Ich reface jetzt selbst!!!

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Toffi, 9.Juni.2005.

  1. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Nein, ich reface nicht selber. Ich bin handwerklich nicht ungeschickt und mache so einige Reparaturen am Haus selber. Aber Feinmechanik ist nicht meine Stärke...

    Bei meinem CADESON Tenor war ein Kunststoffmundstück dabei. Ich wollte es gerne als Backup nutzen. Tja, die Bahnöffnung war eine gefühlte 4 nach Otto Link, es kam wenig raus und war muffig. Es ist Soloiststyle mit Horseshoechamber. Es war einfach nicht fertig. Da @tomaso Saxophone hervorragend reparieren, überholen und einstellen kann, habe ich ihn gefragt, ob er sich das mal anschauen kann. Er hat das Mundstück dann auf 0.95, also etwa 6* nach Otto link, geöffnet, Tip, Rails und Einlauf bearbeitet. Anschließend hat er das Stück so gut wieder aufpoliert, dass man die Eingriffe eigentlich nicht wirklich sieht. Fantastisch!
    Es braucht relativ viel Luft/Druck, lässt sich mit wenig Druck aber warm und breit spielen, wie es @tomaso beim TOTM schon gezeigt hat. Das Mundstück kann aber genauso gut voll und klar klingen, lässt jetzt auch extrem viel Dynamik zu. Damit kann man sich auch gegen Blechbläser behaupten...

    Im Anhang ist das gute Teil...

    Danke Thomas!

    LG Jabo
     

    Anhänge:

    kokisax und djings gefällt das.
  2. djings

    djings Strebt nach Höherem

    glückwunsch!
     
  3. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    dicke rails, finde ich gut !
     
  4. rojarosguitar

    rojarosguitar Kann einfach nicht wegbleiben

    Cool... habe neulich auch an einem Mundstück herumprobiert (chinesische Yanagisawa Fälschung, viel zu offen und eigentlich unspielbar). Der Ton ist jetzt super, nur den Tisch habe ich noch nicht richtig eben gekriegt. Muss mich mal wieder dran trauen (allerdings geht bei jeder Verbesssrung auch etwas verloren, irgendwie muss man wissen, wann man aufhört und kleine Fehler in Kauf nimmt). (Tonproben Link hier: https://www.saxophonforum.de/threads/mundstueck-shootout.43571/ )
     
  5. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Hallo,

    Ich habe für mein Tenor ein Vandoren T7 mit dem ich recht gut zurecht komme.
    Aus vergangenen Tagen auch ein Otto Link Tonemaster 5. Das Ding quietscht immer wieder ab e'' aufwärts.
    Ein sehr erfahrener Saxer hat mir gesag, es liegt daran wenn das Blatt nicht sauber auf dem Tisch aufliegt.
    Dann bin ich auf diesen Fred gestolpert.
    Als Metaller hat man ja so gewisse Möglichkeiten.
    Eine Stahlplatte genommen die Topfen geschliffen ist, Schleifpapier 600 er Körnung drauf, den Tisch mit schwarzem Eding eingepinselt und vorsichtig ein paar mal hin und her geschoben. Als ich das Mundstück rum gedreht habe traf mich fast der Schlag. Die Farbe war zu 90% erhalten. Das hätte ich nicht gedacht.
    5 Minuten weiter gemacht und es hat sich wenig getan. Dann mal gute 10 Minuten mit 320er, und es wurde deutlich besser. Irgendwann war dann die Fläche eben. Bestimmt 0,08 - 0,1 mm abgetragen. Dann noch mit 600er geglättet.
    An der Bahn habe ich an der Form nichts gemacht, außer mit 600er zwei mal abgezogen, das hat so gut wie nichts abgetragen, diente lediglich den Ügergang zu glätten.
    Beim Probespiel war ich begeistert. Nicht mehr zu erkennen. Quietschen weg, und ich habe den Eindruck das es viel leichter anspricht.

    Für mich war das Risiko gering da ich das Mundstück eh nicht gespielt habe.

    Es soll nicht rüber kommen das es total easy ist, aber es ist mit Erfahrung und Geschick für einen handwerklich versierten machbar. Alles in allem keine Raketentechnik.

    Ich rede nur vom Tisch. Eine Veränderung an der Bahn ist eine größere Herausforderung.

    Das ein Mundstück in solch einer Qualität ausgeliefert wird hätte ich nicht erwartet. Bei näherer Betrachtung ist das auch nicht ganz unlogisch. Wenn das Teil für 250 € verkauft wird geht für Handel und Vertrieb 150 € drauf. Mwst weg, Material, Fertigung, Oberflächenbehandlung, Klemme und Kappe, dann kann keiner mehr einen Feinschliff drauf machen.

