Gedudel oder nicht? Wie bewertet man Musik?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 31.Oktober.2017.

  1. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Das geht ja letztlich auch nicht, dann dürftest du vorher noch keine Erfahrungen mit Kunst gemacht haben :)
     
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  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    objektiv ist m.E. wesentlich mehr als unvoreingenommen und unabhängig. Es beinhaltet auch einen Maßstab der Bewertung, der für Jeden gilt, und das geht natürlich bei den hier genannten Kriterien gar nicht, und würde auch keinen Sinn machen. Unvoreingenommen und unabhängig sollte man hingegen schon versuchen, an die Sache ranzugehen, ok, bei Geschmacksfragen geht auch das per se natürlich nicht.

    Gruß,
    Otfried
     
  3. Regor

    Regor Ist fast schon zuhause hier

    @xcielo
    Danke Dir, Otfried.
    ...Es beinhaltet auch einen Maßstab der Bewertung, der für Jeden gilt, ....und das wäre klar nicht meine Absicht.
    Gruss Roger
     
  4. flar

    flar Guest

    Moin, moin @annette2412

    Deine Antwort ist irgendwie an mir vorbei geschlichen, darum entschuldige bitte die späte , leicht ironische, Reaktion

    An beten nicht, aber auch nicht der Götter lästern, oder? ;)

    Das ist nett, aber ich hoffe doch sehr das das warten auf die Benachrichtigung raus geworfene Zeit ist! :)

    Viele Grüße Ralf
     
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  5. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Hmmmmmmmm.....

    Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, mit Dingen, die mir oder anderen lieb sind, möglichst achtsam umzugehen.

    Habe durch meine Wertungen zu oft verletzt, was weder mir noch meinen Mitmenschen gut tat und noch nicht mal irgendeiner guten Sache diente.
     
  6. Marko74

    Marko74 Ist fast schon zuhause hier

    Für meine Begriffe wird heutzutage viel zu viel bewertet und empfohlen.
    In fast allen Lebenssituationen.
    Da muss man bei Musik nicht auch noch damit anfangen.

    Ich gönne jedem Menschen seine Ideale und jedem ,,Perfektionisten,, sein heimliches Stück Kuchen um 22.00 Uhr,
    solange man nicht versucht andere damit zu gängeln.
     
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  7. B&SErik

    B&SErik Guest

    Die Möglichkeit, endlich auch mal in aller Öffentlichkeit seine Meinung sagen zu können ist sehr verlockend. Wer wollte da schon darauf verzichten, eine Bewertung abzugeben?

    (Museum Folkwang/ Essen. Wir stehen vor einem Druck, auf dem farbige Linien zu sehen sind. Eine Linie nach der anderen, horizontal, grün, blau, rot, gelb in allen Variationen. Es sieht schön aus und ich warte, bis mein Kopf zu einigen der Farben die passenden Töne sortiert hat. Vor uns eine Famile - Vater, Mutter Kind: „Da guck mal, wenn das Kunst ist, dann bin ich Picasso“. Klar, daß die bunten Linien etwas ganz Einfaches sind. Kann ja jeder, sagte sich schon Gerhard Richter und zog sie aufs Papier).
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 3.November.2017
  8. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Das könnte jeder wieder für sich selbst entscheiden.
    Auch unter anderen Instrumenten stellt sich die Frage.
    Dann urteilt noch jeder für sich.



    Von meiner Seite nicht negativ gemeint sondern nur ein neutraler Hinweis.

    LG
    Pil
     
  9. B&SErik

    B&SErik Guest

    Es war einmal vor vielen Jahren, als ich noch Musikwissenschaft studierte, ein Kaffeetrinken im Hause Katzer. Es gab Tee und Kekse, seine Frau - Kammerafrau/ ich hatte bei ihr als Kameraassistent gearbeitet - mochte mich irgendwie (wohl weil ich Bausoldat war) und hatte mich, nun Jahre später, mit eingeladen. Der Herr Prof. war auch da und irgendwann traute ich mich zu fragen, warum es in seinen Partituren so viele Brüche gibt. Brüche, die schon im Notenbild offensichtlich sind. Aufschwünge, die auf halben Wege abbrechen und Harmonien, die sich nicht im Wohlklang auflösen. Warum? Warum keine Melodie, warum Disharmonien und scheinbar unvollendete Passagen innerhalb eines Stücks? Hielte man ein Notenbild Bachs daneben und würde den guten Johann Sebastian als Maßstab nehmen, gäbe es ein ungerechtes Urteil. Warum?

