Gedudel oder nicht? Wie bewertet man Musik?

Da hast Du völlig Recht...ich sehe mich auch nicht als besonders, schreibe halt viel....mach auch sonst das eine oder andere...aber deswegen bin ich, wie Du schreibst, ein einfacher Forumsteilnehmer, wie Du auch, alle die mich persönlich kennen wissen das...

Insofern interessiert mich auch Deine Zurechtweisung nicht, sofern Du nicht ein besonderes Forumsmitglied bist, dass mich zurechtweisen darf....

Keep cool....

CzG

Dreas

 

@Claus

Wie ich beteits in #43 und #61 auch schrieb.

CzG

Dreas

 

Gedudel Gesöff Geplapper Gelaber Gelächter Geschreibsel Gekasper Generve Gesocks Gepöbel Geballer Geklimper

mMn hat da jedes Wort einen negativen Touch, zumindest mal keinen positiven oder lobenden Beiklang.

Egal, ich werde diese Diskussion demnächst an einem verregneten Urlaubstag nochmal hervor holen und mir die ganze Brecker-Sammlung mal in Ruhe anhören.
Danke für diese schöne Zusammenstellung.

 

Wieso muss er das aushalten müssen?

 

Lernt erst mal zu Dudeln und dann beschwert Euch über das Gedudel anderer...

 

Zur Thread-Titelfrage: Wie beurteilt man Musik?
Am besten nur rein persönlich, im Sinn von "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht". Mir gefällt SEHR vieles nicht, vor allem, was so im Radio läuft, aber ich weiß, dass diese Musik offenbar sehr vielen Zeitgenossen wichtig ist, das akzeptiere ich, ist nun mal die Welt, in der wir leben. Ich muss auch heute keinen mehr zum Jazz "bekehren" wie in meinen Teenager-Tagen, als ich Mitschülern Mix-Tapes zusammen gestellt habe, um sie vom Jazz zu überzeugen (hat sogar bei einem Schulkameraden funktioniert!).

"Gedudel" ist schon gelegentlich zu meiner Musik gesagt worden. Für mich ist das kein objektives Kriterium, aber es bedeutet, dass da wohl jemand mit meiner Musik nicht viel anfangen konnte, sie nicht verstanden hat, dass sie ihn wahrscheinlich sogar genervt hat. Das tut mir dann Leid, war keine Absicht!

Jazz ist meiner Ansicht nach eine Kunstform, und Kunst KANN meiner Ansicht nach nicht objektiv beurteilt werden. Wenn das möglich wäre, dann wäre sie keine Kunst mehr, sondern eher Handwerk, wie etwa Filmmusik, Kaufhausmusik usw.
Tanzmusik kann man beispielsweise beurteilen, indem man auf das Tempo achtet (zu schnell für die Tänzer?), ist der Rhythmus geeignet, verwirrt die Melodie, oder regt alles schön zum Tanzen an?
Wenn man Musik als "Gedudel" abtut, dann meistens, weil sie eben nicht als unaufdringliche Hintergrund-Untermalung geeignet ist - aber wollte sie das denn sein?
Auf Bach-Fugen kann ich schlecht Walzer tanzen, also als Tanzmusik gescheitert. Im Hintergrund kann ich das allerdings ganz gut "plätschern" lassen, also ideale Klangkulisse. Nichts davon hat jedoch der Komponist beabsichtigt, deshalb sind solche persönlichen Kriterien zur objektiven Beurteilung dieser Musik nicht geeignet.

Wenn man einen Zeitgenossen ärgern möchte (oder selbst gerade in gereizter Verfassung ist), dann wertet man am besten die Musik, die er mag, herab, das ist meistens sehr effektiv (wie man hier auch deutlich nachlesen kann), denn Musik hat IMMER mit Gefühlen zu tun.
Dessen sollte man sich bewusst sein, bevor man etwas Negatives äußert (ja, das habe ich auch erst lernen müssen!).

Darf man andererseits einen Musiker kritisieren?
Durchaus, finde ich. Was habe ich mir schon alles anhören dürfen - das Unsachliche hat mich natürlich geärgert, aber manche Rückmeldungen waren sehr hilfreich und haben mich voran gebracht, da war ich sehr froh, dass endlich mal jemand den Mund aufgemacht hat!
Niemand ist je fertig, am Ziel angekommen, jeder kann sich in Irrwege verrennen, da ist es schön, wenn man aus dem "Trott" wieder heraus gebracht wird und sich frische Gedanken machen kann.

Und damit bin ich auch schon bei meiner persönlichen Meinung zu Michael Brecker: Seine frühen Sachen fand ich genial, ABSOLUT spitze, besonders die "Heavy Metal Bebop" lief bei mir jahrelang fast täglich. Doch seit den späten 1980ern haben seine Sachen begonnen, mich zu langweilen (stundenlange "Produktvorführung" des EWI auf der Bühne - gähn!), da ist seine Musik für meinen Geschmack zu verkopft geworden, die Leichtigkeit und der Spaß waren irgendwie verschwunden, alles so verbissen, ernsthaft... Aber das lag am gesamten Stil, diesem Post-Fusion-Neobop-Zeug, das war sowieso nie meins.
Meine rein subjektive Bewertung. Nichtsdestotrotz objektiv gesehen ein großer Saxofonist, und ein ganz wichtiger Einfluss für mich!