    In meinem Job ist ja auch so, früher haben wir Bohrer und Fräser nach dem Schleifen ausgespannt, von Hand ausgespitzt, die Schneide je nach Werkstoff mit dem Abziehstein leicht gebrochen. Heute wird gekauft, wenn stumpf weg geschmissen. Das Zeug ist neu zum Teil eine Frechheit.

    Grüße Gerrie
     
  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich denke, wenn man ein neues Mundstück kaufen möchte, dann kann man ja so lange probieren, bis man was passendes gefunden hat.
    Wer gebrauchte Saxophone kauft hat oft mindestens ein Mundstück dabei. Geht es, gut, geht es nicht, dann wird es durch nacharbeiten nicht schlimmer. Aber, man lernt was dabei.
    Letztlich haben Refacer auch so angefangen und umgeben ihre Erfahrungen mit viel voodoo. Die kochen auch alle nur mit Wasser. Einen Tisch abzuziehen birgt kaum Risiko, die rails anzugleichen auch wenig und unsymmetrische Bahnen anzugleichen ist auch keine Wissenschaft. Interessant werden Modifikationen zur Klangänderung... besonders, wenn das Ergebnis den Erwartungen entsprechen soll.
     
  7. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Na ja, wenn ich mich an die ersten Flächen denke die ich in meiner Ausbildung manuell bearbeitet habe würde ich nicht sagen man kann nichts kaputt machen.:D

    Die Bahn korrigieren, bzw. Anzugleichen halte ich für etwas schwieriger wenn der Radius raus kommen soll den man sich vornimmt und nicht irgend ein Ergebnis. Da bin ich gerade am überlegen wie man das mit einer Vorrichtung hin kriegen kann.:thumbsdown:
    Schauen wir mal.

    Grüße Gerrie
     
  8. GelöschtesMitglied11578

    GelöschtesMitglied11578 Guest


    An der Stelle bin ich etwas stutzig geworden.


    Hoffentlich hast du nicht einen sehr guten konkaven Tisch mit unsymmetrisch beginnenden Bahnanschluss Plan geschliffen ...

    ???
     
    saxhornet gefällt das.
  9. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Ne keine Sorge.
    Habe leider versäumt Bilder zu machen.
    Das hat schon wild ausgesehen.
    Auch wenn es so wäre. Das Ergebnis wäre trotzdem gut.

    Grüße Gerrie
     
  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Gerrie

    Du hast doch beschrieben wie es geht.
    Bei den bahnkurven gehe ich von kreissegmenten aus. Über Bahnlänge und Öffnung kann man sich Stützstellen berechnen und diese übertragen. Bischen Geschick braucht man und es sollte bei den ersten Versuchen nicht das Lieblingsmundstück sein sondern mal so ein Chinakracher aus der Bucht oder eines aus der Grabbelkiste.
     
  11. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    @JES

    Wie man einzelne Koordinaten berechnet ist mir bekannt.
    Du kannst viele "Stützstellen" berechnen.
    So lange es von Hand ausgeführt wird ist es nicht ganz so einfach. Eine neue Bahn aufziehen ist für mich rein manuell durchgeführt Blindflug.
    Eine vorhandene Polieren ist was anderes. Das ist ja nicht das Thema.


    Vielleicht ist eine Schablone die Lösung.

    Oder eine Vorrichtung , Kontur fräsen und von Hand den Feinschliff machen.

    Muss mal in die kreative Phase eintauchen:D
    Grüße Gerrie
     
    p-p-p und elgitano gefällt das.
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich hole das Thema mal wieder hoch, da ich mich mit dem Thema etwas intensiver beschäftigen möchte. Ich habe mir ein billiges graftonite a5 besorgt. Den Klang finde ich für so ein billigteil nicht schlecht, die Ansprache ist schwer, und es fehlt etwas das Strahlen. Letzteres liegt am Einlauf. Den habe ich mal mit kerzenwachs versuchsweise nachgeform, deutlich besser. Jetzt muss eine dauerlösung her (epoxidknete o.ä.).

