Routing bei Aufnahme mit Play-Along

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 16.Mai.2018.

  1. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    ... das ist immer bei meinen Aufnahmen das Problem ... mische die Solo Spur einfach zum Play-Along ... wenn ich Echo einmische, dann klingt es irgendwie noch schlimmer ... Sax klingt wie isoliert ... im Urlaub werde ich mal ein wenig probieren ... bis jetzt habe ich so schlecht gespielt, dass jeder Aufwand sinnlos war ... langsam könnte man vielleicht darüber nachdenken ...
     
  2. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Auch wenn das Playalong schon bearbeitet wurde: im Zusammenspiel mit der Sax-Spur ergibt sich eine neue "Gemengelage", also audiotechnisch eine komplett neue Situation. Der Multiband-Kompressor ist deshalb hier ein gutes Werkzeug, weil die beiden zusammengeführten Signale Sax/PA sich logischerweise gegenseitig im Frequenzspektrum beeinflussen. Auch da gibt es neue "Berge und Täler", die ein wenig ausgeglichen werden wollen. Zumindest den Bergen wird der Multiband-Kompressor dabei gerecht, da er ja in bestimmten, definierbaren und veränderbaren Bändern eingreift.
    Unter dem Strich muss man aber immer wissen, was man hören will, man muss also wie beim Saxspielen selber schon eine Erwartung an das Ergebnis innerlich stellen. It's music that counts. Ich liebe dieses Video von George Martin und Brian Wilson. Allein schon das Doubling von Brian Wilsons Stimme lässt "God Only Knows" mit Energie vibrieren.

     
  3. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest


    One Klick am phone klingt doch gut. Oben habe ich ja meine Variante erklärt. Das ist mit den Wandlern vom iPhone fast schon auf profiniveau. Und alles passt in eine kleine Federmappe.

    Ich bin immer wieder erstaunt wie kompliziert das aufnehmen teilweise konzipiert wird. Computer, soundkarte, Latenzausgleich, direktmonitoring, Bitraten - ich weiß gar nicht warum man es sich so kompliziert machen sollte, wenn es einfach nur um saxophon zu Playalong gehen soll. Teilweise wird mit Equipment gearbeitet, dafür hättten Profies vor 20Kahren noch getötet und theoretisch würde es eine kleine Kiste auch tun.

    https://m.thomann.de/de/tascam_dp_006.htm?o=16&search=1526545968

    Meine Variante mit dem Handy hat noch den Vorteil, dass man noch ein ganz passables routing mit FX hat und eigentlich auf profiniveau aufnimmt was die Qualität angeht.

    Der ganze Sport mit Subgruppen und ist doch ein ganz anderes Hobby. Da sind wir Hobby Musik Produzenten. Das hat doch mit Saxophon spielen und am TOTM teilnehmen nicht zwingend was zu tun. Kann man machen - muss man aber nicht.

    Um einschätzen zu können ob man musikalisch schön und evtl auch richtig zum Playalong gespielt hat reicht eine ganz einfache ungeschmückte Aufgabe. Ist mitr teilweise sogar lieber als die teilweise schmalzigen Kathedralen-Hall-Balladen, welche zum Teil schon zu hören waren. Dann lieber einfach das Handy genommen und gut.

    Keep it simple ...
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17.Mai.2018
    bluefrog, Paco_de_Lucia und guemat gefällt das.
  4. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    ... wenn man mehr wegnimmt klingt es immer harmonischer ...

    ... ich habe mal in einem früheren Berufsleben Software zum mischen von Telefonkonferenzen programmiert ... da hat mal n-Quellen und jede den n-Quellen bekommt ein Summensignal ohne sich selbst ... gibt da viele Möglichkeiten ...

    ... ich muss mir mal im Sourcecode anschauen, was die Funktion "mix and render" bei "audacity" so macht ...
     
  5. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    Vielen Dank,
    @Claus → da bin ich bei Dir, machen wir da mal einen anderen thread aus...
    Recording for dummies oder so
    @Feuerstreuer → ja, das ist sehr erhellend, vielen Dank erst mal.
    Ist ja nicht so, dass ich kein passendes Equipment habe, aber was rauskommt, ist dürftig in der Sache.
    Es beginnt schon - wie das Sax aufnehmen, klar: hier ist das Sax, dort das Micro. Aber die Aufnahme ist nicht schön, und ich habe leider keinen Live-theatcher=SoundIngeneur, der mal kurz ein paar passende Anleitungen gibt,
    @henblower → ja vielen Dank, ich versteh schon mal nur noch die Hälfte ;-(
    und das English war nicht gemeint.
    Ich sollte einen Kurs besuchen: der Weg zum Simplen recording - da ware mal das moderen Telefon,
    aber auch eben Harddiscrecording, und am PC via Soundkarte, etc.
    Viele Sachen werde ja auch heute vereinfacht, iPhone, die tollen Soundkarten, das ist nur mächtig teuer,
    das kleine Kastel hier, was mir empfohlen wurde, werd ich mir anschauen.
    @Claus: mach doch bitte einen eigenen thread dazu auf und verschieb die entsprechenden Beiträge, wennst mal Zeit hast, vielen Dank.
    Auf baldiges Wiedersehen am Mischpult
    cheers
    Paco
     
