Ich stecke fest.....

Gut.
Ich hab das Eingangsposting in seinem (für mich) Widerspruch schon nicht ganz verstanden.
Als dann so viele verständnisvolle Postings kamen, hab ich meine ursprüngliche Antwort nicht abgeschickt.

Ich denke, Du steckst nicht fest, sondern Du solltest mal für eine Weile die Tastatur weglegen, die Organisation von Workshops und Treffen hintanstellen und mal wirklich den Bohrer in die Hand nehmen und zu arbeiten beginnen.

Es ist nichts schlimmes dabei, wenn man es so macht wie Du, dass Social Media (in dem Fall das Forum) so großen Raum einnimmt.
Für mich tendierst Du aber sehr stark dazu, in jeder Hinsicht nicht mittendrin, sondern bestenfalls dabei zu sein zu wollen.
Das zeigt auch Dein Posting am Anfang. Nicht ein Lehrer muss Dir den "Ausweg" zeigen, Du solltest mal in Dich gehen.
Die Anwesenheit bei möglichst vielen Workshops als Indiz für Beschäftigung mit der Materie ist auch nicht hilfreich IMHO.

Ich verfolge Deine Spiel schon sehr lange, und ich denke, Du könntest viel weiter sein.
Du bist (wie ich auch) nicht über der Norm talentiert, aber Du bist definitiv auch keiner von den 1 Promille Totalversagern.

Daher mein Rat: Halt Dich mal eine Weile von Gefälligkeitslikes und Umfrageerstellungen fern und stell Dich auf Deine eigenen Füße (das spricht nicht gegen Hilfe eines Lehrers), und fang mal ernsthaft an zu üben. Fang ernsthaft an, in Dich zu hören, und bilde Dir Deine eigenen Meinungen.

Ich hoffe, Du nimmst mir meine Ehrlichkeit nicht übel.

Cheers, T.S.

 

@Ton Scott

Natürlich nehme ich Dir Deine Ausführungen nicht übel.

An einigen Stellen teile ich sie, an anderen nicht.

Klar könnte ich weiter sein, sonst hätte ich mir ja in meiner Bestandsaufnahme bei allen Kriterien 10 Punkte gegeben.

Das hat was damit zu tun wie ich übe. Eben nicht immer effektiv.
Auch gehe ich Dingen, die ich nicht gerne übe (z. B. Skalen, Akkordbrechungen) gerne aus dem Weg, wohlwissend, dass sie wichtig wären.

M. E. bin ich jetzt aber an einem Punkt, wo ich mich nicht mehr drücken kann, es sei denn ich wäre mit dem Status Quo zufrieden. Also muss/werde ich den „Bohrer in die Hand nehmen.“

Mit Deinem Hinweis, dass mir die Forumsaktivitäten meinen Weg zu gezielterem Üben verbauen, hättest Du Recht, wenn sie mir die Zeit für Übeeinheiten rauben würden.

Tun sie aber nicht.

Außerdem sind das für mich schon verschiedene Schuhe, die zwar auch verknüpft sind, aber die für mich im Grundsatz zwei Themenbereiche sind.

Die Workshops und Stammtische mache ich z. B. weil ich gerne Gäste habe, an der Organisation Freude habe, viele nette Menschen kennen lernen durfte, die ich sonst nie getroffen hätte.

Danke für Deine offenen Worte.

CzG

 

ja, das kann ich gut verstehen, es nur so, dass man nur mit der Teilnahme an Weight Watchers - Sitzungen nicht abnimmt.
Muss ich mir auch zugestehen.
also her mit der Bohrmaschine - aber ich brauch auch immer irgendwie Anleitung, um ein Problemchen an zu gehen. Denke, dass es einfach verschiedene Arten von Menschen gibt.
Wenn es um Dinge geht, die einfach gemacht werden müssen und mir leicht fallen, dann bin ich immer gleich dabei und alles ist ruckizucki angegangen und wird in windeseile erledigt so schnell können andere gar nicht denken, bei den Problemchen finde ich immer eine Ecke, sei sie noch so klein, um mich zu drücken

 

Mir fallen da

http://www.spiegel.de/gesundheit/er...tipps-gegen-die-jogging-unlust-a-1197686.html

Ähnlichkeiten zur ursprünglichen Fragestellung auf.