    @Wuffy spricht es an, Werkzeuge und Hilfsmittel.
    Glasplatte mit div. Nassschleifpapier ist klar, habe ich.
    Eine Glasplatte mit messeinteilung habe ich auch.
    Div Feilen in div. Größen und Formen und Feinheiten habe ich auch. Dremel wäre auch verfügbar mit div Aufsätzen.
    Was ich noch nicht habe sind Spaltlehren. Wo bekomme ich die? Normal sind die industriesätze, 32 Stück von 0,x bis 0,88 bzw 1mm. Nun hat so ein Mundstück eher eine Öffnung 2mm+. Legt ihr jetzt Lehren aufeinander, oder gibt es Sätze bis 2,5 oder 3mm (ausser von Theo Wanne für 90€)?
    Für die bahnkurven, verwendet man eher kreisbahnen, oder eher Ellipsen für den Anfang?
    Mich interessiert einfach, was man aus dem Teil rausholen kann. Wenn es nicht klappt, auch egal.
     
  13. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Entweder aus mehreren Sätzen die 1 mm dazu packen. Kosten ja nicht die Welt.
    Oder Endmasse verwenden falls Du Zugang dazu hast.

    Grüße Gerrie
     
  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Du meinst nicht, daß wenn ich die übereinander packe ich mir da messfehler einhandle?
     
  15. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Mundstücks-Öffnungen messe ich nach meiner Methode...und auf die Schnelle, in dem ich das Mpc auf ein Acrylglasblock lege /drücke und fühle dann mit diversen Schäften von Kleinbohrern die jeweiligen Öffnungen.

    Habe da ja komplette Sätze, jeweils 0,1mm steigend.

    Für mich weniger Fummelei...und auch genauer, als da versch.Blättchen übereinander zu legen.

    Solte auch zum abgreifen der Bahnkurve einigermassen funktionieren.
     
    Gerrie, antonio und a.g. gefällt das.
  16. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Wenn die Teile neuwertig sind nicht.

    Sauber machen und etwas hin und her schieben.
    Das Paket muss man hoch heben können ohne das es auseinander fällt. Dann passt es im Bereich 0,01mm. Mit Endmassen geht es noch genauer.
    Sollte aber mit dem "Spion" klappen.

    Falls vorhanden mit der Bügelmessschraube kontrollieren.

    Wuffis Methode funktioniert natürlich auch.

    Grüße Gerrie
     
  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    ?????
    Sorry, habe ich gerade nicht auf dem Schirm, was du meinst.
     
  18. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Ein Post nach meinem.
     
  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Für die Öffnung an der Spitze verstehe ich das, für die bahnkurve kannst damit m. E. nur die Symmetrie prüfen.
     
  20. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    8FEBDFCD-2635-4EE9-8B39-873E54D3303E.jpeg
    Ich hatte dieses Bild kürzlich im „Foto-Thread“ gepostet und wollte diesen nicht weiter schreddern. Deswegen hier weiter.
    Wie schon geschrieben, hatte ich aus einem defekten Steamer die Messinghülse entnommen, ein „Saxscape xtra dark“ eingekürzt und aufgebohrt und die Messinghülse eingesetzt.
    Das Saxscape hatte ich vor vielen Jahren von HWP in Richtung „noch darker“ modifizieren lassen.
    Jetzt hätte ich es gerne wieder etwas brillanter gehabt und mir für diesen Zweck Sugru besorgt.
    Mit Sugru habe ich zuerst die Kammer etwas verkleinert, danach eine rollover-baffle geformt. Als das Sugru nach gut 48 Stunden fest war, einen ersten Spieltest gemacht. Es ging tatsächlich klanglich in die Richtung, die ich angestrebt hatte. Allerdings wurde die Ansprache schlechter und das modifizierte Mundstück reagierte zickiger auf unterschiedliche Blätter. Dann wollte ich testweise eine Aufnahme zu einem Playslong machen. Entsetzlich!!!
    Ich hatte auf mittleres F gestimmt. Alle Töne oberhalb rissen nach oben aus. Je höher, desto weiter! Unmöglich, das mit dem Ansatz zu kompensieren. Im Gegenzug rissen alle Töne unterhalb nach unten aus. Auch hier wieder: je tiefer, desto mehr.
    Glücklicherweise besteht das Saxscape aus Delrin. Und dieses POS-Zeugs lässt sich ohne aufwändige Vorbehandlung nicht kleben. Entsprechend einfach ließ sich auch das Sugru vollständig und rückstandsfrei in einem Stück wieder entfernen.
    Jetzt spielt es sich wieder so, wie ich es anno dazumal mit Hans am Lagerfeuer besprochen hatte.
    Fazit: an Tisch, Rails, Kammer, Einlauf würde ich niemals etwas verändern, was ich hinterher nicht wieder in den Originalzustand zurückversetzen könnte. Also nichts. Gar nichts. :smil3dbd4e29bbcc7:
     
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