  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    So,
    ich hab mal ein paar Testaufnahmen gemacht. Kurzes Stück mit Noten und ein wenig Genudel.
    Mikro ist mein Mojave 201 Kondensator in ein UAD Apollo Interface, Studio One.
    Hier die trockene Aufnahme, ein wenig in der Lautstärke angeglichen:

    Trocken

    hier mit Hall, ein Hofa Plattenhall, RT (Zeit bis -60db) 1,58sec, Predelay 83ms:

    Mit Hall

    hier mit zusätzlich Kompressor am Insert des Sax-Kanals (Lautstärke zurück), 1 zu 1.2 sehr lind also. Ausgangslautstärke plus 4db, -18db Threshold:

    Mit Kompressor

    hier mit Kompressor am Kanal aus, Bus erstellt, am Bus ein Mastering-Plugin mit EQ und Limiter (Izotope Final Mix):

    Mastering nur Sax

    hier zusätzlich noch ein Mastering-Hall an der Summe (EMT 140)

    Plus Mastering-Hall

    Nach dem Essen nochmal mit iPhone und Ansteckmikro :)

    Grüßle, T.S.
     
    jabosax gefällt das.
  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich nehme ja mit Audition auf. Da gebe ich jedem Kanal separat Effekte, kann also der Saxspur gänzlich andere Effekte geben als dem Playalong. Jeden dieser Effekt kann ich eigenständig parametrisieren und in der Stärke einstellen, d.h. zumischen.

    Am Ende kann ich dem Master, muss aber nicht noch einen zusätzlichen Kick geben.

    Es gibt eine Vorhörfunktion, das Endergebnis weicht aber immer ein klein wenig von dem Vorgehörten ab, in Realtime ist es wohl recht aufwändig, das alles korrekt zu berechnen. Die Endberechnung dauert auch ne Weile.

    Meine Frage aber wäre, wenn das eh alles digital bearbeitet wird, am besten natürlich in entsprechender Auflösung, wo liegt dann der Vorteil von Bussen, und Sends, und und und ?

    Ich versteh es nicht.

    @Ton Scott
    interessant, aber ab dem ersten Kompressor höre ich nicht mehr so richtig die Unterschiede

    Gruß,
    Otfried
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Mai.2018
  8. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Beim Insert geht das ganze Signal in den Effekt, beim Send nur einstellbar anteilig.
    So wie ich arbeite funktionieren fast alle Effekte in Echtzeit, außer die Latenz wird zu groß, dann kann man nicht mehr dazuspielen.
     
  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Sorry, nicht Audacity, sondern Audition benutze ich *grrh*
     
  10. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Erinnert mich an die Kompressoren in den Rundfunkanstalten. Der Pegel wird auf einen Level angehoben, Berge und Täler werden nivelliert und die Dynamik geht gegen null. Für Pop/Rock Produktionen sicherlich ein gutes Mittel den Sound durchsetzungsfähiger zu machen.
    Bei unseren Semi-Profesionellen Aufnahmen in denen wir zu einem Playalong das Sax mischen steht aber zuerst einmal das mischen an - bevor wir mastern.
    Wenn ich ein gutes Playalong habe brauche ich dort keinen Kompressor. Bei der Sax-Spur kann ich mich aber austoben. Die Schwierigkeit ist das "fremde" Sax in das Playalong einzubinden. Dabei benutze ich Hall, Kompressor, EQ etc. Und erst wenn ich einen homogenen Mix erzeugt habe, kann ich beim Mastern noch nachlegen, je nach Geschmack.

    HG
    Pth
     
  11. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    @pth: wir reden aneinander vorbei. Der Multiband-Kompressor bearbeitet exakt nur die Berge und damit auch ein bisschen die Täler (obwohl er ja kein Expander ist), die durch das Aufeinandertreffen der beiden Signale von Sax und PA erst entstehen. Damit hilft er ganz ausdrücklich, "das fremde Sax in das Playalong einzubinden" (oder auch umgekehrt). Dass das PA schon bearbeitet wurde, ist dabei völlig wurscht. Meine Erfahrung ist die, dass erst die Ebene, auf der beide Signale GLEICHZEITIG und ZUSAMMEN bearbeitet werden, die gewünschte Verschmelzung bringt, und darum geht es ja letztlich. Beim PA allein würde ich nie mit Kompressor arbeiten, weil es meistens schon plattgebügelt ist. Bei meiner Sax-Aufnahme würde ich nie mit Kompressor arbeiten, weil ich den gesamten Dynamikumfang und die Lebendigkeit des Instruments nicht mit zuviel "Maggi" zu einer Einheitssuppe verkochen möche.
     
