Was ist der Unterschied zwischen einem professionellen Sax und einem weniger professionellen?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Saxoryx, 3.Februar.2017.

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  1. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Es ist ja immer die Rede davon, dass es gewisse professionelle Features gibt, die Schülerinstrumente oder billigere Instrumente nicht haben, aber das wird meistens nicht so richtig definiert. Jetzt mal ganz abgesehen vom Material, das oft ein großer Unterschied ist, aber was sind die Sachen, die professionelle Saxe haben, weniger professionelle aber nicht? Was macht die Professionalität eines Saxes aus?

    Oftmals wird ja auch darauf hingewiesen, dass Vintage-Saxe etwas haben, das heutige Saxe nicht mehr reproduzieren können. Damit meine ich nicht die schlechte Intonation und das beim Spielen anstrengende, wenig ergonomische Keywork. ;)

    Interessant fand ich einen Kommentar, den ich letztens gelesen habe, bei dem es hieß, dass Selmer ja versucht hat, mit den Reference 54-Modellen an die Erfolgsstory des Mark VI anzuknüpfen, es aber nicht geschafft hat, obwohl die Ref54-Modelle sicherlich unbestritten sehr gute Hörner sind. Ein Mark VI sind sie trotz all der Verbesserungen, die es seit 1954 gegeben hat, trotzdem nicht.

    Was also macht ein wirklich gutes Horn aus? Was ist der Unterschied zu einem "schlechteren" Horn? Das Land der Herstellung kann es mittlerweile auch nicht mehr sein, denn nun lassen ja fast alle in Fernost bauen. Trotzdem gibt es professionelle Hörner und weniger professionelle Hörner.

    Wodurch wird das festgelegt? Wenn ich ein professionelles Horn will, worauf sollte ich achten?

    Es geht nicht um spezielle Marken oder Streuung in der Serie. Es gibt gute und schlechte Saxophone von jedem Hersteller, sogar innerhalb derselben Reihe, das wird ja immer wieder berichtet. Mir geht es hier speziell um die Features. Was muss ein professionelles Horn können, was ein weniger professionelles nicht können muss?
     
  2. prislop

    prislop Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte mal ein Keilwerth EX III. Wenn ich das Horn mit einer Hand anfasste, verbogen sich die Stangen. Klappen mussten häufig neu justiert werden. Bei meiner B&S Medusa verbiegt und verzieht sich nichts. Das Sax ist deutlich robuster.
     
  3. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Ich fang mal an : Professionelle kosten mehr Geld
    Upps, zweiter
     
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  4. KUS

    KUS Ist fast schon zuhause hier

    Also ein professionelles Horn und ein nicht professionelles Horn?

    Klar das eine heißt Selmer und das andere Anders.

    Duck weg und zelebriert die nächste Marken-/Modelldiskussion.

    LG Kai
     
  5. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Du meintest wohl eher: das eine conn was, das andere nicht. :D

    Ich versuche es mal auf einen Punkt zu bringen: achte auf die Tiefe des Klanges.
     
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  6. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Das Vintage Hörner was haben das es heute nicht mehr gibt ist absoluter Quatsch.Es gab früher gute und schlecht und heute ist es genauso.
    Und es gibt auch nicht das ! Mark 6, die sind auch alle unterschiedlich.
    Wenn ein Horn richtig deckt und perfekt eingestellt ist,liegt es eher am Spieler ob es professionell klingt und nicht am Horn.
     
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  7. Woliko

    Woliko Ist fast schon zuhause hier

    Versuch einer Definition: Selbst beim fortgeschrittenen Anfänger klingen alle fast gleich. Ein guter Spieler holt aus einem professionellen Horn unterschiedlichere, vielfältigere, variantenreichere, nuanciertere Klangspektren raus als aus einem einfachen Horn.
     
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  8. SchlauerDet

    SchlauerDet Ist fast schon zuhause hier

    Anders???? Die Marke kenn' ich nicht. Wo gibt es die??? :ironie:

    Det :)
     
  9. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Was sollen denn eigentlich "all die Verbesserungen" sein, die es im Saxophonbau seit 1954 gegeben hat?
     
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  10. Kai L

    Kai L Kann einfach nicht wegbleiben

    Ein gutes Saxophon erlaubt es einem, den Ton "einfach" zu zentrieren. Die alten Hasen sagten:"Das Horn muss gut resonieren". Das Resultat ist ein fokussierter Sound, der Klangtiefe und Wärme erzeugt. Ein schlechtes Horn erzeugt entweder undefinierten Klangmatsch oder nur fisselige Obertöne ohne "Körper".
     
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  11. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Meins kommt bis Bb ;)

    Bei Alto und Tenor gibt es noch Knie-A,bzw Ab, aber die haben dann keine “Tiefe“ mehr :)
     
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  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ihr redet hier über gute und schlechte Saxophone, aber das war ja nicht die Frage. Früher gab es "Student"-Serien, heute baut man Einsteigermodelle. Man erkennt sie am Preis, aber an was noch?
     
