Was beeinflusst unsere Wahrnehmung von Saxophonsound?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 10.August.2019.

  1. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich sehe das auch so, dass der "Sound" eines Saxophons von vielen anderen Parametern abhängt und kaum objektiv bewertet werden kann.

    Deshalb spielt das Kriterium "Sound" bei mir auch keine große Rolle, wenn ich ein Instrument auswähle.

    Ich gehe vor allem nach den Parametern, die sicher vom Instrument abhängen - und die ich ziemlich objektiv beurteilen kann:

    - Ergonomie (Greifbarkeit)
    - Verarbeitung und Zustand
    - Ansprache (mit meinem Lieblingsmundstück), insbesondere ganz unten und ganz oben
    - Intonation
    - Aussehen (also z.B. kein Möchtegern-Vintage-Finish, nix Unlackiertes und nix Versilbertes)
    - Zubehör (z.B. Koffer, S-Bogen, Mundstück)

    Das grenzt es für mich gut genug ein. Zumal ich ja keine Instrumente sammle, sondern immer nur je eines zum Spielen brauche.
     
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  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Eine weise Aussage, denn das subjektive Empfinden ist das objektivste, über das wir persönlich aussagen können.
     
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  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das bist doch auch Du und nicht das Saxophon, oder?
    Vorausgesetzt das Horn ist dicht.
     
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  4. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Etwas abseits des Saxophones, dennoch zur Subjektivität der Schallwahrnehmung.
    Habe mal versucht Vogelstimmen im Garten mit einem 08/15- Mikro aufzunehmen. War ein schöner ruhiger Morgen :)
    Beim Abspielen war da ein rel. leises, konstantes Rauschen zu hören.....
    In ziemlicher Entfernung verläuft eine Autobahn und der Wind kam wohl auch noch aus dieser Richtung. Merke also: Neben Schön-Trinken gibt es auch Schön-Hören:D
    Konzentration und Erwartunghaltung scheinen auch eine Rolle zu spielen, ähnlich wie bei der visuellen Verarbeitung. ("Hat jemand den Gorilla gesehen?")
    LG quax
     
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  5. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Das Problem ist, dass man irgendwie schon so festgefahren mit seinem eigenen Sound/Setup ist. Eric klang auf Jujus Sax super, aber für ihn war es sicher eigenartig, sich so spielen zu hören. Das beeinflusst massiv meine Wahrnehmung. Also meine eigene Prägung. Ich werde sie nicht mehr los. Gerne würde ich das Gefühl erleben, völlig "virgen" in ein Horn zu blasen. Oder vor dem Horn zu stehen und mir selbst zuhören zu können.
    Abgesehen davon: je mehr ich mich mit dem Sound eines Horns beschäftigt habe, umso weniger wusste ich, was ich da eigentlich suche. Ich kann schlecht beurteilen, was ein guter Sound bei mir ist. Bis heute weiß ich es nicht.
    Zum Unterrichten ist es mir inzwischen egal. Es muss lediglich Spaß bringen, und Spaß bringt mir ein Horn, wenn es mich trägt, d.h. in der Regel Intonation und Ansprache müssen stimmen. Alles andere ist mir wirklich Schnuppe. Nach Saxophon klingt es eh immer. Ich spiele ein runtergespieltes Yamaha 475 als Alto. Oft leihe ich es auch einem Schüler, und er nimmt es mit nach Hause. Mit steigendem Alter scheinen meine Ansprüche zu schrumpfen.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 11.August.2019
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  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest


    Jetzad scho!
    Ein Problem ist auch, dass man ihn danach nicht mehr nicht sehen kann.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 11.August.2019
  7. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest


    "Man muß nicht unbedingt einen großen technischen Aufwand betreiben, um den Gehörsinn zu betrügen. Einige Bespiele sind auch ganz natürliche Phänomene. Fehlt z. B. einem Klang der Grundton, so erkennt das Gehirn anhand der Obertöne automatisch den Grundton und wir hören diesen virtuell im Klang mit. Hat ein Klang also beispielsweise Obertöne, die die 4-fache, 5-fache, 6-fache, 7-fache und 8-fache Frequenz des Grundtons ausmachen, so errechnet das Gehirn den kleinsten gemeinsamen Nenner (nämlich 1) und ergänzt diesen im Höreindruck. Dieses Phänomen ist auch als Residuumeffekt bekannt.
    ...
    Im Hörbeispiel wird zuerst der 6. Oberton gespielt, danach der 5. Oberton und danach beide zusammen. Jeder weitere Oberton wird zuerst mit einer kleinen Melodie vorgestellt und danach wird die gleiche Melodie mit dem entstehenden Gesamt-Sound gespielt. Interessant ist hierbei, dass spätestens nach dem Zusammenspiel von 3 Obertönen sich der Höreindruck der Grundtonhöhe ändert. Aber: Es ist mit Ausnahme des letzten Melodiedurchgangs kein Grundton hörbar!"

