Wie einfach ist der Kauf eines Instrumentes?

Das Thema ist sehr komplex und keiner wird dir die 13 Thesen an die Hand geben, nach der du dir ein optimales Horn kaufen kannst.

Es braucht die Auseinandersetzung mit dem Thema, Es braucht eben auch die 10 verschiedenen Meinungen, bis deine eigene einigermaßen ausreift. Und der Wunsch nach Abkürzung dieses Prozesses ist ein Fehler. Reger Austausch über die Materie ist der beste Weg. Aber der braucht Zeit.

Ich selber habe viel über Saxophone erfahren, indem ich etliche Saxophone gekauft und wieder verkauft habe. Je mehr Hörner man in der Hand gehabt hat, desto besser weiß man Bescheid. Und ein Sammler, der womöglich auch noch Schrauber ist, kann dir eine Stunde darüber referieren, worauf du achten solltest beim Einkauf.

 

Drum prüfe wer sich (ewig) bindet......
Zeit lassen und verschiedenes testen !
Gilt für so vieles im Leben !
Am Ende wird es immer ein Kompromis (t).

kokisax

 

Ich denke, wenn Geld nicht so eine große Rolle spielt ist es etwas einfacher. Man hat bei höher preisigen Instrumente mehr Sicherheit. Dies ist ja bei vielen Dingen so. Wenn man ein Schnäppchen machen will oder finanziell muss, dann ist es schwerer. Vorausgesetzt man will unbedingt ein neues Instrument..

 

Spielen eigentlich Amerikaner noch eine Rolle bei neuen Saxophone mit eigener Fertigung? Ich denke an so Produkten von Conn/Selmer oder King?

 

Und ich stelle in Frage, dass das nötig ist.
Und wie "optimal" muss ein Horn sein? Was ich für wichtig halte:
- es muss verfügbar sein. Was nützt mir das tollste Sax, wenn es 1000km weit weg ist?
- es muss passen, also es soll nichts am Horn sein, was mich am Spielen hindert*
- technisch einwandfreier Zustand und kein Billigstprodukt sind eh klar
Das war's. Wenn ich so ein Sax finde, kann ich es kaufen. Der Rest ist Geschmackssache.

*das mag bei anatomischen Grenzfällen (besonders groß/ klein) mehr ins Gewicht fallen

Dass es natürlich bei verschiedenen Saxophonen im Detail Unterschiede gibt, über die man natürlich stundenlang diskutieren kann, wenn einem langweilig ist (wovon dieses Forum lebt), habe ich eingeräumt. Aber der Titel des Themas ist ja nicht "wie finde ich das eine perfekte Exemplar für mich"...

 

Nein.

 

Jau, dem kann ich mich anschließen, nur sind das Allerweltskriterien. Die Fragen gehen doch eher ins Detail:

Hindert mich eine Vintage-Mechanik am Spielen? Brauche ich ein Hoch-Fis? Ist die Mechanik der Becherklappen zu schwergängig?

Meine Tochter spielt seit acht Jahren mit Freude ein "Billigstprodukt".
Technisch einwandfrei ist ein grober Begriff. Was, wenn nach zwei Monaten die weiche Mechanik schlapp macht, es sich heraus stellt, dass die Korken abfallen oder Klappenkäfige anfangen zu surren?

Wie ist der Wiederverkaufswert? Gerade wenn wenig Geld zur Verfügung steht eine Frage von großem Gewicht. Wann war das Sax bei der letzten GÜ?

Ich denke, ich könnte da an die 100 Fragen stellen, die der Laie nicht beantworten kann. Da es auf jede Frage noch 10 verschiedene Antworten gibt, sollte man sich zumindest mit einigen wichtigen dieser 1000 Aspekte näher befassen (-;

 

das merkt man, fällt unter "passen". Wenn man es nicht merkt, wird man damit zurechtkommen. Mit dem Tisch für den kleinen Finger (für mich die Stelle, wo man den Unterschied am stärksten spürt) muss man da und dort umgehen lernen.