Schöne Grüße,
Rick

 

Dudel-Lernhilfe:



last

 

Es entspricht dem Zynismus und der stringenten Logik des von dir zitieren Posts, dass ein Künstler sich ein frühes Ableben und unsachliche sowie diffamierende Kritik durch selbstverschuldeten Erfolg und Anerkennung verdient und somit selbst eingebrockt hat. Hallo van Gogh, hallo Trane, hallo Bird, hallo Rimbaud, hallo Bill Evans, hallo Mozart: da müsst ihr durch.

 

Diesen Zynismus hast Du treffend beschrieben... ist nicht meine Welt...

 

Nun, "bewusst sein" bedeutet für mich keinen Maulkorb, denn ich habe ja zum Schluss absichtlich meine persönliche Einschätzung geschildert. Aber wenn ich im Gebirge laut rufe, sollte mir bewusst sein, dass dies eine Lawine auslösen könnte...

 

Ich verbinde gar nichts, schon gar nicht Breckers Krankheit. Darum geht es überhaupt nicht, das hast du falsch verstanden. Meine Erschütterung bezieht sich auf die Kälte und den Zynismus in diesem Post:

Dass "da oben sensible Menschen stehen", die krank werden ob der Künstlerseele, an ihrer Existenz zerbrechen, scheitern, wird auf die Verständnis-Ebene gehoben. Wie schön, dass da jemand den Künstler an sich versteht.
Was aber nach dem "ABER!" auf der Unverständnis- und Kritikebene zusammengedichtet und gegenüber gestellt wird, ist für mich blanker Zynismus und kältester Sozial-Darwinismus, der mich fatal and die Fabel von der 'Grille und der Ameise' von Jean de la Fontaine erinnert: "So funktioniert das nun mal."
Hier "analysiert" jemand "die Künstlerseele", hebt sich dann als Urteilender und Außenstehender über diese Gruppe und gibt sich in seiner Über-Heblichkeit des Recht, "Kohle und Schmeicheleien" als künstlerischen Lohn hinzustellen, der dann das Aushalten der Schattenseiten ("wenn's mal nicht gut läuft") als "Künstlerpflicht" beschreibt.
Das ist fast schon Hohn für mich und mir hat als Klang-Sample sofort die Assoziation von "Jetzt weinst du" aus "Sie ist weg" von Fanta 4 beschert, für mich immer schon die gelungenste Audio-Verbindung von falschem Mitleid und Verhöhnung.
Ich frage mich, was die Motivation hinter diesem Post war. Vielleicht war es der heimliche Neid auf eine Gruppe, der man gerne angehören würde, aber nie angehören wird. Wer weiß.

Niemand muss etwas aushalten, weil jemand anderes meint, dass er es aushalten muss. Es ist nicht zum Aushalten!

 

@henblower lass Dich nicht ärgern.... kurz Luft holen und sich seinen Teil denken...

Winston Churchill
Ein wahrer Diplomat ist ein Mann, der zweimal nachdenkt, bevor er nichts sagt.

 

@henblower

Klasse, wie Du jemanden beurteilst, den Du gar nicht kennst....

Außerdem empfehle ich Dir meine Posts fichtig zu lesen, bevor Du so einen Unsinn von Dir gibst.

CzG

Dreas

 

Schade, dass es sich immer so polarisieren muss ... ist ganz schwierig, dass richtig Maß zu halten, wenn man sich nicht kennt und anonym ist ...

 

Wenn ihr euch dort kratzen wollt, wo es andere juckt, ist in Ordnung.
Nicht in Ordnung geht dieses Totschlagargument, dass doch JEDE Diskussion sofort verbietet.
Lern erst mal Häuser bauen, bevor ihr euch über schiefe Wände beschwert?
Lernt erst mal kochen, bevor ihr die Currywurst beurteilt?
Lernt erstmal selbst Geschichten erzählen, bevor ihr den Roman langweilig nennt?
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ad infinitum
LG quax

 

Wer hier hat Michael Brecker eigentlich mal live im Konzert besucht?

Ich hatte ihn in Kopenhagen auf einem Festival erleben dürfen. Das Konzert war atemberaubend und höchst musikalisch.

Ich kenne auch die meisten Aufnahmen von ihm. Die meisten gefallen mir, manche nicht.

Mich hat er mehr beeinflusst als Coltrane und Parker und ich glaube nicht, dass ich da alleine stehe.

Auch wenn man sein Spiel nicht mag, sollte man zumindest seine nahezu perfekte Technik und Rhythmik anerkennen. Sein moderner Sound hat viele geprägt.

Etwas mehr Respekt und Anerkennung würde dem Forum generell gut tun. Ich fühle mich hier immer weniger wohl.

 

Siehst Du, lieber Andreas,

und genau jetzt geht mit den Worten "... bevor Du so einen Unsinn von Dir gibst ..." in meinen Augen die offene und direkte Meinungsäußerung in Polemik über. Man sollte immer bei seinen der Höflichkeit den Vorrang einräumen.

Nur meine Meinung
Kai