Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Keilwerth Toneking und New King?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Supersol, 11.Mai.2019.

  1. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Man guckt ja immer mal in Anzeigen und sowas rum (macht einfach manchmal Spaß ....)

    Und man lernt so allerhand Saxophone Marken kennen und deren Modelle.

    Jetzt kam gerad hier mal die Frage auf was der Unterschied zwischen Keilwerth Toneking und New King ist. Das Toneking wird ja glaub öfter als gutes Einsteiger Sax empfohlen, auch wegen dem Preis-Leistungs-Verhältnis und weil es sie schon mal öfter gibt.
     
  2. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Ist wahrscheinlich schon öfter besprochen worden - finde ich nur leider nicht ...
     
  3. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Das Toneking ist der Nachfolger des Newkings und gab es in der Ausführung, Normal, Spezial und Excellent. Das sind übrigens echte Profihörner fürs Leben
     
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  4. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    da stimme ich voll und ganz zu. aber die modellbezeichnung ist -exclusive- lg
     
  5. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Dankeschön :)

    Es wäre also im Prinzip "wurst", welches dieser Hörner man im Falle des Falles nehmen würde? Oder unterscheiden die sich irgendwie soundmäßig besonders?

    Es entwickelt sich hier nämlich gerade eine sehr interessante Sache....

    Ich war vor ein paar Wochen zu Thomann gefahren und wollte NUR mal ein Tenor anspielen, um mal zu gucken wie das so ist. Mich hatte da speziell das Mark IV interessiert, weil das ja auch von vielen gelobt wird. Wollte gucken, ob mir das vielleicht so gut gefällt, dass ich darauf spare. Zum Vergleich habe ich dann auch (um mal ein Billighorn zu spielen) das Antique von Thomann angespielt. Damit kam ich dann dermaßen gut zurecht und die Ansprache war so leicht und der Sound hat mir überraschend gut gefallen, dass ich überlegt hatte, dass doch vielleicht einfach mitzunehmen. War dann aber nur noch ein B-Stock Instrument vorrätig für 100 Euro weniger und dann habe ich gesagt "sch... egal, ich nehme das jetzt für den Preis einfach mal als Testballon Tenor mit".

    Mein Lehrer fand es sogar auch ganz prima - vor allem vom Sound - nur die Ergonomie fand er nicht ganz so toll (aber die Diskussion ist bei dem Preis auch sicher zu vernachlässigen - ebenso wie die Qualitätsdiskussion). Ich habe das Horn dann mal 2 Wochen bissl mit beübt und festgestellt, dass mein Sound auf dem Alt sich verschlechtert. Ergo - wird mein Ansatz noch nicht so gefestigt sein, dass das zum jetzigen Zeitpunkt Sinn macht, das Horn (oder generell ein Tenor) mit reinzunehmen. Sauspaß hat es aber trotzdem gemacht und das Projekt ist auch nur verschoben ... nicht aufgehoben ... einfach mal sehen, was die Zeit weiter bringt...

    .... aber....

    dann hat mein Mann sich das Tenor geschnappt. Er hatte sich überlegt, um sich auch ein wenig mit einem Instrument zu beschäftigen - sich ein Xaphoon zu beschaffen. Da stellten sich aber nicht die gewünschten Erfolgserlebnisse ein. Und dann hab ich ihm gesagt - dass er mal gucken soll, ob er mit dem Tenor mehr Spaß hat. Und dieser Spaß hat sich denn wohl eingestellt.
    Seitdem hat er das Instrument fast täglich am Wickel und es macht ihm richtig Spaß, weil auch schon Fortschritte zu verzeichnen sind. Spielt schon 5 Töne auf dem Mundstück nach der kurzen Zeit ... und ein zwei kleine einfach Liedchen haben wir auch schon zusammen gespielt. Super war das :)

    Nun ja - gestern waren wir unterwegs in Groß-Umstadt - da war ein kleines Event, wo ein paar Keilis zum Anspielen bereitgestellt wurden, die sonst nicht im Laden waren. Da haben wir dann man ein wenig herumprobiert.
    Er selber spielt ja noch nicht viele Töne, aber er kann sich da schon ganz gut rantesten und ist da ehrlich gesagt auch etwas feinfühliger wie ich, kriegt schon recht viele Sachen mit, die ich nicht gleich bemerke.

