Gibt es J.Keilwerth noch?

Guten Tag zusammen, ich habe mich in diesem Forum neu angemeldet. Viele Themen lesen sich interessant, deshalb bin ich hier. Ich spiele seit 35 Jahren Saxophon.
Ich denke, wenn man als Anfänger ein Instrument kaufen möchte, dann sollte es vor allem leicht spielbar sein! Nach meiner Meinung kommt man hier nicht an den Yamaha Schülermodellen vorbei.

 

Kann dir mit Yamaha zustimmen, die lassen sich aber über alle Modellreihen hinweg leicht spielen. Wobei das für mich nicht nur der ausschlaggebende Punkt ist. Aktuell gehe ich wie folgt vor:
Nehme mir einige Hörner zum Probespielen zur Seite und treffe hier meine Vorauswahl. Die engere Auswahl lasse ich von Freunden aus einigen Metern Entferung in puncto Sound beurteilen.
Vielleicht sollte ich auch mal einen erfahrenen Saxophonisten dazuholen.

Aktuell liegen das Yamaha der Custom Z Reihe und das Selmer Reference 54 bei mir vorne. Wobei das Selmer schon einen stolzen Preis hat.

 

Diese beiden Hörner liegen aber klanglich mehr als weit auseinander. Wie lange spielst Du denn schon, wenn ich fragen darf?
Das Selmer Saxophon bedeutet beim Spielen immer "arbeiten". Bei den Yamaha Instrumenten sieht das anders aus.
Klanglich nahe beieinander ist das Ref. 54 zum Custom 875 EX.
Ich lese gerade Du spielst seit 5 Monaten. Habe ich überlesen. Sorry!

 

Vorsicht beim Vergleichen.
Du kannst 5 gleiche Saxe nehmen und sie werden alle etwas anders klingen. Von daher bitte nicht das Ref. 54 bei Händler A gegen ein Yani spielen und ein anderes Ref 54 beim Händler B gegen ein Yamaha.
Du darfst eigentlich nur die Saxe die du gerade in der Hand hast gegen einander testen, deine Auswahl treffen und dann auch den Favoriten nehmen

 

Wobei ich die YTS 875 bei meinen Tests im letzten Jahr als sehr konstant wahrgenommen habe. Konstanter als alles andere was mir in die Finger kam. Einschließlich der anderen Yamahas.

LG StefAlt

 

Ich habe noch einen Nachtrag: Grundsätzlich gibt es nichts besseres, als das beste Instrument zu kaufen das man bekommen kann. Gerade als Anfänger hilft es beim Lernen immens. Dennoch gibt es für einen Neuling einiges zu beachten das er noch nicht wissen kann. Ein brauchbarer Ansatz entwickelt sich erst nach einigen Jahren. Dieser ist aber neben den physionomischen Aspekten der Mundhöhle und des Rachenraumes der entscheidenste Grund für einen schönen oder grässlichen Ton. Um das tatsächliche Klangvermögen eines Saxophons zu ertesten, braucht man aber einen guten Ansatz. Dieser bestimmt auch welche Mundstück- blattkombination man beherrschen kann. (Offenere Bahn = mehr Blattschwingung = mehr tonales Volumen = schwer zu beherrschen). Deshalb ist das am Karrierebeginn so eine Sache mit Sound austesten. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen den Herstellern die auch für den Anfänger wichtig sind.
Ein Saxophon intoniert über seinen Tonumfang nicht überall gleich. Das ist bauartbedingt. Ein konisches Rohr mit unendlich vielen Löchern, das kann nicht gehen. Es ergibt sich, dass das Instrument im unteren Register zu tief und im oberen zu hoch intoniert. Diese Frequenzschwankungen muss der Spieler ausgleichen. Mit seinem Ansatz. Das erfordert viel, viel, viel Üben. Jetzt gibt es aber Hörner, die das besser können als andere. Yamaha und Yangisawa gelten zu Recht zu den am besten intonierenden Saxophonen. Das liegt mit unter daran, dass die Japaner erst mit dem "modernen" Saxophonbau angefangen haben. Selmer Paris stellt Instrumente seit Anfang des letzten Jahrhunderts her.
Nach meiner Erfahrung ist es immer "Arbeit" ein Selmer zu intonieren. Diese Aufmerksamkeit geht mir beim musikalischen Vortrag verloren. Für den Anfänger wird es mit Sicherheit zur Qual!
Wenn ich mich jetzt mal von Selmer lösen darf und nur zu Yamaha gehe: Ich betrachte jetzt ausschliesslich das Profisegment, da bist Du ja unterwegs.
Als erstes das Yamaha YTS 62 III
Es ist DAS Profihorn von den Japanern seit ende der 70er Jahre.
Konstruktion: handgehämmerter S Bogen, handgehämmerter Korpus mit gezogenen Tonlöchern, handgehämmerer zweiteiliger Schallbecher. S Bogen Mod. 62. Entspricht dem E 1 Bogen des 875 EX. Leicht engere Bohrung für eine leichte Ansprache und saubere Projektion. Material des Korpus' mittelstark, damit ausgewogenes Klangverhalten. Das Sax lässt sich in jeder Musikrichtung einsetzen! Tonal sehr variabel mit entsprechender Mundstück- blattkombination.
Nr. zwei das Custom 875 EX
Meisterklassesegment von Yamaha. Alle Teile handgehämmert, einteiliger Schallbecher, gezogene Tonlöcher, Bogen E 1 wie 62. Korpusmaterial eher stark, dadurch weicher Klang mit tiefer Vibration. Einsatzbereich ist eher klassische Musik, für Jazz geeignet mit entsprechendem Setup.
Nr. drei das Custom 82 Z
Meisterklasse als Weiterentwicklung des YTS 62. Alle Teile handgehämmert, einteiliger Schallbecher, gezogene Tonlöcher, Bogen V 1. Etwas weitere Bohrung, sehr Obertonreich, nicht ganz so leicht zu kontrollieren. Material ist eher dünner, dadurch brilliantes Schwingungsverhalten. Einsatzbereich eher Jazz, Setup für Klassik eher schwer.
Ach ja, mein Setup:
Sopran YSS Custom 875 EX, MSP Yangisawa Stahl Bahn 8, Vandoren Java Red filed
Tenor YTS 62, MSP Otto Link Super Tonemaster Bahn 8*, Vandoren Java Red filed
Ich hoffe, ich konnte helfen! LG

