Zweitinstrument zum Tenor: Sopran oder Alt?

(erst einmal Sorry: ich lese meine Postings vor dem Abschicken -wirklich! -Aber auf den Titel hatte ich nicht geachtet )
Liebes Forum,
ich benötige mal eine Entscheidungshilfe:
Ich möchte mir gern ein Zweitinstrument zu meinem Tenor zulegen die Frage ist nur: Alt oder Sopran
Für Alt spricht (für mich, nicht allgemein!)
- klingt bei Stücken wie Ornithologie, Take Five, Pass The Peas authentischer
- soll leicher zu spielen sein
- mehr gebrauchte Instrumente am Markt als beim Sopi

Für Sopran:
- kein lästiges Transponieren nach Eb
- kleiner und leichter

Danke und Grüße
Tim

 

Du hast viele Argumente ja schon selbst genannt. Beim Sopran kannst Du vieles der vorhandenen Literatur weiter nutzen. Es klingt aber deutlich(er) anders und wäre daher meine Wahl (ich finde es jetzt auch nicht soooo schwierig).

Aber wenn Du z.B. jetzt schon weißt, dass Du viele "typische Alt-Stücke" spielen möchtest, ist vielleicht eine andere Entscheidung sinnvoller.

Letztlich kommt es jetzt auf die Gewichtung der Argumente an, und die kann Dir niemand abnehmen.

 

Wenn Du mal in einem Quartett spielen willst, ist ein Sopran vermutlich eher gefragt.

 

Was hörst Du lieber?
Ich würde das nehmen, dessen Klang mir am besten gefällt.
Die von Dir genannten Unterschiede werden mit der Zeit keine Rolle mehr spielen.

Gruß

last

 

Ich muss da @Claus zustimmen.
Vor einer ähnlichen Wahl stand ich vor anderthalb Jahren - allerdings zwischen Bariton und Sopran.
Ich habe mich (auch aus obig genannten Gründen und - ich wollte nicht immer mit nem Kleiderschrank unterwegs sein) für das Sopran entschieden und bin sehr sehr glücklich damit.
Das Alt wäre mir definitiv zu ähnlich.

Natürlich sind von der Sache her alle Bb-Stücke mit Tenor und Sopran spielbar. Aber viele Stücke klingen mit dem Sopran einfach cooler (z.B. Birdland, vielleicht hat man hier aber den Shorter-Sopi-Sound im Ohr).

 

Wow,
ihr seid aber schnell.
Auf Basis Eurer Beiträge fällt mir auf:
Alt:
- ja, es sind definitiv die Alt typischen Stücke

(ich bin über Charlie Parker und Paul Desmond zum Sax gekommen -das prägt)​

- transponieren

vielleicht sollte ich nicht so faul sein und es doch mal richtig lernen!
​

Sopran:
- ein zukünftiges Quartett wäre eine tolle Idee
- Klang: ich habe immer Probleme Stücke mit Sopran zu mögen. Allein schon dashalb: lieber nicht!

Also doch lieber Alt!
Danke für die Denkanstöße!

 

... oder Klarinette

 

Bass ist auch sehr beliebt...
Zuerst eBass, nach ein paar Monaten dann akustischer....

 

Ich gebe zu Bedenken das ein Sopran schon schwieriger zu spielen ist wie ein Alt. Und ein Alt ist auch deutlich weiter verbreitet,wird öfter gebraucht in Formationen

 

oder beides? Oder eins nach dem anderen?

Die Entscheidung ist ja gefallen - ich kann sie nur unterstützen. Nur wegen der gleichen Stimmung Sopran zu nehmen wäre mir deutlich zu wenig. "Kleiner und leichter" ist für den, der schon Tenor spielt, ja wohl auch nicht das große Problem...

 

Ich habe zwei mal neben Tenor ein Alt als zweit Instrument gespielt.
Ende 2016 habe ich mein Alt (Selmer Ref 54) doch wieder verkauft.
Ende 2017 habe ich doch wieder ein Alt (Yamaha YAS-62 MKI) gekauft, aber auch dieser Alt vor 4 Wochen jedoch wieder verkauft.
Beide Saxophons mit Schmerz im Herzen verkauft, aber es gibt schließlich doch Ruhe.

Man braucht bestimmt viel Zeit um beide Saxophons gut zu kombinieren.
Für viele Amateure ist Zeit zum Üben sowieso meistens ein Problem.

Ein Alt ist ganz sicher nicht ein kleines Tenor.
Nicht nur wegen der Stimmung (schwieriger wenn man mit beide Saxophons improvisiert).
Ein Alt braucht aber auch ein andere Weise von anspielen (anderes Ansatz).

Man sieht außerdem viel mehr den Kombination:
Tenor und Sopran
Alt und Sopran

Ich habe jedenfals definitiv entschlossen mir auf Tenorsaxophon zu Konzentrieren.

 

Hallo
Ich selber spiele Tenor als prim Sax und in einer zweiten Gruppe Bari.
Nebenbei - so aus Spaß- Alt
Muss aber zugeben dass das Alt mehr Arbeit macht
Lg
Jürgen

 

Ich finde, dass das Tenor leichter zu spielen ist als Alt. Es verzeiht mehr.
Ich habe als Zweitinstrument neben dem Tenor ein Sopran. Wegen des Klanges. Das sind höhere Sphären...