    Und ich muss sagen - ich bin selber recht angetan von den Keilis. Gut - es waren jetzt natürlich schon die Sahneschnitten (SX90 R als Vintage Version und Shadow Version). Den Sound vom Shadow fanden wir beide superkernig, aber von der Ansprache fanden wir beide es schwieriger zu spielen. Das Vintage war unser beider Favorit. So was von butterweich zu spielen und den Sound fanden wir auch klasse - obwohl das ein ganz anderer Soundtyp ist als beim Shadow. Das Instrument hätte ich als Kuschelteddy abends mit ins Bett genommen glaube ich :D ... und Alto wie Tenor spielten sich beide gleich toll und leicht (auch für mich).
    Ich hatte auch noch die Möglichkeitein Selmer Ref 54 Alt anzutesten. Das war von der Verarbeitung und vom Finish schon der Oberhammer - wow - war so ein mattes (da stehe ich aber eh drauf). Der Sound hat bei mir jetzt keine besonderen Gefühle ausgelöst - da sieht man man wieder - wie idividuell das alles ist. Die Mechanik war so sanft - das war beim Keili bissl anders - auch die Klappengeräusche - die gab es beim Selmer überhaupt nicht (mein Mann hat gesagt das Selmer ist der Benziner - das Keili der Diesel haha), aber trotzdem hätten wir beide ohne zu überlegen das Keili direkt eingepackt und mitgenommen.
    Was ich überhaupt nicht erwartet hätte, ist, das ich mit der Ergonomie hervorragendst zurecht gekommen bin. Ich habe kleine Hände und kurze "kleine Finger" und dachte mir - ist ja egal, wenn das C nicht geht - ist ja nur mal zum gucken. Aber das war echt bombe passend. Vielleicht werden die inzwischen doch bissl anders gebaut ? :rolleyes:

    Und da es ja die Tonekings (oder New Kings) in einem überschaubaren Preisrahmen gibt, haben wir uns überlegt, dass man sich dieses als Tenor doch mal näher betrachten sollte. Und das das doch eventuell ein schönes wertiges Instrument für meinen Mann sein könnte (ja - er hat ja jetzt das Thomann, aber bei einem Instrument, das einem das Lächeln ins Gesicht tackert, hat man ja doch schon etwas mehr Freude und es wäre dann ja auch von ihm ausgesucht und seins...)

    So ist das alles gerade hier entstanden und seit gestern abend manifestiert sich doch der dringende Wunsch, so ein Instrument mal kennenzulernen. Der Keili-Sound hat uns doch schon auch gut gefallen :D
     
  6. dikoki

    dikoki Kann einfach nicht wegbleiben

    Also Keili hat mit Saxophon spielen wenig zu tun;):


    Aber Keilwerth, das sind wirklich klasse Hörner! :)
     
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  7. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    :lol:.... entschuldigung - ich werde diesen Namen nie mehr verhunzen ...
     
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  8. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Achtung !

    Toneking gab es schon viel früher als "The New King"....deshalb ja New King (Neuaflage) als (vereinfachter ) Nachfolger des Tonekings.

    Ganz früher gab es von Keilwerth sogar ein Modell namens " King"...nicht zu verwechseln mit den Kings aus Amerika.
     
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  9. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Ja - dankeschön. Das das King der Vorgänger des Toneking war, haben wir schon herausgefunden.
    Das mit dem New King ist uns irgendwie nicht so ganz klar - das kam so dazwischen (also während der Phase des Toneking) ??

    Das New King ist in der Regel etwas günstiger im Angebot als das Toneking - gesprochen wird in erster Linie auch nur vom Toneking ... assoziert hier so den Eindruck, dass das Toneking irgendwie das bessere ist?
     
  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Die Keilis (als liebevolle Koseform m.E. völlig OK so zu benennen) haben einen langen Stammbaum und nicht immer ist der geradlinig.