Wenn man es braucht, weiß man das. Wenn man es nicht weiß, braucht man es nicht.

das merkt man, fällt unter "passen"

das meinte ich mit "kein Billigstprodukt". Ich hatte auch andere Formulierungen im Kopf wie "gute Substanz" oder "nicht aus Blechresten zusammengeschustert", war aber der Meinung, dass das mit "Billigstprodukt" eh rüberkommt.

Das ist eine Entscheidung, bevor ich ein Sax zum Ausprobieren in die Hand nehme: kaufe ich neu (dann ggf. billig) oder gebraucht? Wenn wenig Geld da ist, wird man z.B. auch bei hohem Wiederverkaufswert kein teures Sax kaufen.
Ist aber nicht relevant dafür, ob das Sax als solches für mich geeignet ist.

Ist eine Bewertungsfrage, aber keine, ob das Sax als solches für mich geeignet ist.

Kommt jetzt darauf an, was Du unter "Laie" verstehst - ich nehme jetzt einmal "Nicht-Schrauber und Nicht-Profi" an.
Die meisten werden ihn dann auch nicht betreffen oder sind Details, die in meinen Punkten abgedeckt sind.

Und um diesem Missverständnis vorzubeugen: jemand, der keinen Tau von Saxophonen hat, sollte natürlich jemanden mitnehmen, der sich auskennt, bei gebraucht noch mehr als bei neu. Ich habs damals anders gemacht und beim ersten Gebrauchtkauf unwahrscheinliches Glück und beim zweiten Pech gehabt, jeweils bezüglich technischem Zustand. "Gepasst" haben aber beide, obwohl einmal "vintage" und einmal "modern".

 

Natürlich fallen fast alle Sachen unter "passen". Die Details sind aber die, die eine Kaufentschreidung ausmachen.

 

Meine vorgehensweise wäre,

das Ick Mir nen passen Händler mit ner Top Werkstatt suche, die auch wenn möglich eine große Auswahl an gebrauchten Instrumenten bieten.
da nen Sax für mich nen Werkzeug iss, und da ist die Qualität des Werkzeuges mir wichtiger, als nen neues zu kaufen...

Versandhandel schließ Ick für mich persönlich kpl. aus, da nen guter Saxladen alle Instrumente fein justiert haben sollte, was sonst alleine durch
einen Versand nicht mehr gewährleistet ist.

Sonst bei Interesse vll. einfach mal bei Peter vorbeischauen...

https://www.bluespeter1.de/

 

Ich weiss nicht so recht.....ich habe vor 2 1/2 Jahren nach 30 ig jähriger Pause in paar Läden Saxe angespielt und das war alles nix, gar nicht. Ich wollte es aber trotzdem noch mal versuchen und habe mir in der Bucht aus alter Erinnerung 2 Tenorsaxe und ein Sopran gekauft, die ich hier in Berlin bei einem Händler wohl kaum hätte anspielen können. (Ganz sicher nicht....vielleicht Duchstein) ) Alle drei Instrumente waren für mich ein Glückstreffer, wobei das Buescher 400 (gekauft für 700 € mit GÜ) der beste,bzw günstigste Kauf war. (Habe ich aber erst gut ein Jahr später gemerkt)
Aber auch das YTS 62 purple logo und das Sopran YSS 675 sind tolle Instrumente, die ich alle in der Bucht gekauft habe.....Händler vor Ort (Berlin) haben diese Instrumente nicht, bzw. kaum.
Ich habe mit Gitarren Ähnliches erlebt. Nichts von dem , was ich habe und liebe, hätte ich bei einem Händler in Berlin anspielen, geschweige denn kaufen können. Als da wäre....Eastman AR 805/ Taylor solidbody custom/ Hohner ST59/ Framus Diablo/alte Fender Strat....tolle Instrumente, die bekommste du in einem Fachgeschäft nicht. Naja vielleicht ne alte Fender für viel Geld.

 

Das muss ich verneinen. Der Preis sagt gar nichts aus und bringt keinerlei Sicherheit. Bei grösserem Budget vergrößert sich nur die Auswahl.

