Was ist der Unterschied zwischen einem professionellen Sax und einem weniger professionellen?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Saxoryx, 3.Februar.2017.

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  1. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Als ich mit dem Saxophonspielen begonnen habe, hat mich mein Lehrer zur Beratung zu einem guten Holzblasinstrumenten-Fachgeschäft geschickt. Der hat mir ein gutes Taiwan-Alto verkauft, sehr stabil. Aber ich war mit dem Sound nicht zufrieden, habe alle möglichen Blätter probiert und aus Ärger zwei teure Mundstücke zerbissen - bis fast über Nacht das Quietschen weg war und der Sound mir und anderen auch ohne playalongs gefällt. Ich hab dann zwei teure Profi-Altos mit meinem verglichen (gleiches setup) - kein klanglicher Unterschied. Irgendwann spielte ein Profi mein Saxophon - und mir sind fast die Ohren abgefallen. Seither übe ich doppelt soviel. :)
     
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  2. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Aaaahhh. So ist das.:)

    Es ist immer ein bissel heikel, Ironie schriftlich rüberzubringen.;-)

    LG Helmut
     
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  3. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Vorweg: der Unterschied zwischen einem Profi- und einem Schülersax interessiert mich relativ wenig, da ich, nach wie vor, diesen Unterschied, aufgrund meiner eigenen Qualität nie ermessen werde.
    Ich mag robuste Saxophone, da ich im Umgang zu einer gewissen Nachlässigkeit neige.

    Der handwerkliche Aspekt wir in diesem Fred immer wieder betont. könnte tatsächlich ein Schlüssel sein. Offensichtlich gab, gibt es in Frankreich gute Handwerker (wenngleich auch da Unterschiede festgestellt werden).
    Vielleicht sind ja Mark VIse, die M. Dubois gefertigt hat, tatsächlich besser als die von M. Dupont, weil er's einfach besser drauf hatte....
    ...und vielleicht kommt der taiwanesische Arbeiter Herr Feng diesem Ideal ja auch recht nahe und hat sich Fertigkeiten angeeignet.
    (Ulkig finde ich den Autovergleich, insbesondere weil allgemein den französischen Arbeitern hier, z.B. bei alten Citroëns eher ein etwas laxer Umgang mit Fertigungstoleranzen attestiert wurde.)
     
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  4. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Klar
    Selbstverständlich gibt es die hier, und einige beteiligen sich auch rege im Forum.

    @Aerophon

    Da bin ich ganz bei Dir. Mir ging es nur darum, dass Firmen selbstverständlich nicht zwangsläufig ihre früheren Fähigkeiten verlieren, sondern diese, so sie sich bewährt haben und heute noch up to date sind, gepflegt und weiter entwickelt werden.

    CzG

    Dreas
     
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  5. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas Das hatte ich auch so verstanden. Das Zitat war ja auch nicht aus deinem Post.

    Aerophon
     
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  6. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Wenn mein Lehrer in meine Taiwan-Tröte bläst, klingt die wie ein richtiges Saxophon. Wenn ich in sein altes Buescher huste, klingt es wie eine Billigtröte. Die Welt ist ungerecht :)
     
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  7. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Nochmal zum Thema Vintages in diesem Zusammenhang:

    Hatte neulich wieder einen auf Selmer fixierten Berufsmusiker zum Ausprobieren bei mir, der nach Anspielen von Mk. VI und SBA meinte:
    "Ich probiere es immer wieder, aber verstehe einfach nicht, warum die das so heute nicht mehr hinbekommen?"

    Spannend wird es allerdings erst so richtig, wenn wir über Saxophone reden, die so heute auch als fortgesetzter Einheitsklon (will sagen als die unvermeidbare MkVI Kopie aus der Stanze) nicht mehr gebaut werden.

    Hier denke ich, sollten sich viele, die hier neue Saxophone von der Stange als Fortschritt lobpreisen, nicht in ihren Vorurteilen verrennen.

    Aber natürlich gilt: Jedem das Seine.
     
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  8. Kai L

    Kai L Kann einfach nicht wegbleiben

    Vor ein paar Jahren sagte mir Bill Evans über neue Saxophone (aber tatsächlich in erster Linie über Yamaha): "You can't play them - not in a musical context, they just don't work!" So eine Aussage hat Gewicht.
     
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  9. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Und ich höre Spielerinnen und Spieler, die Jahre und Jahrzehnte Arbeit in die Entwicklung ihrer musikalischen Fertigkeiten gesteckt haben, wunderschöne Musik machen - auf alten und auf neuen Saxophonen.

    Das hat für mich Gewicht.
     
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  10. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Art Pepper zum Beispiel blies auf allem, was da war. Und klang doch hervorragend und nach Art Pepper eben. Ich verstehe diese ewige Diskussion um Saxmarken nicht. Ich habe meinen Sound und der kommt mit allen Saxen durch. Manche liegen mir besser in der Hand oder vom Blaswiderstand, manche sind evtl. nicht perfekt f. mich eingestellt, andere sind mechanisch unzuverlässig und behindern mich dadurch. Ob einee was über ne Marke faselt und das f. allgemein gültig hält, ist völlig egal. Name des Spielers hin oder her. Leute, geht lieber üben!
     