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  13. saxpuu

    saxpuu Kann einfach nicht wegbleiben

    professionelle Saxe sind auch wüstentauglich ...:D
     
  14. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Ein professionelles Feature bei Keilwerth sind z.B. die verstellbaren Palm-Keys.
    Das haben die teuren SX-Modelle, die ST und EX-Modelle müssen mit fixen Palm-Keys leben.

    Cheers
    HanZZ
     
  15. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke mit einem professionellen Saxophon verdiene ich mehr, als den Mindestlohn von aktuell 8,84 Euro.
    Mit einem weniger professionellen bewege ich mich deutlich darunter.
     
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  16. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Ich versuche es auch mal:

    Ich würde beim Spieler anfangen. Ein professioneller Spieler klingt höchstwahrscheinlich auf jedem Sax gut (ist jedenfalls meine Erfahrung - auch auf der letzten Giesskanne kommen tolle Ergebnisse ...). Wonach schaut also ein professioneller Spieler: Da er (oder sie) das Instrument täglich im mehrstündigen Einsatz hat, ggfs. länger auf Tour geht usw. ist das Horn für den professionellen Spieler einer ganz anderen Belastung ausgesetzt. Daher denke ich, dass für einen professionellen Spieler die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit des Instrumentes ganz wichtig ist. Er kann und will nicht regelmäßig zum Saxdoc rennen müssen. Und er will auch nicht erleben, dass das Ding auf der Bühne schlapp macht.

    Dann sollte das Horn gut zu reparieren sein. Das kennt man ja auch aus anderen Lebensbereichen. Irgendein preiswertes Haushaltsgerät funktioniert eigentlich ganz gut - aber wenn dann mal was kaputt ist, kann man die billigen Teile eigentlich nur wegschmeißen, während es bei hochwertigen Produkten lebenslange Ersatzteil-Garantie gibt. Zudem ist das Ganze so konstruiert, dass man auch tatsächlich mit vertretbarem Aufwand reparieren kann.

    Das Horn muss bequem zu spielen sein. Wer täglich mehrere Stunden Sax spielt, holt sich schnell ein körperliches Problem durch eine einseitige Überbeanspruchung - deshalb ist ganz wichtig, dass das Horn gut "passt".

    Dann wird er bestimmte Vorlieben (z.B. Sound) haben, die er mit einem bestimmten Sax glaubt besser umsetzen zu können.

    Schließlich muss das Horn instrumentenbaulich gut konstruiert sein - also kurze Klappenwege, möglichst gute Intonation.

    Ein Profi wird also vielleicht vor allem was Solides suchen, das zudem seine künstlerischen Ambitionen unterstützt.

    All diese Eigenschaften werden sich natürlich auch im Preis niederschlagen (besseres Ausgangsmaterial, sorgfältige Verarbeitung usw.).

    Ein Amateur beansprucht ein Instrument weit weniger. Er kommt also vermutlich auch mit einem etwas "schwächeren" Instrument gut zurecht.

    Ich vertrete aber die Auffassung, dass ein Amateur auf andere Weise dem Material (Saxophon) viel stärker ausgeliefert ist. Denn der Amateur hat in der Regel nicht die Fähigkeit, Schwächen des Instrumentes auszugleichen. Hier besteht eher die Gefahr, dass sich Schwächen des Spielers und die Schwächen des Instrumentes ergänzen - und dann wird´s gruselig.

    Daher wäre ich immer dafür, auch als Amateur ein Instrument zu erwerben, dass auch professionellen Ansprüchen genügt, damit man nicht schon mit den Unzulänglichkeiten des Instrumentes kämpfen muss. Aber - wie immer im Leben - wird man Kompromisse machen (müssen): man kann oder will einfach nicht so viel Geld ausgeben, man erliegt dem Charme eines alten Instrumentes, usw.

    So long

    Stevie
     
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  17. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ein professionelles Sax wird professionell gespielt. Ein nicht professionelles nicht. Spielbar müssen aber beide sein.
    *gähn*

    antonio
     
  18. Guido1980

    Guido1980 Ist fast schon zuhause hier

    Ein professionelles hat auch nach 20 Jahren seinen Wert und ist deutlich toleranzärmer (Klappengestänge) und stabiler gebaut was das Material von Achsen etc. angeht.
    Scharfkantige Stellen an gestanzten Klappenschutzteilen sind sauber entgratet. Filz und Kork von hoher Qualität wurde eingesetzt. Polster von Pisoni oder ähnlich mit entsprechenden Resos.

    Polster sind nicht mit Heißkleber eingesetzt und Passungen von S-Bogen zum Korpus sind wesentlich genauer gearbeitet.

    Mein Eindruck.

    Next.
     
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  19. Guido1980

    Guido1980 Ist fast schon zuhause hier

    Gerade da widerspreche ich gerne. Mein Schüler hat am Anfang wie ein verrückter auf die Klappenköpfe gedrückt bis das Horn undicht war. (Low Budget Chinakanne)
    Falsche Handhabung und "schlechtes anfassen" tun Ihr übriges. Bei einem weichen Modell ist da ruck zuck alles krumm.
     
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  20. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Sehe ich auch so. Nur müssen diese diese features nicht unbedingt mit einem hohen Preis korrelieren.
     
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