 

Vll. ist damit einfach nur gemeint das man bei nem Selmer, Keilwerth, Yanagisawa, oder Yamaha nicht so viel falsch machen kann...
Kann nur für Mich sagen, das Ick eher nen Auge auf gebrauchte Instrumente werfe, was zu einem damit zu tun hatt, das Ick Barisax
spiele, und zum anderen das mich gewisse Vintagehörner vom Sound mehr ansprechen...

 

Willst Du damit wirklich aussagen, dass ein 500.-€ Instrument ganzheitlich gesehen, heißt auch langfristig, genauso gut ist wie
ein 5.000,-€ Instrument?

CzG

Dreas

 

Damit will ich sagen, daß wenn Du Dich bei Instrumenten um die 5000,- Euro orientierst nicht mehr Sicherheiten hast was Klang, Spielbarkeit und Intonation, sowie Verarbeitung angeht wie bei preiswerteren Hörnern. Ein mieses Horn oder schlecht verarbeitetes Horn bleibt Mist, egal wie teuer oder billig es ist. Und ich habe schlechte Hörner für wenig Geld schon gesehen und Hörner, die schlecht verarbeitet waren für viel Geld. Ein hoher Preis gibt einem keine Garantie über irgendetwas. Ich hatte für 500,- Euro noch kein Horn in der Hand was von der Verarbeitung langfristig mir keine Sorgen bereiten würde aber leider habe ich auch schon sehr sehr teure Hörner in der Hand gehabt, die schlecht verarbeitet waren, was die Mechanik oder plane Tonlöcher etc. etc. angeht oder wo das Mechanikdesign nicht ausgereift war. Scheisse bleibt Scheisse, egal wie teuer sie ist.

 

Oft wissen die Leute es aber nicht, weil sie die hohen Töne entweder noch gar nicht benutzt oder gemieden haben. Insofern wissen sie gar nicht, ob das für sie Sinn macht. Ist ähnlich mit der Cis Gis Kopplung für den kleinen Finger, erst wenn Du die mal gebraucht hast und den Vorteil gesehen hast, fängt man an sie zu vermissen, wenn ein Horn sie nicht hat.

 

@saxhornet Dann würd Mich doch mal sehr interessieren welche Marken das waren... Ick weiss "nur" das Selmer alleine beim Mark VI schon ne gute Streuung hatte...
Ick kann mich aber auch daran erinnern, das Ick mit so fünfzehn Jahren endlich mal nen neues Instrument von meinen Eltern und Großeltern geschenkt bekommen habe..
Klar hab Ick das ausgesucht... Mit meinem damaligem Wissen, und anraten unseres damaligen Dirigenten beim Musikverein Harmonie Kurtscheid e.V.

Vll. hatt das auch mit was grundsätzlichem zu tun... Ick war einfach davon tief im inneren überzeugt, das Ick endlich nen gutes Instrument bekomme... Das alte verschlissene
Voss beleuchtet seit Jahren mein Badezimmer...

Nuu wurd halt nen YAS-32 (purple logo), iss ja schon paar Tage her.... Hab halt nur gemerkt das es zu der vorherigen Gurke ganz gut losging... Sonst hab Ick mich im Musikladen
meines Vertrauens ganz auf das Personal verlassen... Halt nen traditioneller Familienbetrieb, wo die kompetente Kraft an der Theke gefühlte Anfang 90 war. und ihr Bruder in der
Werkstatt am Ende der 70er...

 

Man kann auch den zusätzllichen Eb-Griff bei nem Conn vermissen, wenn der nicht mehr da iss...

 

Ich werde öffentlich keine Namen nennen. Manchmal ist es die Streuung aber manchmal ist einfach das Preis-Leistungs-Verhältnis einfach fragwürdig.

 

Nuu..., klar das Preis-Leistungs-Verhältnis iss oft auch fragwürdig... Find das auch im Zusammenhang mit bspw. Selmer Mark VI sehr interessant...