    Ein bisschen was an Info gibt es hier: http://www.saxpics.com/?v=mod&modID=75

    Die Geschichte der Keilwerths ist nicht ganz einfach erzählt und spielt vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die 1990er Jahre an verschiedenen Orten und mit verschiedenen Vornamen. Hochinteressant aber für die Ausgangsfrage nur am Rande wesentlich. Seit einiger Zeit gehört die Marke Keilwerth zur Buffet Crampon Gruppe und ich habe den Eindruck, die tun nicht allzu viel, um etwas aus der großen Historie zu machen.

    Vom Grundprinzip haben die Keilis und ihre Geschwister ein anderes Klangkonzept als die vorwiegend französisch geprägten Saxe, von denen sich nur Buffet Crampon und vor allem Selmer durchgesetzt haben. Es gibt sogar Stimmen, die sagen, die fett klingenden alten Amihörner wären von Keilwerth-Urversionen abgekupfert.

    Jedenfalls sind Keilwerths tendenziell eher sonor, durchdringend und breit im Klang während die französische Klangphilosophie eher schlanker und eleganter ist, dafür aber dem geübten Spieler mehr Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Ganz grob vereinfacht!!!!

    Das ToneKing (vgl. auch den Hinweis von @Huuuup) gab es über die Jahre in verschiedenen Ausführungen. Ursprünglich ein King, dann als New King und schließlich als ToneKing. Das New King wurde als Intermediate Instrument weiter produziert, als das erste ToneKing auf den Markt kam.
    Die ToneKing waren - in allen Ausführungen - auf den professionellen Einsatz ausgelegt. Die Varianten Special und Exclusive kamen erst später in den 1970er und 80ern und sind so etwas wie Ausstattungsvarianten beim Auto („Sport“ oder „Luxus“). Wieder ganz stark vereinfacht.

    Wenn man ein Instrument erwischt, das gut intoniert, hat man sowohl mit New King als auch mit ToneKing ein sehr sehr gutes Horn mit Inline-Applikatur und halbwegs „modernem“ Kleinfingertisch. Es geht die Erzählung, dass Freitagskeilis recht eigenwillig intonieren können, was wohl mit dem guten Bier der jeweiligen Gegend zusammen hängen soll.

    Noch kurz zur Inline-Applikatur:
    Selmer, und, weil irgendwann alle Saxbauer das Selmer Mark VI kopiert haben, praktisch alle modernen Instrumente, haben seit den 1950er Jahren eine Offset-Applikatur, bei der Rechte und linke Hand ein wenig zueinander verdreht sind, was für mehr Menschen gut zu greifen ist, als bei Inline. Die Keilwerths, die nicht mehr ToneKing heißen haben das, obwohl sie weiterhin eine große Mensur wie die alten Hörner haben. (Kann sein, dass schon einige späte ToneKing Modelle Offset haben. Weiß ich nicht genau.)

    Ich hoffe, ich konnte Deine Verwirrung auf eine höhere Ebene anheben ;-)

    LJS
     
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  11. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Ja super :)
    Danke für deine ausführlichen Zeilen.

    Sehr spannend alles finde ich.
    Auch die historische Reise.....
     
  12. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem

    o backe,

    keili
    und king
    und historie

    was seid ihr doch so toll = love:confused::rolleyes::)
     
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  13. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

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  14. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    ich hab´s ja immer schon gewusst...
    das -special- gabs schon viel früher. meins ist von ´64

    hier eine alte antwort von hwp:

    Moin!

    gemäß Chronologie ab 1950:

    1950 Das –King- Modell erscheint nicht mehr im Katalog
    1960 Das Modell –Toneking spezial- kommt hinzu
    1968 Das Modell –Student – erscheint (Schülermodell)
    1970 Das Modell –The New King- wird aus der Produktion genommen.
    1982 Das neue Modell –Tone King Exclusive- wird herausgebracht.(löste das Toneking ab!)
    1987 Das Modell –P.Ponzol- wird vorgestellt und geht in Serie.(gebördelte Tonlöcher)
    1988 Neue Modellbezeichnung:
    Das Toneking Modell wird als EX 90 bezeichenet.(EX=Exclusive)
    Das Student Modell wird als SX 90 bezeichnet.
    1991 Das Modell Sudent erhält die neue Bezeichnung ST 90
    1992 Das Modell ST 90II. erscheint neu und in Serie
    1993 Das Modell P.Ponzol erhält die Bezeichnung SX 90 R

    Mittlerweile gab es ein ST 90 III, wie diverse Finish Ausführungen des SX 90 R .



