Immer Ärger mit den Nachbarn.....

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saminia, 7.März.2017.

  1. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    http://www.spiegel.de/karriere/bgh-...ehrere-stunden-taeglich-proben-a-1235258.html

     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Interessant vor allem für alle Hobbyspieler hier folgende Passage:

    „Der für das Nachbarrecht zuständige V. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hält zwei bis drei Stunden an Wochentagen und ein bis zwei Stunden an Sonn- und Feiertagen für angemessen. Ob ein Berufs- oder Hobbymusiker übe, spiele keine Rolle. Ein Berufsmusiker könne "nicht mehr, aber auch nicht weniger Rechte haben", sagte die Vorsitzende Richterin Christina Stresemann.“

    CzG

    Dreas
     
  3. vmaxmgn

    vmaxmgn Ist fast schon zuhause hier

    „Die Nachbarn verlangten, dass der Musiker sein Haus besser dämmt. "Wir wollen einfach, dass es leise ist", sagt ihr Anwalt. Der Anwalt des Trompeters verweist dagegen auf die Bausubstanz des Hauses. Eine Schallisolierung wäre kaum machbar.“

    Wohnt er nun in einem Haus nebenan oder in diesem Reihenhaus? Komisch geschrieben ...
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Er wohnt in einem Reihenhaus.

    CzG

    Dreas
     
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich denke dieser Satz dürfte auch (positive) Auswirkungen auf die Situation in Mietshäusern haben:

    „ Auch in Reihenhäusern muss Musik als übliche Freizeitbeschäftigung möglich sein. Die zuvor vom Landgericht verhängten zeitlichen Beschränkungen für den Trompeter seien zu streng (Aktenzeichen: V ZR 143/17). Das Landgericht muss den Fall jetzt neu verhandeln.“

    CzG

    Dreas
     
  6. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Es mag ein Grundsatzurteil sein. Es ist aber auch sehr undifferenziert. "Drei Stunden täglich" hat völlig unterschiedliche Auswirkungen auf die Nachbarn, je nach dem, ob sie außerhalb berufstätig sind und zehn und mehr Stunden täglich abwesend, ob sie Rentner sind, die das Haus kaum verlassen, ob kleine Kinder da sind, usw. Ich möchte in meiner derzeitigen Situation jedenfalls nicht Nachbar des Augsburger Trompeters sein.
     
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  7. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Richtig, damit das konkreter festgesetzt wird, hat der BGH ja auch den Fall ans Landgericht zurückverwiesen:

    „Das Landgericht muss den Fall jetzt neu verhandeln.“

    CzG

    Dreas
     
  8. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    "...Wenn Nachbarn über das Musizieren im Reihenhaus streiten, dürfen Gerichte keine zu strengen Maßstäbe anlegen. Es müsse in gewissen Grenzen als übliche Freizeitbeschäftigung möglich sein, urteilte der Karlsruher Bundesgerichtshof.

    Es komme allerdings immer auf den Einzelfall an. Die Art des Instruments, die wahrnehmbare Lautstärke im Nachbarhaus und mögliche Erkrankungen der Nachbarn müssten berücksichtigt werden. Die BGH-Richter halten zwei bis drei Stunden an Werktagen und ein bis zwei Stunden an Sonn- und Feiertagen für angemessen...."

    Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/ze...enspiel-hausmusik-nachbarschaftsstreit-urteil
     
  9. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

  10. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    also mir ist das alles etwa unverständlich.

    Es gibt schallisolierende Räume, per Modultechnik in fast beliebiger Größe, mit denen man jede Wohnung so weit schalldämmen kann, dass es bei den Nachbarn maximal wie ein Radio in Zimmerlautstärke ankommt. In einer Größe für Unterrichtsanforderungen kostet sowas vielleicht 7000,- €. Das wäre m.E. einem professionellen Musiker durchaus zuzumuten.

    Gruß,
    Otfried
     
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  11. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Wäre der Trompeter mein Nachbar, ich würde die Krise bekommen. Kann sein Verhalten überhaupt nicht nachvollziehen.
     
    mzolg und Gisheber gefällt das.
  12. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Prozeßverlauf und Urteil beschreiben die Geräuschimmissionen des Trompeters als für die Nachbarn nicht hörbar, bzw. allenfalls als in schwacher Zimmerlautstärke wahrnehmbar. Als Musiker würde ich bei solchen Nachbarn "die Krise bekommen".
     
  13. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Das stimmt natürlich. ABER... Auch wenn ich mir jetzt hier Feinde mache. Wenn du dich den ganzen Tag mit Tönen beschäftigst, wie in meinem Fall, dann bist du dankbar, keinen musizierenden Nachbarn zu haben.
     