 

Verstehe ich nicht.
Ich freue mich sowohl auf die Unterrichtsstunden wie auf die Workshops und spiele dort sehr gern,

Ich fahre auch gerne Fahrrad. Übe dafür aber nicht zu Hause, sondern genieße die Zeit auf dem Rad.
Ich fahre gerne Ski. Auch da übe ich nicht zu Hause.
Ich gehe auch gerne zum Schiesstraining und bestreite Wettkämpfe. Auch dafür übe ich nicht zu Hause.
Ich gehe auch gerne mit dem Hund spazieren. Jeden Tag mindestens 2 Mal für je eine Stunde. Meditiere gerne.

Es gibt so vieles, was ich mit Freude tue.

Selbst meine Arbeit erledige ich mit Liebe und Hingabe - vermutlich bis an meinen letzten Tag.

Saxophon ist für mich nicht der Mittelpunkt meines Lebens.....

Ab dem Moment, an dem ich mir das Sax umhänge, genieße ich Unterricht oder Workshop.

LG Bernd

 

Gehört hier vielleicht nicht so her, aber OT ist hier bei uns ja Programm :
vor knapp 2 Jahren habe ich in einem 3/4 Jahr massiv abgespeckt ( scheint ja auch Usus zu sein hier ) und dann als viel vom Gewicht weg war ein wenig angefangen zu Laufen ... aus Spaß und ein wenig weil die Ärzte dazu heftigst genickt haben....
da hab ich auch mit Kollegen gesprochen wegen Material und so und bin dann mal ein wenig gestartet. irgendwie bin ich halt kein Sportler und in den Gesprächen haben wir immer aneinander vorbeigeredet... "Deine Schuhe sind aber langsamer ... weil...", "Komm mal mit ", Trainingsplan, soundsooft pro Woche"
"Steigerung..", "Fortschritt messen", wollen wir zusammen auf Halbmarathon trainieren? Trainingseinheiten.....
nein, nein, alles nicht Meins, ich will keine Herausforderung, "Summit"-Gespräche, inneren Schweinehund auf den letzten Kilometern überwinden, einmal das sportliche Ziel zu erreichen "Tschaka", Halbmarathon geschafft, generalstabsmässig vorbereitet und möglichst unter Kontrolle keine geplante Trainingseinheit auslassen.. .puh... da vergeht einem aber schnell der Spaß,
ich bin nur für mich gelaufen, im Wald, Feld, Wiese, nur für mich, so lange ich will und Spaß habe, wenn nicht, aufgehört... Reines Genusslaufen, wunderbare Geräusche, Farben, Gerüche im Wald genossen, Vogelgezwitscher, Rauschen der Blätter , tolles Naturerlebnis .... beim Laufen gemerkt dass es heute nicht geht? aufhören und heimgehen, NUR Spaßlaufen ... kein Bock heute? Bleib daheim, geh mit den Hundis gassi... seit über einem Jahr... das ist für mich schön so.... und einfach nur RiesenSpaß dabei..und gesundheitlich hat das unglaublich viel gebracht....
Ja... und 20 km laufe ich in der Zwischenzeit öfter mal so aus Spaß, ohne Zwang und Ziel.... und... nein... ich werde nicht auf einen Marathon trainieren ...
LG
Thomas

 

Soll ich
um ein paar Kilos zu verlieren
riskieren
die Gelenke zu ruinieren?

 

@Thomas

Aus meiner Sicht gar nicht OT! Paßt genau in die Diskussion.

