Signatur), zumindest am Anfang. Vielen fällt es anfangs nicht leicht, unbeirrt vom Rhythmus der Melodie diesen gleichbleibenden Puls zu tippen. Ich behaupte aber: wenn man das nicht gelernt hat, hat man den Puls auch nicht und wird bei komplizierteren Rhythmen immer Probleme haben. Ein besonders kräftiges und betontes Mitwippen hilft auch, bei rhythmisch gegenläufiger Begleitung (z.B. oft Schlagzeug, Percussion, Bass in lateinamerikanischer Musik) präzise im Takt zu bleiben.

    Mir ist auch bewusst, dass manche Musiklehrer oder Dirigenten dieses Mitwippen ablehnen. In einem "klassischen" oder "seriösen" Orchester ist es einfach verpönt, zappelnde Musiker auf der Bühne zu haben. Das ist aber in Pop, Rock, Jazz und auch im gemeinen Blasorchester kein Problem. Sehr penible Lehrer versuchen von Anfang an dem Schüler beizubringen, das Metrum innerlich zu fühlen. Ob es aber didaktisch geschickt ist, die praktische Hilfestellung des Fusswippens zu verbieten, kann bezweifelt werden. Zur Not kann man mit dem grossen Zeh im Schuh mitwippen, ohne dass andere etwas sehen und hören.

    Stark abraten will ich aber vor dem berühmten "Zählen", auch wenn das fast alle Musiklehrer als praktisch einzige Methode beibringen. Wie hier schon geschrieben wurde: das funktioniert bei einfachen, langsamen Melodien. Sobald es aber schwierig wird, versagt es. Zumindest ich kann mir nicht vorstellen, wie man stark synkopierte und schnelle Musik (z.B. Salsa) "zählt". Intellektuell kann man das zwar theoretisch beschreiben, aber praktisch umsetzen kaum. Darauf würde auch zu viel Energie und Konzentration verschwendet werden, die man besser in den musikalischen Ausdruck stecken kann. Das ist genau der Grund, warum ich in meiner Methode auf rhythmische Grundmuster aufbaue, von denen es in der typischen Swing- und Latinmusik gar nicht viele gibt.

    Dazu passend eine aktuelle Anekdote aus unserem Blasorchester: seit kurzem spielt eine junge Dame an der 1. Klarinette mit, abgeschlossenes Instrumentalstudium. Anfangs war sie wohl auch ein bisschen hochnäsig, was das bei uns schon sein kann. Als wir dann aber ein karibisches Medley (Mambo, Merengue, Salsa) voller Synkopen auflegten, war sie plötzlich ziemlich hilflos. Damit hatte sie bisher nichts zu tun gehabt, und da griff ihre Zähltechnik einfach nicht.
     
  6. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @Florentin

    Sehe ich auch so. Zählen hilft nur bei besonderen Situationen, wie z.B. Pausen, versetzter Einsatz o.ä.

    Bei "Cantaloupe Island" z.B. zähle ich die Intro bis zu Auftakt, um den Einsatz nicht zu verpassen, dann noch die Pause im ersten Takt. Dann bin ich drin. Der Rest läuft automatisiert, dem Puls folgend.

    Grad übe ich "Tequila". Da ginge mit zählen gar nix! Das Stück lebt ja von den Synkopen. Das kann man nur erspüren.

    CzG

    Dreas
     
  7. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Da muss ich strickt widersprechen. Wenn du das erspürst wirds schludrig, gerade da musst du genau zählen, damit alles genau kommt und nicht irgendwann.
     
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  8. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Nö...;)

    (Klar muß ich mir den Rhythmus erarbeiten, aber mit zählen geht das gar nicht!)

    CzG

    Dreas
     
  9. fixersaxer

    fixersaxer Nicht zu schüchtern zum Reden

    naja, also zählen tue ich bei Tequila auch nicht aber meine Zehen bewegen sich dabei schon.
    Ich kann damit sicherer den Rhythmus erspüren und fühle mich dabei wohl. :p
    Dem Publikum ist das doch egal. Verstehe nicht, warum mittappen abgetan wird - so habe ich z. Bspl. noch keinen Boogie Woogie Pianisten gesehen, der nicht mit dem Fuß wippt oder sich sonst irgendwie bewegt - egal ob Profi oder Hobbymusiker.
    Liebe Grüße
    fixersaxer
     