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  14. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Wenn man sich den ganzen Tag mit Menschen beschäftigt, wie in meinem Fall, ist man dankbar, wenn man jemanden findet, der keine Nachbarn hat und einen Musik machen lässt so lange und laut wie man möchte :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 26.Oktober.2018
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  15. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Das Urteil darf gebührend gefeiert werden.
    ABER nicht so laut. Es gibt immer noch zwei Seiten.

    Ich dürfte dann wohl auch ein wenig mehr.
    Abwägend möchte ich aus Egoismus die Freundschaften die in diesem Mehrparteienhaus entstanden nicht zerstören.

    Die Akzeptanz und mittlerweile Sympathie und Respekt vor Qualität und Übungsfleiß kompensiert das anfängliche geduldige Leiden.
    Hätte ich zu Beginn nur die Nachbarn gequält und es dann aufgeben hätten sich wohl auch für die weiteren Musiker im Haus die Situation verschlechtert.

    Ich kann auch das Leidwesen des "zweiten Siegers" diesen Prozesses nachfühlen.
    Wenn keine beständigen Schüler vorhanden sind, immer wieder neue welche abspringen...Fehlt das Entwicklungsverständniss.
    Würde ich selbst als Kreißsaal beschreiben der immer wiederkehrenden neue Schreie. (Damit wurde die Enstehung des Wortes erklärt, nicht weil er rund ist)
    Die im eigenen Haus geborenen bzw, die Eltern hier im Haus wohnen oder ein Erwachsener welche eine Idee des musizieren haben, erteile ich sofort das Recht dazu.
    Welche Hilfeleistung ich in Theorie und Praxis geben könnte ist auch denkbar möglich. Die Hilfeleistung dient auch dem eigenem Ohr.

    Ich habe mich auch für Theoriegespräche bereiterklärt. Bei mir,
    Für Hupversuche konsequent nicht!

    Dazu lautet die Antwort einfach Nein. Bei dir oder neutral wäre ein anderer Ort zu suchen.
    Zu einem öfter wiederkehrenden Hilfesuchenden erklärte ich, Praxis bei Dir? Theorie am runden Tisch größtmöglich hier mit oder ohne Bier.
    "Da musa ich erst meine Frau fragen" war die denklich ungeschickteste Antwort.

    Grundsätzlich würde ich der Nachbarns Frieden nicht zusätzlich über GEbühr belasten wollen.

    Anbaggern von Übungsräumen ist ein Paralleluniversum.
    Aber doch nicht in meinem eigen Haus.

    Diese Urteil soll man nicht als Pauschal annehmen.
    Um weder Richter, Kläger und Mitmenschen über einen vernünftigen Wert überstrapaziern zu müssen.

    Gerne auch über PM

    LG
    Pil
     
  16. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Dann hast Du hoffentlich das Berufsziel Zivilrichter oder Scheidungsrichter schon im Ansatz aufgegeben.
     
  17. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    Du weißt schon, dass es Musiker gibt die mit 11.000 Euro Netto pro Jahr rausgehen?!
     
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Finde ich nicht. Das steht in keinem Verhältnis.

    Und ich wundere mich schon sehr, dass hier der Trompetennachbar so bedauert wird.

    Wenn der jetzt Recht bekommen hätte, hätte es hier einen Aufschrei gegeben, dass doch Musik machen zum Grundrecht gehört.

    Klar kann das nerven, aber ich freue mich über die Entscheidung, da damit das Recht auf Musizieren, auch von Hobbymusikern, gestärkt wird.

    Man kann es nicht verbieten lassen! Gaaanz wichtig!

    Dieses Urteil zwingt streitende Parteien Kompromisse zu finden.
    Und das ist gut so....

    CzG

    Dreas

    P. S. Mir gehen die Laubsauger der Nachbarschaft auch tierisch auf den Senkel, die Orchester starten auch schon mal gerne am Samstag um 8,00 Uhr (wer hat die Kackdinger eigentlich zugelassen?)...oder die Rasenmäher an einem schönen Sommerabend....gehört dazu...ist zu tolerieren....oder, oder...
     
  19. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Ein Recht auf Grabesruhe gibt's noch früh genug.
     
  20. vmaxmgn

    vmaxmgn Ist fast schon zuhause hier

    Wie fast alle Urteile in D ist das ziehbarer Gummi! Wenn es jemand drauf anlegt und neu klagt, gibt es wieder ein neues Einzelurteil... ich finde dennoch, das Urteil ist gut für Musiker. Aber: Gegenseitige Rücksichtnahme ist irgendwie immer angebracht und das Gespräch mit Nachbarn ist manchmal auch förderlich. Wenn man natürlich ein Mensch der Marke „nach mir die Sintflut“ ist und ständige Streitereien mit den Nachbarn als Kontakt empfindet, dann darf man sich auch nicht wundern, wenn frühs mal die Reifen platt sind (Achtung übertrieben... ) oder andere Neckereien kommen. Das ist alles Stress und macht auf Dauer krank.
     
    murofnohp gefällt das.
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