Was will ich? Wo will ich hin? Wie will ich es machen? Was ist mir dabei wichtig? Wann fühle ich mich wohl?

Gilt m.E. zumindest für alle Freizeitaktivitäten.


CzG

Dreas

 

... umgekehrt hab ich das gemacht... erst Kilos verlieren und dann loslaufen.... Meine Gelenke sind schon länger lädiert .... aber ein halber Zentner weniger und aufgebaute Muskeln sind ein Jungbrunnen ... für Knie und Rücken.... .... von Herz-Kreislauf ganz zu schweigen.. Blutdruck, Puls etc. pp spielen in einer anderen Liga und das ganz ohne Pillen... nur mit Späßchen
LG
Thomas

 

Ach so...du magst es also nicht und musst deswegen rummosern Okay.
Wenn ich die solis von dem Skringer auch nur ansatzweise hinbekomme, wäre ich recht angetan. Ich übe das gerne und vielleicht wirds ja mal was.Wohl eher nicht. Ne Impro darüber ist für mich ( nur für mich!!!)
die einfachere und machbarere Variante. Aber seine Solis sind echt nicht ohne und ich gehe gerne daran. Warum nicht??

 

Warum erinnert mich jetzt Wuffy an Leonardo de Vinci, der seine Mona Lisa fast wegeworfen hätte, weil ihm das Lächeln nicht so gefiel?

 

Ich will nirgendwo hin, setzte mir keine Ziele (die ich mit großer Wahrscheinlichkeit sowieso nicht erreiche),
spiele ganz einfach seit 12 Jahren und freue mich über die Fortschritte, die ich ganz automatisch durch Üben in meiner Kabine und im Zusammenspiel mit anderen in der Bigband mache.
Die Freude am Sax ist mir das wichtigste, und die würde mir durch übertriebenen Ehrgeiz nur genommen.

Hans

 

Hi Dreas,
ich stimme mit "sachsin" und grünmicha" überein: Wenn ma' gar nix mehr geht, was anderes machen... ich setze mich auf's Rad und fahre ohne "inneren Auftrag" einfach mal los. Wichtig für mich: Kein Plan, keine Besorgung, keine vorgefertigte Idee...einfach "nur so"... nur um meiner selbst willen. Dann lande ich im Kurpark der Nachbarstadt (Bad Homburg), an der Eisdiele, es kommt eine Plauderei mit jemandem zustande, ich sehe ein paar hübsche Stricksocken für das eisige Osterfest oder...oder...

Einfach mal !!! NIX !!! tun. Ist so ziemlich das Schwierigste, wo gibt. Gewisse Bergvölker verbringen ihr ganzes Leben damit, das zu üben... dann noch: bei mir im Taunus rumlatschen, irgendwo gluckst oder plätschert immer ein Mini-Bach, läuft einem ein Reh über den Weg und zuhause hat Mann das Gefühl: "Des war abber schee heut'!" [für Nichthessen: "Ich bin sehr erfreut darüber, dass ich mich einer nicht geplanten Aktivität mit all meinen Sinnen hingeben konnte"...] Und irgendwann sind Birne und Finger wieder frei ... ich beginne neue Stücke, ändere Übungen ab , lege mal einen anderen style auf (Klassik, ein Coltrane Thema langsam ---> Dear Lord), Round Midnight-DVD anschauen oder hole mal wieder mein Malzeug raus... die Welt ist runt und bund...
Grüße von
Henry

 

Mann, ist das gut! Danke für deinen Beitrag! Und ganz ohne "tschaka"!!! ***schmunzel-grins***
Henry

 

Wunderschön beschrieben!
Ich musste 54 Jahre alt werden, bevor ich erkannte, dass Ziele setzten, ihnen hinterherhecheln, Stress, Hektik und das Unterdrücken von Sehnsüchten und Wünschen einfach nur krank machen.
Bis ich erkannte, dass Stress nichts ist, was von außen kommt, sondern aus dem völlig blödsinnigen Anspruch an mich selbst ensteht, ich müsste perfekt sein. Müsste immer alles nicht nur gut, sondern perfekt machen.
Bis ich erkannte, dass ich den falschen Beruf hatte.
Erst als ich wieder wie ein Kind begann, spielerisch mit dem Leben umzugehen, dem Fluss des Lebens zu vertrauen, mir Zeit für meine Wünsche und Bedürfnisse nahm und diese befriedigte kam Friede in mein System.