  12. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Was ist ein Multiband-Kompressor? Üblicherweise ein 2/4/.. teiliger Kompressor. Ich komprimiere also die Signale einzelner Frequenzbänder. Wenn du @henblower schreibst: "bearbeitet exakt nur die Berge und damit auch ein bisschen die Täler" ist das nicht ganz richtig. Er schiebt die einzelnen Frequenzen, in ausgesuchten, Bändern nach oben oder unten. Wenn er NUR die Berge bearbeiten würde, wäre es ein Limiter.

    @henblower: Benutzt du den AUMultibandCompressor von Logic?
     
  13. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Auf die schnelle mit iPhone und einem Lewitt USB-Mic und Multitrack DAW sowie IAA (Inter-App-Audio) Hall und Kompressor (aber wirklich auf die Schnelle), die Fehler hört man so auch, das würde sicher als Homerecording ausreichen. Das Programm kostet ein paar Euro, und man würde ohne weitere Kosten ausreichend aufnehmen können.
    Großartige Sachen gehen nicht Effekte am Kanal, Effekt-Send, Master-Effects, aus.

    iPhone
     
  15. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Ohne Kopfhörer nur über die Macbook-Lautsprecher: bei der zweiten Aufnahme ("Kompressor") sind PA und Sax näher aneinander dran als bei allen anderen. Bei der letzten Aufnahme ("Plus Mastering-Hall") finde ich das Sax plötzlich zu höhenreich und "scharf". Das Problem mit Plug-Ins ist manchmal, das sie eine "eigene Auffassung" davon haben, wie ein Mastering klingen soll. Ich verlasse mich lieber auf meine Ohren. Da du auch in dieser Hinsicht gut ausgestattet bist, solltes du dir grundsätzlich mehr vertrauen als Algorhithmen.
     
  16. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Überragende Qualität für den Aufwand und ein lohnenswertes Mobilstudio in der Jackentasche. Ich bin und bleibe aber altmodisch und ein Freund der klassischen Lösung: große Mikrofonkapsel, guter analoger Preamp und ab in einen guten Wandler. Von da ab kann von mir aus alles digital erfolgen. Hätte ich die Zeit und den Wohnraum, würde alles analog bleiben und nur zum Schluss, nach dem Mastering, digitalisiert.
     
  17. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin der Überzeugung, dass man mit diversen Effekten keine sehr guten Aufnahmen hinbekommt.
    Das Saxophon wird bei gemasterten Playalongs immer "fremd" klingen.
     
  18. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Weniger ist mehr.....bereits gemasterte Playalongs oder das Sax nochmal zu mastern, mit irgendwelchen Effekten ist eigentl. eher "verschlimmverbessern".

    Kommt aber immer individuell auf das Material an...verallgemeinern kann man da nichts.

    Finales Mastering / Lautheistanpassung nach dem CD- Red Book Standard.

    Gr Wuffy
     
  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    So,
    ich hab vorher beim Hochladen im All-Jazz-Thread einen Fehler gemacht und die Version mit Kompressor am Kanal hochgeladen.
    Ich glaube es ist ganz interessant, die 2 Versionen der gleichen Aufnahme zu hören, auch wenn vielleicht die Lautstärkenverhältnisse nicht ganz stimmen.

    Hier ist also nochmal die Version mit Kompressor (Waves RComp) am Kanal, ohne Mastering:

    und hier die Version ohne Kompressor am Kanal, aber mit einem Mastering-Plugin (Ozone 7) nur für das Saxophon:


    Grüßle, T.S.
     
  20. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Habe jetzt das Playalong mal ganz außen vor gelassen (wurde ja schon an anderer Stelle diskutiert). Die zweite Fassung der Sax-Aufnahme gefällt mir klar besser: dein Spiel "atmet" deutlich mehr als bei der komprimierten Fassung, die weniger dreidimensional und etwas "gebügelt" bzw. geglättet und nivelliert daher kommt. Wie sind denn die Parameter das Ozone 7 aufgestellt? Witziger Name übrigens, da er passt: das Tenor "brennt" durch den hochwertigen Sauerstoff deutlich heller und nuancierter.
     
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