    Quelle: http://markus-fiedler.de/hoerphysiologie/ - sehr interessant, mit Hörbeispielen.

    Besonders interessant ist das Kapitel AKUSTISCHE TÄUSCHUNGEN, aber zum Verständnis lohnt es sich alles zu lesen.

    LG

    last
     
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  8. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    Dauergeräusche blenden wir ja auch aus und werden erst darauf wieder aufmerksam wenn sie aufhören. Beispiel: Erst wenn die Klimaanlage plötzlich ausgeht bemerken wir, dass vorher die Klimaanlage gelaufen ist.
    Wahrscheinlich blenden wir Klappengeräusche, unser Atmen, Luftgeräusche im Mundstück und Horn gewöhnlich aus. Beim Spielen eines ungewohnten Instruments sind diese Nebengeräusche anders und plötzlich störend und bemerkbar.
     
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  9. GelöschtesMitglied11073

    GelöschtesMitglied11073 Guest

    Das mach ich mit Wein ab und an. Und sehe immer wieder sehr überraschte Gesichter
     
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  10. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich bin sehr froh darüber, dass mir das mit meinem Tinnitus auch weitgehend gelingt. Auf Aufhören brauche ich aber wohl nicht zu warten. Eher auf mehr...
     
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  11. ToMu

    ToMu Strebt nach Höherem


    meisterleistung der technik! und noch nicht ausgereizt.
     
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  12. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    BTW, ein Yanagisawa 9230 gibt und gab es nicht. ... (habe ich zumindest noch nie gehört).... meinst du eventuell 9930?
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ja.....

    CzG

    Dreas
     
  14. Werner

    Werner Strebt nach Höherem


    off topic: Besonders interessant der 4. Reiter von rechts auf der Seite

    Psiram.com – Ein Rufmordportal
    http://markus-fiedler.de/psiram-com-ein-rufmordportal/





    https://swing-jazz-berlin.de/sorano-solo/
     
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  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich bin ganz froh, daß ich vorurteilsfrei was den Klang und das Spielgefühl angeht an ein Horn rangehen kann. Ich gehe da mit Neugier ran und lass mich überraschen und erwarte nichts.
    Grossen Einfluss hat für mich der Raum in dem ich das Horn ausprobiere.
     
  16. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Das stimmt, aber hartes Anschlagen und Klappergeräusche durch ausgeleierte oder schlecht eingestellte oder überwiegend trocken laufende Mechanik kann ich auch beim gewohnten Instrument nicht ausblenden.
    Die stören mich einfach und ich muss und will sie abstellen.

    Ich konnte mich bei einem Konzert eines Altsaxophonisten irgendwann nicht mehr auf die gut gespielte Musik konzentrieren und wäre, hätte ich meinen Tropfenöler dabei gehabt, nicht davon abzuhalten gewesen damit auf die Bühne zu rennen.

    Bei meinem zuletzt gebraucht erworbenen erst fünf Jahre alten Saxophon habe ich zuhause auch erstmal die Ölkanne rausgeholt und mich gefragt- warum merken die Leute sowas nicht?
     
  17. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hmm, da hätte ich jetzt gedacht, dass das vorrangig vom Instrument (mit S-Bogen) kommt (ceteris paribus) ... Stichworte Blaswiderstand, Problemtöne.

    Oder, wer das alles sofort wegkompensieren kann: wie man sich dabei fühlt, wie leicht es fällt. Das hast Du doch auch immer wieder bei Deinen Vergleichstests beschrieben.
     
  18. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ja, aber ich glaub immer weniger dran...:)
     
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  19. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Dann hat ja das Forum hier schon mal etwas bewirkt ... ;-)
     
  20. Frau Buescher

    Frau Buescher Ist fast schon zuhause hier

    @Sandsax Ich denke es ist ein ähnliches Phänomen wie die Alterssichtigkeit. Sie kommt so schleichend daher, dass Du erst nichts davon merkst. So wird es bei den Klappergeräuschen auch sein. Ging mir kürzlich so, dass Tomaso zu mir sagte, mein "Ofenrohr" klappert ziemlich, müsste mal geölt werden. Jetzt höre ich es auch und es nervt mich. Aber nicht mehr lange...
     
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