Der beste Nebeneffekt: ich war seit 13 Jahren nicht mehr krank!
Ich habe die Folgen früherer Krankheiten wie Herzinfarkt, mehrere Thrombosen, 2 Lungenembolien, Entfernung eines Thymoms u.v.m wunderbar resorbiert. Es geht mir heute so gut wie nie zuvor in meinem Leben.

Keinen Zwang mehr, keine Enge, kein "ich muss"



https://www.amazon.de/Sean-Brummel-Einen-Scheiß-muss/dp/359603227X

LG Bernd

 

Ist das GEIL!!!

 

So, Dreas,
ich habe für dich folgenden Plan ausgearbeitet:
1. Kauf' dir zwei Tüten Chips, 3 Packungen Erdnüsse, eine Knabbermischung und drei "Dunkelbock stark". [die Quantität kann beliebig ausgebaut werden]
2. Besorge dir die beiden DVD.s "Kill Bill" Vol. 1 + 2 von Quentin Tarantino.
3. Richte dir dein WZ gemütlich her, am besten mit Beinhocker.
4. Lege die 1. DVD ein.
5. Schaue dir drei Mal die Eingangsszene mit den beiden Kampf-Damen an:



[Bei den meisten Klienten ist hernach bereits eine erste Sponatanheilung nachweisbar.]
6. Film fertig schauen, zweite DVD einlegen... an sich sind schon erste Grins-Einlagen, manchmal sogar kontrollierte Erheiterung zu protokollieren.

Das machst du 3 Tage hintereinander, gehst dann fröhlich durch die Fußgängerzone und automatisch kommt dir die Idee: "Das Leben ist schön!" Wenn du besonders therapie-resistent bist, kannst du das Heil-Konzept bis zu 7 Wochen ausdehnen.

Wenn du dann wieder zur Flöte greifst, wirst du möglicherweise feststellen, dass du noch nie so frei Db-Dur-maj7-mixo-apokalytisch gespielt hast, weil dir egalwurscht ist, dass du immer perfekt sein musst. Enjoy your life!

Herzlichst, Dr. Blues

 

Genau das im Video mach ich mit meinem Bäcker, immer wenn mal wieder die Mohnbrötchen aus sind....

Hilft ungemein....

CzG

Dreas

 

Noch mal zum Eingangsthema zurück...

Klar kann man Fünfe grade sein lassen und sich keine Gedanken machen...spielen und Spaß haben...wir Hobbymusiker sind niemandem Rechenschafft schuldig....wir können das machen wozu wir Spaß haben.

Wer entscheidet was „übertriebener“ Ehrgeiz ist? Sicher kein Außenstehender.. .

Ich bin ein Suchender, an einer Stelle wo ich nach einem weiteren Weg suche....

War‘s das schon? (wäre für mich auch o.k.) oder geht noch was? Wenn ja, wie? Was MÖCHTE ich dann dafür machen? Oder wäre es mir dann zu viel?

Ich habe die absolute Freiheit für mich zu entscheiden....keinen Zwang, kein Muss.

Mir macht es aber Spaß auszuloten, was noch geht... und wie ich dafür vielleicht einen “Anpack“ finde...
und ja, ich bin sicher, dass man sich auch mal quälen darf, auch als Hobbymusiker...

Schaun mer mal....

CzG

Dreas

 

...und für das "weiter" braucht es manchmal eine erholsame, besinnliche Rast, oft geht es hinterher leichter.