 

Das Transponieren würde ich nicht als Kriterium sehen. Es gibt mehr als genug Noten für Altsaxophon.

Ein praktischer Aspekt ist Angebot und Nachfrage. Altsaxophon wird sehr viel gebraucht, aber es gibt auch sehr viele Spieler. Wirklich gute Sopransaxophonspieler gibt es weniger. Eine Paradeanwendung ist ein Saxophonquartett, aber da ist das Sopran nicht irgendein Instrument, sondern der Melodieführer.

Mit dem Sopran musst Du Dich richtig intensiv beschäftigen, um es passabel spielen zu können! Ich habe mehrere Wochen lang nichts anderes geübt, bis ich genug Selbstvertrauen dafür bekommen habe. Besonders die Intonation!

Und, vielleicht das Selbstverständlichste: welches Instrument inspiriert Dich mehr? Bei mir war die Sache klar. Altsaxophon macht mich überhaupt nicht an, weder vom Klang noch vom Handling.

 

Das war bei mir ganz sicher nicht der Fall.

Wenn man klassische Musik spielt oder alles vom Blatt spielt, dann ist das vielleicht anders, aber wenn man Jazz spielt und improvisiert finde ich das schwieriger, beide Saxophons zu kombinieren.

Das grosse Vorteil ist, das es manchmal mehr Möglichkeiten gibt in verschiedene Gruppen zu spielen.

In einem Big Band hat es sowieso Vorteile mehrere Saxophons oder Saxophons und Flöte oder Klarinet spielen zu können.
Auch dann sieht man nie ein Tenorsaxophonist der als zweit Instument Alt spielt aber nur Sopran, Klarinet oder Flöte.
Das muss einen Grund haben.

 

Für mich als Tenorspieler kommt nur Sopran als Zweitinstrument in Frage. Ich kann nicht mal genau begründen warum. Mit der Stimmlage hat es sicher nichts zu tun.
Ich kenne bspw. keinen, der als Alt- und Tenorspieler gleichermaßen bekannt wurde (mag an mir liegen). Es sind beide die klassischen Erstinstrumente, auch wenn es immer Ausnahmen geben mag.
Anders sieht es aus, wenn das Spielen dem Lebensunterhalt dient jenseits der Größen des Jazz - dann sind Flexibilität und Verfügbarkeit prioritär.

 

Sonny Stitt ist glaube ich auf beiden recht populär. Auch Art Pepper hatte eine Tenor-Phase. Aber es stimmt schon. Ist selten.

 

Ich persönlich kann Alto nicht hören ...


unabhängig davon finde ich Sopran ist eine Challange! Daher würde ich, was ich auch mache, als Nebeninstrument Sopran wählen. Das War schon so als ich Tenor spielte und jetzt wo ich nur noch Bari in die Hand nehme ist das auch so. Ich finde den anderen Ansatz und die vielen Schwierigkeiten sehr befruchtend für Bari. Gerade bei Tenor fand ich die gleichen Fingersätze für Stücke doch sehr von Vorteil. Auch ist es klein und kann mit in den Urlaub und es ist für mich tonal doch ein anderes Instrument. Ich spiele viel lyrischer auf dem Sopran als auf den Großen. Es inspiriert mich zu Melodien und eröffnet mir ganz andere Klänge als ein Alto, welches ich doch mehr als Sax empfinde als das Sopran. Das Sopran ist doch eher eine Flöte etc. für mich.

Das gilt natürlich alles nur, wenn es ein Nebeninstrument blieben soll. Als richtiges Zweitinstrument wäre Alto sicherlich vernünftiger - aber wie gesagt ich persönlihc finde den Klang von Alto irgendwie nicht angenehm. Nicht hoch nicht tief ... und das Sopran fordert mal ganz ordentlich und deckt Lücken im Ansatz und Stütze auf, die man nie vermutet hätte.

Am Ende nimmt man das was man lieber hören mag - schließlich hört man sich ja auch dann die ganze Zeit spielen.

LG Feuerstreuer, der jetzt mit dem Sopran in den Urlaub fährt ...

 

Genau darin sehe ich sogar eine "Gefahr": dann spielt man den ganzen Urlaub nur Sopran, was aber vielleicht sonst nur ein Nebeninstrument ist, und "verstellt" sich den Ansatz für die tieferen...

Das Fordernde der höheren Lagen erlebe ich auch mit dem Alt: auch das ist anspruchsvoller in der Intonation als die tieferen, und das ist auch eine meiner Motivationen, es zu spielen. Eine andere ist, dass mein Dolnet Bel Air einfach so toll zu spielen ist...

 

Moin!

Frei nach dem Motto: Es ist schon ales gesagt, nur noch nicht von jedem.

Ich sehe kein ernsthaftes Problem beim Mischen von Bb und Eb-Instrumenten. Ich spiele Bariton und Sopran, mein Klavier ist hingegen in C gestimmt. Eine viel größere Herausforderung war für mich die Klarinettenfamilie, wobei ich da regelmäßig meine Kontraalt spiele (auch in Eb, wie das Bari).

Warum ich damals Sopran und nicht Alt zu meinem Bari hinzugenommen habe? Ganz einfach: Die Musik, die ich hörte. Da war viel Sopran und das wollte ich auch spielen.

Grüße
Roland