    Außer dem Modell –Student-(SX 90/ ST 90) sind alles Profimodelle!

    Ausführungen nach Qualität:

    Student = ST 90 -> Mittelklasse
    Toneking Exclusive = EX 90 -> Oberklasse
    P.Ponzol = SX 90 R -> Spitzenklasse

    *Das Tone King Exclusive ist ein normales Serien Profimodell.

    Kann man auch bei Gerhard J. Keilwerth nachfragen.

    http://www.saxophon-spezialist.de/index.html


    LG Hans
     
  15. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Meins von 1965...das waren noch Zeiten ;)
     
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  16. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    und wann wurde dann das EX90 "nach unten" durchgereicht? also aus der Oberklasse verstossen?

    Ich habe noch eine Liste von 2003da war die Reihenfolge so ( mit den Preisen für Goldlacktenor)
    ST90 IV (irgendwie aus Asien, 1462,50)
    EX90 Serie III ( Osteuropa?, 2331,00)
    SX90 (Nauheim, 3269,00)
    SX90R ( dasselbe mit Gebördel, 3825,00)
    und das gab noch aus Neusilber ( sah auch schick aus und blies sich vergleichsweise direkt fand ich damals, Vintage und Shadow waren noch nicht, dafür ein Se Prestige Alt mit wahlweise Messing oder Kupferkorpus)

    danach wäre das EX90 um einiges weniger exklusiv als das SX90 ( ich hab leider nie ein EX90 gespielt, nur die SX90 und SX90r in verschiedenen Lacken und Materialien aber ausser den Bördelringen fand ich die Instrumente absolut gleichwertig und "professionell" )
    LG
    Thomas
     
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  17. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem


    Na da lag er an einigen Stellen aber erheblich daneben.....

    SlowJoe
     
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  18. saxophönixx

    saxophönixx Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    in den Kleinanzeigen werdet Ihr womöglich auch fündig. Habe einige Anzeigen zu den Keili Tenören gesehen. Nur als Hinweis. Aussagen kann ich zu den Instriumenten keine machen.

    VG,

    Saxophönixx
     
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  19. maserer

    maserer Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Keilwerth-Fan,

    ich habe schon einige Keilwerths angespielt, Alt und Tenor...
    New King und Toneking sind schon unterschiedlich,
    Toneking Special Tenor für mich mit super ergonomischer Ligatur, fast modern.
    New King Tenor etwas sperrigere Griffweise.
    Klang sehr gut, untere Oktave sehr fett.

    Kangbeispiele:
    Toneking Special Tenor:



    New King Tenor:

    New King Alt:


    Mit jedem der Instrumente lässt sich wunderbar spielen, die Begrenzung ist hier immer der Spieler, nicht das Instrument...

    Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Intonation, ich spiele die Tenöre mittlerweile nicht mit dem Original S-Bogen, sondern mit einem SX-90 Bogen. Ab dem A'' viel leichter gut zu intonieren für mich.

    Moderne Top-Saxophone sind hier deutlich einfacher zu intonieren. Habe momentan ein Yamaha 875 einer Bekannten zum bepolstern bei mir, unglaublich wie genau das passt...

    Da haben die Keilis doch etwas mehr "Eigenleben" :)
    Aber natürlich kann man damit gut leben, wenn man sich darauf einlässt.

    Es gibt hier im Forum auch einige Keilwerth-Experten, z.B. Wuffy, Helmut, ...
    Die können dir das sicher noch genauer ausführen.

    Grüße
    Stefan
     
    Zuletzt bearbeitet: 12.Mai.2019
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  20. Supersol

    Supersol Ist fast schon zuhause hier

    Ah ja - da gibt es ja doch noch einige Dinge, die man wissen sollte....

    Bezüglich der Applikatur und der Intonierung (natürlich auch nicht ganz unwichtig...)

    Gilt das alles gleichermaßen für Tenor und Alt?
    Ich glaub so ein Alt muss ich auch mal anspielen....
     
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