  10. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    Ich glaube, Du verstehst mich miss :) Wer sagt, dass ich nicht mitgroove? Zählen hat für mich nichts mit Grooven zu tun. Der innere Puls ist für mich omnipräsent. Ich habe den immer, ob ich Musik höre oder selber spiele. Das habe ich hier im Thread auch schon erwähnt.
    Ich spiele gerade mit einer Schlagzeugerin zusammen, und wenn, dann ist sie diejenige, die Rhythmusprobleme hat und rausfliegt.
    Aber ich wehre mich gegen die Vorstellung, zählen zu müssen. 1-2-3-4 - da könnte ich keine Musik mehr machen, das wird dann nur noch ein Aneinanderreihen von Tönen. Und echter Groove kann bei mir nicht aufkommen, wenn ich zähle
     
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  11. guemat

    guemat Ist fast schon zuhause hier

    und da beim ersten mal nicht mitzählen bitte
    mal schaun was der Pianist sagt oder ob das klappt

    klar wenn man ein Stück schon drauf hat braucht man nicht zählen sondern den Groove spürt man
    und wenn man ein Notenlesermeister ist liest man auch keine Noten mehr sondern sieht Phrasen

    wie immer beides hat seine Berechtigung...

    lg

    gue
     

    Anhänge:

  12. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Können wir uns darauf einigen was mir mein Lehrer gesagt hat: "Du musst immer wissen wo die Eins ist" - wie man das erreicht ist letzendlich egal. Irgendwann weiss man es einfach.
     
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  13. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Könnte mir denn jemand der Zähl-Fraktion mal an einem Beispiel zeigen, wie das aussehen würde. Z.B. an F22 unten, oder an einem der anderen Stücke.

    Übungen F21-F23.jpg
    Nein, das soll keine Falle sein. Die Stücke sind auch nicht schwer oder besonders gemein ausgewählt, wahrscheinlich eh bekannt. Sollen aber schnell gespielt werden (so Richtung Diexieland). Würde mich echt interessieren, wie Ihr das macht.
     
  14. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Wenn ich mit dem Fuß den Takt in Vierteln mittippe, geht der Fuß ja hoch und runter.
    Bei F22 spiele ich die jeweils Zweite Note in Takt 1 (Zählzeit 3und) bzw. in Takt 2 (Zählzeit 2und) dann, wenn die Fußspitze oben (also bei "und") ist.

    LG Bernd
     
  15. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Aber das ist nicht Zählen. Sowas kann ich mir mit Zählen gar nicht erarbeiten. "Tequila" daher auch nicht.

    CzG

    Dreas
     
  16. SomethingFrantic

    SomethingFrantic Ist fast schon zuhause hier

    Genau das ist in meinen Augen zählen.
     
  17. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Für mich nicht. "Zählen" heißt für mich beim Spielen im Kopf mitzuzählen....der Fuß sollte einfach nur durchlaufen.

    CzG

    Dreas
     
  18. Gast_13

    Gast_13 Guest

    In dem Beispiel von @Florentin würde ich den Fuß immer auf 2 und 4 mitlaufen lassen und von diesem Grundbeat aus zählen.
    Das wäre wesentlich entspannter und kommt dem Swing feel des Stückes näher als Viertel durch kloppen.
     
  19. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    das Notenbeispielt wird aber nur auf 2 gezählt - nicht auf vier
    stimmt auch nicht immer - bei machen Stücken findet man nicht die 1 sondern die 2 - .. das ist ein schwieriges Thema.
    Wenn ich mir ein Stück mit Synkopen einübe, dann mach ich mir auch mal kleine Striche über den Takt, wo sie die 1 2 3 4 befindet. Auszählen wie 1 und ect. also 1/8 auszählen - das mach ich auch nicht. Ich zähle auch nicht 1 2 3 4 (das läuft wohl eher im Unterbewußtsein ab), sondern ich wippe mit dem Fuß, zähle lange Noten dann schon mit 1 .... aus. Dann versuche ich den entsprechenden Schwerpunkt zu treffen also die oder die 2....
    Ich glaube "zählen" ist ein dehnbarer Begriff.
     
  20. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    ich denke man muss wirklich zählen und erarbeiten des jeweilgen Rhythmus unterscheiden.
    ich selbst habe manchmal schon Mühe den rhythmus einer Passage zu erarbeiten - das geht manchmal nur ganz langsam.
    Wirklich Zählen - das gibt es nur bei langen Pausen oder langen Tönen - lang ist dabei auch relative das kann schon eine halbe Note mit einem übergebundenen Vioertel in den nächsten Takt sein.
    Mitwippen mache ich gerne, das hilft mir den "Groove" zu spüren - ist aber kein Ersatz für den Blickkontakt mit dem Dirigenten.
     
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