    Und da erzählte Georg Katzer von seinen Erlebnissen in Prag. Er erzählte von Tagen, die ich auch aus dem Erinnerungen meiner Eltern kannte (Panzer, Sodaten, Schüsse, Blut, Toteund Verletzte, zerstörte Träume und Hoffnungen) und zum Schluß sagte er, „es geht einfach nicht. Seitdem mag ich keinen Wohlklang mehr komponieren“.
     
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  10. Dsharlz

    Dsharlz Ist fast schon zuhause hier

    Tach Ton,

    sag bloss, du hast eine?
    fragliche Gruesse
    Dsharlz
     
  11. hiroaki

    hiroaki Ist fast schon zuhause hier

    Ach, ich hab mir den ganzen Thread durchgelesen. Doch, irgendwie versteh' ich schon den Titel nicht.

    Warum muss Musik bewertet werden? Wem oder was nützt eine Bewertung? Sind wir bei Stiftung Warentest?
    Was bringt mir (mir persönlich) eine Bewertung, von jemandem, der einen anderen Geschmack hat?
     
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  12. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Leuten, die dieses Posting gefielen, gefielen auch diese Postings:
    *aufzähl*

    In so einer Zeit leben wir heute. :)

    Grüße
    Roland
     
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  13. B&SErik

    B&SErik Guest

    Leute, denen diese Postings gefielen ...

    Was jetzt keine Wertung sein soll. :)
     
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  14. rbur

    rbur Mod

    da ein Drittel des Heftumfangs der gängigen Musikzeitschriften aus Plattenkritiken besteht, scheint es schon einen Markt dafür zu geben.
     
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  15. B&SErik

    B&SErik Guest

    Ob das wohl daran liegt, dass wir so oft nicht mehr der eigenen Meinung, dem eigenem Geschmack ... Wissen, den Überzeugungen usw. ... nicht mehr trauen und uns deshalb lieber auf fremde Einschätzungen verlassen? Wohl auch in der Hoffnung, natürlich nur das Beste vom Besten zu bekommen. Schmeckt mir der Wein, oder schmeckt er dem Kenner? Egal. Wenn er dem Profi gefällt, dann färbt das Wissen des Kenners auf mich ab und dann schmeckt er mir auch.

    Ich z.B. mag die Musik von Michael Brecker überhaupt nicht. Aber niemals würde ich deshalb eine Kritik wagen. Er kommt zudem auch sehr symp. rüber und ich weiss, dass das ganz große Kunst ist. Mir egal. Nicht mein Ding. Wagner finde ich ebenfalls schrecklich und hier mag ich auch den Typen nicht. Nietzsche lag schon ganz richtig mit seiner Kritik, in der er ihn als „fett umräucherten Oberpriester“ bezeichnete, der über alle Bereiche des ihm völlig entzogenen Denkens den Mantel seiner narkotisierenden Musik legen würde.

    Für Nietzsche war Wagners Musik in den späteren Jahren das schlimmste Gedudel überhaupt.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 4.November.2017
    Rick gefällt das.
  16. rbur

    rbur Mod

    Ich nutze die Kritiken (nicht nur die in Zeitschriften), um aus meiner Geschmacksblase rauszukommen. Hab schon einige tolle Sachen entdeckt, die ich alleine nie gefunden hätte. Dazu ist das Angebot schlichtweg zu groß.
     
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  17. hiroaki

    hiroaki Ist fast schon zuhause hier

    Da stimme ich vorbehaltlos zu. Den Markt gibt es. Genauso wie es einen Markt für Weinkritiken etc. gibt.

    Für mich können diese Kritiken zum Beispiel Neues vorstellen, das mir sonst unbekannt bliebe. Und ja, wenn ich festgestelle, dass der Kritiker einen ähnlichen Geschmack hat, wie ich, dann könnte ich mich inspirieren lassen.
    Dies bleibt, für mich, aber immer noch im Bereich "Geschmacksache" und nicht in einer Bewertung (auch wenn mancher Kritiker sich wertend ausdrückt).
     
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  18. B&SErik

    B&SErik Guest

    Stimmt. Da bin ich auch für viele Anregungen sehr dankbar. Besonders wenn mir die Kritiken nicht sagen, wie ich etwas zu finden habe, sondern wenn sie mich neugierig machen.
     
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  19. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Jepp beschreibende Kritik- sehr gerne...

    Sehr gerne auch persönliche Meinungen dazu (sofern sie als solche formuliert sind)...

    Versuche der Wertung nach (pseudo-) objektiven Kriterien - danke nein!
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.November.2017
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  20. flipbauer

    flipbauer Kann einfach nicht wegbleiben

    Man sollte natürlich auch mit sich selbst so ehrlich umgehen, dass man weiß, warum man kritisiert.Ein Beispiel:
    Was einen bei Musikern wie Brecker am meisten ärgert ist, dass sie einem selbst schmerzlich bewusst machen, wo
    man steht.
     
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