 

Hört sich für mich schlüssig an, danke

 

gehe ich zu Sessiom musik in FFm stehen genug keilis rum,gehe ich zu Armin,sind auch welche da,auch bei Norbert Zabolinski in Seligenstadt oder bei Matthias Rüdiger in Hofheim gibt es sie.
Thomann hat sie auch oder Hannes Riedl in Nauheim,oder die Instrumentenmacher.

Ich weiß nicht was ihr für Probleme habt ein Keilwerth zu finden oder zu testen

 

Hallo Saxmusik, gib Dich doch mal zu erkennen, dann steige ich gerne ein. Beste Grüße, Armin

 

Weswegen auch geschätzte 90% der Spieler am klassischen Sektor kein Selmer spielen, nicht wahr?

 

Dann komm mal nach Köln

 

[QUOTE="saxmusik, post: 439207,
Ein Saxophon intoniert über seinen Tonumfang nicht überall gleich. Das ist bauartbedingt. Ein konisches Rohr mit unendlich vielen Löchern, das kann nicht gehen. [/QUOTE]
Offen gesagt, das wusste ich noch nicht. Und es macht mir fast ein wenig Angst

 

Hallo @ArminWeis !

...lass uns nicht dumm sterben.
Was ist richtig? Was ist falsch?
...ich dachte auch, dass die Intonation je nach Tonhöhe bauartbedingt (Tonlochnetz?) besser oder schlechter sein kann?

LG

last

 

Das machen wir mal wann anders, last. Erst dürfen die Yamaha Marketing Leute sich nochmal melden

 

Dann werde ich wohl demnächst mal Richtung Frankfurt aufbrechen müssen bzw. kann auch bei Thomann vorbeischauen. Macht von den Kilometern dann auch nicht mehr viel aus

 

Meines Wissens ist bei den aktuellen 875 EX von Yamaha ein AV1 S-Bogen dabei. Nur beim aktuellen 62 ein Bogen mit Aufdruck 62. Ob dieser dem E1 entspricht, weiß ich nicht. Konnte niemand sagen, es gibt keine Infos zu finden, Anfragen wurden nicht beantwortet. Kann also leider niemand angeben.
Arbeit zu intonieren gibt es bei mir immer, schon weil meine Mitspieler nicht unbedingt immer gleich intonieren. Aber ich bin nur Saxschüler, da ist das normal. Mir ist es nur oft peinlich,dass bei mir Intonation geübt werden muss, obwohl dies beim gespielten Instrument kaum nötig ist. Wurden tatsächlich schon als Saxophone für Faule in einem Pro-Shop angeboten. Tja, bin halt kein Talent der guten Töne ... und (m)ein Traumhorn würde mich dann ganz verlassen........
LG, dabirdfaulpelz

 

Es scheint dass Yamaha das 875 EX einstampft. Gibt so gut wie keine mehr zu kaufen und wenn dann zum Sonder-Auslaufpreis. Das nur am Rande.

 

In Brilon hab ich vor ein paar Wochen auch noch mehrere angespielt. Ist näher von Dir aus.
Gruß p-p-p

 

Wo kommt denn das Gerücht her? Das 875EX wurde, soweit ich mich erinnere, als Alt erst vor 2 Jahren überarbeitet. Das scheint doch wenig wahrscheinlich, dass das Tenor dann eigestampft wird.

Aerophon