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  11. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Ja, hat sie, aber was genau meint er damit? Der Deutungsspielraum ist sehr groß.
     
  12. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Auch wenn ich Bill Evans als Musiker gerne höre, halte ich solch eine globale Aussage (wenn sie wirklich so stimmt!) schlicht für Blödsinn.
     
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  13. ppue

    ppue Experte

    Ich mache beides gerne. Schreiben und üben. Und warum sollte man sich nicht darüber unterhalten, was an Instrumenten gut und weniger gut ist? Das ergibt doch Sinn. Über was sollte man sich denn unterhalten in einem Forum, in dem es um Saxophone geht?
     
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  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @ppue
    Na, Keilwerth ersetze die gerollten Tonlöcher durch aufgelötete Ringe ala Martin. Die kannst Du quasi auch wieder maschinell herstellen, zumindest die Rohlinge.
    Was ein handgedengelter Korpus kostet, dafür habe ich kein Gefühl. In Kleinserie kann man einiges über Vorrichtungen erledigen, was bei Einzelstücken zu aufwendig würde.

    @saxhornet
    Also wenn ich meine Instrumente ohne Bissgummi spiele und dann ein Mundstück habe, welches relativ hart ist, dann spüre ich an den Schneidezähnen die Schwingungen. Es gibt Spieler, die S-Bogen und Trichter-Korpusverbindungen aussteifen...warum wohl? Wo kommen die Oberwellen deiner Töne her, weil theoretisch die Luftsäule genau eine Schwingung hat.

    JEs
     
  15. Kai L

    Kai L Kann einfach nicht wegbleiben

    Nein, überhaupt kein Blödsinn!!! Er kann beurteilen, ob etwas funktioniert. Er hat eben NICHT gesagt, dass YamahaSaxe für ihn nichts taugen. Er hat es allgemein verfasst - und das wird seinen Grund haben. Ich weiß gar nicht, warum hier so viele Angst davor haben, auf die Meinungen von Profis zu hören - das kann man immer wieder feststellen.

    Und ja, üben hilft auch ;)
     
  16. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Bei aller untertänigsten Wertschätzung dem Musiker und Techniker Bill Evans gegenüber:
    Der Typ ist mir als Role model so egal wie nur irgendwer, was er macht flashed mich null. Und ich würde auch nicht seine 1400,- Euro Mundstücke kaufen wenn er mir sagen würde, nur damit funktioniere es. Mich überrascht so eine Aussage, normalerweise findet man so etwas eher in Foren, Leute die so gut spielen wie Bill Evans haben eher einen weiten Horizont.
    Die Wahl kann ich schon selber treffen (für mich habe ich sie auch schon getroffen). Wenn ich als Musiker nicht so weit bin ist es auch egal, solang das Saxophon dicht ist.

    Cheers
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 4.Februar.2017
  17. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Nun ich habe auf sehr viele Profis gehört und bin auch erwachsen genug, mir eine eigene Meinung zu bilden.

    Was hat er denn dann mit seiner Aussage konkret gemeint? Erkläre es mir doch bitte...
     
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  18. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Kai L

    Es ist seine Meinung. Die kann man teilen oder auch nicht. So ganz pauschal teile ich sie nicht, aber tendenziell würde ich schon unterstreichen, dass trotz der riesigen Auswahl immer noch nicht jedes Instrument wirklich klingt. Gut klingt.

    Nun bin ich, was man hier nachlesen kann, sicherlich eher der Vintagesaxer und probiere daher eher keine modernen Instrumente mehr.
    Aber, z.B. das Yanagisawa meiner Ex-Lehrerin war ein Hammerteil, das älter YTS61/62(? violettes Logo) einer Bekannten ist ein Hammerteil.
    Für ein Mittelklassesax fand ich das Buffet 400 gut. Sieht der Profi sicher anders, aber für den Preis war ich positiv überrascht (das Matte, das Glänzende fand ich für mich nicht so pralle).
    Ich hatte vor Jahren mal in Frankfurt auf der Messe Instrumente von Green Hill in der Hand, davon war das ein oder andere auch überraschend gut (ich meine die sind gleich den Expression).
    Auf der gleiche Messe waren die Ref 36 u. 54. Zumindest das 36iger war nicht so schlecht (o.k., das Original ist anders, aber besser?).

    Aber auch unter den Vintages findest du Modelle und Instrumente, die eher top und eher weniger top sind. Ich liebe meine SDA´s, saxhornet z.B. sieht das anders.

    Was sicherlich heute ist, die Instrumente einer Preisklasse werden immer ähnlicher auch im Klang. So richtig aus der Norm fällt da keiner mehr. Tendenzielle ehr mal in Richtung dunkel, voll, oder eher in Richtung heller und schlanker.
    JEs
     
  19. Kai L

    Kai L Kann einfach nicht wegbleiben

    Er meinte: Yamahas kannst du in die Tonne hauen. Ist das verständlich, haha?
     
  20. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ich finde Bill Evans auf dem Sopran sehr gut und in dieser Hinsicht sicherlich für mich ein Vorbild.

    Wenn er Mundstücke für 1400 Euro verkaufen möchte, so soll er es tun. Ich kaufe es garantiert nicht.

    Aber @Kai L wird mir sicherlich noch erklären, welche "schwerwiegende" Botschaft nun das Zitat beinhaltet.
     
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